... Mich würde interessieren, wie Euch der Vortrag gefallen hat? ...
der phloxgarten hat mich sehr gut vorbereitet, in gewisser weise vielleicht sogar auch zu gut, insofern war ich womöglich etwas überkritisch. meine erwartungshaltung war jedenfalls riesig und eigentlich unmöglich zu erfüllen. also wie immer.
zudem war die ankündigung der gds ggf. nicht ganz auf den punkt, die starke fokussierung auf foersters züchterische entwicklung des phloxes im zusammenhang mit der sortimentsschaupflanzung auf der freundschaftsinsel und der parallelen erhaltungsgärtnerei in der alexandrowka wurde mir im vorfeld nicht so klar:
... wird uns einen Überblick über Züchtung und gärtnerische Verwendung dieser spätsommerlichen Staude geben.
in jedem fall ist es immer spannend, ein (potsdamer) gärtni alter schule und ein weggbegleiti eines (oder einer) der großen eines gärtnerischen spezialgebietes – wie es karl foerster für die stauden zweifellos ist – kennenzulernen bzw. ihm (oder ihr) zu lauschen, mit allem, was so etwas in der regel mit sich bringt, nämlich diverse eigenheiten und über die jahrzehnte verfestigte überzeugungen, die einer neuesten (fachlichen) überprüfung ggf. nicht standhalten. aber wen juckts? das ist nun einmal lebende geschichte!
mich ärgerten leider zum teil übermäßig grottige, überbelichtete oder sogar unscharfe bilder und unkommentiert präsentierte nachkolorierte und/oder verblichene historische abbildungen ("hier sehen sie die dunkellachsrosa sorte xy" – und bestenfalls sah man etwas orangepergamentfarbenes...) da fehlte mir der schritt zur seite.
was insgesamt wohl gar nicht gut ankam, war die verwechslung gezeigter sorten, erkennbar an einer anderslautenden bildbenennung, die für viele bei der präsentation gut lesbar war, deswegen kamen immer häufiger die korrekturen aus dem auditorium (wobei natürlich unklar blieb, ob ggf. nicht auch mal ein foto falsch benannt wurde) – insgesamt verstärkte sich so leider der eindruck, dass auch der spezialist die sorten bestenfalls am namensschild erkennen kann.
das hat sich zum abschluss zum glück etwas relativiert, als die frage nach der sortenunterscheidung mit verweis auf die bedeutung von habitus, blatt, höhe, blütendoldenaufbau, züchterkommentare, blütezeitgruppen, vergleichsfotos usw. beantwortet wurde – da wiederum nicht hilfreich war der unglückliche hinweis auf die mögliche verwechslung von freudenfeuer und siegessäule durch den züchter.
überaus lästig war mir dann noch der (übrigens übliche), leicht profilneurotisch-besserwisserisch-wichtigtuerisch wirkende epilog von herrn k., der es zum abschluss nicht unterlassen konnte, den erschöpften vortragenden in einem quasi wissenschaftlich relevanten punkt zu korrigieren, so dass der sich im anschluss genötigt sah, mit letzter kraft seine auf seinen erfahrungen basierenden aussagen zu verteidigen. das fand ich peinlich und unnötig und wenig achtsam.
insgesamt jedoch war das für mich eine interessante und bereichernde veranstaltung, weil ich den phlox so mag und die bornimer gärtnerzunft auch und weil ich eine liebe phloxspezialistin wiedergesehen habe, in interessanter begleitung.