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Pflanzenwelt => Gemüsebeet => Thema gestartet von: Momtrix am 21. Juli 2005, 19:25:26

Titel: Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Momtrix am 21. Juli 2005, 19:25:26
Hallo liebe Forenmitglieder, kann ich mir mit einer Mischung aus Hornspänen, Sand und Urgesteinmehl selber ein Düngemittel für Tomaten und Paprika herstellen ? Wenn ja, in welchem Verhältnis ungefähr ? Kompost habe ich leider keinen mehr.
Vielen Dank vorab.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: berta am 21. Juli 2005, 19:29:37
interessante frage! mir wurde geraten, steinmehl dazuzugeben. hornspäne brauchen ja ewig, bis sie "wirken", denk ich.....??????
lg.b.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: OlliBillBohne am 22. Juli 2005, 08:15:59
Hallo Ihr Beiden :)

Ich hatte mal einen Tomatendünger Azet oder von Azet oder so ähnlich.
Die Inhaltsangabe entsprach in etwa der meines Kompostbeschleunigers.

Den hatte ich mal beim Aldi gekauft:

4% N
3% P
3% K

Zusammensetzung: Kakaomehl, Hünerdung, Hornspäne, Harstoff, Gesteinsmehl, Magnesiumkalk, Ammonsulfat.

Gut und Spottbillig ;)

Grüße
Oliver
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: oidium am 22. Juli 2005, 09:44:50
warum versuchst du´s nicht mit brennesseljauche? kostet nix und wirkt schnell ;)
lg, tom
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Re-Mark am 22. Juli 2005, 10:41:58
Hallo liebe Forenmitglieder, kann ich mir mit einer Mischung aus Hornspänen, Sand und Urgesteinmehl selber ein Düngemittel für Tomaten und Paprika herstellen ? Wenn ja, in welchem Verhältnis ungefähr ? Kompost habe ich leider keinen mehr.

Wie kommst du gerade auf diese Mischung? Die Frage nach dem Mischungsverhältnis ist in diesem Zusammenhang bei den genannten Gegebenheiten völlig sinnlos.
Hornspäne gelten als reiner Stickstoffdünger. Sand enthält gar nix, was düngt. Steinmehl ist recht variabel, was die Zusammensetzung angeht, aber es gilt nicht als Dünger, sondern als Bodenhilfsstoff. Du würdest also einen langsam wirkenden verdünnten Stickstoffdünger mit Spurenelementen zusammenmischen. Brauchen deine Tomaten Stickstoff? Normalerweise brauchen sie eher Kalium, zumindest jetzt Ende Juli...

Diese ganzen Spezialdünger (Tomatendünger, Rosendünger, Beerendünger...) sind eigentlich ziemlich unsinnig. Pflanzen brauchen in erster Linie Stickstoff, Kalium und Phosphor, dazu etwas Magnesium, Schwefel und eine Reihe Spurenelemente wie Eisen, Kupfer, Bor, Molybdän, Zink. Nun sind aber in jedem Boden andere Mengen enthalten, schon bevor man düngt. Im Brandenburger Sand muß man eh mehr düngen als in schwerem Lehm, es wird auch viel schneller ausgewaschen.

Im Prinzip müßtest du feststellen lassen, was in deinem Boden mangelt und dann genau das düngen. Da es sich aber für Hobbygärtner meist nicht lohnt, wird man sich die Pflanzen ansehen müssen und mit der Düngungsgeschichte der letzten Jahre im Hinterkopf überlegen, was ihnen fehlt. Sind die Tomatenpflanzen eher klein und kränklich? Wenn in den letzten Jahren immer mal wieder Kompost ausgebracht wurde, dann wird ihnen höchstwahrscheinlich nicht Phosphor fehlen, Kalium sollte auch noch da sein. Vielleicht brauchen sie dann also tatsächlich Stickstoff.

Wenn sie aber kräftig grün und wohlmöglich sogar groß sind, dann brauchen sie auf keinen Fall Stickstoff.

Man sollte außerdem bedenken, daß die Düngerstoffe sich gegenseitig beeinflussen. Gelbe Blätter mit grünen Adern, meist als 'Chlorose' bezeichnet, z.B. können auf Eisenmangel hindeuten. Auf Eisenmangel in den Blättern, nicht aber notwendigerweise im Boden. Die Pflanze kann es meist nur nicht aufnehmen, weil z.B. zuviel Calcium im Boden ist, oder auch zuviel Phosphor bei gleichzeitung unregelmäßiger Wasserversorgung.

Kalium und Magnesium behindern sich gegenseitig in der Aufnahme, daher könnte zuviel Kalium zu Magnesiummangel in der Pflanze führen. Man düngt daher oft beides gleichzeitig -> Kalimagnesia.

Und weil sich all das den meisten Leuten viel zu kompliziert anhört kaufen sie lieber eine Packung auf der 'Tomatendünger' draufsteht und glauben, daß sie damit auf jeden Fall richtig liegen.
Sie könnten genausogut eine Packung Blaukorn (vielleicht sogar in der stickstoffarmen Variante) für den halben Preis kaufen und würden damit genauso richtig oder falsch liegen.


Schreib uns lieber, warum du düngen willst, was du erreichen willst, und wie deine Pflanzen aussehen. Am besten mit ein paar Photos.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 22. Juli 2005, 10:46:48
Ich habe meine Tomaten noch nie gedüngt. Zumindest nicht mit Zuschlagstoffen. Ich mische unter "normale" Gartenerde lediglich 50% reifen Kompost und damit gedeihen sie prächtig.

Sonst könnte ich ja gleich Holland-/oder Spanien-Tomaten kaufen.

Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Momtrix am 22. Juli 2005, 19:37:32
Also, die genannten Mittel habe ich noch vorrätig (Blaukorn auch noch). Un düngen liebe/r Re-Mark möchte ich, weil meine Pflanzen schwächer sind und weniger Früchte tragen. In den vergangenen Jahren waren es immer mehr.
Danke für die bisherigen Hilfen.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Huschdegutzje am 22. Juli 2005, 21:57:33
hallo,

kann mir mal jemand sagen wo ich das Gesteinsmehl oder Urgesteinsmehl bekomme. ???
Ich war im Hela Baumarkt, da hatten die so etwas nicht.

Danke
Karin
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 22. Juli 2005, 22:00:25
Vielleicht bekommst du es unter dem Namen Bentonit , Karin! Bei uns in Ö. bekommt man es in Baumärkten und im Lagerhaus.
LG Lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: ebbie am 22. Juli 2005, 22:03:02
Nein, Bentonit ist was ganz anderes, Lisl. Bentonit ist ein Tonmineral und hilft z.B. sandige Böden feuchtigkeitshaltender zu machen (wird übrigens in meiner Gegend abgebaut).
Urgesteinsmehl müsste es in jedem Gartencenter geben.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 22. Juli 2005, 22:05:26
asso? dachte, da stand mal so was drauf.... :-\
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Huschdegutzje am 22. Juli 2005, 22:23:19
Urgesteinsmehl müsste es in jedem Gartencenter geben.

Müßte, aber in dem Baumarkt in dem ich war natürlich nicht.

Na dann werde ich mal die Baumärkte in unserer Gegend unsicher machen, bis ich es bekommen habe ;)

Gruß Karin
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Wirle Wupp am 23. Juli 2005, 04:56:41
@Huschdegutzje: Stimmt, im Hela habe ich es damals auch nicht gefunden. Must einen anderen probieren. Ich war im Globus Baumarkt in Zweibrücken fündig geworden

Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Nicole. am 23. Juli 2005, 09:33:37
Karin, Du kannst es auch im I-Net bestellen. 10kg Urgesteinsmehl von Neudorff kosten ca. 6-7,-€ - hab's auch gestern wieder bestellt.

Liebe Grüße
Nicole
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: carnica am 23. Juli 2005, 14:07:58
hallo,

kann mir mal jemand sagen wo ich das Gesteinsmehl oder Urgesteinsmehl bekomme. ???
Ich war im Hela Baumarkt, da hatten die so etwas nicht.

Danke
Karin

Hallo Karin,

beim HELA in Idar-Oberstein gibt´s Gesteinsmehl d.h. Eure Filiale müßte es, wenn sie will besorgen können, weil der Einkauf soviel ich weiß, über die gleichen Großhändler läuft.

Herzliche Grüße rüber ins Saaländsche
Carnica
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Huschdegutzje am 23. Juli 2005, 16:48:06
Hallo,

ich hab Urgesteinsmehl im Hornbach bekommen.
Wieviel muß ich für eine Tomatenpflanze im 10-12 Liter Topf rechnen.
Ein Esslöffel oder eine Hand voll? ???.
Und was braucht eine Pflanze im GH?
Kann man das vorbeugend dran geben oder muß erst ein defekt vorliegen?
Gruß Karin
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: ebbie am 23. Juli 2005, 17:18:27
Karin, schau dir doch noch mal den Beitrag von Re-Mark an. Urgesteinsmehl ist kein Dünger im engeren Sinne. Es kann aber sehr wohl Spurenelemente enthalten und den ph-Wert verändern (meist zur saueren Seite). Rezepte kann man nicht geben, da Urgesteinsmehl recht unterschiedlich zusammengesetzt ist. Aber andererseits kannst du damit auch kaum "überdüngen". ;)

Ach ja, zur Vorbeugung ist natürlich Urgesteinsmehl in erster Linie gedacht.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Nina am 23. Juli 2005, 17:24:57
ich hab Urgesteinsmehl im Hornbach bekommen.
Wieviel muß ich für eine Tomatenpflanze im 10-12 Liter Topf rechnen.
Ein Esslöffel oder eine Hand voll? ???.

Eher eine Hand voll. Hat bei mir in gleich großen Töpfen zumindest nicht geschadet. ;) Lisl gibt es auch vorbeugend.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 23. Juli 2005, 17:35:21
Ja, eine Handvoll soll das für eine Kübeltomate schon sein m im GH vielelicht zwei... und gut einschwemmen, damit gleich was gelöst wird!
Man könnte das auch gleich ins Pflanzloch geben.
LG Lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 23. Juli 2005, 18:23:02
Wenn das Urgesteinsmehl nicht düngt, was soll es dann eigentlich bewirken?

Tomaten in "normale", humose Gartenerde getopft oder in Substrat bewirkt doch alles, damit die Pflanze wächst und gut trägt. Wozu dann noch Urgesteinsmehl?

Selbst auf den teuren Tomatendünger kann man verzichten.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: ebbie am 23. Juli 2005, 18:36:56
Ja, da bin ich auch sehr skeptisch und siedle die Wirkung des Urgesteinmehls eher im Bereich der Esoterik an (obwohl ich es auch ab und an benutze).
 ;)
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 23. Juli 2005, 18:46:28
Ach das schon wieder. ::) Kommt ja in regelmässigen Abständen. Gesteinsmehle sind kein Dünger in Sinne von NPK. Sie enthalten aber Spurenelemente in unterschiedlicher Zusammensetzung und Pflanzen benötigen Spurenelemente, soviel zur Düngewirkung. Darüberhinaus haben Gesteinsmehle aber unterschiedlichste andere Wirkungen im Boden, die ein "Dünger" nicht hat. Da geht es um Strukturverbesserung, Ernährung von Mikroben... Gesteinmehle werden bevorzugt im Biolandbau eingesetzt.
Zur Erinnerung: die Fruchtbarkeit von Überschwemmungskulturland wie in Ägypten geht auf Steinmehle zurück. Jahrtausende bevor Herr Liebig seine Theorien der Pflanzenernährung postuliert und mit hohem Aufwand von elektrischem Strom N synthetisiert hat, haben Steinmehle Weltreiche ernährt.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 23. Juli 2005, 19:11:00
Aber Steinmehle dürften doch in fast jedem Boden sein (außer vielleicht Torf)!
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 23. Juli 2005, 20:03:48
Etwas geht natürlich durch Wachstum und Ernte dem Boden verloren. Das ist ja wahrlich nichts Neues. Sonst bräuchte man ja auch keinen Kompost und könnte ewig an gleicher Stelle Pflanzen entnehmen. So läuft das nicht in der Natur.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 23. Juli 2005, 20:12:06
Kompost zersetzt sich und zwar innerhalb sehr kurzer Zeit und das was übrig bleibt wird ausgeschwemmt.

Aber "Gesteinsmehle" sind doch ein wesentlicher Bestandteil des Bodens, die sich durch Erosoion allenfalls weiter verfeinern. Oder sehe ich das falsch?
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 23. Juli 2005, 20:15:30
Der Bach nebenan kam vor mehreren Jahren einmal bei einem Hochwasser auf die angrenzende Wiese heraus. Man konnte mehrere Jahre hindurch beobachten, dass auf den Stellen, wo feiner Schwemmsand abgelagert worden war, das Gras viel üppiger und ganz dunkelgrün wuchs.
LG Lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 23. Juli 2005, 20:20:29
Aber doch wohl nicht durch den "Sand"!

Das berühmteste Beispiel, der Nil, hat durch den Nilschlamm die Felder gedüngt. Das sind überwiegend organische Stoffe.

So auch vermutlich bei deinem Bach, Lisl.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Re-Mark am 23. Juli 2005, 21:54:28
Also, die genannten Mittel habe ich noch vorrätig (Blaukorn auch noch). Un düngen liebe/r Re-Mark möchte ich, weil meine Pflanzen schwächer sind und weniger Früchte tragen. In den vergangenen Jahren waren es immer mehr.

Das ist ein bisschen wenig Information. Daß sie schwächer sind habe ich mir schon gedacht. Auf der Grünen Woche gab es dieses Jahr eine nette kleine Demonstration, wie sich Nährstoffmangel auf einige Gemüsepflanzen auswirkt: Kohl und ein oder zwei andere Gemüsearten waren jeweils einmal in normal gedüngter Erde, in Erde mit Stickstoffmangel, in welcher mit Kaliummangel, in welcher mit Phosphormangel und in generell armer Erde gezogen. Alle mit einem Mangel waren schwach und kleinwüchsig, aber jeder Mangel sah etwas anders aus.
Die Tomaten vor dem Küchenfenster meiner Eltern sind jedes Jahr über zwei Meter groß und dunkelgrün (jedenfalls bis zur Braunfäule im August :( ), und sie bekommen eigentlich nur bei der Pflanzung eine Ladung Kompost und vielleicht irgendwann ein- oder zweimal in der Saison etwas Flüssigdünger ab, wenn die Balkonpflanzen damit gegossen werden. Ich habe ihnen auch mal Hornspäne mit ins Pflanzloch gegeben - nie wieder! Sie hatten etwa doppelt soviel Laubmasse und teilweise eingerollte Blätter.
Andererseits habe ich bei anderen Leuten Tomatenpflanzen gesehen, die nur halb so groß waren wie unsere, aber trotzdem mind. genausoviel Tomaten trugen. Und dieses Jahr ist der Tomatenansatz bei uns besonders wenig.

Es ist nicht so einfach, die Formel mehr Dünger = mehr Tomaten geht einfach nicht auf. Übrigens könnten Pflanzen auch wegen Nematoden im Boden oder ähnlichem schwächlicher sein.


