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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: Sandwurm am 01. Februar 2020, 16:33:12

Titel: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Sandwurm am 01. Februar 2020, 16:33:12
Ich brauche mal einen Rat zum Schnitt einer Birne, es ist eine Köstliche von Carneux. Zum besseren Erkennen habe ich ein Vlies dahinter aufgespannt. Im mittleren Bereich ist der Baum nur schwach ausgetrieben. Normalerweise hätte ich den Neuzuwachs um ein Drittel gekürzt. Ich schätze, ich muss die Spitze kräftig einkürzen, damit der mittlere Bereich austreibt. Oder seht ihr das anders?

















Gruß
Sandwurm
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: b-hoernchen am 01. Februar 2020, 18:49:06
Ich seh' viel Fruchtholz.
Wenn du alle Früchte dranlässt (sofern Spätfröste nicht den Segen kaputtmachen), wird der Baum kaum wachsen.

Also - ausdünnen!
Und gut düngen im Frühjahr.

Schnittmäßig würde ich die Konkurrenztrieb(e) zur Spitze entfernen, die stärkeren Triebe am oberen Ende auf kurze Stummel (ca. 3cm) einkürzen.

Die stärkeren Seitenäste darunter, welche vor allem auf eine Seite weisen, würde ich bis in mehrjährige Holz zurückschneiden, damit der Baum rundum gleichmäßiger bestückt ist.

Bei den längeren Äste im unteren Bereich eventuell einige schwächere, waagrecht stehende (und deshalb weniger gut versorgte) ganz weg; die anderen stehen steiler , man sieht, dass sie besser wachsen.

Aber grundsätzlich sieht der Baum sehr gut aus, eignet sich fast schon als Säule.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: b-hoernchen am 01. Februar 2020, 19:01:22
Immer schwer zu sagen wegen der Perspektive - ich hoffe du nimmst das nicht als strenge Anleitung, sondern kriegst ungefähr die Idee mit, welche ich damit vermitteln möchte.

Etwa so oben:
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: b-hoernchen am 01. Februar 2020, 19:05:55
und so unten - rot heißt Schnitt - bei waagrechten Ästen möglichst auf ein eingermaßen nach oben weisendes Auge;
türkise Pfeile bedeuten hochbinden, in der Hoffnung, dass dadurch mehr Saft in den Ast fließt.

Zu lange und dünne Äste kürze ich, damit der Saft auf weniger Augen verteilt hoffentlich zu stärkerem Austrieb dortselbst führt.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: b-hoernchen am 01. Februar 2020, 19:13:39
Man kann da wirklich lange hinschauen und auf den Fotos bin ich mir nie sicher - deshalb eine blaue Schnittalternative für oben und eventuell einen Seitenast steiler stellen (türkis).

Wenn du wirklich brutal viel Seitenwachstum möchtest, kannst du natürlich die Krone abwerfen und alle Früchte wegmachen - zusammen mit einer starken Düngung sollte das das Seitenastwachstum im Mittelteil antreiben.
Andererseits sind stammnah wachsende Früchte besser versorgt und schmecken besser.... .
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Sandwurm am 01. Februar 2020, 20:10:16
Hallo b-hoernchen
vielen Dank für deine Mühe. Die Anleitung hilft mir sehr. Obstbaumschnitt ist nicht meine Stärke. Ich schneide in der Regel viel zu wenig. Es fehlt halt an Übung.
Gruß
Sandwurm
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: cydorian am 01. Februar 2020, 20:11:49
Wie alt ist denn der Baum und was ist die Unterlage?
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Sandwurm am 01. Februar 2020, 20:18:11
Der Baum ist 4 Jahre alt, die Unterlage ist Quitte.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: cydorian am 01. Februar 2020, 20:30:14
Für dieses Alter ist er schlecht gewachsen. Es ist auch wenig neues Holz sichtbar. Die Mitte ist sehr stark, die Seitenäste haben dafür zu wenig Kraft. In dem Tempo vergreist er, bevor er was wird. Ich würde ihn oben kräftig kappen und sonst nur leicht auslichten, nichts einkürzen. Solche Bäume werden sonst zu Einholmleitern.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: thuja thujon am 02. Februar 2020, 00:19:38
Ich sehe das ähnlich und würde auch 2 Schnittvarianten vorschlagen.
Rot und Grün, die Grüne Variante wäre eher meins, die rote würde ich gerne hier zur Diskussion stellen.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: 555Nase am 02. Februar 2020, 05:07:06
Den Stamm bei Grün radikal kürzen, wäre auch mein Vorschlag gewesen, den Rest noch bischen anpassen.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Sandwurm am 02. Februar 2020, 10:12:37
Das ein so radikaler Rückschnitt erforderlich ist, hätte ich nicht gedacht. Aber es muss wohl so sein. Der Baum soll ja irgendwann mal vernünftig tragen.
Vielen Dank
Gruß
Sandwurm
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: thuja thujon am 02. Februar 2020, 10:21:44
Die unteren Bereiche sind eben am verkahlen und wenn nix passiert in 2-3 Jahren nackt. Oben wachsen zwar vernünbftige Triebe, die könnten aber mehr und länger sein.
Wenn das Bäumchen Ertrag hatte letztens, war der eventuell zuviel. Überlastung kommt bei vielen Birnen mal vor und bevor das in eine lange Wuchsdepression ausartet, lieber durch heftigen Rückschnitt Wuchs anregen und dabei nicht vergessen die ganze Mittelachse ordentlich garnieren zu lassen und bei Weissblüte unbedingt ausdünnen.

