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Garten- und Umwelt => Komposthaufen => Thema gestartet von: Mona6464 am 31. Oktober 2021, 09:58:21

Titel: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 31. Oktober 2021, 09:58:21
Möchte gerade in einem bisher vernachlässigten Gartenteil ein paar Blumenbeete anlegen. Da wir hier ziemlich sandigen Boden haben möchte ich diesen vorher aufbessern, d.h. dort wo die Beete hin sollen Erde auskoffern, mit Grünschnittkompost, Bentonit, Hornspänen und dergleichen aufwerten und damit die Beete wieder auffüllen. Eventuell noch eine Schicht Kaninchenmist unten mit eingraben.
Hatte auch schon überlegt etwas gekaufte Blumenerde mit unterzumischen. Weiss aber nicht ob das so gut ist da die Blumenerde heutzutage ja nur noch aus aufgedüngtem Torf besteht.
Nun weiß ich nicht was und wieviel ich am besten unter den Boden mische damit ich langfristig eine gute Gartenerde erhalte.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: lonicera 66 am 31. Oktober 2021, 11:20:42
Das Bentonit ist so eine Sache, das kann schnell zu pappsigen Klumpen verkommen.

Ich habe Urgesteinmehl, Lava/Ziegelsplitt und Komposterde, auch gekaufte Graberde genommen.

Um den Boden dauerhaft aufzuwerten ist es am Besten, Kompost selbst herzustellen und regelmäßig unterzuarbeiten.
Es wird ein paar Jahre dauern, bis sich eine vernünftige Schicht gebildet hat. Also Geduld mitbringen.

EDIT:

Ich habe den Sandboden belassen, nur ein Drittel ungefähr rausgenommen und die Zuschlagstoffe mit der Motorhacke untergemischt.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Schnefrin am 31. Oktober 2021, 14:10:42
Mit Bentonit habe ich gute Erfahrungen gemacht, man darf eben nicht den ganzen Sack geballt ausbringen, sondern immer nur etwas aufstreuen und einarbeiten - lieber mehrmals, bei jedem Bearbeitungsgang. Allerdings mache ich das nur auf den Gemüsebeeten, bei Stauden wäre mir das zuviel - da wähle ich lieber welche aus, die mit magerem Sandboden klar kommen.
In den Kompost streue ich auch immer mal Bentonit dazwischen.

Ansonsten würde ich die Stellen mulchen, mulchen und nochmals mulchen, mit Laub, Staudenschreddermaterial, Rasenschnitt, Grassoden - jetzt über den Winter kann die Mulchschicht schon mal 20 cm hoch sein, bis zum Frühjahr sinkt das zusammen. Kaninchenmist ist prima, den würde ich oberflächlich einarbeiten und dann den Mulch drauf.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 01. November 2021, 09:34:26
Danke.
@ lonicera
Danke für den Tipp, werde das Bentonit dann vorsichtig unter die Erde mischen. Anstelle von Komposterde nutze ich nur den Kompost welcher dieser Erde beigemengt wird.
Mein selbst gemachter Kompost besteht größtenteils aus Kaninchenmist und Gemüseabfällen. Kann davon natürlich auch noch etwas in den Boden einarbeiten.
Wollte eben nicht Jahre warten bis ich da was richtiges Pflanzen kann und deshalb den Boden gleich ordentlich aufarbeiten. Bisher habe ich dafür nur den Kompost aus dem Torfwerk genutzt, habe aber den Eindruck das der Kompost die Struktur des Bodens zwar um einiges verbessert aber das er nicht viele Nährstoffe enthält.

@ Schnefrin
Bentonit in den Kompost geben ist eine gute Idee, danke für den Tipp, das werde ich in Zukunft auch machen.
Gemüsebeete habe ich nicht, Stauden bisher auch nicht allzuviele.
Rasenschnitt fällt bei mir sogut wie nicht an, das erledigen die 🐇 🐇,
alles andere wie Strauchschnitt und Wein- und Eichenlaub bringe ich zur Grüngutannahme. Mulchmaterial habe ich daher nicht wirklich viel, höchstens zweimal im Jahr etwas mit Eichenlaub durchsetzten Rasenschnitt, meist im Frühjahr und Spätherbst. Da mähe ich alles ab was die 🐇 🐇 stehen gelassen haben damit es nicht fault.
Umgraben und die Erde aufarbeiten muss ich ohnehin da ich dort noch eine Thujahecke, einen Essigbaum und eine Weide entfernen muss, ebenso wachsen da noch Maiglöckchen und Wurmfarn die ich dort auch nicht behalten möchte. Dann kann ich dort auch gleich die Erde neu mischen so dass ich im Frühjahr beginnen kann zu pflanzen.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: RosaRot am 01. November 2021, 09:46:09
Was ist es denn für ein Sand den Du hast? Was wächst denn so in der wilden Umgebung, die den gleichen Boden hat?
Daran könntest du erkennen in welcher Richtung eine Bepflanzung in Deinem Garten gehen könnte.
Humus aus eigenem Kompost ist immer gut. Mulchen mit dem, was man anderswo im Garten abschneidet auch. Das gibt Futter für die Bodenlebenwesen und reichert den Boden an.
(Schnippschnappg leich zwischen die Stauden, so es welche sind, die Mulch gern möchten (Artemisien und anderr trockenheitsliebende Pflanzen also eher nicht) - ich schnippelte z.B. gestern erst etliche Äste von Kirschpflaumen zwischen die Cyclamen.)
Karnickelmist ablagern lassen und dann einarbeiten bzw. als Mulch verwenden.

Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Felcofan am 01. November 2021, 10:01:08
Humus anreichern in Form von Gründünger, Mulch usw. ist alles förderlich
Humus (organische Masse) kann Nährstoffe im Boden halten, Sand eigentlich gar nicht (chemisch gesehen so reaktiv wie eine Glasmurmel) .

Du könntest auch einige Beete konsequent mit Gründünger einsäen (jetzt noch schnell Winterroggen oder ab März Gelbsenf?) und begrünt halten und die eigentlichen Flächen erst nächsten Herbst bepflanzen. Kompost ist auch gut, aber du kannst auch direkt das Zeug auf den Boden werfen/mulchen.

Hanfhäcksel sind auch super, mehr zwischen den Pflanzen, kann aber gute Durchwurzelung eines Gründüngers nicht ersetzen.

Kaffeetrester, Laub, alles hilft den Boden zu verbessern
in Prenzlau gibt es ein Dämmplattenwerk, die Hanf verarbeiten, vor Jahren haben die preiswert Häcksel abgegeben, ist das in deiner Nähe?
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 01. November 2021, 10:13:29
@ RosaRot
Wenn es danach geht was hier in der Umgebung wächst dürfte ich hier nur Fichten und Eichen Pflanzen. Hier ist ringsum nur Wald, habe im hinteren Teil auch schon genug Farne und dergleichen wachsen. In einigen Nachbargärten wachsen Rosen und verschiedene Sommerblumen.
Den Mist packe ich mittlerweile größtenteils in den Kompost und bring ihn im Frühjahr aus.

Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: RosaRot am 01. November 2021, 11:13:31
Da gibt eine gute Mischung!
Wenn bei Euch Eichen und v.a. Fichten wachsen, scheint es feucht genug zu sein, das ist schon mal gut. Dann dürfte eine reichliche Zufuhr von Humus sicherlich ermöglichen, dass dort eine ganze Menge wachsen kann. Ist der Boden sauer oder kalkhaltig? Danach würde sich die Pflanzen Auswahl ja auch richten. Möglicherweise wohnst du in einer Gegend wo z.B. Rhododendren gut wachsen würden?
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 02. November 2021, 05:30:46
@Felcofan
Gründüngung einsäen ist eine gute Idee, weiss nur nicht ob ich das jetzt noch schaffe, habe heute angefangen die ersten Thujas zu kappen, leider hat uns mittendrin die Kettensäge im Stich gelassen. Bevor ich mich an die Bodenverbesserung mache muss da noch einiges an Pflanzen inklusive Wurzeln raus.
Prenzlau liegt leider nicht in meiner Nähe, wohne in Norddeutschland. Hier gibt es allgemein wenig Industrie.
Laub gibt es hier mehr als genug, allerdings nur von den Eichen auf der anderen Straßenseite. Leider verrottet das sehr schlecht und säuert den Boden noch mehr auf.

@RosaRot
Leider ist der Boden im Sommer hier ziemlich trocken und hält die Feuchtigkeit nicht gut so dass ich im Sommer sehr viel wässern muss. Das ist auch mit ein Grund weswegen ich ihn verbessern will. Vom Ph-Wert her ist er eher sauer, meine Heidelbeeren und Rhododendron bekommen trotzdem bei der jährlichen Düngung noch etwas Torf oder Rhododendronerde.
In den Vorgärten meiner Nachbarn wächst vor allem Rasen, umrandet von einem schmalen Blumenbeet bepflanzt mit Buxbaum, Rosen und Hortensien.
Pflanzen wollte ich vor allem Stauden und auch ein paar Rosen, so dass es das ganze Jahr über blüht.