Zur Erinnerung: die Fruchtbarkeit von Überschwemmungskulturland wie in Ägypten geht auf Steinmehle zurück. Jahrtausende bevor Herr Liebig seine Theorien der Pflanzenernährung postuliert und mit hohem Aufwand von elektrischem Strom N synthetisiert hat, haben Steinmehle Weltreiche ernährt.

Die Ägypter haben aber meines Wissens nach kein Steinmehl ausgebracht, jedenfalls nicht großflächig. Die Fruchtbarkeit ging auf den Nilschlamm zurück, dessen Tonminerale man zwar auch als Steinmehlsuspension bezeichnen könnte, aber im allgemeinen wird wohl im Gartenbau zwischen 'Urgesteinsmehl' (aus Gestein, welchen nicht sedimentären Ursprungs ist) und zwischen Tonmineralen (z.B. Bentonit) unterschieden.
Ein Teil der Fruchtbarkeit im Niltal dürfte auch darauf zurückgegangen sein, daß das Wasser nicht nur Nährstoffe anschwemmte, sondern auch Stoffe wegschwemmte: Versalzung der Böden ist heute im Nahen Osten ein ernstes Problem.

Hortu, in sandigen Gegenden wie hier in Brandenburg kann es schon zu einem Mangel an Spurenelementen kommen. Ich weiß nicht, welcher Anteil auf Ausschwemmung oder auf Ernte zurückgeht, in manchen Fällen bestand vielleicht auch einfach schon immer ein Mangel. Dort wuchsen dann halt Pflanzen, die damit klar kamen, oder sie wuchsen einfach langsamer und kleiner. Aber die Pflanzen im Garten, besonders im Nutzgarten brauchen halt mehr. Das kann man ihnen z.T. mit Steinmehl geben.
 
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 23. Juli 2005, 22:09:49
Aber die Pflanzen im Garten, besonders im Nutzgarten brauchen halt mehr. Das kann man ihnen z.T. mit Steinmehl geben.
 

Das eben bezweifle ich. Klar, es gibt Böden mit bestimmten Mangelerscheinungen, die man ausgleichen muss.

Der übliche Gartenboden mit Humusanteil sollte eigentlich genug Nähstoffe haben. Den schließlich handelt es sich ja bei dem privaten Nutzgarten um keine Intensivbewirtschaftung. Das kann alles mit dem normalen Humuskreislauf ausgeglichen werden (Kompostgaben).

Ich halte diese Gesteinsmehlphilosophie für etwas Ähnliches wie den Globuli-Glauben in der Homöopathie.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Re-Mark am 23. Juli 2005, 22:38:26
Aber wir reden hier doch nicht nur von jahrzentelang mit Kompost bewirtschaftetem Gartenboden. Sicher wird Steinmehl auch oft unsinnig eingesetzt werden, dafür kann man damit auch weniger falsch machen, als wenn man mit Borax, Zink- und Kupfersulfat loszieht.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Equisetum am 24. Juli 2005, 01:25:03
Karin, schau dir doch noch mal den Beitrag von Re-Mark an. Urgesteinsmehl ist kein Dünger im engeren Sinne. Es kann aber sehr wohl Spurenelemente enthalten und den ph-Wert verändern (meist zur saueren Seite). Rezepte kann man nicht geben, da Urgesteinsmehl recht unterschiedlich zusammengesetzt ist. Aber andererseits kannst du damit auch kaum "überdüngen". ;)

Ach ja, zur Vorbeugung ist natürlich Urgesteinsmehl in erster Linie gedacht.
Tut mir leid, ebbie, da muß ich Dir widersprechen. Letztes Jahr gab es schon mal eine Diskussion über Steinmehl oder Urgesteinsmehl oder Nilschlamm oder wie auch immer man es nennen mag. Sie ist hier nachzulesen
Wichtig finde ich die Feststellung, daß Steinmehle in der Regel alkalisch wirken, da sie meistens Kalzium enthalten. Kalziumarme oder -freie Steinmehle sind - zumindest bei uns - kaum erhältlich, abgesehen vielleicht von Neudorffs Urgesteinsmehl, das aus Basalt gewonnen wird, aber selbst das ist basisch, hat einen ph von 8,5.
Ob man Steinmehl einsetzt oder nicht, ist wohl eine Frage der Einstellung. Derer gibts hier unterschiedliche. Bisher konnte ich noch nicht feststellen, daß eine pro- oder contra- Einstellung für mich überzeugend vertreten wurde. Für mich steht jedenfalls fest, daß Steinmehl positive Eigenschaften haben kann. Es hängt aber von Faktoren wie dem Boden, ph-Wert, Nährstoff- und Mineralstoffstatus, Humusgehalt, Feuchte und geplanter Bepflanzung ab.
Aufgrund der Feinheit haben Steinmehle eine große Oberfläche, können daher viele Stoffe sowie Feuchtigkeit und dadurch auch Mikroben binden, tragen zur Verbesserung der Bodenstruktur bei (Krümelbildung), und die enthaltenen Mineralstoffe können relativ schnell verfügbar gemacht werden, egal ob die Pflanzen sie brauchen. In Summe einige gute Eigenschaften, Bei Tonböden weiß ich nicht, ob sie sich so positiv auswirken. Je nach Boden wäre sicher ein anderes Steinmehl optimal, aber Empfehlungen dazu habe ich noch nicht gesehen.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: carnica am 24. Juli 2005, 01:43:54
Der Bach nebenan kam vor mehreren Jahren einmal bei einem Hochwasser auf die angrenzende Wiese heraus. Man konnte mehrere Jahre hindurch beobachten, dass auf den Stellen, wo feiner Schwemmsand abgelagert worden war, das Gras viel üppiger und ganz dunkelgrün wuchs.
LG Lisl

Hallo Lisl,

mein Garten liegt direkt am Bach. Aufgrund Deiner Hochwasserbeobachungen wäre es doch vielleicht einen Versuch wert, Schwemmsand vom Bachbett ins Gemüsebeet umzusiedeln !? Was hälst du von der Idee ?

Zur Düngerwirkung des Gesteinsmehls kann ich keine faktisch belegte Beurteilung abgeben - aber Gesteinsmehl als Geruchsneutralisator bei der Brennesseljauche das klappt prima.
Um den Verrottungsprozeß zu beschleunigen habe ich kürzlich mal versuchsweise mit dem Zauberstab die Blätter, wie man das auch beim Spinat macht, zerkleinert mit dem Supererfolg, daß sich die Blätter in nur knapp einer Wocher zersetzt hatten und die Düngebrühe fertig war. Seit ich sie bei meinen Tomaten einsetze, habe ich merklich gesündere Pflanzen. Ich kann diesen selbstgemachten Naturdünger sehr empfehlen.

Moin-Moin und schöne Grüße
Carnica
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Huschdegutzje am 24. Juli 2005, 02:29:16
Hallo,

da habe ich mit meiner Frage nach dem Urgesteinsmehl eine wahre Diskusionsflut ausgelöst. 8)

Na, auf jeden Fall bekommen meine Topf-Tomaten jetzt je eine Hand voll davon ab, damit ich es nicht umsonst gekauft habe und schaden soll es ja nicht ;D

Gruß Karin
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: carnica am 24. Juli 2005, 02:36:39
Hallo Karin,

schaden wirste damit Deinen Tomätscher bestimmt ned.

Herzliche Grüße von Nachteule an Nachteule

Carnica
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 24. Juli 2005, 05:39:35

 Aufgrund Deiner Hochwasserbeobachungen wäre es doch vielleicht einen Versuch wert, Schwemmsand vom Bachbett ins Gemüsebeet umzusiedeln !?
Hallo Carnica, mein Gemüsegarten befindet sich direkt auf ehemaligem Schwemmland. Da habe ich durch intensive Kompostwirtschaft keine Probleme . Steinmehl brauche ich jedoch bei meinen Kübeltomaten und in den Gewächshäusern, in denen jahrelang auf gleichem Fleck Tomaten angebaut werden, die dem Boden doch immer wieder die gleichen Mineralstoffe und Spurenelemente entziehen.
Schwemmsand hole ich mir zur Jungpflanzenanzucht aus dem Bach , aber nur zur Strukturverbesserung. So grob ist der von den Pflanzen ganz sicher nicht aufnehmbar. Die den Pflanzen als Nahrung verfügbaren Feinteile sind ja alle ausgeschwemmt .
@Hortulanus so ein Hochwasser unseres direkt aus den Bergen kommenden Flüsschens führt ganz sicher nicht nur organisches Material mit sich sondern auch sehr viel feinst zermahlenes Gestein. Das gesamte Flussbett besteht ja aus Kalkgestein .Du müsstest bei einem gröberen Hochwasser die mitgerollten Steine mal hören! Dass die wie eine einzige große Steinmühle arbeiten, steht ja außer Zweifel.
Da mir in Hausnähe die Jauchen zu sehr "duften", mulche ich lieber mit Brennnesseln, Rasenmulch und Comfrey. Zusätzlich ein- bis zweimal etwas Urgesteinsmehl gegeben hilft ganz bestimmt bei der Verrottung (die wirklich schnell passiert!) und ergänzt die von den Pflanzen verbrauchten Mineralstoffe.
Es ist ganz sicher besser, die Pflanzen vorbeugend gesund zu ernähren zu versuchen als erst nachher bei auftretendem Mangel Feuerwehr spielen zu müssen .... ::) !
LG Lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 24. Juli 2005, 09:02:08
Die Kübelkultur von Tomaten ist düngemässig ja sicher ein Extremfall, weil durch das notwendige häufige Giessen sicher viel ausgewaschen wird. Gute Drainage ist ja auch unbedingt notwendig. Wenn die Feuchtigkeit durch Regen kommt, also langsam, wird sicher auch weniger ausgeschwemmt, als durch normales Giessen. Neulich habe ich ein bisschen Gesteinsmehl in die Kübel gestreut, und das Giesswasser, das unten herauslief, war grau.
Eine Handvoll Gesteinsmehl pro Kübel erscheint mir in der Dosis sehr hoch. Aber wenn man schon sichtbare Mängel an Pflanzen beheben will, wird es das wohl brauchen. Die Empfehlungen für den Garten sind da soviel ich weiss wesentlich geringer.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 24. Juli 2005, 09:13:07
 Ja, 10 - 15 l Erde sind für so eine große Fresser-Pflanze, die blühen und fruchten soll , zu wenig. Auchm wenn es nährstoffreiche Komposterde ist, wird ihr das nach einigen Wochen zu karg.
 Bei mir läuft überschüssiges Wasser von den Tomatenküblen auf die angrenzende Gartenböschung, wo sich die nächsten Pflanzen drüber freuen, Maria. Ich mulche auch die Kübelerde dick, da läuft nicht sofort alles wieder weg, außer ich gieße zu schnell....
LG Lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Nicole. am 24. Juli 2005, 09:23:10
Hortu, ist zwar OT, aber das kann ich nicht so stehenlassen mit dem "Globuli-Glauben" - warum wirkt es dann nachweislich bei Tieren und Kindern? Die haben sicherlich noch nie von Placebo gehört... ;)
Aber egal.

Steinmehl habe ich auch bereits bei der Pflanzung in die Erde gegeben, und trotzdem scheint eine Tomatensorte unter Blütenendfäule zu leiden. Aber wie ich dank dieses Forums nun weiß, kann ein Calciummangel auch entstehen, wenn selbiges festgelegt ist.
Ich vermute, jene Pflanzen hatten es zu trocken. Das trifft zwar auf fast alle Pflanzen zu, und davon hab' ich immerhin 70, aber ich werde erstmal die betroffenen zwei Pflanzen mehr gießen. Und nochmal Steinmehl geben... ::)

Liebe Grüße
Nicole
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 24. Juli 2005, 09:30:08
Bei dir kommt möglicherweise noch etwas dazu, Nicole: ihr habt da oben ja eher kalkarme Böden, oder?
So steht jedenfalls in meinem Gemüsebuch: Mein gesunder Gemüsegarten (v. Adalbert Griegel), dass dieser Mangel besonders in torfreichen (=kalkarmen) Gegenden vorkommt.
LG Lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: ebbie am 24. Juli 2005, 09:30:09
Tut mir leid, ebbie, da muß ich Dir widersprechen. Letztes Jahr gab es schon mal eine Diskussion über Steinmehl oder Urgesteinsmehl oder Nilschlamm oder wie auch immer man es nennen mag. Sie ist hier nachzulesen
Wichtig finde ich die Feststellung, daß Steinmehle in der Regel alkalisch wirken, da sie meistens Kalzium enthalten. Kalziumarme oder -freie Steinmehle sind - zumindest bei uns - kaum erhältlich, abgesehen vielleicht von Neudorffs Urgesteinsmehl, das aus Basalt gewonnen wird, aber selbst das ist basisch, hat einen ph von 8,5.
Uups, und da habe ich Dummi dem Substrat von kalkempfindlichen alpinen Pflanzen meistens Urgesteinsmehl beigefügt in der Annahme, damit den ph-Wert zu senken >:(. Meine Schlussfolgerung ist, dass Urgesteinsmehl überhaupt nicht zielgerichtet eingesetzt werden kann, wenn nicht die genaue Zusammensetzung bekannt ist (auf dem Urgesteinsmehl von Dehner befindet sich z.B. überhaupt keine Analyse).
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 24. Juli 2005, 09:33:08
Es gibt ja, wie schon so oft erwähnt wurde, nicht ein einziges Steinmehl - kommt darauf an, welche Steine zermahlen wurden. Eigentlich müsste die Zusammensetzung auf der Packung stehen.
LG Lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: ebbie am 24. Juli 2005, 09:35:29
Na ja, aber wenn Urgesteinsmehl drauf steht, sollte man eigentlich schon davon ausgehen können, dass keine Kalkanteile enthalten sind.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Nicole. am 24. Juli 2005, 09:46:55
Ups, Lisl, das weiß ich gar nicht, was für Böden wir hier haben - kann aber in meinem Fall keine Rolle spielen, da ich die Pflanzen alle im Kübel habe (ich habe keine Gartenerde verwendet).

Das mit der kalkarmen Erde hier ist aber ein sehr interessanter Tipp, danke! Werde da mal nachforschen, ist ja auch nicht unwichtig, falls ich im nächsten Jahr einiges direkt im Erdboden pflanzen möchte. Dann werde ich aber auch eine Bodenprobe nehmen und sie analysieren lassen.

Wie jetzt, in Urgesteinsmehl ist kein Kalk? Was denn nun? Hilfe!!! ???

Liebe Grüße
Nicole
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: ebbie am 24. Juli 2005, 09:51:33
Wie jetzt, in Urgesteinsmehl ist kein Kalk? Was denn nun? Hilfe!!! ???
Das dachte ich - ist wohl aber nicht so! ::)
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 24. Juli 2005, 10:10:10
Aber wir reden hier doch nicht nur von jahrzentelang mit Kompost bewirtschaftetem Gartenboden. Sicher wird Steinmehl auch oft unsinnig eingesetzt werden, dafür kann man damit auch weniger falsch machen, als wenn man mit Borax, Zink- und Kupfersulfat loszieht.

