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Pflanzenwelt => Rosarium => Thema gestartet von: Gartenentwickler am 26. Februar 2024, 20:25:12

Titel: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Gartenentwickler am 26. Februar 2024, 20:25:12
Hallo,in einem Rosenbeet ist viel Gierschproblem, letztes Jahr habe ich schon viele Wurzeln vom Giersch entfernt. Leider fehlt so langsam etwas Boden und ich überlege Kompost aufzufüllen. Oder habe ich dann wieder mehr Problem mit dem Giersch?
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Staudo am 26. Februar 2024, 20:30:01
Das eine hat mit dem anderen wenig zu tun. So lange Du Gierschwurzeln und -samen in dem Beet hast, wirst Du auch Giersch haben. Falls Du es bewundernswerterweise schaffst, den Giersch auszurotten, ist er nicht mehr da.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Lady Gaga am 26. Februar 2024, 20:32:51
Wie ist das gemeint? Du wirst doch nicht den Giersch auf den Komposter geworfen haben?  :-X
Ich fürchte, Giersch ist eine Lebensaufgabe. Ich habe ihn in mehreren Beeten und grabe ihn aus, wenn ich Zeit habe. Leider habe ich auch anderes zu tun. Kompost schätzt er sicher, wie auch andere Pflanzen. Ich kann mir aber vorstellen, dass du ihn aus Kompost leichter rausziehen kannst, als aus fester Erde.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: dmks am 26. Februar 2024, 20:44:19
Giersch auszurotten ist doch keine Lebensaufgabe! 8)
Das ist generationsübergreifend.  ;D

Und gerade im Rosenbeet ist auch keine chemische Lösung greifbar. Da hilft nur zupfen, kämpfen, kämpfen, zupfen....
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Felcofan am 26. Februar 2024, 20:56:33
Um wieviel Fläche so ca und wieviel Rosen geht es denn? Und eher kleine Formen von Beetrosen oder eher Richtung Strauchrosen?
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: raiSCH am 26. Februar 2024, 21:46:28
Ich bekämpfe Giersch biologisch durch Bodendecker wie Geranium. In manchen Beeten ist er dadurch völlig verschwunden, und die Rosen wachsen ungestört.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 26. Februar 2024, 22:10:14
Es gibt mehrere Methoden, eine wäre die Fläche zu mulchen (gerne vorher Kompost drauf und Hornspäne), dann kommt der Giersch nach oben und lässt sich leichter rausnehmen. Los willst du ihn damit aber auch nicht. Und Rosen mögen Mulch, jedenfalls Rindenmulch, nicht sonderlich gerne.

Die zweite Methode ist Bändchengewebe und ein Vlies auf die ganze Fläche zu machen, möglichst dicht an den Rosen anlegen und das Ganze dann mit Split, oder eben wieder Rindenmulch abzudecken. Wobei ich Splitt bevorzugen würde. Mit der Methode wirst du den Giersch tatsächlich los werden. Ansonsten gebe ich dmks recht, Gierschbekämfung ist generationenübergreifend. Das hat er schön zusammengefasst..

Die Methode von Raisch finde ich auch gut, wobei man nicht irgendein Geranium nehmen kann, eigentlich geht nur Geranium macrorrhizum. Selbst bei denen kommt doch immer wieder ein Gierschblatt durch, damit die Methode Erfolg hat, muss das Beet erst mal einigermaßen unkrautfrei sein. Wenn sich die Storchschnabeldecke geschlossen hat, hat Giersch wirklich schlechte Karten. Ich benutze stattdessen gerne Symphytum azureum oder Aster ageratoides, ob die Rosen allerdings in dem Meer aus Unkrautverdrängern optisch noch herausstechen muss jemand anders entscheiden…
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: raiSCH am 26. Februar 2024, 22:23:41
..

Die Methode von Raisch finde ich auch gut, wobei man nicht irgendein Geranium nehmen kann, eigentlich geht nur Geranium macrorrhizum.

Es geht ebenso mit Geranium oxonianum-Sorten und auch mit G.Phaeum, aber das wird meist zu hoch.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: tomma am 26. Februar 2024, 23:34:00
Ein temporärer Ring aus Kaninchendraht und ein geliehenes Huhn könnten durchaus Abhilfe schaffen... ;D
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: solosunny am 27. Februar 2024, 08:28:41
Ich finde die weißen Gierschdolden unterstreichen die Rosenblüte sehr attraktiv….

Duck und wech
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: oile am 27. Februar 2024, 08:30:44
 ;D so etwas Ähnliches habe ich auch geschrieben und dann nicht weggeschickt.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Extremkompostierer am 01. März 2024, 16:34:24
Ich finde die weißen Gierschdolden unterstreichen die Rosenblüte sehr attraktiv….

genau, tolle Unterpflanzung für Rosen.
Die sollten eben nur höher sein als der Giersch.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Starking007 am 01. März 2024, 17:02:44
Wie schon geschrieben wurde:
Hochmulchen jund Konkurrenz pflanzen, Geranium macr. geht auch, und Akelei dazu.
Und jäten, jäten, aber keine Blätter abreissen.
Konsequent, täglich mehrmals, die ganze Familie. Sonst gibt`s nur kaltes Essen!
2 Jahre.

So hab ich ihn zwischen vielen Felsen und lauter Haselwurzeln total rausbekommen.

Aber bevor das halbherzig läuft, gleich seinlassen.

Oder Rosenbeet umquartieren.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: oile am 01. März 2024, 17:36:10
Du hast mehrmals pro Tag die ganze Familie drangesetzt? :o Ja hatten die nichts anderes zu tun?
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Starking007 am 01. März 2024, 21:06:22
Na ja, nicht täglich (ich schon).

Es geht nicht anders, es gibt 2 Alternativen:
Jahrzehntelang rupfen
oder
kapitulieren.