 
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 10. November 2021, 18:14:08
Hab jetzt erstmal nen 2. Komposter aufgestellt. Mische da den Hasenmist mit Laub und was so vom Garten anfällt. Dazwischen kommt dann noch reichlich Grünschnittkompost, zwischen die Schichten streue ich noch Hornspäne und Bentonit. Hab ihn dann noch etwas gewässert und dem Wasser noch nen Schwapp EM zugegeben.
Die erste Baumfällaktion ist mittlerweile auch abgeschlossen und das erste Beet umgegraben und von den meisten Maiglöckchenwurzeln befreit. Müssen nur noch 10 Thujastämme ausgegraben und das ganze Schnittgut entfernt werden, da ich dabei wohl auf männliche Hilfe angewiesen bin kann das wohl leider noch dauern. :( 
Mit etwas Glück kann ich zur Bodenverbesserung noch etwas uralten Pferdemist bekommen, ist eigentlich eher schon Humus. Muss nur sehen wie ich ihn aufgeladen bekomme da er von umliegenden Pflanzen teilweise schon ziemlich stark durchwurzelt ist. Ich hoffe das klappt, wenn ich dann noch Bentonit und den fertigen Kompost in den Boden einarbeite müsste die Erde ganz brauchbar sein.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: RosaRot am 10. November 2021, 18:22:49
Vieles vom Schnittgut kannst du doch einfach auf den Boden schnipseln und verwittern lassen. Macht alles Humus.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 10. November 2021, 18:27:35
Thuja braucht ewig eh sie zu Humus wird. Ausserdem ist das mindestens ein ganzer Hänger voll, da ist es einfacher alles zur Grüngutannahme zu bringen.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Aramisz78 am 10. November 2021, 18:38:10
Als ich den Kleingarten übernommen habe, mussten die Thujas und Scheinzypressen weichen (nur so war ein Gartenübergabe möglich). Es wurde alles geschreddert und die neu angelegten Wege damit gemulcht. Nach zwei Jahren die hälfte ist schwarze "Erde"/Humus geworden. Es kommt jedes Jahr Kircshlorbeerhecksel darauf. Nächste Frühlig kann ich es wieder durchsieben, und den Humus anderswo verwerten.
Vieleicht gibt es auch ein solche Verwendung?
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Schnefrin am 10. November 2021, 18:46:25
Auch ich hatte in meinem Garten bei Übernahme eine ganze Reihe Friedhofsraketen stehen. Die habe ich soweit als irgend möglich direkt über dem Boden (erst mal das ganze runtergerieselte trockene Thujazeugs weggeräumt) abgesägt. Das Ausgraben der Stubben habe ich mit gespart und ein Hügelbeet drüber errichtet. Die Stämme habe ich von den Ästen befreit und z.B. für Beeteinfassungen, als Pflanzstäbe für kleine Obstbäume etc verwendet, das Grünzeug habe ich (es ging auf den Winter zu) für Grabsträuße und als Frostschutzabdeckungen für Sensibelchen genutzt. Einige Wege, die mir zu tief lagen und bei Regen matschig waren, habe ich dicht mit Thujazweigen bepackt, was übrig war wurde geschreddert und gnadenlos auf einen Haufen geschichtet und noch anderes, was so im Garten anfällt, dazwischen geschichtet. Nach einem Jahr konnte ich den Kompost aussieben ...
Vorher:
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Schnefrin am 10. November 2021, 18:56:12
Jetzt ist dort das Trockenbeet, das niemals gegossen wird. Sommer, etwa vom gleichen Standpunkt aus aufgenommen:
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Rieke am 10. November 2021, 19:13:18
Mein voriger Garten war auch so eine Sandkiste. Dort habe ich mir angewöhnt, Biomasse nur im Ausnahmefall (infizierte Pflanzenabfälle) nicht im Garten zu behalten. Da war auch Eichen-und Walnußlaub dabei und das kann man natürlich kompostieren oder zum Mulchen verwenden. Die Ansäuerung des Bodens ist übrigens ein überschätztes Problem. Gehäckselte Thuja zersetzt sich nicht so schlecht, die habe ich im jetzigen Garten immer wieder dank der sehr hohen Thujahecke der Nachbarn.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Natternkopf am 10. November 2021, 19:55:47
Isso
Gehäckselte Thuja zersetzt sich nicht so schlecht, die habe ich im jetzigen Garten immer wieder dank der sehr hohen Thujahecke der Nachbarn.

Habe schon in einem Rutsch 650 Liter Thujahäcksel kompostiert.
Das kam gut, wie oben schon erwähnt.

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 11. November 2021, 14:54:31
Vielen Dank für die vielen Tipps bezüglich der Verwertung des Schnittgutes. Auf die Idee die Thuja zu häckseln bin ich noch garnicht gekommen, dabei steht so ein Teil schon ewig ungenutzt im Keller. Muss ich mir nur noch was einfallen lassen wie ich die Häcksel dann verwerte, zur Not kann ich sie ja auf dem Wall hinter dem Parkplatz verteilen.
Natternkopf du schreibst das du Thujahäcksel schon in größeren Mengen kompostiert hast, wie lange hat das bei dir gedauert und hast du da noch irgendwas zu gemischt?
Die Stubben werde ich wohl leider ausgraben müssen weil die so ziemlich genau auf der Grundstücksgrenze stehen gemeinsam mit Nachbars Zaun. Dort ist ein Hügelbeet leider nicht so einfach machbar.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Wühlmaus am 11. November 2021, 15:07:01
Ich kann nur wärmstens empfehlen, soviel holziges Material wie möglich zu schreddern.
Hier wird dieses Material separat für meist wenigstens  ein Jahr gelagert und möglichst feucht gehalten. Daraus entsteht das allerbeste angerottete Mulchmaterial, das ich im Herbst großzügig auf den Beeten verteile. Die winterlichen Niederschläge lassen die verrotteten Bestandteile in den Boden wandern und der holzige Rest gibt eine "Schutzschicht", die den Boden vor extremen Witterungseinflüssen schütz und langsam verrottet. Im folgenden Herbst gibt es eine neue Gabe.
Ich handhabe das seit Jahren und die Bodenqualität ist dadurch hervorragend geworden.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Natternkopf am 11. November 2021, 19:41:59
Salu Mona
Natternkopf du schreibst das du Thujahäcksel schon in größeren Mengen kompostiert hast, wie lange hat das bei dir gedauert und hast du da noch irgendwas zu gemischt?
Zumischung ja, Wasser für Feuchtikeit und immer wieder nachkontroliert.

Wie genau siehe Wühlmaus
Ich kann nur wärmstens empfehlen, soviel holziges Material wie möglich zu schreddern.
Hier wird dieses Material separat für meist wenigstens  ein Jahr gelagert und möglichst feucht gehalten. Daraus entsteht das allerbeste angerottete Mulchmaterial, das ich im Herbst großzügig auf den Beeten verteile. Die winterlichen Niederschläge lassen die verrotteten Bestandteile in den Boden wandern und der holzige Rest gibt eine "Schutzschicht", die den Boden vor extremen Witterungseinflüssen schütz und langsam verrottet. Im folgenden Herbst gibt es eine neue Gabe.


Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: dmks am 11. November 2021, 19:47:52
Ja, es gibt genau drei Möglichkeiten einem Sandboden etwas abzugewinnen: Humus; Humus oder Humus!
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 11. November 2021, 22:31:29
Das alles solange zu lagern braucht man ja auch einiges an Platz. Hab jetzt erst einen zweiten Komposter aufgestellt und hatte schon Mühe einen Platz dafür zu finden. Wenn ich alles Eichenlaub was hier anfällt kompostieren wollte müsste ich noch 10 von den Dingern aufstellen. Werde aber versuchen wenigstens einen Teil des anfallenden Eichenlaubes zu kompostieren. Was ich mit der Thuja mache muss ich mir noch überlegen, kann sie ja erst einmal häckseln.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Wühlmaus am 11. November 2021, 22:35:59
Die gehäckselte Thuja mit dem gehäckselten (mit dem Rasenmäher) Eichenlaub im Komposter ansetzen und zwischen den Schichten immer mal einen Eimer Wasser geben. Da bekommst du schon richtig viel unter. Das setzt sich täglich und kann immer weiter aufgefüllt werden!
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 11. November 2021, 22:42:48
Gute Idee, werde ich mal probieren.

Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: thuja thujon am 12. November 2021, 00:42:12
Ja, es gibt genau drei Möglichkeiten einem Sandboden etwas abzugewinnen: Humus; Humus oder Humus!
Ackerbauwirtschaftlich und unter Nachhaltigskeitsaspekten betrachtet ja, Humusaufbau durch Gründung, nicht durch Kompost, unter Gartenbauwirtschaftlich betrachteten Aspekten kommt alerdings die Ionenaustauschkapazität dazu, also Aluminiumoxid usw.
Sprich, wenn Lehmtransferierung nicht machbar ist Bentonit.
Humus ist was anderes als die reine Phys-Chem auf der sich humose und fruchtbare Böden entwickeln können.

Humus basierte Böden unterscheiden sich wesentlich von mineralisch basierten Böden. Nicht nur in der Hydrophobie, sondern auch von der ganzen Erscheinung der Pflanzen als `Endprodukt´.

Thujakompost ist doch ka...cke.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 12. November 2021, 12:14:31
Da ich nicht wüsste wo ich hier Lehmboden her bekommen sollte hab ich mir schon im Raiffeisen Bentonit besorgt. Leider führen sie dort nur eine Sorte, dieser ist granuliert, sieht eigentlich genauso aus wie mein Katzenstreu. Hab da für 25kg so um die 30€ bezahlt. :o
Das erste Beet ist schon umgegraben und von den meisten Wurzeln befreit. Nun wollte ich bei Gelegenheit den Boden schon etwas aufbessern. Wieviel Bentonit müsste ich dort einarbeiten? Das Beet ist etwa 2m breit und 5-6m lang. Später kann ich noch entweder uralten Pferdemist oder aus einer anderen Quelle möglicherweise gesammelte Pferdeäpfel bekommen.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 12. November 2021, 12:21:28
Hier noch ein zweites Bild, der dicke Sommer gehört zu einer Weide die wir gefällt haben und kann leider nicht Usgegraben werden. Die Stämme am Nachbarzaun sollen noch ausgegraben werden aber bis das geschieht kann es wohl noch dauern  ::)^
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Quendula am 12. November 2021, 12:34:48
Mich würden die Stämme nicht stören. Spar Dir das Ausgraben, lass sie stehen und pflanz was davor/drumherum. Beim Pflanzen wirst Du in den nächsten Jahren natürlich auf Wurzeln stoßen und die entfernen/durchtrennen müssen. Aber dann eben peu a peu.
Der Weidenstamm wird möglicherweise wieder austreiben.

Hab lange überlegt, was mit
der dicke Sommer
gemeint ist ;D.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: lerchenzorn am 12. November 2021, 12:49:29
Ich kann Dir dazu nichts genaues sagen, möcht nur eine kleine Warnung einstreuen. Ich hatte vor Jahren die glorreiche Idee, Bentonit beim Brunnenbauer für einen Bruchteil des Preises zu kaufen. Das ist aber feinst vermahlenes Bentonit, das mit Wasser zu einem unauflöslichen Glibber aufquillt und für jedwede Pflanzenwurzel unbesiedelbar bleibt. Das Zeug lag bei mir dann noch jahrelang matschig, tot und grau herum.

Auf die Dauer wirst Du nicht darum herum kommen, stetig Humus zuzuführen. Ich würde auf viel Kompost setzen und dafür wäre mir als Beimischung auch Thuja nicht zu blöd. Unser Haufen ist so eingespielt, dass er nahezu alles "frisst" und dunkle Komposterde daraus macht. Ein neu angelegter Haufen dürfte das nach ein paar Jahren auch schaffen.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: ringelnatz am 12. November 2021, 13:48:04
Hab da für 25kg so um die 30€ bezahlt.

tja, bei dem Preis kann man auch gleich Katzenstreu nehmen... vor allem, wenn es eh anfällt (bitte ohne Kot... :P)