Außer Extremböden dürften nahezu alle Böden ausreichend Nährstoffe enthalten, wenn keine Intensivbewirtschaftung erfolgt.
Ich halte die Steinmehlproduktion für eine pfiffige Methode, den Gärtnern das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Allenfalls wenn der Ph-Wert des Substrates verändert werden soll (Topfkultur), machen bestimmte Steinmehle für mich Sinn. Dann aber wurde das falsche Substrat gewählt. Im Freiland ist der Effekt vermutlich zu vernachlässigen.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Re-Mark am 24. Juli 2005, 10:29:36
Außer Extremböden dürften nahezu alle Böden ausreichend Nährstoffe enthalten, wenn keine Intensivbewirtschaftung erfolgt.

Das wage ich zu bezweifeln. Bor, Eisen, Kupfer, Zink & Co werden wohl kaum regelmäßig über alle Böden verteilt sein. Normalerweise stellt sich halt eine entsprechende Vegetation ein, aber wenn der Gärtner bestimmte Pflanzen haben will, wird er evtl. nachhelfen müssen. Aber ich spekuliere, werde mal in Zukunft die Augen offenhalten, ob ich irgendwo Kartenmaterial/Analysen finde, die diese These bestätigen.

Zitat
Ich halte die Steinmehlproduktion für eine pfiffige Methode, den Gärtnern das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Das wirst du allerdings recht haben. Vermutlich wird der gleiche Stoff für Baustoffzwecke zu einem Bruchteil des Preises gehandelt...
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Wühlmaus am 24. Juli 2005, 10:36:16
Nach meinem Eindruck ist das Gesteinsmehl ideal um die Wasserbindigkeit spezieller, besonders sandiger Böden zu erhöhen. Dazu sollte es allerdings via Kompost in den Boden kommen. Die Kompostwürmer stellen dort einen wunderbaren TonHumusKkomplex her, der die wasserhaltenden Eigenschaften des Kompost deutlich verbessert.
Zum Tomatendünger: Von einem absoluten Tomatenfreak im Bonner Raum weiß ich, daß er seine Tomaten immer mit der Jauche aus dem Blattmaterial der Tomaten düngt. Er verwendet dazu die ausgegeizten Triebe und die unteren Blätter.
Und gerade in GemüseGärten mit jahrelanger ausschließlicher Kompostwirtschaft tritt in der Tat eine Verarmung an bestimmten Elementen ein. Selen soll da nicht vergessen werden. Genauso kann es auch in Abhängigkeit von dem, was man von Außen in den Komost einbringt zu nicht abbaubaren Anreicherungen kommen.

WühlmausGrüße
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ? - Steinmehle
Beitrag von: brennnessel am 24. Juli 2005, 11:28:05
Habe hier den Sack des von mir verwendeten Urgesteinsmehles: es ist Mineralmehl aus Diabas (einem subvulkanischen Gestein) - ist ein österreichisches Produkt ;) .
Ich vermute, dass es ein Abfallprodukt der Steinindustrie ist.
Es enthält:
Kieselsäure, Tonmineralien, Calcium, Magnesium, Kalium, Phosphor. So steht ´s jedenfalls drauf ....
Ich kann und will gar nicht mehr sagen, als dass ich es mit sehr gutem Erfolg verwende. Es passierte mir noch nie, dass eine mit Blütenendfäule erkrankte Tomate nicht nach einmaliger Gabe gesund wurde.
 Mehr brauche ich eigentlich nicht, als mir, so oft es geht, selber abhelfen zu können .
Mir ist es auch in anderen Bereichen nicht wichtig, immer genau zu wissen, wie und warum etwas wirkt - Hauptsache ist : d a s s es wirkt und möglichst keine schädlichen Nebenwirkungen hat. Wenn es dann noch leicht anzuwenden ist und wie in diesem Falle nicht viel kostet, reicht das für meine Zwecke......

LG Lisl


Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: ebbie am 24. Juli 2005, 11:40:45
Da hast du schon recht, Lisl. Man darf halt keine ungerechtfertigten Erwartungen an das Produkt haben. Und jeder hat seine Erfahrungen und zieht seine Schlüsse daraus (nicht nur im gärtnerischen Bereich).
 ;)
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 24. Juli 2005, 12:04:56
Wie schon mal festgestellt, ist der Begriff "Urgestein" veraltet und obsolet, aaaber SEHR verkaufsfördernd. "Ur-" zieht immer noch, Urquell, Uralt,...
Theoretisch enthält "Urgestein" keinen Kalk, aber sehr wohl Calcium. Die Zusammensetzung ist aber je nach Herkunft sehr variabel. Auch der Gehalt an Spurenelementen kann von praktisch gar nix bis zu von manchem zu viel schwanken - auch das im Zusammenhang mit Perlit zitierte Fluor.
Schaden wird es höchstwahrscheinlich nirgendwo, nutzen - je nachdem.
Übrigens reagieren auch Kinder und Tiere auf Placebos ;D
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ? - Steinmehle
Beitrag von: Hortulanus am 24. Juli 2005, 12:12:55
Mir ist es auch in anderen Bereichen nicht wichtig, immer genau zu wissen, wie und warum etwas wirkt - Hauptsache ist : d a s s es wirkt und möglichst keine schädlichen Nebenwirkungen hat.

 Ich kann das zwar nachvollziehen und in einigen Lebensbereichen geht es mir ähnlich, aber das genau ist mein Kritikpunkt.

Wenn ich nicht weiß, warum und wie es wirkt, dann bewegen wir uns im (Aber-)Glaubensbereich. Oder wie Günther andeutet: wir sprechen über eine Placebo-Wirkung.
Wenn du nicht weiß wie es wirkt, dann sind deine Tomaten möglicherweise infolge anderer Einflüsse gesundet.

Aber ist schon recht: Im Garten soll jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln. Wer weiß, was alles in meinem Kompost ist. ::) Das heißt, ich will es eigentlich gar nicht wissen.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 24. Juli 2005, 12:28:32
Nehmen wir das "klassische" "Urgestein": Granit.
Der alte Spruch: "Feldspat, Quarz, und Glimmer..."
Was können diese Mineralien liefern:
Quarz liefert gar nix, der ist der Rest beim Verwittern und bildet praktisch inerten Sand.
Feldspat und Glimmer sind Kaliumquellen und bilden beim Verwittern physikalisch wirksame Tonmineralien - wobei es bei Glimmer recht lange dauern kann.
Die anderen Mineralien, die die beliebten Spurenelemente liefern sollen, sind Akzidentien, die in unterschiedlichster Konzentration drin sein können, aber nicht müssen.
Günstiger scheinen mir Mehle aus Basalt (eher nicht "Ur-") oder z.B. Phonolith, da dürfte der Gehalt an sonstigen Elementen meist höher sein.
An sich sind Böden aus der Verwitterung vulkanischer Gesteine meist recht fruchtbar.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 24. Juli 2005, 12:43:26
Wenn bei meinen Tomaten ein offensichtlich zutage getretener Mangel mit eben diesem Mineral behoben wurde, finde ich das zwar nicht, dass es eine Placebowirkung wäre, aber: jeder wie er glaubt ....... ;)
lg lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Equisetum am 24. Juli 2005, 20:13:53
Hallo Hortu,
wie stehst Du denn zu gemahlenem Dolomitgestein? Worauf beruht denn dessen Wirkung? Oder hat es Deiner Auffassung nach keine?
Positive Erfahrungen mit der Verwendung von Steinmehlen gibt es reichlich.
Mag sein, daß - vielleicht auch bedingt durch geschicktes Marketing (Ur-) und Propagation durch Gartengurus - dem Gesteinsmehl manche Eigenschaften nachgesagt werden, die es nicht hat. Leider weiß auch niemand von uns so ganz genau, wie Gesteinsmehle wirken, da sie sehr verschieden sind und wir über wissenschaftliche Nachweise nichts wissen. Vielleicht beruht der Ruhm von einzelnen Gesteinsmehlen aber auch auf genauen Beobachtungen von alten, erfahrenen Gärtnern, die möglicherweise leider auf Gesteinsmehle im Allgemeinen pauschaliert wurden.
Viele Vermutungen, ja.
Aber die Wirkung von Mineraloxiden ins esoterische zu ziehen finde ich etwas gewagt.
Siehe Dolomitkalk.

Equisetum
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 24. Juli 2005, 20:53:31
Erstens gehts hier eher um sogenanntes "Urgestein".
Dolomit ist quasi eine Mischung von Kalk=Kalziumkarbonat und Magnesiumkarbonat. DA ist nix esoterisches dran.
Die alten Gärtner haben übrigens nicht mit "Urgesteinsmehl" gearbeitet, die waren zu vernünftig dazu. Die haben Mist genommen ("Mist ist kein Heiliger, wirkt aber manchmal Wunder" oder "Mistus ist Christus" und ähnliche Sprüche).
Da fällt mir als entferntes Analogon das "Himalayasalz" ein, aber da ist wenigsten Salz drin...
Gesteinsmehl ist bisweilen nur besserer Straßenstaub ::)
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ? - Gesteinsmehle
Beitrag von: brennnessel am 24. Juli 2005, 21:13:50
günther, mir macht es nichts, für unvernünftig gehalten zu werden , das bin ich gerne öfter ;D !
die dümmsten bauern haben bekanntlich die größten erdäpfel - und ich freue mich über möglichst lange gesund bleibende paradeiserpflanzen - dank steinmehl 8) !
mit mist kannst du nie einen calciummangel beheben, schon gar nicht binnen so kurzer zeit, wie das beim auftreten besagter "krankheit" sein muss, wenn man nicht die ganze pflanze verlieren möchte.........!
lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 24. Juli 2005, 21:15:22
Nix gegen Deine Paradeiser, aber was hat ihnen wirklich gefehlt?
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 24. Juli 2005, 21:17:42
calcium, das ist jedenfalls eine der ursachen für blütenendfäule. sicher werden bei sehr oft notwendigem gießen in hitzezeiten auch andere für die pflanzen notwendige mineralstoffe ausgeschwemmt. da ist eine zusätzliche, schnell verfügbare gabe schon ganz nützlich.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 24. Juli 2005, 21:34:40
Da hilft Kalksteinmehl, eventuell Dolomitmehl sicherer, wahrscheinlich auch schneller als "Urgestein".
Gibts um einen Spottpreis im Baustoffgroßhandel, und zu Apothekerpreisen im Gartenbedarf. Da wirds vermutlich als "Carraramehl" angepriesen ;D
Wenn der pH-Wert nix macht, Spezikalk vom Maurer (alkalisch!).
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: max. am 24. Juli 2005, 21:40:05
@ günther
Zitat
Wenn der pH-Wert nix macht, Spezikalk vom Maurer (alkalisch!).
1. ist das auf österr. "mörtelkalk" cao?
2. sind denn nicht alle kalke alkalisch?
gruß
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 24. Juli 2005, 21:48:04
"Spezi" ist eine Marke von Kalkhydrat, d.h. gelöschter Kalk in Pulverform. Maurer kennen das.
Ja, auch Kalziumkarbonat ist alkalisch, aber nur schwach. Kreide = Kalziumkarbonat kannst Du essen, Kalkhydrat zerstört die Haut, ruiniert die Hornhaut der Augen (beliebter Unfall beim Kalklöschen...), und ätzt sogar Glas.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: max. am 24. Juli 2005, 22:02:45
danke dir,
etwas ot, aber dennoch:
stammt eigentlich aller kalk auf der erde in seinen verschiedenen erscheinungsformen ursprünglich aus dem co2 in der atmosphäre?
gruß
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 24. Juli 2005, 22:17:13
Kalk besteht aus Kalzium(-oxid) und Kohlensäure(Kohlendioxid). Dieses war ursprünglich praktisch zur Gänze in der Atmosphäre und wurde eigentlich erst durch organische Tätigkeit gebunden. Faktisch der gesamte Kalk (Kalziumkarbonat) der Erde stammt von Organismen, ein Großteil von mikroskopischen Organismen. Auch Marmor hat diese Herkunft, nur ist er durch Hitze und Druck umgewandelt.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: caro. am 24. Juli 2005, 22:43:35
http://www.kalk.de/ueber/begriff_entst.html
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 25. Juli 2005, 06:44:33
günther, du verkennst hier die lage:
das steinmehl, das ich verwende, enthält 50,5% kieselsäure. ich bin keine chemikerin, aber so viel ist selbst mir klar, dass diese sehr wichtig ist für die stärkung der zellwände. wenn diese stark genug sind, sind pflanzen sicher widerstandsfähiger gegen pilze und bakterien.
ich kaufe das steinmehl natürlich nicht in der apotheke und habe den 10-kg-sack im lagerhaus zu einem so minimalen preis erhalten, dass ich mich jetzt dran erinnere, nochmal nachgefragt zu haben, so verwundert war ich drüber......
ich glaube, das war jetzt meine letzte "rechtfertigung" zu diesem thema, weil ich es leid bin. ich habe viele gartenfreunde, die das genau so anwenden - sind alle miteinander keine hexen und teufel!
warum soll ich an den giftschrank gehen, wenn ich mit ganz natürlichen mitteln auch auskomme?
lisl

Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Wühlmaus am 25. Juli 2005, 07:03:31
Lisl,
Du hast Deine Erfahrungen und Deinen - offenbar guten - Erfolg. Und es sind genau diese Erfahrungen, die den Austausch so interessant und wertvoll machen :D

WühlmausGrüße
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 25. Juli 2005, 07:09:30
vielen dank wühlmaus :) ! ich würde mich sowieso nicht so einfach von meinem weg abbringen lassen, will aber auch niemanden anstiften, von seinem abzuweichen.... "leben und leben lassen" ist meine devise ;D !
lg lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 25. Juli 2005, 07:22:27
Lisl,
Du hast Deine Erfahrungen und Deinen - offenbar guten - Erfolg. Und es sind genau diese Erfahrungen, die den Austausch so interessant und wertvoll machen :D

WühlmausGrüße

So ist es!

Aber ebenso wichtig sind die Widersprüche, die hier im Forum erkennbar gemacht werden, so dass man sich mit den unterschiedlichsten Themen kritisch auseinandersetzen kann. Und dafür sind mit die fundierten Beiträge Günthers sehr wertvoll.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 25. Juli 2005, 07:34:56
....ja, hortulanus: warum einfach, wenn es kompliziert auch geht?
aber im prinzip ist es schon richtig, alles zu hinterfragen.
lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Irisfool am 25. Juli 2005, 07:40:40
Egal, meinen Tomaten hat's gefallen :D 8)LG
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 25. Juli 2005, 08:24:39
das steinmehl, das ich verwende, enthält 50,5% kieselsäure. ich bin keine chemikerin, aber so viel ist selbst mir klar, dass diese sehr wichtig ist für die stärkung der zellwände. wenn diese stark genug sind, sind pflanzen sicher widerstandsfähiger gegen pilze und bakterien.
Das sehe ich auch so. Der hohe Kieselsäuregehalt ist wohl einer der wichtigesten Apekte der Wirksamkeit von Gesteinsmehl.
Im Übrigen bildet Gesteinsmehl eine Mineralstoffreserve im Boden: Die Pflanzen können sich nach Bedarf bedienen, eine Überdosierung gibt es kaum. Mit einzelnen Kompenten wie Kalk zur Syptombehebung kann man dagegen leicht Überdosieren und Schaden anrichten.
Dem Biogärtner ist der Kompost die organische und das Gesteinsmehl die anorganische, perfekt gemischte, langsamverfügbare und pflanzenverträgliche Düngung.

Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 25. Juli 2005, 08:30:30
Aber ernsthaft und laienhaft gefragt: Nahezu jeder Boden besteht doch zu einem hohen Anteil aus Gesteinsmehl? Wie anders sind den unsere Böden entstanden?
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 25. Juli 2005, 08:47:56
Wenn immer wieder dieselbe Pflanzengattung auf demselben Platz steht, nimmt die sich doch laufend die Stoffe aus dem Boden, die sie eben braucht. Deshalb ist ja im Freiland Fruchtwechsel und Mischkultur so wertvoll und wichtig.
 Im Gewächshaus, das immer auf derselben Stelle steht, geht das leider nicht. In 10 bis 12 Litern Erde sind für eine gefräßige Kübeltomate zu wenig Nährstoffe für eine ganze Saisonm in der sie wachsen und tragen soll.
Das ist ja hier etwas völlig anderes als mit den so oft als Hungerkünstler bekannten Steingartenpflanzen!
Lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 25. Juli 2005, 08:55:21
Also das erlebe ich völlig anders.
Meine Tomaten wachsen in den Kübeln ohne jegliche zusätzliche Nährstoffzufuhr fast schon zu gut (ich muss sie kappen). Mein Gemisch besteht aus "normaler" Gartenerde, die ich einem Gartenstück entnommen habe mit ein paar Hände voll gesiebtem Kompost.

Was soll ich den Tomaten denn noch füttern?
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 25. Juli 2005, 09:02:43
Wenn sie so gesund dastehen, brauchst du denen auch nichts zu geben! Dann hast du eben eine sehr ausgewogene nahrhafte Gartenerde!
Gartenerde ist ja auch nicht überall gleich mineralstoffreich.
 Warum kappst du sie? Damit bringst du dich möglicherweise um viele Früchte, wenn der Herbst lange und mild ist.

Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 25. Juli 2005, 12:23:43
Ich kenne keinen Boden, der nicht Kieselsäure enthält, in welcher Form auch immer. Ein Boden aus reiner Kieselsäure=Quarz ist Sandboden und steril.
Eine Kieselsäuremangelerscheinung bei Pflanzen gibts nicht, das trau ich mich ohne weitere Nachforschung zu behaupten.
Nebenbei: Quarzstaub gehört zu den nachgewiesen cancerogenen Arbeitsstoffen - soviel zum "gesunden" Gesteinsmehl...
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 25. Juli 2005, 13:53:51
@Günther: Es verdient wohl keine große Chemie-Industrie an einfachen zermahlenen Steinen, das ist anscheinend dein Problem ...... ::)

Es wäre bei uns schon lange verboten, wenn das so gefährlich wäre. Natürlich wird niemand dran schnüffeln und nicht wild in der Gegend herumstauben beim Ausbringen. Gesundheitsbewusste Landwirte, die ihre Böden bei uns schon viele Jahre lang damit verbessern, tragen eine Filter-Halbmaske - wie auch bei verschiedenen anderen Tätigkeiten, die mit Staub verbunden sind. Jeder feine Staub, der eingeatmet wird, ist ungesund......
Auf der Verpackung wird auch ausdrücklich darauf hingewiesen.

Was glaubst du, weshalb Schachtelhalmbrühe so gern gegen Pilzkrankheiten angewendet wird: Kieselsäure ...... aber noch einmal erzähl ich dir das jetzt nicht mehr ;D ;D ;D !
Brennnessel ..... ah, die enthalten die auch .... ;D!
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 25. Juli 2005, 14:52:33
Ich verdiene weder an Spezialchemikalien noch an zermahlenen Steinen, an zermahlenen Steinen wird relativ mehr verdient...
Alle diese Brühen und Jauchen enthalten vielerlei Stoffe, da kann man nicht EINEN raussuchen und sagen, DAS ist es.
Nochmals, Kieselsäure ist faktisch in JEDEM Boden, wenn eine Mixtur verschiedenster Stoffe, die auch Kieselsäure enthält - sei es in Pulverform oder als Brühe - hilfreich ist, dann ist vermutlich die Kieselsäure am wenigsten daran beteiligt.
Gegen Pilzbefall hilft, so hört man, auch verdünnte Milch...
Und: Vor Tisch las man von einem Kalziummangel, nix Kieselsäure.
Wie auch immer, übliches Gesteinsmehl wird den Pflanzen kaum schaden, und das ist auch schon was.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Montydon am 25. Juli 2005, 15:19:57
Danke, Günther!

Du hast ganz offensichtlich eine ganze Menge Ahnung von Chemie (mehr als ich aus meiner Schulzeit rüberretten konnte), ich finde Deine Beiträge jedenfalls sehr hilfreich und sauber argumentativ belegt.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Nicole. am 25. Juli 2005, 15:21:33
Lisl, reg' Dich nicht auf, manchmal hat's einfach keinen Sinn... ;)
Es ist doch sooo praktisch, einfach und bequem, nen NPK-Dünger zu nehmen, wozu dann auf die Natur zurückgreifen? :-X

Liebe Grüße
Nicole, die auch ein Steinmehl-Ackerschachtelhalm-Brennessel-Kräuterbrühen-Fan ist! :D
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 25. Juli 2005, 15:33:46
Alle diese Brühen und Jauchen enthalten vielerlei Stoffe, da kann man nicht EINEN raussuchen und sagen, DAS ist es.
Genau so ist es. Und man will das ja auch gar nicht. Es ist die analytische Denkweise von Chemikern: Stoff A hilft gegen Symptom B. Nur leider ist es sehr häufig so, dass erst das Gemisch die Wirkung ausmacht. Ein Alternativmediziner hat einmal zu mir gesagt: Eine Zitrusfrucht ist immer gesünder als Ascorbinsäure. Ich denke, er hat recht.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 25. Juli 2005, 15:39:52
Meine Tomaten wachsen in den Kübeln ohne jegliche zusätzliche Nährstoffzufuhr fast schon zu gut (ich muss sie kappen). Mein Gemisch besteht aus "normaler" Gartenerde, die ich einem Gartenstück entnommen habe mit ein paar Hände voll gesiebtem Kompost.
Was soll ich den Tomaten denn noch füttern?
??? Da verstehe ich gar nichts. Wieso willst du düngen, wenn die Tomaten gut wachsen?
Im übrigen schreibst du anderswo, wie du deine Gartenerde mit sehr viel Kompost verbessert hast. Mal abgesehen davon, dass man deine Vorliebe für Blaukorn inzwischen auch schon kennt. Oder bekommt das nur der Rasen? ;D
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Montydon am 25. Juli 2005, 15:44:51
Ein Alternativmediziner hat einmal zu mir gesagt: Eine Zitrusfrucht ist immer gesünder als Ascorbinsäure. Ich denke, er hat recht.

Dem würde wohl auch kein "normaler" Mediziner widersprechen.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 25. Juli 2005, 15:48:55
Hast du eine Ahnung! Bei Vitaminmangel gibt es ein Multivitaminpräparat, nicht die Empfehlung, Obst zu essen. Schliesslich weiss man genau, was da drin ist, steht auf der Packung drauf.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Montydon am 25. Juli 2005, 15:56:36
Hast du eine Ahnung! Bei Vitaminmangel gibt es ein Multivitaminpräparat, nicht die Empfehlung, Obst zu essen. Schliesslich weiss man genau, was da drin ist, steht auf der Packung drauf.

Das kann ich für meine Hausärztin zumindest nicht bestätigen. Auch einige meiner Freunde sind inzwischen Arzt geworden, ohne zu willenlosen Lakaien der Pharmaindustrie zu mutieren.

Die Frage ist doch: Womit dient Urgesteinsmehl den Pflanzen? Kieselsäure scheint mir da keine Antwort zu sein.
Ich selbst verwende Kompost und Brennesselextrakt als Stickstoff- und Kaliumquelle.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 25. Juli 2005, 16:03:35
Hat mit "alternativ" nix zu tun. Wobei Mediziner ein Sonderfall sind...
Natürlich entfalten Mischungen oft andere Wirkungen als Einzelsubstanzen, das ist nix zum Bewundern. Nur: Eine Einzelsubstanz ist definiert, Mischungen natürlicher Herkunft sind meist unbekannter und stark variierender Zusammensetzung. Grad die Phytomediziner kämpfen mit der unterschiedlichen Wirkung und Zusammensetzung ihrer Pflänzlein. Eine Arnika vom Standort A kann bei gleicher Dosierung ganz anders wirken als eine Arniks vom Standort B, beispielsweise. Dann kommen noch eine Menge anderer Faktoren dazu, Erntezeit, Aufbereitung, genug Variationen sind drin.
Daher wird versucht, Präparate zu "standardisieren", oft genug faktisch unmöglich, oder man holt eben die einzelnen Wirkstoffe heraus, die rein darstellbar sind und eine recht genau bestimmte Wirkung haben - unter Verzicht auf möglicherweise bessere, möglicherweise auch schlechtere Wirkung eines Gesamtpräparates.
Übrigens, ein "anständiger" Homöopath greift nicht in sein Wunderregal und verschreibt kurzerhand "Globuli XYZ", er mach eine lange und aufwendige Anamnese JEDES Einzelfalls und entscheidet individuell. Eine Medikation "Bei mir haben nnn geholfen, die solltest Du auch nehmen" ist klassisch falsch-laienhaft (nur schadets bei homöopathischen Präparaten glücklicherweise fast nie ;D).
Wenn eine Pflanze Mangelerscheinungen hat, dann kann man nach der Schrotschußmethode "alles" geben, wird schon was nützliches dabei sein, egal, ob man Jauchen, Brühen, Mehle oder eben Blaukorn udgl. nimmt, oder gezielt DIESEN Mangel behandeln. Und das geht halt einmal am leichtesten mit Spezialprodukten, vorzugsweise aus dem Bereich der bösen Chemie. Bei z.B. Bor-Mangel ist mit obskuren Mitteln, deren Borgehalt unbekannt ist, kein sicherer Erfolg zu erzielen, da hilft sicher ein Bordünger, ob's Borax oder ein definiertes Bormineral ist - egal. Nur so als Beispiel...
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 25. Juli 2005, 16:10:14
Ich selbst verwende Kompost und Brennesselextrakt als Stickstoff- und Kaliumquelle.
In Brennesselextrakt sind garantiert noch viele andere Wirkstoffe drin. Warte nur, gleich wird dir Günther glaubhaft vorrechnen, dass der Stickstoff- und Kaliumgehalt jedoch vernachlässigbar ist.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 25. Juli 2005, 16:13:26
Wenn eine Pflanze Mangelerscheinungen hat, dann kann man nach der Schrotschußmethode "alles" geben, wird schon was nützliches dabei sein, egal, ob man Jauchen, Brühen, Mehle oder eben Blaukorn udgl. nimmt, oder gezielt DIESEN Mangel behandeln. Und das geht halt einmal am leichtesten mit Spezialprodukten, vorzugsweise aus dem Bereich der bösen Chemie. Bei z.B. Bor-Mangel ist mit obskuren Mitteln, deren Borgehalt unbekannt ist, kein sicherer Erfolg zu erzielen, da hilft sicher ein Bordünger, ob's Borax oder ein definiertes Bormineral ist - egal. Nur so als Beispiel...
Das nun wiederum scheitert fast immer an der richtigen Diagnose. Man sieht doch hier, dass sogar ein so bekanntes Phänomen wie die Krautfäule an
Tomaten von vielen fehleingeschätzt wird. Von der richtigen Dosierung und möglichen Nebenwirkungen wie Festlegung von Wirkstoffen ganz zu schweigen.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Montydon am 25. Juli 2005, 16:14:51
Ich selbst verwende Kompost und Brennesselextrakt als Stickstoff- und Kaliumquelle.
In Brennesselextrakt sind garantiert noch viele ander Wirkstoffe drin. Warte nur, gleich wird dir Günther glaubhaft vorrechnen, dass der Stickstoff- und Kaliumgehalt vernachlässigbar ist.

Natürlich sind in Brennesselextrakt auch andere Wirkstoffe als Kalium und Stickstoff enthalten, ich glaube auch nicht, daß´Günther dies bestreiten würde. Außerdem stellt sich das Problem, daß die Dosis der Wirkstoffe schwanken kann. Deshalb nutze ich die Extrakte verdünnt.
Hauptquelle für Nährstoffe meiner Pflanzen bleibt Kompost.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 25. Juli 2005, 16:18:57
Da braucht man nix vorrechnen, da braucht man nur selbst denken.
Die Grundnährstoffe kommen aus dem Boden, wenn ich die Brennnesseln von einem m² Boden verjauche und auf Pflanzen auf 1m² vergieße, dann hab ich halt bestenfalls die Grundnährstoffe entsprechend dem Boden, auf dem die Nesseln gewachsen sind, wieder zurückgegeben. Die restlichen Stoffe können beispielsweise gegen Blattläuse oder Regenwürmer helfen, direkt nutzen sie den Pflanzen nur selten.
Wenn ich einen Johannisbeerstrauch mit Zuckerwasser gieße, werden die Johannisbeeren nicht süßer...
Für Österreicher: Ribisel...
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 25. Juli 2005, 16:20:33
Siehst du, Montydon.
Kein Stickstoff und Kalium drin in deinem Brennesselextrakt. Höchstens homöopathisch, die Jauche wird ja gerührt, ;D
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 25. Juli 2005, 16:34:57
Klassisch.
Wurde NIE behauptet...
War aber auch nicht anders zu erwarten.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Irisfool am 25. Juli 2005, 16:54:08
Lisl, ich lach jetzt schon ein Weilchen :D der "Trapper Toni"hätte nun schon lange gesagt: ich habe fertig! Und im Schwabenland sagt man glaube ich: Hauptsach s'tut. Das Resultat ist das was zählt, Ob "rechts oder linksum gedreht". ;DLG Irisfool
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 25. Juli 2005, 17:05:30
Meine Tomaten wachsen in den Kübeln ohne jegliche zusätzliche Nährstoffzufuhr fast schon zu gut (ich muss sie kappen). Mein Gemisch besteht aus "normaler" Gartenerde, die ich einem Gartenstück entnommen habe mit ein paar Hände voll gesiebtem Kompost.
Was soll ich den Tomaten denn noch füttern?
??? Da verstehe ich gar nichts. Wieso willst du düngen, wenn die Tomaten gut wachsen?
Im übrigen schreibst du anderswo, wie du deine Gartenerde mit sehr viel Kompost verbessert hast. Mal abgesehen davon, dass man deine Vorliebe für Blaukorn inzwischen auch schon kennt. Oder bekommt das nur der Rasen? ;D

Da gibt es nicht viel zu verstehen!
Ich dünge doch gar nicht (wenn man mal vom Kompost absieht). Habe ich auch nicht vor. Sonst kann ich ja gleich Holland-Tomaten kaufen. Und Steinmehl kommt mir da auch nicht dran. Woher will ich wissen, ob nicht Öl aus dem Räderwerk der Steinmühle oder wie der Steinschredder heißen mag das Mehl verunreinigt hat.