Unkrautentfernung hat Vorrang vor dem Erhalt der Zierpflanze.
Unser Garten ist unkrautfrei, schon lange.
Es samt/keimt auch nix Unkrautiges, ausser bei Eintrag von Fremderde.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: oile am 01. März 2024, 23:39:32
Tja...im (ersten) Hausgarten hatte ich gar keine Zeit dafür mit Familie und Arbeit. Und der zweite Garten ist eine wahre Büchse der Pandora, was die Samenbank im Boden angeht und Giersch und anderes. Da könnte ich den Rest meines Lebens nur mit Jäten verbringen. Dafür ist mir die Gartenzeit zu schade (Mitjäter habe ich nicht).
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: thuja thujon am 02. März 2024, 00:06:04
Eine Samenbank im Boden muss man sich erhalten, das ist Arbeit. Man muss es regelmäßig verschwitzen, rechtzeitig was vor der Samenreife dagegen zu unternehmen.
Viele Unkrautsamen überleben nur wenige Jahre im Boden. Wenn sie nicht fleißig von Gärtnershand weitervermehrt werden, können sie aus einem Garten auch ungewollt verschwinden.

Bei mir läuft es ähnlich wie bei Starking, dranbleiben, falls man ein Problem damit hat. Dann hat man nach 3-5 Jahren Ruhe. Wer dazu nicht bereit ist, andere Beschäftigung suchen.

Wer die Besonderheiten von Unkraut und dessem Keimverhalten verstehen möchte, ich empfehle Ackerunkräuter Europas. Mit ihren Keimlingen und Samen, von Martin Hanf.
https://www.amazon.de/Ackerunkr%C3%A4uter-Europas-ihren-Keimlingen-Samen/dp/3405129605

Wenn man die Biologie dahinter verstanden hat, gärtnert man evtl weniger gegen die Natur, sondern eher mit ihr.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: oile am 02. März 2024, 00:25:56
 :-X
Das wird wohl so sein, wenn man a) genug Zeit dafür hat, jeden Tag, viele Stunden
b) die Fläche nicht zu groß ist, c) rundherum nicht nur Wiesen oder mehr oder weniger aufgelassene Gärten sind.
.
Vielleicht wäre aber auch etwas Gelassenheit hilfreich?
.
Und schließlich frage ich mich, was für Rosen anders sein soll, wenn sie anstelle von Giersch mit jeder Menge anderer Bodendecker unterpflanzt werden. Symphytum (alle mir bekannten Arten) koexistieren übrigens mit Giersch. Der fällt dazwischen nur nicht mehr auf, aber weg ist er nicht.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Querkopf am 02. März 2024, 00:47:07
Sachmabitte, thuja thujon, möchtest du wirklich den "Alle-außer-mir-sind-dämlich-Oberlehrer-Nasehoch"-Preis gewinnen?
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: oile am 02. März 2024, 00:48:06
 ;D
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: sempervirens am 02. März 2024, 08:08:23
Schlangenknöterich oder Astrantia nehme ich gern als Giersch ersatz

Aber Giersch ist total overhated, ich kenne jemand der aus Spanien ommt und völlig begeistert war was für ein vigoroser Doldenblüter das wäre der feucht, trocken, sonnig, schattig wächst und so dichte Teppiche bildet ^^
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 02. März 2024, 09:12:25
 Muss jeder für sich entscheiden, wie schön Giersch ist, aber da hier die Aufgabenstellung eher ist, wie man den los wird, noch ein kurzer Kommentar: Beinwell und Geranium phaeum/oxonianum mögen in manchen Bedingungen gegen Giersch  helfen, nach meiner Erfahrung ist aber der Begriff kooperieren ganz gut dafür. Gut gemacht dominieren Storchschnabel und Beinwell, man wird den Giersch aber nicht völlig los. Mit es ist es mit Symhytum azureum aber meist gut gelungen - da kommt kaum noch irgendwas raus in guten Boden und relativ sonniger Lage.

 So gut wie der Balkenschnabel unterdrückt, aber meines Wissens kein anderer Bodendecker Giersch. Auch Aster ageratoides kann den komplett verdrängen, wenn es nicht zu schattig ist. Man muss halt immer drauf achten, dass die Verdrängerpflanze optimalere Bedingung vorfindet, als der Giersch. Und entsprechend den vorgefundenen Bedingungen muss man eben die richtige Verdrängerpflanze aussuchen. 

Will man den aber wirklich völlig loswerden ist weiterhin meine Empfehlung Vlies und Folie, die sind einfach 100-prozentig erfolgreich.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 02. März 2024, 09:27:42
Thuja, das Buch sieht interessant aus, aber etwas teuer… und ich habe das selbe Problem wie Oile: wenn die Gärten zu groß und die Zeit zu kurz ist, ist es einfach nicht möglich, Unkraut immer so konsequent zu bekämpfen, wie es nötig wäre. Deswegen das Gärtnern aufzugeben, oder den Kunden zu sagen, dass sie zu blöd sind für ihre eigenen Gärten finde ich dann auch etwas übertrieben, warum also nicht zum Mulch, Folie und von mir aus auch Herbizid greifen? Was im Fall von Giersch allerdings ziemlich sinnlos ist - Round Up bringt jedenfalls nur behrenzt was.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: thuja thujon am 02. März 2024, 09:45:03
Ich bin ihn mit ausgraben los geworden, weil ich ihn nicht mehr haben wollte.
Wenn ihn jemand überwuchern lassen möchte, kann ich das verstehen.
Wenn ich mit dem Garten nicht mehr zurechtkomme, weil er zu groß ist, nun gut, dann müssen die Ansprüche runtergeschraubt werden. Dann lasse ich ihn wachsen und freue mich wie die Spanier drüber.