Wir hatten das Thema so ähnlich schonmal letztes Jahr. Ich habe auch einen brutalen Pudersandboden.
Es lohnt sich auf Ebay-Kleinanzeigen in der Region zu gucken, es gibt immer wieder mal Leute, die Lehmerde verkaufen oder verschenken. Selbst hier in der Streusandbüchse Berlin Brandenburg gibt es Ecken mit Lehmerde, manchmal liegt diese Erde auch nicht zu tief unter dem Sand, sodass bei Bauaushüben so etwas freigesetzt wird. -> einfach immer wieder mal gucken und bei Gelegenheit zuschlagen. In jeden guten Garten gehören neben der Kompostecke Haufen mit verschiedenen Erdarten ;)

Letztes Jahr hatte ich aufgrund einer netten Foristin die Gelegenheit einen großen Kippanhänger Lehmerde gratis abgeladen zu kriegen. Ein Teil davon ist noch über, das meiste habe ich in die Gemüsebeete eingearbeitet - dabei habe ich, da die Humusdecke ohnehin recht flach ist, rigolt:
Zweispatentief ausgegraben, die obere Schicht nach unten, dazu jeweils noch 1-2 Schippen Lehmerde + Kompost pro Meter unten rein, die untere Erde nach Oben, wieder mit 1-2 Schippen Lehmerde + Kompost vermischt. Um zu vermeiden, dass der sandige Humus (trotz jetzt geringem Lehmanteil) wasserabweisend wird habe ich dann mit Tröpfchenbewässerung gearbeitet. Die hätte es vielleicht (außer im Juni) gar nicht gebraucht, da es viel geregnet hat. Aber ich muss sagen, dass ich zum ersten Mal wirklich vernünftige Ernten hatte.

Humus; Humus oder Humus!
alleine hätte da nicht gereicht, wenn das trocken ist, wird das wirklich total staubig und man kann gar nicht mehr gießen. Selbst bei 1 Stunde Sprenger bleibt der Boden in 5cm Tiefe staubtrocken und wehrt sich mit Macht gegen jede Anfeuchtung.

Vorher hatte ich Katzenstreu genommen, aber ich hätte einfach viel mehr gebraucht, als ich bereit war zu kaufen. Eher Bigpack als 25kg-Sack. War auch schon kurz davor einen Bigpack Stampflehm für 120 Euro zu kaufen..
Das Katzenstreu hatte ich immer schichtweise in den Kompost mit eingearbeitet, das gab schon gute Erde, auch wenn manchmal ein kleiner Batzen dazwischen war. Aber es reicht einfach nicht.. Die geschenkte Lehmerde packe ich nach wie vor genauso in den Kompost, werde wohl nächstes Jahr nach Nachschub gucken müssen.

Zu deinem Garten, Mona:
Ich glaube es hängt wesentlich davon ab, was du eigentlich konkret auf der Fläche haben willst. Blumenbeet/Stauden? Dann guck nach trockenheitsverträglichen Sachen - Nachtkerze z.B. wächst bei mir immer großartig, selbst 2018. Gerade als Sämlinge haben die einfach so tiefe Wurzeln (vermute ich mal..), dass ihnen der Sandboden nichts ausmacht. Hab ich in Italien sogar in den Dünen am Strand wachsen sehn, Sand pur.

Und nochmal zum Humus:
hier verlassen mich meine Erfahrungswerte, aber ich glaube das Geheimnis nennt sich Dauerhumus. Das heißt, nicht gut umgesetzte Komposterde, sondern durch dicke Mulchdecken entstandene halbverottete Humusteile, die tatsächlich Feuchtigkeit halten UND v.a. Verdunstung verhindern.
Optimal dazu ist wohl Miscanthus, aber auch Holzhäcksel gehen - hier muss man (je nach Pflanzung) evtl. ein bisschen aufpassen, dass die nicht zuviel Stickstoff ziehen durch ihre Verrottung.
Es gibt hierzu auch Threads:
-Mulcher... bekennt euch...: https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,9699.0.html
-Gründüngung und Mulchmaterial für den Winter: https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,57693.0.html
-Wie den Boden fitmachen für Klimawandel und Extremwetter: https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,65415.0.html

A propos: kennt jemand eine Quelle in Brandenburg wo man günstig an Bigpacks mit Miscanthus-Häcksel kommt? ;D
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 12. November 2021, 15:19:22
@Quendula
Das die Weide wieder austreibt ist auch meine Befürchtung aber wohl nicht zu ändern.
Die 10 Stämme stehen genau an der Grenze zum Nachbarn und sind nur ein Teil der Thuyas die raus müssen, an den anderen beiden Seiten stehen noch weitere ca 30 Bäume die ich allerdings erst im nächsten Jahr entfernen will. Da ich vor meiner Haustür keine 30 Stumpen stehen haben will müssen die wohl oder übel raus. Das Beet wollte ich auch im nächsten Jahr komplett bepflanzen auch da es direkt vor der Haustür ist und ordentlich aussehen soll. Viel aufwendiger als die 10 Stumpen wird die Entfernung der restlichen Thuyas werden, dort soll der neue Zaun und ein Eingang mit Rosenbogen hin. Aber das ist erst für nächstes Jahr geplant.