Nee, nee, eure Diskussion ist rein emotional. Wenn diese Emotionen der Pflanze helfen, sol's gut sein. Dann kann man (besser: frau) noch den Mond dazu holen und um Mitternacht rechts- oder lieber links rum? quirlen.

Ihr wisst doch noch nicht einmal, ob eure Mittelchen das bessere Wachstum verursacht haben. Wenn ihr nicht zuvor analysiert habt, was denn der Pflanze definitv fehlt (damit tun sich manche Pflanzenschutzämter schon schwer; habe es mal ausprobiert), wie wollt ihr dann das richtige Wasauchimmer zuführen?

Brennesseljauche? "Da sind auch noch andere Stoffe drin". Nur welche weiß niemand. Vielleicht sind es ja schädliche.

Du hast recht Feder. Ich dünge mit Blaukorn lediglich den Rasen unter dem Nussbaum. Stopp, ich lüge! Auch die jetzt gestutzten Rittersporne bekommen eine Prise dieses hervorragenden Düngers. Würde ich Kompost nehmen, hätte ich anschließend das Unkrautproblem.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: max. am 25. Juli 2005, 17:24:43
@hortulanus

Zitat
Ich dünge doch gar nicht (wenn man mal vom Kompost absieht). Habe ich auch nicht vor. Sonst kann ich ja gleich Holland-Tomaten kaufen.
glaubst du wirklich, die meisten supermarkt-tomaten schmecken hauptsächlich deshalb nach nichts , weil sie mineralisch gedüngt sind?
ich vermute eher, daß dies an der sortenwahl liegt(uniforme abreife, robuste haut (auf deutsch: shelf life ) und an der zu frühen ernte. aber vor allem am tomatenuntauglichen klima in mitteleuropa, bzw. dessen treibhäusern.
gruß
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Nicole. am 25. Juli 2005, 17:56:39
Ich find's schon recht erstaunlich, dass man hier bereits als Esoteriker oder "Mondgläubige" bezeichnet wird, wenn man als Pflanzenstärkungsmittel auf diverse Brühen oder Mineralien zurückgreift! Hast Du das wirklich nötig, Hortu?

Es ist NICHT der Glaube, der diese Brühen so wirksam macht, sondern die Inhaltsstoffe selbiger! Für alle, die es interessiert:
Ackerschachtelhalm: http://de.wikipedia.org/wiki/Acker-Schachtelhalm
Brennesseln: http://de.wikipedia.org/wiki/Brennessel

Liebe Grüße
Nicole

Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 25. Juli 2005, 18:23:19
.... ich finde Deine Beiträge jedenfalls sehr hilfreich und sauber argumentativ belegt.
siehst du, wozu so ein forum alles gut ist? ;D !
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 25. Juli 2005, 18:26:21
Es geht nicht um die Inhaltsstoffe, es geht um die angebliche Wirksamkeit derselben.
Wie schon gesagt, wenn ich mit Zucker gieße, werden die Früchte nicht süßer.
Wenn in den Brennnesseln Histamin und andere Allergene sind, werden die Früchte und das Gemüse nicht allergieauslösend.
Wenn ich mit Öl gegen diverse Läuse spritze, wird das Kraut nicht fett.
Und ob beispielsweise die Kieselsäure, so überhaupt löslich, in das Gewebe aufgenommen wird, mag füglich bezweifelt werden. Und DAS wäre durchaus ohne Esoterik analytisch nachweisbar - gibts da Unterlagen?
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: max. am 25. Juli 2005, 18:35:17
ich GLAUBE , die kieselsäure wird nicht aufgenommen, sondern angelagert, wie eine aufgesprühte teflonschicht- mechanischer schutz.klingt doch glaubhaft?
gruß
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 25. Juli 2005, 19:07:54
Wer ist denn der Trapper Toni? ::)
Sollte man den kennen, wenn man über Pflanzenstärkungsmittel diskutiert?
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: max. am 25. Juli 2005, 19:12:35
nein. den muß man garnicht kennen. ein sportfritze und gockel.
gruß
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 25. Juli 2005, 19:16:42
Und im Schwabenland sagt man glaube ich: Hauptsach s'tut. Das Resultat ist das was zählt, Ob "rechts oder linksum gedreht". ;
Tss, das stimmt auch bei uns so ;D ! Hätte nun auch gern was über Trapper Toni gewusst ;) ! Hat der vielleicht die nötigen Unterlagen?
Schon ganz unsichere Grüße :-[ Lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 25. Juli 2005, 19:16:58
Aha, danke. Beim Sport kenne ich mich nicht aus, denn Sport ist Mord. ;D
Aber nun wieder zum Thema. Wie meinst du denn das, dass sich die Kieselsäure auflagert? Es war ja nicht von Spritzungen die Rede sondern von Gaben über die Wurzeln.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 25. Juli 2005, 19:28:00
Ich find's schon recht erstaunlich, dass man hier bereits als Esoteriker oder "Mondgläubige" bezeichnet wird, wenn man als Pflanzenstärkungsmittel auf diverse Brühen oder Mineralien zurückgreift! Hast Du das wirklich nötig, Hortu?

Es ist NICHT der Glaube, der diese Brühen so wirksam macht, sondern die Inhaltsstoffe selbiger! Für alle, die es interessiert:
Ackerschachtelhalm: http://de.wikipedia.org/wiki/Acker-Schachtelhalm
Brennesseln: http://de.wikipedia.org/wiki/Brennessel

An gewissen Wirkungsweisen von pflanzlichen Brühen zweifle ich keineswegs. Alles hat in irgendeiner Weise eine Wirkung.

Eure Diskussion ist z.T. esoterisch. Wenn ich nicht definitiv weiß, was wirkt oder nicht definitiv weiß, was der Pflanze fehlt, ersetzt der Glaube das Wissen. So nach dem Motto, irgendetwas wird schon helfen.

Nach meinen bescheidenen Kenntnissen, die meist der anerzogenen Logik entstammen, ist Stein"mehl" (oder Steinstaub oder Steinfeinstgranulat) einer der Hauptbestandteile jeden durch Erosion entstandenen Bodens. Wenn ich folglich Steinmehl appliziere, dann doch nur, wenn es das Mehl einer ganz bestimmten Steinart ist und diese einen etwaigen Mangel der Pflanze ausgleichen kann. So z.B. Kalk.

Hier wurde Calcium als Mangelerscheinung vorgetragen. Liegt denn eine Bodenanalyse vor, dass Calciummangel besteht. Wenn ja, wodurch kann dieser Mangel effizienter behoben werden.

Nicht zum ersten Mal trage ich hier vor, dass ich nicht gegen alternative, biologische oder überlieferte Hilfsmittel bin. Als aufgeklärter Mensch will ich nur gerne wissen, was wirkt und wie es wirkt und ob diese Wirkung überhaupt erforderlich ist.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: max. am 25. Juli 2005, 19:41:14
@ feder,
es ging mir um eine nachvollziehbare wirkung einfachster art:
die des physischen schutzes durch schichtbildung. wird im biologischen weinbau mit kieselsäurereichen pflanzen (schachtelhalm) vorbeugend und durch wiederholte anwendung gegen mehltaupilze gesprüht.
aber du hast recht: es ging ja um die wirkung über den umweg boden.
gruß
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 25. Juli 2005, 19:43:35

...ist Stein"mehl" (oder Steinstaub oder Steinfeinstgranulat) einer der Hauptbestandteile jeden durch Erosion entstandenen Bodens.
Wenn ich folglich Steinmehl appliziere, dann doch nur, wenn es das Mehl einer ganz bestimmten Steinart ist und diese einen etwaigen Mangel der Pflanze ausgleichen kann. So z.B. Kalk.

Hier wurde Calcium als Mangelerscheinung vorgetragen. Liegt denn eine Bodenanalyse vor, dass Calciummangel besteht. Wenn ja, wodurch kann dieser Mangel effizienter behoben werden.

Natürlich sind die Steinmehle, von denen hier die Rede ist, spezielle mineralstoffreiche Gesteinsarten. Ich dachte, das versteht sich von selbst. :o
Und der Calciummangel zeigt sich bei den Tomaten als Blütenendfäule, soweit ich das verstanden habe. Ich verstehe die Logik nicht, warum man dieses Schadbild effizienter beheben soll, wenn Steinmehl aller Erfahrung nach gut wirkt.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 25. Juli 2005, 19:51:02
@Hortulanus
Zitat
Eure Diskussion ist z.T. esoterisch. Wenn ich nicht definitiv weiß, was wirkt oder nicht definitiv weiß, was der Pflanze fehlt, ersetzt der Glaube das Wissen. So nach dem Motto, irgendetwas wird schon helfen.
Weißt du, dass Esoterik: inneres Wissen heißt? Hat also schon auch mit Wissen zu tun, jedoch einem anderen, das eigentlich jeder in sich hätte, wenn es nicht verschüttet wäre......Also finde ich das nun gar nicht abwertend :) ! Jetzt bleiben wir aber lieber bei den Tomaten, sonst gibt´s womöglich Keks ::) :
Zitat
Hier wurde Calcium als Mangelerscheinung vorgetragen. Liegt denn eine Bodenanalyse vor, dass Calciummangel besteht. Wenn ja, wodurch kann dieser Mangel effizienter behoben werden.
Wozu brauche ich noch eine Bodenanalyse bei Blütenendfäule? Noch deutlicher zeigt es einem selten eine Pflanze, was ihr fehlt. Natürlich muss ich das erst wissen. Ich kannte das früher auch nicht und hielt es anfangs für eine Pilz- oder Bakterienkrankheit, bis mir mein Lehrmeister G.Bohl die Sache erklärte und wie man sie ganz einfach beheben kann..... eben mit besagten Steinmehl....Noch was Effizienteres, Preiswerteres und dabei völlig Nebenwirkungsfreies gibt es dafür nicht!
Zitat
Nicht zum ersten Mal trage ich hier vor, dass ich nicht gegen alternative, biologische oder überlieferte Hilfsmittel bin. Als aufgeklärter Mensch will ich nur gerne wissen, was wirkt und wie es wirkt und ob diese Wirkung überhaupt erforderlich ist.

Ja, wozu schreibe ich das denn nun schon tage- und wochenlang ????????
Lieben Gruß Lisl

Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Urs am 25. Juli 2005, 19:55:23
Die Grundnährstoffe kommen aus dem Boden, wenn ich die Brennnesseln von einem m² Boden verjauche und auf Pflanzen auf 1m² vergieße, dann hab ich halt bestenfalls die Grundnährstoffe entsprechend dem Boden, auf dem die Nesseln gewachsen sind, wieder zurückgegeben.

Eigentlich hatte ich nicht vor, mich in derartige Diskussionen einzumischen, aber hier werden falsche Schlussfolgerungen gut argumentiert dargelegt. Deshalb möchte ich doch eine kleine Anmerkung machen:
Brennesseln wachsen generell auf gut Nährstoffversorgten Böden und nehmen wesentlich höhere Nährstoffmengen auf als viele andere Pflanzenarten. Dementsprechend sind Jauchen aus Brennesseln stets sehr nährstoffreich. Zum anderen wird Brennesseljauche nicht auf den Standort zurückgebracht, dem die Brennesseln entnommen wurden. Einem Standort werden also Nährstoffe entnommen, die einem anderen Standort, dem der Kultupflanzen, zugeführt werden. Völlig klar ist also, dass der Nährstoffgehalt des Kulturpflanzenstandorts erhöht wird. Wenn man davon ausgeht, dass der Nährstoffgehalt im Boden des Brennessel- und des Kulturpflanzenstandorts gleich sind, was im Regelfall nicht so ist, und dass der Hauptteil der kurzfristig pflanzenverfügbaren Nährstoffe vom jeweiligen Pflanzenbestand aufgenommen wurde, wird den Kulturpflanzen die selbe Menge an Nährstoffen zur Verfügung gestellt, wie sie bereits aufgenomemn haben. Da Mineralisation von Pflanzennährstoffen im Boden in Abhängigkeit von Feuchte, Temperatur und Luftgehalt des Bodens erfolgt, unterliegt sie starken jahreszeitlichen Schwankungen, oft mit einem Minimum in Sommer und Winter. Eine Jauchedüngung im Sommer kann den pflanzenverfügbaren Nährstoffgehalt im Bodenwasser je nach Nährstoffgehalts des Standorts vermutlich mindestens verdoppeln, in jedem Fall aber beträchtlich erhöhen.
Hinzu kommt, dass nicht nur die Hauptnährstoffe sondern auch Spurenelemte, die in Mineralböden in Abhängigkeit vom pH-Wert u. U. schlecht löslich oder fixiertsind, in Jauchen in gut löslicher Form, oft als mineralorganische Verbindungen, vorliegen. Wenn also eine Kulturpflanze nicht in der Lage ist, auf einem kalziumreichen Boden diesem Bor zu entziehen, die Brennessel das jedoch kann, ist anzunehmen, dass mit der Jauche auch z. B. das genannte Bor in löslicher Form zugeführt wird.



Gerade hochkonzentrierte "Chemiedünger" weisen oft unerwünschte Begleitstoffe auf wie z. B. Chlor oder es mangelt ihnen an Spurenelemnten. So spielt z. B. in der konventionellen Landwirtschaft, die aus Kostengründen nahezu ausschließlich die Hauptnährstoffe düngt zunehmend der Bedarf einer ergänzenden Schwefeldüngung eine Rolle. Ein Mangel an Spurenelementen wird oft gar nicht erkannt bzw. erst, wenn er anhand deutlicher Symptome visuell erkennbar wird. Ertragsmindernd wirkt ein Spurenelemntmangel jedoch weit eher.
Was die Wirksamkeit von in hydrierter Form gelöster Kieselsäure angeht, so gibt es genügend positive Erfahrungswerte. Es soll Menschen geben, die auf ärztliche Verordnung hin Kieselgel z. B. zur Behandlung von Bindegewebsschwäche oder Hautproblemen zu sich nehmen. Um positive Erfahrungswerte als solche zu akzeptieren, bedarf es nicht unbedingt der Kenntnis von Wirkungsmechanismen. Ich weiß z. B. seit vielen jahren, dass mir Acetylsalicylsäure bei Kopfschmerzen hilft, aber Magenschmerzen verursachen kann. Wie sie wirkt, weiß ich in ungefährer Form noch nicht so lange. Auch Pharmazie und Medizin haben den Wirkungsweg erst Jahre aufklären könne, nachdem sie schon zum Standardwirkstoff von Medikamenten geworden war. Das Beispiel zeigt hoffentlich, dass Kausalanalysen sicherlich nützlich und wichtig sind, jedoch nicht erforderlich, um Koinzidenzen zu akzeptieren und auf wahrscheinliche Kausalzusammenhänge zurückzuführen.