Letzteres ist aber kein Tip, wie man ihn los wird. Und der ultimative Tip für erfolgreiches Gärtnern kam von Starking: dranbleiben, nicht halbherzig rumzisulieren.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 02. März 2024, 09:59:33
Dranbleiben ist schön, wenn möglich. Wenn nicht möglich aus Zeitmangel, körperlich Gründen oder Faulheit muss eben zu anderen Methoden gegriffen werden. Bei denen man natürlich auch dranbleiben muss, aber eben nicht ganz so oft. Die eine beste Methode gibt es nicht, ist man aufgeschlossen für naturnahe Gärten: Giersch als Wild- statt Unkraut sehen, oder eben ebenso wilde, aber leichter loszuwerdende Konkurrenz pflanzen. (Nach ein paar Jahren kann Balkanstorchschnaben und Aster etfernt und neu gepflanzt werden). Für geordnete Rabatten empfiehlt sich die Vlies-Methode. Ein Zwischending wäre das alle paar Jahre mulchen und davor dann den Giersch rausnehmen, was die Pflanzung dann entlastet und den Garten halbwegs geordnet bleiben lässt.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Hyla am 02. März 2024, 10:56:31
Eigentlich hilft nur, die ganze Sch**** hochnehmen, jeden Fitzel rauspuhlen und den Klump wieder einpflanzen. Habe ich einmal in unserem damaligen Schrebergarten gemacht, ein paar wenige qm Maiglöckchen durchgewühlt und komplett den Giersch entfernt.
Jetzt ist es mir total Wurst dank Alter und Rücken. Auf trockenem Sand ist es nicht so riesig und dicht wie auf Ton/Löss und ab Mitte Juli liegen da nur noch gelbe Blätter. An gleicher Stelle wachsen bei mir diverse kleine Zwiebelpflanzen wie Schneeglöckchen, Krokus, Tulpen und Herbstzeitlose. Dazu noch Lilien und Taglilien. Ich sehe da bei mir keine Konkurrenz. Blüten pflücke ich bei Gelegenheit raus, Samen brauche ich nicht.

Ein Huhn oder mehrere würden die Sache wirklich klären. Damit bin ich den roten Klee im Gwh losgeworden.  ;D
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: martina 2 am 02. März 2024, 11:11:33
...Und der ultimative Tip für erfolgreiches Gärtnern kam von Starking: dranbleiben, nicht halbherzig rumzisulieren.

Als ich einmal einen großen Hollunder ausgegraben habe, mit Hilfe natürlich, waren noch in über einem Meter Tiefe dicke Gierschwurzeln zu finden. Wirklich wird man ihn nie los, das hab ich damals begriffen.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 02. März 2024, 12:04:36
Wird man, mit Vlies und Gewebefolie. Will aber wohl keiner wissen. Ist eins, zwei Jahre nicht schön, aber funktioniert zuverlässig.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 02. März 2024, 12:09:04
Wir haben in Gärten, in denen die Pflege nur sehr unregelmäßig gemacht wird, seit Jahren erfolgreich Folie liegen, mit Rindenmulch bedeckt. Dazwischen Bäume und Sträucher (oder Rosen). Man kann die Folie also auch permanent liegen lassen - finde ich nicht so schön, da man keine Stauden pflanzen kann. Aber wenn der Nachbargarten stark verunkrautet ist, bleibt einem nicht viel anderes übrig, wenn die Hausverwaltung einen einigermaßen aufgeräumten Hof verlangt
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Hyla am 02. März 2024, 12:22:43
Folie ist ja gut und schön. Im gewerblichen Bereich bleibt einem wohl kaum was übrig, wenn man Kundenwünsche erfüllen muß, aber im Hausgarten hat man doch andere Möglichkeiten.
Als wir hier eingezogen sind, war fast der komplette Vorgarten mit Bändchengewebe versiegelt. Der Boden war eigentlich tot. Regenwürmer Fehlanzeige. Nachdem ich das live erlebt habe und daß es Jahre dauert, so einen Boden wieder zu reanimieren, hat sich meine Meinung über solche Maßnahmen stark gewandelt und meine romantisch verklärte Vorstellung vom Gärtnerleben und dem Umgang mit Pflanzen und Boden ebenfalls.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Querkopf am 02. März 2024, 12:30:48
Ich bin ihn mit ausgraben los geworden, weil ich ihn nicht mehr haben wollte. ...
Das kann klappen, wenn a) man die betreffende Stelle wirklich leer räumen kann, bis in die Tiefe und b) die Bodenverhältnisse passen (z. B. Sandboden). Wenn das nicht der Fall ist, kriegt man Giersch mit Ausgraben nicht weg. Siehe hier:
Als ich einmal einen großen Hollunder ausgegraben habe, ... waren noch in über einem Meter Tiefe dicke Gierschwurzeln zu finden. ...
Meine "Gierschplantage" ist ein nicht allzu großes Stück unterhalb einer Birke, Oberboden humoser Lehm, im Untergrund tonig. Ausgraben is' nich', wg. Birkenwurzelfilz; habe ich vor Jahren mal versucht, komme dort aber nicht tief genug und nicht flächendeckend rein. Was geht, immerhin, ist, den Giersch in Schach zu halten. Er ist normalerweise früher dran mit dem Austrieb als andere Gewächse auf der Fläche - also rupfe und jäte ich im Frühjahr nach Kräften, so dass Maiglöckchen, Vinca, Storchschnäbel etcetera Vorsprung bekommen und ihn überwachsen. Dabei ziehe ich soviel Rhizommaterial wie möglich, aber ohne Perfektions-Ehrgeiz (Perfektion geht eh nicht). Blüten werden rausgepflückt, Samen brauche ich nicht auch noch.  Ganz, ganz langsam wird der Giersch so etwas schwächer; verschwinden tut er leider nicht. Ok, damit kann ich an dieser Stelle leben.