Hab natürlich Stamm geschrieben, mein Tablett meint immer die Worte ändern zu müssen. ;D

@lerchenzorn
Danke für den Hinweis bezüglich des gemahlenen Bentonits. Meines ist granuliert, mische es mit unter den neuen Kompost den ich vor ein paar Tagen angesetzt habe, Klumpen tut da bisher nichts.
Kompost mache ich selbstverständlich auch allerdings im Schnellkomposter, auf Thuyaschnitt bin ich diesbezüglich nicht angewiesen, hab hier mehr Biomasse als ich kompostieren kann. Kompostiere hier überwiegend Küchenabfälle und Kaninchenmist, jetzt versuche ich zusätzlich einen Teil des Eichenlaubes zu kompostieren. Allein davon fallen hier mehrere Kubikmeter an und das obwohl ich nicht eine einzige Eiche auf dem Grundstück habe.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 12. November 2021, 18:49:30
@ringelnatz
Für diverse Haufen ist hier im Garten leider kein Platz vorgesehen. Dadurch das wir mit Holz heizen wird dafür schon viel Platz benötigt. Dann noch die Gehege und die Wiese der Kaninchen, mehrere Tonnen für Heu und Stroh, Baumhaus, Schaukel und dergleichen für die Kinder, Poolplatz (leider die letzten Jahre ungenutzt, soll sich aber wieder ändern), Terasse, Wintergarten, dann noch ein paar Bäume und Sträucher, irgendwie ist mein Garten viel zu klein. :-\
Bis vor einigen Jahren bestand der Garten pflanzenmässig nur aus Wiese mit wild verteilten Lebensbäumen und allem was hier von allein wächst wie Essigbäume, Wurmfarn und Japanknöterrich. Als ich hier zuzog hatten wir noch 3 wunderschöne ausgewachsene Fichten mitten im Garten, Sonne gab es da nur stundenweise auf der Terasse.  Da brauchte man keinen Komposthaufen. Für den Großteil des Gartens hat mir bisher auch mein Schnellkomposter gereicht da dort nicht viel wächst was regelmäßig gedüngt werden muss.
Mit der Lehmerde hast du ja richtig Glück gehabt das du die bekommen hast. Danke für den Tipp, werd mal bei Kleinanzeigen schauen aber ich glaube nicht das hier sowas zu bekommen ist.
Bezüglich des Humus so streue ich im Frühjahr über den aufgebrachten Kompost eine dünne Schicht Grünschnittkompost welcher ja im Grunde genommen auch nur aus halb verrotteten Holzhäckseln besteht.

In meinem Vorgarten sollen in erster Linie Rosen und diverse Dauerblüher wie
Zwergbertramsgarbe, Waldphlox , Akelei, Glockenblume, Rittersporn, Herbstanemone, Lilien, Mageriten, Pfingstrosen, Geranium, Spornblume, Sonnenauge, diverse Frühblüher und dergleichen wachsen. Muss auch sehen was nicht allzu beliebtes Schneckenfutter ist.



Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Natternkopf am 12. November 2021, 19:08:49
Sali Mona

Vermutlich hast du keinen weiteren Platz mehr, doch trotzdem dir zur Ansicht.  ;)

Komposter verstecken – Ideen für die Verkleidung des eigenen Bioabfalls im Garten / deavita.com
Gut so ein gezeigtes Drehteil ist nicht dekorativ.

Ach ja -> Kompostplätze a la mannhartsberg / garten-pur.de  8)

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: ringelnatz am 12. November 2021, 19:34:57
@ringelnatz
Für diverse Haufen ist hier im Garten leider kein Platz vorgesehen.

bei mir auch nicht wirklich ;) ich hab das nur mal in einem alten Gartenbuch gelesen und manchmal würde man es sich wünschen. - zumindest Zugriff darauf zu haben.

Zitat
Mit der Lehmerde hast du ja richtig Glück gehabt das du die bekommen hast. Danke für den Tipp, werd mal bei Kleinanzeigen schauen aber ich glaube nicht das hier sowas zu bekommen ist.
dir viel Glück dabei!

Zitat
Bezüglich des Humus so streue ich im Frühjahr über den aufgebrachten Kompost eine dünne Schicht Grünschnittkompost welcher ja im Grunde genommen auch nur aus halb verrotteten Holzhäckseln besteht.
es sollte richtig dick sein - mindestens 20cm.

Zitat
In meinem Vorgarten sollen in erster Linie Rosen und diverse Dauerblüher wie
Zwergbertramsgarbe, Waldphlox , Akelei, Glockenblume, Rittersporn, Herbstanemone, Lilien, Mageriten, Pfingstrosen, Geranium, Spornblume, Sonnenauge, diverse Frühblüher und dergleichen wachsen.
Staudenspezialisten vor!
Zu folgenden kann ich ein bisschen sagen:
Rosen: wenn es keine Wildrosen sind, wird eine intensive Bodenverbesserung zumindest am Pflanzplatz von großem Nutzen sein!
Akelei: kommt bei uns super auf sandigem Boden, am besten, wenn sie sich selbst ausgesät hat. Dafür ist denke ich offene Erde nötig. Also kein Mulch... ???
Lilien: mögens glaub ich auch eher "fett" - es gibt aber Tagliliensorten, die auch bei uns auf Sand sehr gut wachsen.
Pfingstrosen kommen bei uns auf Sand eigentlich auch ganz gut - aber es gibt hier ganz viele Spezialisten, die einiges mehr zu den Ansprüchen der diversen Blühpflanzen zu sagen haben.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 12. November 2021, 21:41:54
@Natternkopf
Danke für die Links, mit der Drehtonne haben die sich ja ein Spielzeug ausgedacht. :P Den Kompost unter dem Gartenweg verstecken, darauf muss man auch erst kommen.
Am besten gefällt mir die Verkleidung aus den grünen Fensterläden, mit den Blumen darüber sieht das richtig gut aus.