Wer Tippfehler findet, darf sie behalten; wer Rechtschreibfehler findet, mich auch gern darauf hinweisen.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 25. Juli 2005, 19:57:30
Der Ausgang war m.W. Gesteinsmehl schlechthin. Spezielle Steinmehle sind wohl auch nur schwer zu bekommen. Das ist das eine.

Wenn die Mangelerscheinung Ca so definitv feststeht, warum dann keinen Ca-Dünger nehmen? Statt dessen "Steinmehl" , so allgemein, ohne zu wissen, ob damit der Mangel behoben wird.

Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 25. Juli 2005, 19:59:21
@Urs: Danke. :-*
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Urs am 25. Juli 2005, 20:01:19
Wozu brauche ich noch eine Bodenanalyse bei Blütenendfäule? Noch deutlicher zeigt es einem selten eine Pflanze, was ihr fehlt. Natürlich muss ich das erst wissen. Ich kannte das früher auch nicht und hielt es anfangs für eine Pilz- oder Bakterienkrankheit, bis mir mein Lehrmeister G.Bohl die Sache erklärte und wie man sie ganz einfach beheben kann..... eben mit besagten Steinmehl....Noch was Effizienteres, Preiswerteres und dabei völlig Nebenwirkungsfreies gibt es dafür nicht!

Ich muss Lisl unbedingt Recht geben: einen eindeutigeren Mangel als Blütenendfäule gibt es nicht. Aber etwas Preiswerteres als Gesteinsmehl schon, Holzasche oder eben die Asche vom letzten Grillfeuer. Kostet nix, hilft sehr gut und bringt noch Phosphor, Kali und Spurenelemente mit. Zu viel davon kann allerdings eher als bei Gesteinsmehl einen Kalziumüberschuss mit entsprechenden Eisenmangelchlorosen bewirken.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 25. Juli 2005, 20:07:56
Nach meinen bescheidenen Kenntnissen, die meist der anerzogenen Logik entstammen, ist Stein"mehl" (oder Steinstaub oder Steinfeinstgranulat) einer der Hauptbestandteile jeden durch Erosion entstandenen Bodens.

Ganz so einfach ist es nicht.
Boden ist nicht zermahlenes Gestein, Boden ist verwittertes = umgewandeltes Gesten, dazu organische Masse, gerne als Humus bezeichnet.
Grade die Umwandlung diverser Silikate zu Tonmineralien macht einen wesentlichen Effekt der Bodenbildung aus.
Möglicherweise ist die - langsame - Umwandlung des Gesteinsmehls eine Ursache der behaupteten positiven Effekte...
Eine Symptom wie z.B. "Blütenendfäule" muß nicht nur EINE Ursache haben, bestenfalls Scharlatane behaupten das einzig wahre Wissen über alle Ursachen zu haben. Nicht einmal das Vertrocknen einer Pflanze MUSS als Ursache Wassermangel haben...
Große Gurus sind meist große Gauner 8)
Esoterik bedeutet eine - geheime - zusätzliche "innere" Information zusätzlich zur äußeren offenkundigen Wahrheit. De facto ists meist eine untergeschobene "Bedeutung" unterschiedlichster Art, je nach Richtung.
Hier schon mal zitiert: wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Esoterik
Daraus:
"Gemeinhin gelten esoterische Lehren als pseudowissenschaftlich"
Eben.
Nochmals: Würde das Zeug aufgenommen werden, könnte man dieses nachweisen. Darauf warte ich.
"Schwingungen", "Informationen", udgl., sind ein Schmarren.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 25. Juli 2005, 20:22:02

.... einen eindeutigeren Mangel als Blütenendfäule gibt es nicht. Aber etwas Preiswerteres als Gesteinsmehl schon, Holzasche oder eben die Asche vom letzten Grillfeuer. Kostet nix, hilft sehr gut und bringt noch Phosphor, Kali und Spurenelemente mit.
ein mir bekannter naturgemäß wirtschaftender gemüsebauer setzt der brennnesseljauche holzasche zu...sollte man eigentlich auch wieder einmal aufgreifen.... ::)!

weiß nicht, welche gurus und gauner du da ansprichst günther - ich brauche jedenfalls keinen, denke selber .....
lg lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Urs am 25. Juli 2005, 20:25:03
Eine Symptom wie z.B. "Blütenendfäule" muß nicht nur EINE Ursache haben,

... allerdings ist es bei gerade bei der Tomate die häufigste und sicher nachweisbare Ursache.

Nochmals: Würde das Zeug aufgenommen werden, könnte man dieses nachweisen. Darauf warte ich.

Der Nachweis der Aufnahme auch recht großer organischer und mineralorganischer Verbindungen über das Blatt ist selbstverständlich längst erfolgt. Würde dies nicht funktionieren, könnte kein systemisches Herbizid wirken, das auf die oberirdischen Pflanzenteile gesprüht wird. Auch der umgekehrte Weg wurde nachgewiesen: Pflanzen können durch anhaltenden Regen bis zu 30 % der in den Blättern enthaltenen Nährstoffe infolge der Wirksamkeit von Osmose und Diffusion verlieren.

Nicht einmal das Vertrocknen einer Pflanze MUSS als Ursache Wassermangel haben...

Muss nicht, aber im allgemeinen ist dies in Mitteleuropa der Fall. Selbst wenn man auf seinem Grundstück eine Salzquelle hat, die den Standort der Pflanze speist, vertrocknet die Pflanze am Wassermangel - eben weil sie einer hochkonzentrierten Salzlösung kein Wasser mehr entziehen kann. Auch wenn die Wurzeln der Pflanze z. B. von Mäusen abgefressen wurden, vertrocknet die Pflanze nicht aus Mangel an Wurzeln, sondern aus Mangel an Wasser. Der kundige Gärtner sollet natürlich in der Lage sein festzustellen, ob der Boden feucht oder trocken ist und andere regelmäßig wiederkehrende Schadursachen wie z. B. Mäusefraß ausschließen können.

Große Gurus sind meist große Gauner ...
"Schwingungen", "Informationen", udgl., sind ein Schmarren.

Ich stimme hundertprozentig zu, auch wenn ich keine gesicherten Informationen dazu habe, dass "Schwingungen" und "Informationen" (wie sie hier gemeint sind) nicht existieren.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Nicole. am 25. Juli 2005, 20:34:14
Ich weiß auch nicht, wer hier von "Schwingungen" gesprochen hätte... ::)
Irgendwie wird's langsam albern, oder?

Übrigens ist die Blütenendfäule, die zwei meiner Tomatenpflanzen hatten, durch die Urgesteinsmehlgabe gestoppt - ganz ohne Rituale, Schwingungen und sonstige Magie...jetzt warte ich auf die "Nebenwirkungen", die Günther mir sicherlich gleich prophezeit. Ganz wissenschaftlich natürlich. :-X ;)

Liebe Grüße
Nicole
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 25. Juli 2005, 20:42:21
Die Nebenwirkungen hast du doch schon, Nicole. Nämlich ein gewaltiges Loch in deiner Geldbörse. Urgesteinsmehl ist ja angeblich so teuer. ;D Weil man doch das "Ur" extra bezahlen muss.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Nicole. am 25. Juli 2005, 20:50:20
Die Nebenwirkungen hast du doch schon, Nicole. Nämlich ein gewaltiges Loch in deiner Geldbörse. Urgesteinsmehl ist ja angeblich so teuer. ;D Weil man doch das "Ur" extra bezahlen muss.

Ohja, stimmt. Ich werde jetzt auch sparsamer leben müssen, bis ich das wieder raus habe... ;D

By the way: mir sind getestete Produkte gewisser Bio-Hersteller lieber als irgendein Zeug aus'm Baumarkt, dass zum Häuserbauen verwendet wird... ::)
Aber so ist das halt mit den Esoterikern.

Liebe Grüße
Nicole
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 25. Juli 2005, 20:52:39
Ich werde jetzt auch sparsamer leben müssen, bis ich das wieder raus habe... ;D
Das ist ganz einfach, du kannst ja die Tomaten aus dem Garten essen und musst keine kaufen. ;)
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 25. Juli 2005, 21:04:37
Nochmals: Würde das Zeug aufgenommen werden, könnte man dieses nachweisen. Darauf warte ich.

Der Nachweis der Aufnahme auch recht großer organischer und mineralorganischer Verbindungen über das Blatt ist selbstverständlich längst erfolgt. Würde dies nicht funlktionieren, könnte kein systemisches Herbizid wirken, das auf die oberirdischen Pflanzenteile gesprüht wird. Auch der umgekehrte Weg wurde nachgewiesen: Pflanzen können durch anhaltenden Regen bis zu 30 % der in den Blättern enthaltenen Nährstoffe infolge der Wirksamkeit von osmose und Diffusion verlieren.

Auch typisch. Daß Substanzen aufgenommen werden, hat hier nie jemand bestritten. Daß nicht alle Substanzen aufgenommen werden, ist trivial, siehe die erwähnten Beispiele mit Zucker bzw. Öl.
HIER geht es um die behauptete Aufnahme von "Kieselsäure", in welcher Form auch immer, aus dem erwähnten Steinmehl in die Pflanze.
Btw: Kieselsäure ist an sich unlöslich, löslich sind Alkalisilikate, z.B. Wasserglas, stark alkalisch. Kolloide Kieselsäure bildet Pseudolösungen, die aber fast nicht durch semipermeable Membranen durchgehen. Die Aufnahme von Silizium aus dem Boden ist recht beschränkt und nur wenig vom Angebot abhängig.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 25. Juli 2005, 21:09:40
Übrigens ist die Blütenendfäule, die zwei meiner Tomatenpflanzen hatten, durch die Urgesteinsmehlgabe gestoppt - ganz ohne Rituale, Schwingungen und sonstige Magie...jetzt warte ich auf die "Nebenwirkungen", die Günther mir sicherlich gleich prophezeit. Ganz wissenschaftlich natürlich. :-X ;)

Liebe Grüße
Nicole

Alte Weisheit: Ein Mittel, das keine Nebenwirkungen hat, hat überhaupt keine Wirkung... ::)
Und die Mehlzugabe: Da wirds wie bei den Schnupfenmitteln sein. Mit Behandlung dauert der Schnupfen 14 Tage, ohne Behandlung 2 Wochen 8)
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 25. Juli 2005, 21:12:08
ohne behandlung kannst die paradeispflanzen bei endfäule end- nein entsorgen..... ::) !
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Irisfool am 25. Juli 2005, 21:22:05
Nann man euch keinen "Lehrstuhl "anbieten bei der Universität in Wageningen , Schwerpunkt TOMATEN ???? (- Blütenendfäule ) :-\ :-X
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: caro. am 25. Juli 2005, 21:27:16
Ich bin für eine neue Kategorie: Düngen - aber richtig! ::)
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 25. Juli 2005, 21:27:50
@Irisfool
Um Gottes Willen, da fehlt eindeutig die wissenschaftliche Grundlagenforschung. Ausserdem hat Lisl keine zeit für soetwas, sie muss ihre Tomaten und das Forum hegen und pflegen.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Irisfool am 25. Juli 2005, 21:33:20
Ich dachte da eher nicht an Lisl ;) weil ihr glaub ich eher als jedem anderen sachverständigen Grossonkel. Weil, meinen Tomaten hat es geholfen, wie auch immer und ich glaube sonst nur, dass ein meter Salami eine lange Wurst ist.... ;DLG
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: max. am 25. Juli 2005, 21:47:29
@ irisfool
Zitat
weil ihr glaub ich eher als jedem anderen sachverständigen Grossonkel.
finde ich ein wenig unfair.
ich fand interessant, was günther und hortulanus(das sind ja wohl die großonkel) gepostet haben.
ein bißchen zweifel, der ja auch noch begründet war, sollte einen nicht so verunsichern.
gruß
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Irisfool am 25. Juli 2005, 21:53:28
 dachte doch keine namen genannt zu haben ?? :-X
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: caro. am 25. Juli 2005, 21:58:26
Sauzahn, Du hast Recht.

Günther, ich finde Deine Beiträge immer wieder sehr informativ.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Lilo am 25. Juli 2005, 22:00:24
Ich weiß garnicht warum ihr überhaupt noch diskutiert. Nächstes Jahr nimmt jeder der interessierten der Dikussionsteilnehmer an einem Feldversuch teil. 2 aus einheitlichem Saatgut gezogene Tomaten werden im Abstand von 2 Metern entweder in Kübeln oder in der Erde gehalten. Beide werden gleich behandelt, bis auf die Tatsache, dass bei Beginn von Braunfäule die eine Pflanze eine zu bestimmende Dosis Gesteinsmehl erhält, die andere nicht. Ich erkläre mich gerne dazu bereit, den Versuch zu organisieren, den Samen ebenso wie das Gesteinsmehl zu verschicken.

Also wer will es wissen und macht mit?

Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 25. Juli 2005, 22:03:56
Lilo, das wird schiefgehen, denn bei Braunfäule kann auch das Steinmehl nicht mehr Wunder wirken..... :-[

LG Lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: max. am 25. Juli 2005, 22:04:33
ich. du brauchst aber kein gesteinsmehl zu verschicken.
ich kauf das selbst. ich frag nur vorher, wie und in welcher menge es ausgebracht wird.
gruß
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Lilo am 25. Juli 2005, 22:06:58
Lilo, das wird schiefgehen, denn bei Braunfäule kann auch das Steinmehl nicht mehr Wunder wirken..... :-[

LG Lisl

Sorry, ich meinte die beschriebene Blütenendfäule, ich dachte das sei das gleiche.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Lilo am 25. Juli 2005, 22:09:13
ich. du brauchst aber kein gesteinsmehl zu verschicken.
ich kauf das selbst. ich frag nur vorher, wie und in welcher menge es ausgebracht wird.
gruß

Klar, würde ich auch so denken, aber damit nicht eventuell über die Qualität des jeweiligen Gesteinsmehl diskutiert wird, sollten alle das selbe verwenden.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 25. Juli 2005, 23:20:41
Für eine solche Versuchsreihe müßten ALLE Parameter sorgfältig kontrolliert werden, Temperatur, Bewässerung, Witterung, usw.
Auch wäre ein total anderes Gesteinsmehl zum Vergleich in den Test einzubeziehen - bei Blütenendfäule, die ja angeblich auf Kalziummangel durch schlechte/unzureichende Aufnahme, fast nicht auf Kalziummangel im Boden, zurückzuführen sein soll, vielleicht ein kalziumfreies Mehl oder nur Kalksteinmehl.
Könnte interessant sein - könnte.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Lilo am 25. Juli 2005, 23:46:22
Warum müssen alle Parameter sorgfältig kontrolliert werden?
Jeder Teilnehmer lässt zwei Pflanzen unter den bei ihm gegebenen Bedingungen wachsen. Die Bedingungen sind bis auf die Gesteinsmehlgabe gleich.
Den Versuch mit den verschiedenen Gesteinsmehlen machen wir dann 2007, ok. :-*

LG Lilo
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 25. Juli 2005, 23:49:32
Für vergleichbare Versuche sollte immer nur EIN Parameter variiert werden, sonst gibts jede Menge Ausreden (so auch ;D)
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Urs am 25. Juli 2005, 23:55:18
- bei Blütenendfäule, die ja angeblich auf Kalziummangel durch schlechte/unzureichende Aufnahme, fast nicht auf Kalziummangel im Boden, zurückzuführen sein soll, vielleicht ein kalziumfreies Mehl oder nur Kalksteinmehl.