Woanders habe ich ihn komplett weggekriegt, in einer kleinen Fläche, in der damals nur ein paar größere Stauden standen. Methode ähnlich wie hobabs Vorschlag: dicke Schicht Zeitungspapier, mindestens 1 cm,  auf den Boden, gut anfeuchten (so entsteht eine Art Pappmaché, unkrautdicht), Stauden damit eng "umzingeln". Rindenmulch obendrauf, der Optik wegen. Zwei Jahre liegenlassen (oder waren's sogar drei?) - danach war die Fläche gierschfrei. Und Zeitungspapier o.ä. hat gegenüber Folie den Vorteil, dass Wasser durchkommt und das Bodenleben erhalten bleibt.

Das Radikal-Verfahren lässt sich halt nicht überall anwenden.
In einem Rosenbeet könnte man's vielleicht probieren: Begleitstauden temporär woanders parken, nur Rosen drinlassen, zudecken bis dicht an die Wurzelhälse (Zeitung, Pappe, Vlies - keine Folie, wg. Wasser & Bodenleben, siehe oben - plus Rindenmulch oder Split), nach 3 Jahren nachgucken und Begleitstauden wieder einsetzen. Die Zwischenzeit ist natürlich - ähm - entsagungsvoll...
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 02. März 2024, 12:38:05
Querkopf kann ich in fast allem zustimmen - ist ganz meine Erfahrung. Und mit Zeitungen und Kartons arbeite ich auch immer noch. Verottet manchmal schneller als gedacht / gewollt und würd ich nicht für Ecken mit essbaren Pflanzen nehmen.
Hyla, unter der Gewebefolie und dem Fließ ist der Boden keineswegs tot. Nach einiger Zeit sind natürlich die organischen Substanzen aufgebraucht, es kommen halt nur keine neuen Blätter oder anderes organisches Material von oben nach. Das ist für Regenwürmer uninteressant, sie wandern ab.  Da Vlies und Folie Wasser durchlassen, ist der Boden in der Regel ganz wunderbar wenn man die Folie wieder abnimmt. Man kann sofort wieder reinpflanzen.
Mit Folie meine ich immer, wie oft genug gesagt, Bändchengewebe, keine Teichfolie.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: sempervirens am 02. März 2024, 12:40:24
Ich denke die nachhaltigste Lösung wäre:
1. Fläche einmal umjäten und Karton drauf
2. Konkurrenzstauden pflanzen
3. der  giersch der wiederkommt kontinuierlich schwächen, sodass die Konkurrenz immer mehr Raum einnehmen kann und dominiert
4.  solange wiederholen bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist

Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 02. März 2024, 12:50:21
Bin nach wie vor der Meinung das es nicht die eine Methode gibt. Ich praktiziere alle drei der hier von mir vorgeschlagenen Methoden selber und passe die dem jeweiligen Garten und dem Standard, den der Kunde möchte an. Sowohl die Methode mit den Konkurrenz-Pflanzen wie auch mit der Folie haben gute Erfolge. Folie nach zwei Jahren 100%, Aster/Balkanstorchschnabel bei entsprechender Vorarbeit vor Pflanzung nach vier bis fünf Jahren ca 96% gierschfrei.
Beide haben Vor- und Nachteile, die stark wachsenden Aster wieder loszuwerden, ist Knochenarbeit, die sehr durchschlagende Wirkung der Folie erkauft man sich eben mit eins oder zwei Jahren weniger attraktiven Beeten. Dafür ist sie billiger alles alle anderen Methoden.

Zusatzinfo: es gibt kommerzielle Unkrautfolien/vliese mit unterschiedlich schnellen Verwitterungraden. In Tests sind allerdings die  Herstellerangaben wohl sehr in Zweifel gezogen worden. Im Prinzip gibt es aber Unkrautvliese, die nach einem Jahr verrottet sind, leider wohl häufig mit unschönen
Zwischenstadien.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Ekwisetum am 02. März 2024, 12:51:29
Bei einem Nachbarn sah ich Giersch im Sommer vertrocknen ohne wiederzukommen. Zuerst wollte ich es nicht glauben, mittlerweile hat ein anderer Gärtner die gleiche Beobachtung gemacht. Funktioniert natürlich nicht in nassen Jahren.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Mme Modeste am 02. März 2024, 13:15:26
Von der Verwendung von Unkrautvlies bei Wurzelunkräutern möchte ich dringend abraten. Man glaubt gar nicht, welcher praktisch unentfernbarer Wurzelfilz sich da bilden kann. Auch die überaus hässlichen Zwischenstadien bei der Verrottung kann ich bestätigen. Der Prozess dauerte allerdings eher 10 als ein oder zwei Jahre.

Ich habe mich mittlerweile mit dem Giersch in meinen Beeten abgefunden und versuche eigentlich nur noch,  ein weiteres Ausbreiten und ein totales Überwuchern zu verhindern. Jetzt im frühen Frühjahr hacke ich auch mal durch, denn in dem feuchten Boden lässt er sich gut herausziehen. Dabei bleiben allerdings auch immer kleine Bruchstücke zurück.

Geranium ist immer schön zu Rosen, zum Unterdrücken von Giersch halte ich es aber für nicht so gut geeignet,  denn wenn es die Rosen zu sehr bedrängt, finden die das auch nicht toll.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Starking007 am 02. März 2024, 13:22:58
"....Wirklich wird man ihn nie los..."

So ein Krampf!

Hier wurde ich den los, und ihr könnt mir glauben, dass es ein schwierigeres Vorkommen gar nicht gibt!

Auf Flächen woanders, hab ich ihn weggefräst, dutzende Male drüber, zuvor nix ausgebuddelt, der war dann weg,
komplett. Soviel zu "treibt aus jedem Fitzelchen wieder aus".

Aber die Blattabreisser und Gierschfresser wissen das besser.
Jahrzehntelang.................  ;D
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Querkopf am 02. März 2024, 13:24:51
... Mit Folie meine ich immer, wie oft genug gesagt, Bändchengewebe, keine Teichfolie.
Bändchengewebe ist wasserdurchlässig, ja. Zerlegt sich aber auf längere Sicht in fledderige Kleinteile - mehr als drei Jahre würde ich's persönlich nicht im Boden lassen (just my two cents).