Ist zumindest meine Meinung, manchmal sind mir vitale Bäume lieber als der Ertrag im Sommer. Andere sind eher vom Ertrag abhängig und würden dann auch weiter oben schneiden.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: b-hoernchen am 02. Februar 2020, 17:24:05
Für dieses Alter ist er schlecht gewachsen. Es ist auch wenig neues Holz sichtbar. Die Mitte ist sehr stark, die Seitenäste haben dafür zu wenig Kraft. In dem Tempo vergreist er, bevor er was wird. Ich würde ihn oben kräftig kappen und sonst nur leicht auslichten, nichts einkürzen. Solche Bäume werden sonst zu Einholmleitern.
Die Frage ist,  w a r u m  ist er so schlecht gewachsen - und steht Sandwurm mit seinem Baum nach einem Totalrückschnitt in drei, vier Jahren genau wieder da, wo er heute ist?

Ich hab' da ein Beispiel aus meinem eigenen Garten, meine Coe's Golden Drop auf Pixy-Unterlage.

Ist zwar eine Pflaume, aber bietet Parallelen.

Die ist auch nach ca. 3 Jahren ganz massiv in Ertrag gekommen und war im Jahr danach am Vergreisen.

Ich hatte mittlerweile mir eine Kopie (Reiserveredelung) der Sorte auf Myrobalane gezogen, die sehr ordentlich wächst; d i e  Wurzel macht richtig Dampf... .

Den Originalbaum auf Pixy (von orangepippintrees) hab' ich daraufhin erstmal total zurückgeschnitten, also wirklich bis kurz über die Veredelungsstelle - eigentlich möcht'ich sogar eine Kaki an die Stelle setzen, da ist's erstmal wurscht, was aus dem Baum wird.

Nun, was soll ich sagen - die Kaki hab' ich noch nicht gekriegt, aber der Neuaustriebs des Baums auf Pixy beschert mir ein déjà vu - Erlebnis: Er wächst haargenauso mit allen seinen Verzweigungen und Nichtverzweigungen wie der Originalbaum.

Da kann ich jetzt dann so im drei oder Vierjahresrhythmus dann immer wieder einen Totalrückschnitt üben - puuh!
(Aber ehrlich - ich will die Kaki!).
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Elro am 02. Februar 2020, 20:01:22
War das ein Baum aus Kübelkultur?
Oft habe solche Bäume jahrelang Probleme mit richtigen Anwachsen weil die Wurzeln oft schon Drehwuchs haben.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: willi2000 am 02. Februar 2020, 20:20:04
Schneiden wie die grüne Variante von thuja, nur sollten alle stärkeren unteren Seitentriebe angeschnitten werden, damit sie kräftiger werden.
Und nicht zu stark Fruchten lassen, damit der Baum mehr Triebwachtum zeigt.