@ringelnatz
Auch wegen der Rosen bin ich ja dabei den Boden zu verbessern.
Soweit ich weiss züchtet Noack seine Rosen ja auch auf Sandboden, also sollte das ja nicht das Problem sein.
Taglilien habe ich schon im hinteren Teil des Gartens, die wachsen hier recht gut. Ebenso Akelei  , die samen sich hier selbst aus. Bin auch noch auf der Suche nach weiteren Stauden die möglichst lange blühen.
Ich will auch erst einmal nur die zwei Beete fertig machen so das ich sie im nächsten Jahr bepflanzen kann.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Hyla am 13. November 2021, 22:55:23
Hallo Mona!

Auch ich habe diesen Boden.  ::) Wir verwerten unsere holzigen Abfälle, indem wir sie häckseln und dann wie Rindenmulch benutzen. Also Trampelpfade dick abstreuen und um größere Sträucher und Stauden streuen. Die Rhodos mögen das sehr, aber auch Beerensträucher. Der Sandboden frißt derartig; wo wir auf Lößboden nur einmal im Jahr die Wege gestreut haben, machen wir das jetzt zweimal im Jahr.  :P
Dickere Stücke werden zersägt, getrocknet und verheizt. So kann man für den Winter gut Anmachholz lagern.
An Pflanzen gut gekommen sind: Duftschneebälle, mediterrane Kräuter, Buchs (wohl vorbei), Eiben, Rhodos, Ahorn, Maulbeere, Feige, Schneeglöckchen, Allerwelts-Krokusse, Tulpen, Bambus, Zierkirschen, Farne.
Schlecht waren Sauerkirschen, Narzissen, alles kalkliebende (logisch  ;D), Obstbäume auf schwachwachsender Unterlage (funktionieren nur mit sehr viel Wasser), Erdbeeren (das nervt mich sehr  :'().
Gesteinsmehl habe ich im Erdbeerbeet ausprobiert, hat aber nichts gebracht. Darum mache ich seit diesem Jahr Düngeversuche mit Pferdemist, seit wir einen riesigen Haufen entdeckt haben. Den Mist nur dünn im Beet aufstreuen, nicht unterbuddeln. Da sind meist schon Eier oder Larven von Blatthornkäfern (Rosenkäfer, Nashornkäfer) drin und die kauen einem im Untergrund die Wurzeln ab. Viele Pflanzen mögen aber keinen frischen Mist, also besser auch was kompostieren.
Viel Spaß beim Gärtnern!

Falls jemand mit saurem Sandboden einen Tipp für üppige Erdbeerernten hat, wäre ich sehr dankbar.
Meine machen sehr viele Ausläufer, aber kaum Beeren. Habe diverse Sorten ausprobiert.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Quendula am 13. November 2021, 23:38:06
gleichmäßige Bewässerung (Tropfbewässerung tgl 1 h hat bei mir enorm viel gebracht), Mulchen (abgelagerter Pferdemist ist gut, aber auch Rasenschnitt ohne Blüte, zerhäckseltes Laub, Stroh ...), Sonne

@Mona: Poolplatz wäre bei mir schnell umgenutzt ;). Wenn Du keinen Platz für Komposter oder Haufen hast, dann mach Flächenkompost. Geht auch gut. Am Anfang passt das überall. Wenn Du eingewachsene Staudenbeete hast, dann grenzt das das Konzept etwas ein. Aber bis es soweit ist, ist es gut. Und dann kann man immer noch das Konzept an die Gegebenheiten anpassen :).
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 14. November 2021, 07:03:12
@Hyla
Danke für deine Tipps. Die dickeren Holzstücken tun wir auch verheizen, Trampelpfade gibt es bei mir nicht welche ich mulchen könnte. Wäre auch nicht so gut weil man da alles mit den Schuhen ins Haus trägt, auch weil wir hier fast das ganze Jahr sehr viel Laub haben was regelmäßig zusammengefasst werden muss. Meine Kirschbäume wachsen auch nicht wie sie sollten. Eine Schattenmorelle die ich vor 30 Jahren gepflanzt habe hat in den ganzen Jahren erst einmal getragen und besonders die unteren Blätter sind ständig verpilzt. Mein Süsskirsche ist mittlerweile auch schon 20 Jahre alt, trägt seit 3-4Jahren die ersten Kirschen. Heidelbeeren wachsen hier sehr gut, besonders seit sie jedes Jahr einen Sack Rhododendronerde bekommen und zum Schutz vor den Vögeln im Sommer unter einem Folientunnel stehen.
Gut wachsen hier auch Himbeeren, Preiselbeeren, Bambus und Farne sowieso.
Wenn deine Erdbeeren nur Unmengen Blätter und Ableger produzieren kann es an Stickstoffüberdüngung liegen. Erdbeerpflanzen tragen auch nur in den ersten Jahren, dann müssen sie ersetzt werden und dürfen nicht dort gepflanzt werden wo schon welche standen. Deshalb hab ich meine nur noch in Töpfen, sie tragen zwar nicht übermäßig aber den ganzen Sommer über, selbst jetzt sind da noch einzelne Früchte dran.
Ansonsten versuch es doch mal mit Walderdbeeren, ich hatte vor 30 Jahren mal eine einzige Pflanze bei Aldi bekommen, mittlerweile wachsen die überall im Garten. Meine Kinder und Enkel lieben die und bei der Gartenarbeiten gibt es auch immermal was zu naschen.
Die machen sich gut an Wegrändern entlang des Gartenweges und überall wo Platz ist.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: lonicera 66 am 14. November 2021, 07:29:30
ich habe ja auch lange im sauren Sand gegärtnert, nicht weit von Mona und Hyla entfernt.