Von der Verwendung von Unkrautvlies bei Wurzelunkräutern möchte ich dringend abraten. Man glaubt gar nicht, welcher praktisch unentfernbarer Wurzelfilz sich da bilden kann. Auch die überaus hässlichen Zwischenstadien bei der Verrottung kann ich bestätigen. Der Prozess dauerte allerdings eher 10 als ein oder zwei Jahre. ...
Den "Wurzelfilz" kann ich nicht bestätigen. Hässliche Zwischenstadien auch nicht. Und ich hantiere seit bestimmt 20 Jahren mit Unkrautvlies (nicht in Beeten, aber auf Wegeflächen). Dürfte wohl davon abhängen, welche Vlies-Sorte man benutzt. Meine ist vom "unverrottbaren" Typ, der Hersteller garantiert 25 Jahre Haltbarkeit - das kann hinkommen.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Querkopf am 02. März 2024, 13:28:36
"....Wirklich wird man ihn nie los..."

So ein Krampf!

Hier wurde ich den los, und ihr könnt mir glauben, dass es ein schwierigeres Vorkommen gar nicht gibt! ...

Lieber Arthur, du hast ja auch klare Prioritäten gesetzt:
... Unkrautentfernung hat Vorrang vor dem Erhalt der Zierpflanze. ...
Wenn einem der "Erhalt der Zierpflanze" wichtig ist, wird's halt schwieriger :).
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 02. März 2024, 13:43:11
Also mein Gewebefolie hält locker 15 Jahre, ich benutze sie sogar dann wieder in neuen Beeten. Sieht nach dem Ausgraben eigentlich aus wie neu, bis auf die Löcher, die durch das festnageln entstanden sind.
Was für ein Wurzelfilz? Hab ich noch nie gehabt.

Und klar, egal bei was für einer Methode, wenn es gründlich sein soll, müssen die meisten Zierpflanzen raus. Deren Wurzeln sind wahrscheinlich sowieso dermaßen mit Giersch verwanzt, dass man sie nur noch wegschmeißen kann. Rosen sind da anders, weil sie sehr wenige und relativ tief liegende Wurzeln haben und man den Giersch noch recht gut rausbekommt.

Und nicht Geranium: Geranium macrorrhizum, die anderen nur bedingt, phaeum und vielleicht noch ein paar.
Giersch ist übrigens genauso Konkurrenz für die Rosen wie der Storchschnabel, wenn einem das lieber ist: drinlassen und sich entspannen.
Die Unkrautvliese, von den ich sprach, sind relativ neu entwickelt worden. Glaube kaum dass sie vor zehn Jahren schon auf dem Markt waren. Sie sind abgestimmt auf verschiedene Verwitterungszeiten und es gibt eine Unzahl an Materialien von eher anorganisch bis zu (bei Mulchmatten) Schafwolle oder Kokosmatten. Die Verrortungszeiten sind angegeben, stimmen aber natürlich nicht immer ganz. Das hängt ja auch vom Wetter und dem Boden ab, man kann aber aussuchen ob eher für eine oder zwei oder mehr Saisons. Ich halte sie für Giersch nur sehr bedingt geeignet, vielleicht das Goldvlies, dass permanent den Boden zumacht.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Hyla am 02. März 2024, 14:23:41
Ich hatte kommerzielles Bändchengewebe drauf vom Vorgänger. Keine Ahnung, wie groß mein Vorgarten ist, schätze 200-250qm. Da hatten wir richtig Spaß, die Bahnen und die rostigen Jesusnägel zu entsorgen.  :-\
Zerfasert war's nicht, aber ein Berg Plastikmüll + Nägel + Unterlegscheiben + Erde.
Anfangs haben wir noch überlegt, das Gewebe als Wegunterbau zu recyceln, aber nach ein paar Monaten wollten wir den Dreck nur noch loswerden. Irgendwann nervt's einfach und wir hatten am alten Haus mit großem Garten noch andere Baustellen als das blöde Bändchengewebe.
Viele Nachbarn haben nur noch einen schicken Vorgarten. Hinterm Haus ist uneinsehbar Wald, Heide, Teich, Wiese oder ähnliches. Pflegeleicht und naturnah eben.
PS: Hier sind Sichtschutzzäune von 1,80m erlaubt. Wer sich vom Nachbarn gestört fühlt, baut einfach zu.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 02. März 2024, 14:36:24
Lieber das, als Beet voll mit Giersch vom Vorgänger, oder? Wärs mir jedenfalls…
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Starking007 am 02. März 2024, 19:52:06
Giersch ist doch rel harmlos, Schachtelhalm und Zaunwinde, das ist es!

Giersch aufm Kompost machte hier noch nie Probleme (ich hab damals allen kompostiert).
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Krokosmian am 03. März 2024, 08:52:35
Also mein Gewebefolie hält locker 15 Jahre,...

Da ich in jungen Jahren die etwas diffuse Vorstellung von einer eigenen Mini-Nach-Feierabend-Gärtnerei hatte, habe ich mir damals im Gartenbau-Bedarfshandel eine Rolle Bändchengewebe geholt und hinterm Haus ein paar Quadratmeter damit ausgelegt. Das war wohl ganz genau im Jahr 2000. Der Traum ist zwar schon eine Weile ausgeträumt, es liegt aber immer noch da, ist an manchen Stellen zwischendurch "unter die Erde geraten" und wurde teils ständig belaufen. Zerfallen tut da nix, nur an den Schnitträndern löste sich ab und an ein Faden, denn man bequem einsammeln konnte. Wo es mal ganz dumm lief und bspw. eine Brombeerwurzel den Weg im Gewebe gefunden hat, ist dann mal ein Loch reingeraten. Aber auch da gibts kein Auseinanderfallen.
.
Im "neuen Garten" habe ich gestern den Giersch an zwei Stellen austreiben gesehen. Ein paar Jahre die Flächen abdecken und danach sofort mit was Neuen durchstarten, es hätte auf mich keine so furchtbar abschreckende Wirkung. Zumal von dem Bändchengewebe noch einige neuwertige Meter auf der Bühne liegen. Er, der Giersch, käme ja aber irgendwann wieder von den Nachbarn neu eingewandert. Also wozu, werde wohl damit leben lernen.
.
Btw. Geranium, egal ob macr. oder ox., wer es damit angehen will, achte bei Neuanschaffung darauf nicht irgendwas zu nehmen. Evtl. die Sichtungergebnisse zurate ziehen, die Sorten sind teils heftig unterschiedlich gut. Dabei möglichst nicht zu sehr von drei Sternen für `Spessart´ täuschen lassen, das hat seinerzeit manchen verwundern lassen. Zurecht, wie die Praxis damit immer wieder zeigt...
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Antida am 03. März 2024, 12:15:56