Gruss,
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: thuja thujon am 02. Februar 2020, 20:36:04
Wir fangen gerade an gegen die eiserne Regel des Obstbaumschnitts zu verstoßen: 3 Leute, 4 Meinungen.  ;D
Sind wir uns zu einig was den Schnitt angeht?

Die Frage ist,  w a r u m  ist er so schlecht gewachsen - und steht Sandwurm mit seinem Baum nach einem Totalrückschnitt in drei, vier Jahren genau wieder da, wo er heute ist?
Gute Frage. Die letzten beiden Jahre kann man sehen, da ist was passiert, eventuell in die falsche Richtung. Wars das einwurzeln vom Containerbaum? Waren es die beiden Trockenjahre? War es vielleicht auch nur zuviel Ertrag für ein schwieriges Jahr zusammen mit richtig einwachsen?

Ich hoffe es ist kein Containerbaum, welcher bei der Pflanzung nicht in den Genuß von Wurzelballen auseinanderpfriemeln gekommen ist.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: b-hoernchen am 02. Februar 2020, 21:03:56
War das ein Baum aus Kübelkultur?
Oft habe solche Bäume jahrelang Probleme mit richtigen Anwachsen weil die Wurzeln oft schon Drehwuchs haben.
Nix Containerware - erstklassige wurzelnackte Ware aus England!

Auch Sandwurms Baum ist erst einmal gut gewachsen  - das sieht man an dem nun säulenartig bestückten Mittelstück des Stammes; das ist in einem Stück durchgewachsen. Danach kam der Baum ins Fruchten... .

Dass Birnen auf Quitte nach kurzem anfänglichen Wachstum verhocken, konnte ich mehrfach beobachten. Hatte auch so einen Baum - Williams auf Quitte (nicht jene andere Williams, die auf Apfel gepfropft war...); der ist dann krank geworden und verstorben. einen ähnlichen Fall beobachte ich derzeit in der Nachbarschaft.

Vermutlich ist ein Großteil der Birnbäume auf Quitte nicht nach den Regeln der Kunst hergestellt, sprich, hat keine Zwischenveredelung, wo eine nötig wäre.
Braucht Köstliche von Charneux eine Zwischenveredelung? Ich weiß es nicht. Ist das überhaupt eine K. v. C? Wie sicher bist du dir, Sandwurm, dass die Sorte stimmt?
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Sandwurm am 03. Februar 2020, 11:50:31
Ihr schafft es noch mich total zu verunsichern  ;D
Ob es wirklich die Köstliche von Charneux ist, kann ich nicht sagen. Der Baum stammt von einer örtlichen Baumschule mit einem guten Ruf, aber das ist ja keine Garantie. Es war eine Topfpflanze, die Wurzel hatte ich aber schon aufgerissen. Den Pflanzschnitt hatte die Baumschule vorgenommen. Auffällig war hier ein langer Mitteltrieb ohne Verzweigungen im oberen Bereich. Ich dachte, die Baumschule wird schon wissen, was sie tut. Geerntet habe ich im letzten Jahr 10 - 15 kleine Birnen.
Ich nehme an, der schwache Wuchs liegt womöglich an den letzten 2 trockenen Jahren, man ist ja mit dem Gießen kaum nachgekommen. Hier in der Nähe wurde ja der neue deutsche Hitzerekord mit 42,6 Grad aufgestellt.
Allerdings liegt der Grundwasserspiegel hier bei 2 m, da sollte sich der Baum aber recht schnell selbst versorgen können.
Gruß
Sandwurm
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Gänselieschen am 03. Februar 2020, 13:47:30
Ich hatte es ja angekündigt.

Meine beiden ca. 6 Jährigen Birnen brauchen auch dringend einen Erhaltungsschnitt.

Das Erste ist eine Bosc Flaschenbirne, die im letzten Jahr zum ersten Mal eine Ernte brachte. Die Birnen sind sehr lecker und größer, als ich dachte.

Der Baum sieht aus wie ein Besen. Staudo sagte mal, dass die Bosc Flaschenbirne dafür bekannt sei, sehr "eigenwillig" zu wachsen.

Da bis vor einem Jahr hinter der Birne ein Ulmensämling immer größer wurde (der ist jetzt weg) und auch noch eine riesige Haselnuss drüber trohnt (oder dahinter) allerdings auf der Nordseite, hat der Baum keine Äste nach hinten... gut zu sehen auf dem Foto.