Unabhängig davon, dass Lisl auf mit Sicherheit umfangreiche Erfahrungen zurückgreifen kann, die sich mit meinen bescheidenen Erfahrungen decken, möchte ich ein autoritatives Argument verwenden: veröffentlichte Essenz wissenschaftlicher Untersuchungen und statistisch erhärteter Erfahrungswerte unter mehr oder minder kontrollierten Bedingungen.
Was das Erkennen von Mineralstoffmangelsymptomen angeht, so empfehle ich den "Farbatlas der Ernährungsstörungen bei Kulturpflanzen" von BERGMANN, außerdem "Pflanzendiagnose und Pflanzenanalyse" vom selben Autoren, was die Mechanismen von Nährstoffmobilisation im Boden, Aufnahme und Verarbeitung durch die Pflanze angeht "Ernährungsstoffwechsel der Pflanze" von MENGEL, nicht zu vergessen "Pflanzenökologie und Mineralstoffwechsel" von KINZEL.
Bei Lektüre der erstgenannten Werke wird man nachvollziehen können, dass die Blütenendfäule der Tomate im Regelfall auf Kalziummangel zurückzuführen ist, bei Lektüte der letzteren kann man sich die Dynamik der Pflanzennährstoffe in Boden und Pflanze verinnerlichen.

Wen ich mich nicht irre, wurde bei dieser Diskussion nicht nur über Kieselsäure, sondern auch über Kalzium, Makro- und Spurennährstoffe parliert.

Und eine gesunde Tomate ist eine gesunde Tomate, ist eine gesunde Tomate. Eine gute Ernte ist noch viel besser.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 25. Juli 2005, 23:57:59
Dann bleibt immer noch die Frage, warum "Urgesteinsmehl" und nicht normales Kalksteinmehl.
Ist nicht Brennnessels Gegend eine Kalkgegend?
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Urs am 26. Juli 2005, 00:27:19
Ich weiß nicht sicher, ob Lisls Gegend eine Kalkgegend ist und vor allem nicht, ob sie ihre Tomaten im gewachsenen Boden oder wie andere hier auch im Kübel kultiviert. Urgesteinsmehle unterscheiden sich in der Freisetzung verschiedener Mineralien beträchtlich, wer die verschiedenen Mineraliengehalte der Urgesteine nachlesen möchte, nutze "Geologische Grundlagen der Bodenkunde und Standortslehre" von FIEDLER & HUNGER oder die Deklaration auf der Verpackung. In genanntem Werk kann man sich freilich vor dem Kauf von wie auch immer geartetem Urgesteinsmehl informieren.
Die Verwendung saurer Urgesteinsmehle ist auf basischen Böden nicht sinnvoll und umgekehrt. Die Verwendung von Gesteinsmehl ohne "Ur" kann auf sauren Böden sinnvoller sein, als diejenige "mit". So sind Kalkgranulat, Dolomitkalk, Thomasmehl und Thomaskalk sicherlich bessere Düngemittel als Basaltmehl auf stark sauren Böden. Brannt- oder Löschkalk sind jedoch m. E. viel zu stark und schnell wirkende sowie einseitige Düngemittel oder Bodenhilfsstoffe, um einem Kalziummangel im Kleingarten zu begegnen. Hier dürfte die Dosierung ohne Bodenanalyse viel zu schwierig sein, um damit den gewünschten Erfolg zu erzielen ohne weit über das Ziel hinauszuschießen. Auch ohne Bodenanalyse kann die Verwendung im Nährstoffgehalt ausgewogener Düngemittel, die den Grundnährstoffgehalt einfach überdecken, wesentlich einfacher und wirtschaftlicher sein.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Sigei am 26. Juli 2005, 03:17:12
Vielleicht bekommst du es unter dem Namen Bentonit , Karin! Bei uns in Ö. bekommt man es in Baumärkten und im Lagerhaus.
LG Lisl

Bentonit oder montmorillon - abbaugebiet - sind lehme mit irrsinng großer innerer oberfläche. 1 g entspricht ca. einem fußballfeld. Damit kann man eiweiß und andere trübungen aus most entfernen und auch regenwasser von schilfdächern, das nie ganz klar ist, "reinigen".
Jetzt geh ich in den keller zur kontrolle...
Wunderbar, perlt und hat keine schönung mit bentonit nötig - wie immer, frei nach gorbatschow : GLASMOST!!
da sigei








Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Sigei am 26. Juli 2005, 04:03:47
Etwas geht natürlich durch Wachstum und Ernte dem Boden verloren. Das ist ja wahrlich nichts Neues. Sonst bräuchte man ja auch keinen Kompost und könnte ewig an gleicher Stelle Pflanzen entnehmen. So läuft das nicht in der Natur.

Das nennt man hoftorbilanz, dazu kommt noch der saure regen, der auch kalk kostet. Im konventionellen gemüseanbau werden bis zu 4 t/ha kalk empfohlen, mM. nach übertrieben. mit mulch und kompost brauchst fast gar nix.
da Biobauerndepp Sigei
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Sigei am 26. Juli 2005, 04:38:46
Die Nebenwirkungen hast du doch schon, Nicole. Nämlich ein gewaltiges Loch in deiner Geldbörse. Urgesteinsmehl ist ja angeblich so teuer. ;D Weil man doch das "Ur" extra bezahlen muss.

Ohja, stimmt. Ich werde jetzt auch sparsamer leben müssen, bis ich das wieder raus habe...

teuer brauchts gar nicht sein, oder glaubt ihr, dass die bauern tonnenweise geld auf den acker oder auf die wiese streuen? Gesteinsmehle haben verschiedene mahlgrade, zersetzen sich also langsam. Ein mir bekannter milchbauer stzt schon seit 40 jahren in einer nicht kalkarmen gegend, fuschl am see, urgesteinsmehl auf seinen wiesen ein und hat seither neben bester milchleistung seiner rinder auch kaum mehr tierarztkosten. das sind nachvollziehbare parameter. Natürlich haben sie ihn anfangs ausgelacht, aber gerade bei milchbauern wird der fettgehalt und alles andere genau gemessen....


By the way: mir sind getestete Produkte gewisser Bio-Hersteller lieber als irgendein Zeug aus'm Baumarkt, dass zum Häuserbauen verwendet wird... ::)
Aber so ist das halt mit den Esoterikern.

Liebe Grüße
Nicole
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 26. Juli 2005, 10:42:16
Zum x-ten Male: Es gibt längst kein "Urgestein" mehr, diese Bezeichnung ist genau so veraltet wie etwa Grad Reaumur oder Klafter udgl.
"Ur-" ist nur mehr verkaufsfördernde Phrase...
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 26. Juli 2005, 10:51:34
Im konventionellen gemüseanbau werden bis zu 4 t/ha kalk empfohlen, mM. nach übertrieben

Gibt es nicht den uralten Spruch, Kalk mache die Söhne arm?
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 26. Juli 2005, 11:06:36
Kalk macht reiche Väter, aber arme Söhne.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Re-Mark am 26. Juli 2005, 12:09:53
Ich weiß garnicht warum ihr überhaupt noch diskutiert. Nächstes Jahr nimmt jeder der interessierten der Dikussionsteilnehmer an einem Feldversuch teil. 2 aus einheitlichem Saatgut gezogene Tomaten werden im Abstand von 2 Metern entweder in Kübeln oder in der Erde gehalten. Beide werden gleich behandelt, bis auf die Tatsache, dass bei Beginn von Braunfäule die eine Pflanze eine zu bestimmende Dosis Gesteinsmehl erhält, die andere nicht. Ich erkläre mich gerne dazu bereit, den Versuch zu organisieren, den Samen ebenso wie das Gesteinsmehl zu verschicken.

Endlich mal ein Vorschlag, der wirklich den Kern der Sache trifft. Aber ich möchte anmerken: mit nur zwei Pflanzen kannst du nicht viel aussagen. Die Chancen sind viel zu groß, daß erstmal nur eine die Blütenendfäule zeigt. Es sollten schon wenigstens drei, besser mehr Pflanzen pro Behandlungsmethode sein. Meiner Meinung nach sähe der absolute Minimalversuch (für echte wissenschalftliche Aussagen wohl eher mind. 6 Pflanzen pro Methode) so aus:
3 Pflanzen ohne Steinmehlzugabe
3 Pflanzen mit 'Urgesteinsmehl' (=Basaltmehl)
3 Pflanzen mit Kalksteinmehl (Dolomitkalk)

Lisl, ich weiß nicht mehr, ob du es schonmal geschrieben hattest - was für ein Steinmehl verwendest du? Basaltmehl? Steht vielleicht auch die Körnung drauf?
Und hast du (oder Herr Bohl) es denn schonmal mit Kalksteinmehl (=Dolomitkalk) versucht? Es wäre ja immerhin naheliegend, einen Calciummangel mit Kalkstein zu beheben, oder?

Zitat
Also wer will es wissen und macht mit?

Ich will es zwar wissen, aber ich werde wohl in nächster Zeit nicht die Ressourcen für Kübelkultur haben.

Übrigens soll Blütenendfäule zwar durch Calciummangel hervorgerufen werden, aber wenn ich mich recht erinnere bedeutet das nicht unbedingt einen Calciummangel im Boden. (Eine Bodenanalyse hilft daher möglicherweise nur sehr bedingt.) Eher, daß die Tomate das Calcium nicht aufnehmen kann, z.B. wegen ungleichmäßiger Wasserversorgung oder weil es durch andere Stoffe in der Aufnahme behindert oder festgelegt ist.
Die Buchempfehlungen von Urs höhren sich so an, als ob man dort erhellendes dazu finden könnte. Mal schauen, ob unsere Bibliothek einige davon hat. Schade, daß man sie nicht als pdf runterladen kann...
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Re-Mark am 26. Juli 2005, 12:14:12
Zum x-ten Male: Es gibt längst kein "Urgestein" mehr, diese Bezeichnung ist genau so veraltet wie etwa Grad Reaumur oder Klafter udgl.
"Ur-" ist nur mehr verkaufsfördernde Phrase...

Ich habe das 'Ur-' immer als Abgrenzung zu Ablagerungsgesteinen (Kalkstein, Sandstein) gesehen. Und da ich nicht dachte, daß auch gemahlener Granit verkauft wird, bin ich davon ausgegangen, daß mit 'Urgesteinsmehl' Basaltmehl gemeint sei. Ist nicht so?

Dann sollten wir in Zukunft bei Steinmehl vielleicht genauere Begriffe nennen. Also 'Basaltmehl', 'Dolomitkalkmehl', 'Bentonit' (Tonmehl).
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 26. Juli 2005, 12:43:47

Zitat
Lisl, ich weiß nicht mehr, ob du es schonmal geschrieben hattest - was für ein Steinmehl verwendest du? Basaltmehl? Steht vielleicht auch die Körnung drauf?
Mein (derzeitiges) Gesteinsmehl besteht aus feinst vermahlenem Diabas (50,5% Kieselsäure, Tonmineralien, Calcium, Magnesium, Phosphor) - von RWA Wien. Die Körnung steht nicht auf der Verpackung. Früher waren auch meist die Spurenelemente angeführt. Kann sein, dass es jetzt eine andere Firma erzeugt. Hab mich da nie groß drum gekümmert..... Bin froh, es schnell zur Hand zu haben, wenn ich es brauche . Ich streue es meist irgendwann einmal zu Sommerbeginn vorbeugend. Heuer hatte ich die Endfäule nur bei eienr unter meinen über 100 Sorten, obwohl wir Wochen dabei hatten, wo ich die Kübeltomaten an der Südwand mindestens 3x am Tag gießen musste, damit sie nicht schlapp machten.
Und die eine war eine , die kein Steinmehl bekommen hatte (stand abseits und die habe ich vergessen......) Es ist aber eine Sorte, die besonders anfällig dafür zu sein scheint, wie mehrere langfrüchtige. Solche könnt ihr euch gleich für die Versuche herauspicken.....
Zitat
Und hast du (oder Herr Bohl) es denn schon mal mit Kalksteinmehl
.
Welches Herr Bohl verwendet, weiß ich nicht. Ich habe nur immer ::) hm...urGesteinsmehl genommen.
Zitat
Es wäre ja immerhin naheliegend, einen Calciummangel mit Kalkstein zu beheben, oder?
Wenn Calcium durch das häufige Gießen ausgewaschen wird, nehme ich stark an, dass auch andere wichtige Mineralstoffe zu wenig werden. Das sagt mir einfach mein bescheidener Hausverstand.....

Zitat
Übrigens soll Blütenendfäule zwar durch Calciummangel hervorgerufen werden, aber wenn ich mich recht erinnere bedeutet das nicht unbedingt einen Calciummangel im Boden. (Eine Bodenanalyse hilft daher möglicherweise nur sehr bedingt.) Eher, daß die Tomate das Calcium nicht aufnehmen kann, z.B. wegen ungleichmäßiger Wasserversorgung oder weil es durch andere Stoffe in der Aufnahme behindert oder festgelegt ist.
Das stimmt so. Drum kann auch vorbeugende Verwendung etwas bringen, denn eine gesunde Pflanze wird mit mehr Widrigkeiten fertig als eine mickernde.....

Für lange Versuche habe ich keine Zeit und auch keine große Lust. Mein Garten besteht nicht nur aus Tomaten.....Und mein Leben besteht wiederum nicht nur aus Garten....... Ich weiß nicht, ob du verstehst, wie ich das meine, Robert..... ::)!
Ich grüble nicht lange nach, ob und warum was wie ist - ich lebe einfach und freu mich drüber! Die Zeit wird mir auch so noch immer viel zu kurz ::) !
LG Lisl



Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 26. Juli 2005, 14:25:44
Recht hast du Lisl, Versuchsreihen sollen die machen, die Lust auf soetwas haben. Ist ja widersinnig, einen Versuch über Sachen zu machen, die sich seit Jahren bei einem bewähren!
Kleines Fazit aus der grossen Diskussion hier:
Ich staune, wie man sich über lange bewährte, von vielen Gärtnern aus Erfahrung für gut und hilfreich befundene Massnahmen wie die Verwendung von Urgesteinsmehl so aufregen kann.
Der einzig wirklich interessante Gesichtspunkt für mich ist der Hinweis auf den Kalkgehalt der Holzasche. Sollten meine Tomaten einmal Blütenendfäule bekommen, werde ich es damit versuchen. Gesteinsmehle verwende ich ohnehin in geringen Mengen immer schon, nachdem ich meine Gartenkarriere mit dem Buch von L.Kreuter begonnen habe.
Für Tests und Versuche im eigenen Garten gibt es nun wahrlich viel spannendere, neue Sachen.