Btw. Geranium, egal ob macr. oder ox., wer es damit angehen will, achte bei Neuanschaffung darauf nicht irgendwas zu nehmen. Evtl. die Sichtungergebnisse zurate ziehen, die Sorten sind teils heftig unterschiedlich gut. Dabei möglichst nicht zu sehr von drei Sternen für `Spessart´ täuschen lassen, das hat seinerzeit manchen verwundern lassen. Zurecht, wie die Praxis damit immer wieder zeigt...

Verstehe ich das richtig, dass Du Spessart nicht gut findest? Warum?

Ich hab mir letztes Jahr zwei Spessart gekauft; eine Pflanze hat sich gut entwickelt, die andere ist mickrig, warum auch immer, unterschiedliche Standorte. Auf die Blüte 2023 habe ich nicht geachtet, die ist irgendwie untergegangen.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 03. März 2024, 12:24:40
Spessart ist bei mir auch unschlagbar, aber das man jede Pflanzempfehlung regional überprüfen muss, weiß wohl jeder hier. Bei Spessart wunderts mich allerdings, der wächst hier in Sonne und Schatten, in Bauschutt oder Humus, in Lehm oder Sand, nass oder trocken ist ihm alles gleich…

Starking, da bin ich komplett bei dir! Aber wenn du Schachtelheim im Garten hast, ist sowieso schon irgendwas schief gelaufen und los  wirst du den eh nicht mehr. Da versuche ich gar nicht gegen anzukämpfen… und Winde ist grässlich, da bin ich inzwischen sofort mit dem Pinsel und Round ab unterwegs.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Kapernstrauch am 03. März 2024, 12:53:49
Ich hab kein Gierschproblem, hab ihn wirklich durch jäten und mulchen ( teilweise mit Schieferplatten ) bekämpft. An 1-2 Stellen die stark verwurzelt sind, kommt manchmal ein Blatt durch - bei Irishorsten z.B. , aber nicht lange….
aber was habt ihr gegen Winden ?? 😜


Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 03. März 2024, 13:05:20
Nichts im Sand, alles im Lehm. Die wurzeln metertief und murksen Sträucher und Rosen ab - im Vorbeigehen…
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Hyla am 03. März 2024, 13:59:11
Winde hatte ich mal, hat sich verabschiedet, obwohl ich die Samen sogar verteilt habe. Sandboden eben.  ::)
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 03. März 2024, 14:02:29
🤝
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: susanneM am 03. März 2024, 14:58:08
Mit Querkopfs Meinung in #30 stimme ich total überein.

Aber mit Giersch in feuchtem lehmigen Boden kann man sich nur arrangieren, los kriegt man den mit normalen Mitteln nicht.

Ich halte es so wie martina2 geschrieben hat, Zeitungspapier ist ja oft vorhanden, das funktioniert sehr sehr gut bei Rosen.

Natürlich gibt’s bei mir wegen längerer Gartenpause Nachholbedarf. Ich schau aber durchaus hoffnungsfroh in die Zukunft, weil ich seit Frühjahr 2023 wieder dahinter sein kann.

Nebstbei sag ich euch nur: das Schlimmste ist Giersch in großen Hemerocallis-beständen. Aber das gehört nicht hierher.

Da wir hier über Gierschprobleme in bereits bestehenden (Rosenbeeten?) reden, sollte schon unterschieden werden zwischen Neuanlage eines Beetes und Giersch in einem bestehenden Beet, oder?
Bei Neuanlage eines Beetes (mit Giersch besetzen Areales) sollte m.E. wirklich ganz tief gegraben werden, wissen wir eh alle. Das sind 30/40 cm bis zu locker 50cm haben sie Wurzeln, die nach unten hin immer dicker werden.

Bei den Gernaniümmern als Gierschunterdrücker hab ich (jedenfalls bei meinem Boden) einen Einwand.
Das einzige G. das bei mir damit fertig wird, ist G. oxoniamum `Claridge Druce`. G. Phaeum säht sich wie blöd aus, unterdrückt aber nicht! Bei G. sanguineum (verschiedene Sorten) wächst der Giersch schön zwischen durch, besonders nett zu jäten, denn die Gs.haben oft große Untergrundhorste. Bei G.hybr. gehts auch nicht wirklich,Giersch wächst einfach durch den Wurzelstock durch.

Epimedium die wüchsigen invasiven Sorten schaffen das, aber die haben andere  Licht/Sonnenansprüche als Rosen.
Also Jäten und im Auge behalten. Der enorme Vorteil ist, dass Giersch früh austreibt und schnell/bald dezimiert werden sollte. Ausrottung hab ich längst aufgegeben. ;) ;D
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Krokosmian am 03. März 2024, 18:03:43

Btw. Geranium, egal ob macr. oder ox., wer es damit angehen will, achte bei Neuanschaffung darauf nicht irgendwas zu nehmen. Evtl. die Sichtungergebnisse zurate ziehen, die Sorten sind teils heftig unterschiedlich gut. Dabei möglichst nicht zu sehr von drei Sternen für `Spessart´ täuschen lassen, das hat seinerzeit manchen verwundern lassen. Zurecht, wie die Praxis damit immer wieder zeigt...