Er ist auch sehr langsam, fast kümmerlich gewachsen. Das finde ich jetzt nicht schlimm - er war erstmal nur als Befruchter für die Conference (kommt später) gedacht.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Gänselieschen am 03. Februar 2020, 13:50:40
Gut ausgeprägte einseitige Krone und Neigung - gerade ziehen kann man diesen Baum auf jeden Fall noch.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Gänselieschen am 03. Februar 2020, 13:54:23
Und nochmal von der Rückseite her fotografiert... so sieht er ja gut aus... nur nicht von der Seite, und dass sich die Zweige so biegen, aber das ist dann wohl das, was Staudo meinte.

Ist auch fast alles Fruchtholz..... wenig Neutrieb - ist klar - der wuchs so wenig, dass ich garnicht wusste, wo ich die Schere ansetze sollte....
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: cydorian am 03. Februar 2020, 15:01:00
Ihr schafft es noch mich total zu verunsichern  ;D

Wir bemühen uns ja auch :-)
Wenn der im Topf war, ist vermutlich Quitte C die Unterlage. Die ist von sich aus schwachwachsend und schwierig in Gang zu bringen, wenn es trocken war. Quitte wurzelt sowieso flacher, Birnenunterlagen gehen stärker in die Tiefe. Ich würde trotzdem wie schon auch von Anderen geschrieben den Mitteltrieb kräftig zurücknehmen. Mir gelingt auch oft nicht, aus verhockten Bäumen noch etwas zu machen, auch bei Birnen ist mir das passiert, z.B. einer Uta, ähnlicher Vorgang, im Pflanzjahr zu trocken gewesen. Da ich den Platz eh nicht anders nutzen konnte, habe ich sie eben nach bestem Wissen weitergepflegt auch durch Schnitt versucht das Wachstum anzuregen. Fünf Jahre hat es gedauert, auf einen Schlag legte sie dann plötzlich los. Fünf Jahre nur max. 10cm - Zuwächse, dann machte sie plötzlich einen halben Meter, machte mehr Äste, bildete Fruchtspiesse, fing an zu tragen.

Gut ausgeprägte einseitige Krone und Neigung - gerade ziehen kann man diesen Baum auf jeden Fall noch.

Ist die Belichtungssituation überhaupt zu verbessern? Die Haselnuss bekommst du vielleicht noch los, aber was ist mit den hohen Bäumen auf Nordwest Nordost? In den stärksten Wachstumsmonaten geht die Sonne nicht im Osten, sondern Nordost auf. Mit einem Wald im Rücken wird das Ding immer sehr einseitig wachsen.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Sandwurm am 03. Februar 2020, 15:21:18
Gut, dann mache ich mal den kräftigen Rückschnitt. Vielen Dank noch mal.

Gruß
Sandwurm
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Gänselieschen am 03. Februar 2020, 15:42:24
Wie gesagt Ulme, Erlen, Birke in Nordost stehen alle im Nachbargebiet. Die Ulme, die ich noch beseitigen konnte - auch beim Nachbarn -die haben wir gefällt. Aus dem Haselnuss nehme ich noch starke Äste raus, das kann ich unbedenklich machen, bringt mehr Licht von oben. Aber mehr ist nicht drin. Aber ich denke schon dass die großen Laubbäume weit genug weg sind....

Die Frage ist, wo setze ich bei dem Bäumchen, was jetzt endlich trägt, die Schere an - oder lasse ich diesen doch recht schwachwüchsigen Baum einfach wachsen... bis wirklich was stört. Aber zu lange wollte ich jetzt eigentlich nicht mehr warten...
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: b-hoernchen am 03. Februar 2020, 17:44:51
Gänselieschen,

ich würd' den Baum gerade ziehen (türkise Pfeile) mit einem Seil, das zu einem anderen Baum geht, dito einige Äste.
Dann schneiden, so dass die Umrisse des Baums ungefähr innerhalob der gestrichelten Linie Platz haben.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: b-hoernchen am 03. Februar 2020, 17:47:30
Alles hängende Holz raus und den Mitteltrieb kürzen, damit Stammdicke und Baumhöhe in ein vernünftiges Verhältnis kommen.
Dito kürzen überlange einseitig ausladende Äste, damit die Statik ins Lot kommt; kürzen ableitend auf eine Verzweigung.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Gänselieschen am 04. Februar 2020, 13:01:26
Den Baum gerade zu ziehen und oben die quirlige Stammverlängerung runter zu setzen, da bin ich überzeugt, dass das richtig ist.