Bei mir wuchsen Rosen und Stauden, sowie Erdbeeren gut, wenn ich den Boden mit Komposterde jährlich aufgewertet habe. Dazu noch die Zuschlagstoffe, die ich bereist im ersten Post erwähnte.

Erdbeeren bis in den November hatte ich so auch.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 14. November 2021, 07:46:21
@Quendula
Flächenkompost ist eine gute Idee, jedenfalls für den Vorgarten. Da kann ich ja gleich die knietiefen Berge von Eichenlaub mit kompostieren die in der nächsten Zeit in meinem Vorgarten landen.
Klassische Beete gibt es in meinem Garten nicht, hab eher so ne Art Waldgarten mit mehreren Gartenräumen in denen tagsüber meine Kaninchen flitzen können ohne gross Schaden zu machen. Viele Pflanzen hab ich auch in Kübeln, die stehen dann ab Herbst im Wintergarten da hier dann fast keine Sonne mehr hinkommt und sie draußen nur verpilzen würden.
Den Poolplatz nutzen derzeit zwei meiner Hasen mit als zusätzlichen Auslauf. Umnutzung kommt nicht in Frage, da währe ich ja auch dumm auf meinen 9m langen Schwimmpool zu verzichten. Es gibt nicht schöneres als im Sommer bei 30 Grad oder mehr mal zwischendurch eine Runde schwimmen zu können. Hab meinen Garten ja nicht nur zum Arbeiten. Das er in den letzten Jahren nicht aufgebaut wurde ist traurig genug und liegt nicht an mangelndem Interesse sondern hat andere Gründe.

@ringelnatz
Danke nochmal das du mich auf die Idee mit der Lehmerde gebracht hast, hab hier in erreichbarer Nähe welche gefunden.  ;D
Ich hoffe du hast auch Glück und bekommst Nachschub.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: lerchenzorn am 14. November 2021, 08:19:30
@Quendula
Flächenkompost ist eine gute Idee, ... Da kann ich ja gleich die knietiefen Berge von Eichenlaub mit kompostieren ...

Ob das klappt, kannst Du probieren. Unser Eichenlaub, dass glücklicherweise vom Nachbargrundstück zufliegt, landet auf einem großen Komposthaufen.
Dort wird es von der eigenen und anderer Massen Auflast in einem halben Jahr zu einer dünnen Lage verdichtet und ist nach einem Jahr zu kleinen, schon erdigen Bruchstücken verrottet, die sich als halbreifer Kompost verarbeiten lassen. Wie das ohne Kompression als Auflage in den Beeten klappt, weiß ich nicht. Vielleicht zerkleinerst Du vorher mit dem Rasenmäher.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Natternkopf am 14. November 2021, 12:43:05
Praktikable, gute Vorgehensweise
Wie das ohne Kompression als Auflage in den Beeten klappt, weiß ich nicht. Vielleicht zerkleinerst Du vorher mit dem Rasenmäher.

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Mona6464 am 14. November 2021, 13:39:15
Mit dem Rasenmäher zerkleinern kann ich leider nur das Laub was auf der Wiese landet und das klappt auch nur solange da nicht viel liegt. Hab mir deswegen auch schon einen Laubpuster zugelegt da es mir einfach zu aufwendig ist tagelang Laub zu harken.
Bin gerade dabei die Beete umzugraben, der Vorgarten gleicht einer Hügellandschaft. Der Boden ist viel zu locker als das ich da mit dem Rasenmäher durchkomme, erst recht wenn da noch 50cm hoch das Laub drauf liegt. Wie gesagt, es ist gut gedacht aber leider unpraktikabel. Das ist halt so wenn man im Wald wohnt, man kann ja nicht alles haben.
Trotzdem danke für den Tipp. ;)
So, Pause ist beendet, ich geh jetzt wieder buddeln das ich heute noch was schaffe. 👋
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Quendula am 14. November 2021, 14:21:10
 ???
Vielleicht zerkleinerst Du vorher mit dem Rasenmäher.
Bedeutet: Laub auf eine sinnvolle Fläche, zB Rasen oder stabile Pflasterung, schaffen, ausbreiten, mit dem Rasenmäher ein paar Mal kreuz und quer mähen, Häckselei zusammenharken und auf die zugedachte Fläche, zB Vorgartenhügellandschaft, bringen, dort verteilen und notfalls etwas unterheben/mit Erde bedecken.
Titel: Re: Sandboden aufwerten
Beitrag von: Hyla am 14. November 2021, 15:51:12
Danke für die Tipps zu meinen Erdbeeren!  :)
Ich lege da erstmal einen Perlschlauch dran. Mulchen tue ich sowieso. Kann gut sein, daß die regelmäßigere Wasserzufuhr schon was bringt. Dann müssen sie nicht mehr aus dem Beet flüchten.  ;D

@Mona 4646
So unterschiedlich kann es sein.  ;)
Wir nehmen sogar das saubere Laub und den Rasenschnitt der Nachbarn an und streuen damit die Hühner ein. Und natürlich mulchen wir damit viel.
Unser eigenes Laub lassen wir fast alles liegen.