Verstehe ich das richtig, dass Du Spessart nicht gut findest? Warum?

Ich hab mir letztes Jahr zwei Spessart gekauft; eine Pflanze hat sich gut entwickelt, die andere ist mickrig, warum auch immer, unterschiedliche Standorte. Auf die Blüte 2023 habe ich nicht geachtet, die ist irgendwie untergegangen.

Spessart ist bei mir auch unschlagbar, aber das man jede Pflanzempfehlung regional überprüfen muss, weiß wohl jeder hier. Bei Spessart wunderts mich allerdings, der wächst hier in Sonne und Schatten, in Bauschutt oder Humus, in Lehm oder Sand, nass oder trocken ist ihm alles gleich…

`Spessart´ kenne ich "schon immer" als gepflanzt früher oder später lückig werdend. Und in Vermehrung und Produktion oft schwachwüchsig und mit teils einigem Ausfall verbunden. Möglicherweiße trifft das Stichwort "Übervermehrung" zu. Es gibt immer wieder mal (re)vitalisierte Bestände, wie auch immer zustandebekommen. Meiner Beobachtung nach dauert es bei denen aber auch nur etwas länger mit dem Niedergang.
.
Das andere Erfahrungen existieren ist klar, ansonsten wäre es nicht bis heute eine Lieblingsstaude der Verwender. Genauso aber auch, dass ich nicht alleine bin mit meiner `Spessart´-Skepsis. Bei der Sichtung (zwei, nicht drei Sterne, sorry!) kam dieser Widerspruch wohl zur Diskussion. Letztendlich hat man sich aber entschieden, die im Prüfzeitraum (guten) Ergebnisse zählen zu lassen. Einerseits verständlich andererseits auch ein bisschen... schade. Nachzulesen in Gp 10/2004. Seite 17;).
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 03. März 2024, 18:17:42
Ob das am Boden oder an der Sorte liegt, keine Ahnung. An einigen Standorten kenn ich das auch, anderseits habe ich Pflanzungen da stehen die siet 15 Jahren am selben Platz und sehen perfekt aus. Das Stauden nach einer Weile schwächeln ist aber relativ normal, auch die beste Aster dumosus bricht bei mir nach ein paar Jahren zusammen, wirklich lang am Platz stehen nur wenige wie Paeonien.
Da es hier aber darum geht Giersch zu unterdrücken und nicht um eine Langzeit-Geraniumbepflanzung finde ich den Vorschlag immer noch richtig.

PS: solche Diskussionen finde ich aber sehr wertvoll, man schmort doch immer im eigenen Saft und da wird einem bei PUR, teilweise recht unsanft, herausgeholfen...
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Krokosmian am 03. März 2024, 18:24:33
Das Stauden nach einer Weile schwächeln ist aber relativ normal,

Mit Verlaub, das zu wissen und mit einzurechnen kannst Du mir zutrauen.
.
Und es ging auch nicht um den Geranium-Vorschlag an sich, sondern speziell um diese eine Sorte.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Antida am 03. März 2024, 19:04:25
Vielen Dank, Krokosmian und hobab!

Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Anubias am 03. März 2024, 19:15:52
Nur kurz zu den Geranium macr. 'Spessart':
Viele Geranium macrorrhizum-Bestände haben inzwischen große Probleme mit Älchen.
Das wird bei den Ausfällen sicher auch eine Rolle spielen.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: LadyinBlack am 03. März 2024, 19:31:28
Hier gibt es viele Rosen und viel Giersch.  :D Das ist lediglich eine Feststellung , keine Empfehlung ;D
Und mir ist das bei den Rosen auch herzlich egal, auch wenn ich Gierschblüten nach Möglichkeit dann doch vermeide. Da mein Grundstück direkt in die Natur übergeht, versuche ich auch gar nicht erst, wirklich konsequent gegen Giersch anzugehen. Ärgerlicher ist das via Phlox eingeschleppte Zeug. Bilde ich mich das nur ein oder ist Phlox dafür wirklich bekannt?
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 03. März 2024, 20:15:08
Krokosmian, das war ein Argument und sollte in keiner Weise beleidigend sein. War mir schon klar, das sich das auf die Sorte bezieht. Das macht das Argument aber nicht sinnlos.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: susanneM am 03. März 2024, 20:27:57
Ärgerlicher ist das via Phlox eingeschleppte Zeug. Bilde ich mich das nur ein oder ist Phlox dafür wirklich bekannt?

Ja , da geb ich dir 100%tig  recht, ein Albtraum!! Phlox scheint echt eine Pflanze zu sein die Gierschwurzeln
anzieht und das natürlich vorsorglich unter
Phloxwurzeln  um dann schön zwischen dem Phlox hinauf wachsen zu können.
Ähnliches bei Hemerocallis, habs eh schon geschrieben, bei Phlox und Hems. artet das in echte Arbeit aus.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Krokosmian am 03. März 2024, 20:29:19
Krokosmian, das war ein Argument und sollte in keiner Weise beleidigend sein. War mir schon klar, das sich das auf die Sorte bezieht. Das macht das Argument aber nicht sinnlos.