Allerdings frage ich mich, ob es sinnvoll ist, die Seitenäste auf fast senkrecht stehende Äste abzuleiten.

Vielleicht kann da nochmal jemand was zu sagen.

Ein Baum hat ja immer so seine Fruchtform - also wäre auch die Form als Birne anzustreben - aber wie gesagt - ob diese Bosc Flaschenbirne das versteht, wäre leider zu beweifeln.

Wenn ich das so mache, muss ich über und über Fruchtholz wegnehmen  :'( :'( :'(
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Roeschen1 am 04. Februar 2020, 13:03:45
Man sieht nicht genau, ob der Haselnußstrauch auf deiner oder Nachbars Seite wächst.
Der gehört meiner Meinung nach auf Stock gesetzt, ggf. den Nachbar freundlich bitten.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Gänselieschen am 04. Februar 2020, 13:08:04
Warum gehört dieser schöne kräftige Baum/Busch auf "Stock" bzw. eben auf 1m oder so runter gesetzt...? Das dauert ja dann wieder ewig, bis er trägt....

Er steht genau auf der Grenze... wem er "gehört" ist mit Sicherheit nicht zu ermitteln....

Da kann man sich bei Bedarf wunderbare Bohnenstangen rausschneiden. Allerdings sind die jetzt schon zu lang, das sind eher tolle Baumpfähle....
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Roeschen1 am 04. Februar 2020, 13:17:53
...weil er deinen Obstbäumen das Licht nimmt?
Die geernteten Baumpfähle kannst du ja aufheben.
www.bruns.de/neuigkeiten/newsdetails/value/pflanze-des-monats-oktober-2016/
so könnte dein Birnbaum bei richtigem Schnitt auch mal aussehen : Spalierform.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Gänselieschen am 04. Februar 2020, 16:58:05
Hm. Die Haselnuss nimmt jedenfalls keine Sonne - die ist wirklich komplett im Norden... ich könnte noch etwas zu weit überhängende Stämme einzeln rausnehmen, das habe ich auch vor, nützt auch zur Verjüngung. Die Nüsse sind groß und gesund...

Wenn ich den Birnbaum, so wie er ist, dort nochmal rausnehmen würde - würde der wieder anwachsen?? Ich habe ihn in Karnickeldraht gepflanzt, wegen der Wühlmäuse - wahrscheinlich würde er sogar recht gut rausgehen....

So, wie er jetzt gewachsen ist - auf der Rückseite keine Äste - könnte man ihn tatsächlich noch immer als Birnenspalier verwenden - und ich hätte sogar am Haus ne Südwand dafür frei...
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Roeschen1 am 04. Februar 2020, 20:47:38
Ich habe auch so einen Kandidat, Birnenspalier, durch Hausbau nebenan jetzt überwiegend im Schatten.
Man müßte die Wurzeln im Frühjahr abstechen um Faserwurzeln zu erzeugen wie beim Verschulen.
Dann erst umsetzen im Herbst, die Krone dabei anpassen, zurückschneiden.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: thuja thujon am 04. Februar 2020, 23:35:47
Ein Spalier bräuchte dann auch etwas mehr zielgerichtete Pflege als so ein freistehendes Bäumchen.

Ich will meine Alexander Lucas auf Quitte auch mal in die Runde werfen. Es sind noch 7-8 andere Sorten drauf, hauptsächlich an den unteren Ästen.
Mir macht sie etwas Sorgen, ich finde den Wuchs zu schwach. Habe die Rasendüngung vor 2-3 Jahren umgestellt, so dass nicht mehr so viel Stickstoff unter den Rasenwurzelhorizont gespült wird. Würdet ihr hier mal stärker schneiden oder eher gezielt Stickstoff für den Baum düngen?
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: thuja thujon am 04. Februar 2020, 23:36:20
Von der gegenüberliegenden Seite.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: 555Nase am 05. Februar 2020, 03:27:41
Der Baya Marisa hat auch keine 10cm Neuwuchs, nebenan der Sparkling fast einen Meter.
Da habe ich mir auch vorgenommen Stikstoff zu probieren.

(https://up.picr.de/37805768eg.jpg)

(https://up.picr.de/37805769zn.jpg)
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Gänselieschen am 05. Februar 2020, 11:17:41
Dit is aba keene Bürne ;D
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Gänselieschen am 05. Februar 2020, 11:19:06
Von der gegenüberliegenden Seite.

Der ist ja sowas wie eine Spindel, oder - keine langen Triebe, nix... jedes Jahr geschnitten?? Der sieht alt aus, aber trotzdem naja.. oder sehe ich das jetzt falsch?

Da werde ich mir aber einen zu starken Rückschnitt meiner Bosc Flaschenbirne verkneifen.

Dann nehme ich jetzt von meiner Birne nur die Stammspitze runter und kürze vorsichtig ein an den Leitästen - so erkennbar.... und dann einen Graben ein Stück außerhalb vom Karnickeldraht, mal sehen, ob ich das hinbekomme.

Birnen streben ja sehr nach oben. Wenn dann zwei Äste fast parallel nach oben steigen - mit nur einer Handbreit Abstand - soll man dann, auch wenn die schon stärker sind, gnadenlos einen davon komplett wegschneiden. Diese Info würde mir sehr nützen, auch für die andere Birne, eine Conferece. Die wächst richtig stark, hat aber einige solchen blöd stehenden Äste inzwischen. Ist genauso alt wie die Flaschenbirne, war aber von Anfang an sehr kräftig und hatte über 8 Äste bei der Pflanzung, voll blöd....
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Roeschen1 am 05. Februar 2020, 11:44:03
Ja, unbedingt, sonst entstehen 2 Leittriebe.
Wenn du die Wurzeln reduzierst, solltest du schon mehr schneiden.
Das Verhältnis zwischen Wurzeln und Trieben sollte stimmen.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: cydorian am 05. Februar 2020, 12:12:56
Ich will meine Alexander Lucas auf Quitte auch mal in die Runde werfen. Es sind noch 7-8 andere Sorten drauf, hauptsächlich an den unteren Ästen.

Viel zu schneiden ist ja nicht, du könntest nur den Leitast einkürzen, die aufveredelten Sorten willst du sicher nicht beseitigen. Ich würde diese Birnenpappel aber nicht mehr stark anpacken, sondern nur noch auf gute Versorgung achten. Eine Verjüngung geht ja nicht mehr bei dieser Form. Dafür fehlen die Seitenäste.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Gänselieschen am 05. Februar 2020, 12:55:29
Ja, unbedingt, sonst entstehen 2 Leittriebe.
Wenn du die Wurzeln reduzierst, solltest du schon mehr schneiden.
Das Verhältnis zwischen Wurzeln und Trieben sollte stimmen.

Danke!

Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Re-Mark am 05. Februar 2020, 13:08:23

Ich will meine Alexander Lucas auf Quitte auch mal in die Runde werfen. Es sind noch 7-8 andere Sorten drauf, hauptsächlich an den unteren Ästen.

Genau so eine Birnenpappelform wäre mein Ziel, wenn ich dieses Jahr Birnbäume pflanze. Denn für mehrere 'richtige' Bäume mit Leitästen (Pyramidenkrone) ist in unserem Garten kein Platz mehr.

Nährstoffversorgung: für den Baum dürfte es das beste sein, wenn auf einer größeren Baumscheibe um den Stamm herum der Rasen wegkommt, stattdessen Mulchschicht und vielleicht bestimmte andere Pflanzen (Meerrettich? Lupinen?).
Oder Rasen hochklappen, Dünger drunter?