Sorry, ich begreife jetzt gerade nicht was Du mir sagen willst, ist auch egal. Davor habe ich Dir aber neben meinen (übrigens erkennbar auch im Berufsalltag gesammelten) Erfahrungen, einen durchaus brauchbaren und vor allem nachprüfbaren Beleg über die Einordnung der Sorte geliefert. Dafür schreibe ich mir einen Wolf und Du antwortest mit einer, Verzeihung bitte, Lala-Ausage? Ala, "Stauden sind halt auch nur Pflanzen"? Ich will das hier sicher nicht weiter diskutieren, aber vielleicht überlegst Du Dir selbst ganz für Dich mal wie das möglicherweiße rüberkommen könnte!
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 04. März 2024, 07:19:14
Krokosmian, in keiner Weise habe ich deine berufliche Kompetenz angezweifelt. Meine Argumente beziehen sich auf die Aufgabenstellung ‚wie bekämpfe ich Giersch in Rosen‘ und war keine Kritik an deinen Aussagen - wie käme ich dazu? Auch wenn die Sorte schwächelt - aus denen von dir genannten guten Gründen - so muss man immer damit rechnen das Stauden nicht  unbegrenzt am Standort aushalten. Ein Argument nicht um dich zu beleidigen, sondern ein Argument. Ich habe auch den Balkanstorchschnabel vorgeschlagen und nicht eine bestimmte Sorte, mir geht es darum ein gutes Mittel Giersch einzugrenzen einzubringen, nicht eine Dauerbepflanzung. Das ich deinen Beitrag gut finde hab ich vielleicht missverständlich ausgedrückt aber nach meinem Dafürhalten noch vor deiner Kritik kundgetan. Vermutlich reden wir aneinander vorbei…
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: FrauFrühling am 14. März 2024, 22:13:32
Zitat von: hobab link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]4149968#msg4149968 date=1709377476]
Wird man, mit Vlies und Gewebefolie. Will aber wohl keiner wissen. Ist eins, zwei Jahre nicht schön, aber funktioniert zuverlässig.

Das haben die Vorbesitzer unseres Gartens versucht. Das muss da mindestens 3 Jahre, eher länger, so gelegen haben. Der Giersch hat es überlebt.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 16. März 2024, 10:58:31
Glaub ich nicht, wahrscheinlich ist der seitlich wieder eingewandert. Oder es war eine löchrige Baufolie: zwei Jahre ohne Licht übersteht keine Pflanze.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Starking007 am 16. März 2024, 11:13:39
Ich hatte den schon mit Blechen abgedeckt, man glaubt nicht, was der aushält!
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 16. März 2024, 11:41:18
Naja, du hast ihn händisch ausgegezupft, bis ihm die Kraft ausgegangen ist. Ein Vlies ist eigentlich genau das selbe: Energieraub.Sollte also auch so klappen, bei mir hat es jedenfalls bisher immer gut funktioniert.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Starking007 am 16. März 2024, 12:40:57
"... händisch ausgegezupft, bis ihm die Kraft ausgegangen ist..."

Das stimmt nicht ganz, ich hab ihn immer komplett rausgestochert, nie Blatt oder Stängel nur abgerissen.
Ich hab die Wurzeln verfolgt wie ein Spurenleser, und mußte ich aufhören, hab ich den großen Schraubenzieher steckengelassen.
Zum kraftschöpfen hatte der nix mehr....
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Blaumeise1 am 19. März 2024, 06:20:40
Moin,
weil ich einige Erfahrung mit dem Thema habe, hier ein Tipp:
Das Problem ist, dass nährstoff- bzw humusreicher Oberboden vorliegt. Darin kann man Opportunisten wie den Giersch praktisch nicht kontrollieren. Das gelingt perfekt, wenn man den Oberboden abträgt, bis auf den mineralischen Unterboden. Für Gehölze wie Rosen gibt man eine gute Ladung Humusboden ins Pflanzloch und deckt mit etwa zwei Handbreit Unterboden bzw „Wandkies“ (0/XX) ab. In diesem mineralischen Substrat halten sich „dezente“Stauden (z.B. Günsel, Anemonen, Waldmeister) perfekt, aber z.B. Giersch nicht mehr.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: hobab am 19. März 2024, 07:33:41
Das mag eine Weile funktionieren, die Überlegung dahinter ist durchaus richtig. Ich fürchte aber, dass es nicht reicht, nur einzelne Löcher mit nährstoffarmen Substrat zu graben. Wenn schon, muss der ganze Oberboden abgetragen und auch abgefahren werden. Dann fallen aber auch eine ganze Menge nährstoffliebende Stauden aus dem Programm raus, bei Rosenmonokulturen macht es aber definitiv Sinn.
Kies oder Split mit Nullanteilen sind ungeeignet, da sind schon nach wenigen Jahren die Gierschwurzeln drin. 16/32er hält ein bisschen länger, aber nach fünf Jahren ist da meistens auch schon genug Humus drin, um Giersch zu ernähren.

Oberboden austauschen oder wie Starking mühsam per Hand alles rauszuziehen sind meiner Meinung nach durchaus vernünftige Methoden, mir ist es einfach zu aufwändig, ich habe die Zeit nicht dafür. Daher bleibe ich beim Abdecken, Bekämpfung durch stärkere Kulturpflanzen, oder eben beim Sparmodell mit Mulchen.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Blaumeise1 am 19. März 2024, 22:00:06
Ja, klar - ich trage den ganzen Oberboden ab. Damit schafft man einen praktisch pflegefreien Garten. Je nachdem mit Wandkies auffüllen. Habe noch keine einheimische Staude gefunden, die man darin nicht gut halten könnte, nur eine Handvoll Humuserde ins Pflanzloch zur Starthilfe.
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: Gänselieschen am 25. März 2024, 10:33:01
..

Die Methode von Raisch finde ich auch gut, wobei man nicht irgendein Geranium nehmen kann, eigentlich geht nur Geranium macrorrhizum.

Es geht ebenso mit Geranium oxonianum-Sorten und auch mit G.Phaeum, aber das wird meist zu hoch.

Naja - ich melde Zweifel an und biete meinen Garten hiermit als Versuchsfläche an.  ;D ;D. Ich tippe darauf, dass dann beides im Beet ist und beides sich munter in den angrenzenden Wiesen verbreitet....
Titel: Re: Rosen mit Gierschproblem
Beitrag von: raiSCH am 25. März 2024, 10:46:58
Also ins Beet können sich die Geranium-Sorten aussäen, aber in der Wiese waren sie bei mir nie.