Grüße,
Robert
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Herr Döpfel am 05. Februar 2020, 14:32:52
Zitat von: Gänselieschen
So, wie er jetzt gewachsen ist - auf der Rückseite keine Äste - könnte man ihn tatsächlich noch immer als Birnenspalier verwenden - und ich hätte sogar am Haus ne Südwand dafür frei...
Was spricht denn dagegen, den Baum zu lassen, wo er jetzt ist, und ihn trotzdem zweidimensional zu erziehen? Was hinten und vorne raus wächst weg, links und rechts zwei Pfosten mit Haken drin und dort die seitlichen Äste einhängen? Wäre zumindest schöner anzusehen als jetzt.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Gänselieschen am 05. Februar 2020, 15:54:28
Klingt auch interessant - blöd ist nur - dass ich drum herum ein Präriebeet angelegt habe - sprich, dahinter wäre dann wirklich keine Sonne mehr....

Verdammt, dass klingt sogar super ;D, ich könnte ja die Stammverlängerung komplett rausnehmen und aus den vorhandenen Leitästen drei Ebenen aufbauen....
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Roeschen1 am 05. Februar 2020, 16:05:08
Ein Spalierbaum muß jedes Jahr geformt, geschnitten werden.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Gänselieschen am 05. Februar 2020, 17:08:58
Wenn ich den flach ziehe, sollte das aber gut möglich sein. Da werden die Seitentriebe gekürzt und die Aufsetzer weggeschnitten. Sieht immer recht einfach aus, wenn das Grundgerüst steht....
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: thuja thujon am 05. Februar 2020, 18:55:27
Im Idealfall fängt man bei einem flachen Gerüst schon früh an mit schneiden, damit die Triebe nicht ellenlang verkahlen sondern voll mit Fruchtholz hängen.

Ich bin nun mal kein Freund von Bäume wachsen lassen und irgendwann reparieren. Oft ist da nicht mehr das möglich was vorher problemlos gegangen wäre. Ich sehe auch keinen Sinn darin strenge Optikvorstellungen an Baumkronen zu haben. Alte Veteranen, schief gewachsen, nur noch eine Hälfte lebt, sowas hat doch viel mehr Charakter als der Versuch, einen Baum im Nachhinein in irgendwas pressen zu wollen. Das wird selten harmonisch.

Ein schiefer Baum, wie er eben so schief in der Prärie stehen könnte, warum nicht? Bisschen hängende Äste verjüngt, Spitze freistellen, Konkurrenz weg.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Roeschen1 am 05. Februar 2020, 19:34:25
Im Idealfall fängt man bei einem flachen Gerüst schon früh an mit schneiden...
Besser spät als nie...
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: 555Nase am 06. Februar 2020, 01:30:23
...Lieber etwas mehr, als zu viel. 8)
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Gänselieschen am 10. Februar 2020, 11:14:51
So, der Sonntag hat es jetzt gebracht.

Dank Schnefrin, die den Weg zu mir gemacht hat, sind jetzt beide Birnen geschnitten.  :D :D, nochmals Danke - auch mal ganz offiziell hier im Forum!

Fotos stelle ich die nächsten Tage noch rein. Ich hätte mich nie getraut, die Schere so beherzt einzusetzen. Das Ergebnis ist aber durchaus sehenswert. Kurz vor dem Sturm waren wir fertig....mir hat ja ordentlich das Herz geblutet, als das viele Fruchtholz am Boden lag, aber es war wirklich nötig.

Die Flaschenbirne bleibt dort, wo sie ist. Ich werden drei geeignete Äste mit Heringen nach hinten spannen. Dann hat der Baum eine ganz tolle Form.  ;D

Auch ein dickes Fragezeichen an meinem Klarapfel, konnte noch ausgeräumt werden.

Glückliche Grüße!
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Schnefrin am 11. Februar 2020, 17:57:20
Danke ans Gänsel, es war ein schöner, erfolgreicher Nachmittag, während im benachbarten Wald schon die ersten Äste krachten  ;D
Und wenns nach mir gegangen wäre, dann hätte ich noch einiges mehr abgeschnitten. Gänselieschen ist im Lauf des Nachmittags aber zusehends mutiger mit der Schere geworden.
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: thuja thujon am 11. Februar 2020, 23:27:12
Jetzt machts nicht zu spannend. Nachherfotos sind immer willkommen.  ;)
Titel: Re: Nochmals Birnenschnitt
Beitrag von: Roeschen1 am 29. Februar 2020, 13:58:47
Ich würde mich auch freuen, wenn du Fotos reinstellst.