Ach ja, kleiner Tipp noch: Wer mit der Behandlung von Blütenendfäule experimentieren will, sollte sich vielleicht von vorne herein ein sehr kalkarmes Substrat für seine Tomaten bereiten, damit die Krankheit auch wirklich auftritt!
Viel Vergnügen.

Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 26. Juli 2005, 14:47:36
Du sprichst mir aus der Seele, Maria :) ! Aber wer Spaß daran und sehr viel übrige Zeit hat, soll sich damit vergnügen!
 Ich würde dann nach etwas Neuem suchen, wenn das Alte nicht 100%ig funktionierte oder irgendwelche schädliche Nebenwirkungen auf meine Pflanzen oder den Boden hätte.
LG Lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Re-Mark am 26. Juli 2005, 16:43:34
Recht hast du Lisl, Versuchsreihen sollen die machen, die Lust auf soetwas haben. Ist ja widersinnig, einen Versuch über Sachen zu machen, die sich seit Jahren bei einem bewähren!

Wenn jemand keine Zeit und keine Lust hat, neben Familie, Garten und vielen Dutzend Tomatensorten auch noch Versuchsreihen zu starten, so finde ich das absolut verständlich.
Deine absolute Wissensschaftsfeindlichkeit und Herumgehacke auf logischen Überlegungen ohne irgend etwas sachliches beizutragen dagegen nicht.

Zitat
Kleines Fazit aus der grossen Diskussion hier:
Ich staune, wie man sich über lange bewährte, von vielen Gärtnern aus Erfahrung für gut und hilfreich befundene Massnahmen wie die Verwendung von Urgesteinsmehl so aufregen kann.

Niemand regt sich über die Verwendung von Urgesteinsmehl auf. Wenn überhaupt, dann sind einge von uns verärgert über das Marketingsprech 'Ur-', über unreflektierte Aussaagen der Richtung 'da ist Kieselsäure drin, Kieselsäure stärkt die Zellwände, also muß das Produkt ja die Zellwände stärken' oder darüber, Düngung komplett losgelöst von den Gegebenheiten im Einzelfall zu sehen.

Zitat
Ach ja, kleiner Tipp noch: Wer mit der Behandlung von Blütenendfäule experimentieren will, sollte sich vielleicht von vorne herein ein sehr kalkarmes Substrat für seine Tomaten bereiten, damit die Krankheit auch wirklich auftritt!
Viel Vergnügen.

Falsch. Das diskutierte Problem ist Blütenendfäule, die auch im normalen Substrat auftritt (z.B. aufgrund festgelegten Calciums). 'Uns Zweifler' interessiert, ob es einen Unterschied macht, ob 'Urgesteinsmehl' besser hilft als Kalk, oder ob es vielleicht gar keine Rolle spielt, weil die Blütenendfäule unter 'normalen' Bedingungen vielleicht sowieso nur in einer bestimmten Entwicklungsphase der Tomatenpflanzen auftritt. Im letzten Fall würden auch die nicht behandelten Pflanzen 'gesunden', bei Verwendung eines 'sehr kalkarmen Präparates' ließe sich diese Frage wahrscheinlich nicht beantworten.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Nicole. am 26. Juli 2005, 18:53:03
Deine absolute Wissensschaftsfeindlichkeit und Herumgehacke auf logischen Überlegungen ohne irgend etwas sachliches beizutragen dagegen nicht.

Hm, wieso habe ich das Gefühl, dass es hier eher gegen die "Esoteriker" unter uns geht?

Egal, das scheint ja eh DAS Thema für einige zu sein: es den "Gläubigen" und denen, die aus den Erfahrungen der Alten ihre Weisheit schöpfen, mal so richtig zu zeigen. Und zwar entweder mit hochwissenschaftlichem Zeugs, mit dem sich zu beschäftigen ein berufstätiger Mensch überhaupt keine Zeit hat (wie ich zum Beispiel) oder mit Polemik (es seien nur mal die "Schwingungen" etc. erwähnt).

Ich kann von mir wohl behaupten, es auch immer ganz genau wissen zu wollen. Schon früher habe ich meine Eltern damit auf die Palme gebracht und später meine Lehrer.
Aber ich habe gelernt, Prioritäten zu setzen, sonst verzettelt man sich und wird zum Fachidioten, der nur noch von wilder Besserwisserei beseelt ist und an dem das Leben mit seinen vielen Facetten völlig vorbeigeht...

Und wenn mir Menschen, denen ich vertraue, und die selbst jahrzehntelange Erfahrungen haben, zu bestimmten Mittelchen aus der Natur raten, dann bin ich glücklich über jeden Tipp, denn er könnte Gold wert sein! Da muss ich keine Dissertationen lesen, da reicht mir ein Lexikon ;), in dem ich mich gründlich informiere, und wenn mir das Ganze dann immer noch schlüssig erscheint, dann probiere ich es eben aus!
 
Ich habe auch weder Zeit noch Lust, an dieser "Studie" teilzunehmen - ICH bin mir ja sicher mit dem, was ich tue.
Was ist so schwierig daran ist zu verstehen, dass es viele Wege gibt, die nach Rom führen?
Apropos Studien: ich führe meine eigenen kleinen Versuchsreihen. Bin ich jetzt ein verkappter Esoteriker? 8) Huch, nun werde ich aber auch langsam unsachlich ;), ich glaube, es reicht jetzt. Dies' war auch mein letzter Beitrag zu diesem anscheinend endlosen Thema, hab' mich schon viel zu lange hinreißen lassen... :P

Liebe Grüße
Nicole
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 26. Juli 2005, 19:05:35
Ich wollte eigentlich auch schon lange dazu nichts mehr schreiben und nur noch anmerken, dass unsere Vorfahren schon lange verhungert wären, wenn sie bei so einfachen Dingen jedesmal so ein Theater veranstaltet hätten :-\ !

Lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 26. Juli 2005, 19:06:09
Deine absolute Wissensschaftsfeindlichkeit und Herumgehacke auf logischen Überlegungen ohne irgend etwas sachliches beizutragen dagegen nicht.
Strenges Urteil!
Ich denke doch, dass bei diesem Thema so manches Sachliche von mir gekommen ist. Und einer gewissen, selbstherrlichen Wissenschaftsgläubigkeit versuche ich eben mit ein bisschen Hausverstand und Ironie zu kontern.
Im Grunde finde ich es gelinde gesagt naiv, so einfache Tipps von erfahrenen Tomatengärtnern wie es Lisl und G. Bohl sind, ernsthaft anzuzweifeln. Ich sehe darin eine leichtfertige Ablehnung von Erfahrungswerten, und das von Leuten, die schreiben, dass die Krautfäule zufällig zum Gewächshaus hereinschaut...
Keiner wird wohl ernsthaft glauben, dass Versuchsreihen mit einzelnen Pflanzen (einWiderspruch in sich) irgendwie wissenschaftlich sein könnten? ::)
Hier jetzt noch ein sachlicher Vorschlag:
Man eröffnet einen eigenen Thread unter Pflanzengesundheit mit dem Titel Tomatenendfäule, zeigt am Anfang gleich ein paar aussagekräftige Fotos, beschreibt die Steinmehlmethode und bittet die Anwender um Rückmeldung über den Erfolg.
Auf diese Weise könnte man Tomatengärtner mit diesem Problem leicht aufklären, die Thematik kommt ja wirklich oft vor, und zugleich Aussagen über die Wirksamkeit der Steinmehlmethode bekommen.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 26. Juli 2005, 19:12:23
Und was die sogenannten esoterischen Methoden betrifft will ich nur noch sagen, die sind hier ohnehin nicht diskutabel. Es zeugt wohl auch von einiger Hilflosigkeit, alles, was bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht ist , als Esoterik herunterzumachen.
Das Steinmehl in die Nähe von Esoterik zu rücken ist in meinen Augen allerdings lächerlich. Die vielerzürnende Silbe "Ur" z.B. stammt ja lediglich von einem etwas unsauber gebrauchten und veralteten geologischen Begriff.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Lilo am 26. Juli 2005, 20:12:59
Tut mir echt leid, dass mein Vorschlag auf so wenig Resonanz gestoßen ist. Die einen wollen den Versuch so umfassend gestalten, dass er kaum durchführbar ist, die anderen sehen darin den Ausdruck für den Zweifel an ihrer Überzeugung.
Ich habe nichts bezweifelt. Nur wenn zwei sich darüber streiten, ob das Licht im Nebenraum ein- oder ausgeschaltet ist, ist es am sinnvollsten nach nebenan zu gehen und nachzuschauen. Ich wette 10 zu 1 nächstes Jahr haben wir genau das selbe Thema.

PS. Ich habe gestern unter meine Tomaten Betonit gestreut und eingegossen.

LG Lilo

Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Re-Mark am 26. Juli 2005, 22:19:57
Deine absolute Wissensschaftsfeindlichkeit und Herumgehacke auf logischen Überlegungen ohne irgend etwas sachliches beizutragen dagegen nicht.
Strenges Urteil!
Ich denke doch, dass bei diesem Thema so manches Sachliche von mir gekommen ist. Und einer gewissen, selbstherrlichen Wissenschaftsgläubigkeit versuche ich eben mit ein bisschen Hausverstand und Ironie zu kontern.

Für dich scheint Wissenschaft eine Glaubensrichtung zu sein, das ist das Problem. Dabei ist Wissenschaft das Gegenteil: wenn zwei Glaubensrichtungen aufeinanderstoßen, dann versucht man mit logischen Schlußfolgerungen und gegebenenfalls mit Versuchsreihen festzustellen, wer näher an der Wahrheit ist.

Und der Hausverstand würde bei Calciummangel Kalkmehl empfehlen, nicht Steinmehl. (womit ich nicht sagen will, daß Steinmehl nicht vielleicht trotzdem besser wirkt. Aber solange nicht jemand beides probiert hat scheint mir die Frage mehr als berechtigt.)

Zitat
Im Grunde finde ich es gelinde gesagt naiv, so einfache Tipps von erfahrenen Tomatengärtnern wie es Lisl und G. Bohl sind, ernsthaft anzuzweifeln.

Niemand zweifelt daran, daß es G. Bohls oder Lisls Tomaten nach der Steinmehlgabe besser geht. Es gibt höchstens Zweifel daran, daß es nichts besseres/billigeres gibt (Kalk dürfte noch billiger sein) und wenigstens die Frage, ob die Symptome manchmal nicht auch von alleine verschwinden. Koinzidenz oder Kausalität, das ist die Frage. Hat das mal jemand probiert?

Zitat
Keiner wird wohl ernsthaft glauben, dass Versuchsreihen mit einzelnen Pflanzen (einWiderspruch in sich) irgendwie wissenschaftlich sein könnten? ::)

Nein, tut auch keiner. Wie schon geschrieben: es müssten mehrere Pflanzen pro Behandlungsmethode sein.

Zitat
Hier jetzt noch ein sachlicher Vorschlag:
Man eröffnet einen eigenen Thread unter Pflanzengesundheit mit dem Titel Tomatenendfäule, zeigt am Anfang gleich ein paar aussagekräftige Fotos, beschreibt die Steinmehlmethode und bittet die Anwender um Rückmeldung über den Erfolg.

Guter Vorschlag. Ich bin leider kein Gemüse-Mod. Vielleicht könnte einer der Moderatoren mit Änderungsberechtigung die Steinmehl-und-Blütenendfäule-Posting heraustrennen und in einen Extra-Thread packen.

Zitat
Es zeugt wohl auch von einiger Hilflosigkeit, alles, was bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht ist , als Esoterik herunterzumachen.

'Nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht' scheint mir eine extreme Euphemie. Was ich aber faszinierend finde ist, daß selbst Esoteriker das Wort 'Esoterik' offenbar mittlerweile als abwertend empfinden. ;D

Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 26. Juli 2005, 22:32:18
Nicht "alles, was bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht ist" ist überhaupt existent. Das ist das übliche Gewäsch, zu erklären, "man" ist heute noch nicht so weit, diese angeblichen Phänomene zu erklären.
Da ists mir schon lieber, man gebraucht "das hamma schon immer so gemacht" als Argument.
Trotzdem erlaube ich mir - ich weiß, eine Unverschämtheit - selber zu denken.
Wenn Steinmehl hilft - WENN - , gut, nur wüßte ich doch gerne, warum. Wenn man's nur so prohibitiv hinstreut, irgendwas davon wird schon nutzen, dann ist das nicht viel anders, wie die Handvoll Blaukorn, die Pflanzen sollen sich nehmen, was sie brauchen (dabei wäre womöglich ein simpler Kalidünger besser oder zumindest ausreichend gewesen, beispielsweise).
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Sigei am 27. Juli 2005, 00:17:18
Kalk macht reiche Väter, aber arme Söhne.
[/quote

den spruch wollte ich gestern eigentlich auch noch einbauen um darauf hinzuweisen, dass man nicht ohne gefühl arbeiten soll.
Von einem innviertler bauern weiß ich, dass zumindest bis zum 2. weltkrieg zu erreichbaren stellen im winter gefahren wurde um urgesteissande zu holen und auf die äcker gebracht wurde. Mit Ur wurde damals sicher kein geschäft gemacht....
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 27. Juli 2005, 06:52:04
Huch, nun werde ich aber auch langsam unsachlich ;)

Du irrst. Dein ganzer Beitrag ist es.

In dem ganzen Thread ging es nie um in Verteufeln des Steinmehls, sondern lediglich um die Frage, wenn es denn wirkt (im Sinne von: hat eine bestimmte Pflanzenerkrankung verhindert/bekämpft), dann warum ?

Ich empfinde es als ein ausgezeichnetes Ergebnis derartiger Diskussionen - ja, geradezu als eine Bereicherung - wenn dabei mit Irrtümern aufgeräumt wird, die uns Laien (mich insbesondere eingeschlossen) mit unserem Lexikon-/Schuldbildungs- Halbwissen unterlaufen.

Erfreulicherweise gibt es hier im Forum etliche Mitglieder, die es deutlich genauer wissen und auch begründen können, die sich aber erst bei kontroversen Auseinandersetzungen zu Worte melden. Andernfalls blieben Statements, wie der meine unwidersprochen, dass Blaukorn ein hervorragender Volldünger ist. Es kommt eben darauf an.

Den "Weisheiten" unserer Altvorderen begegne ich mit höchstem Misstrauen. Die waren auch nicht weiser als wir und haben viele Phänomene falsch gedeutet. Hildegard von Bingen hat ziemlich viel Quatsch von sich gegeben. Von Galen auch. Dass unter den Überlieferungen etliche Perlen sind, wird keiner bezweifeln. Aber wir sollten soweit aufgeklärt sein, dass wir heute hinterfragen warum, um dann die Erklärung zu finden. Dass es in meinem Garten funktioniert, ist absolut kein Beweis.

Selbst die hier vorgeschlagene Versuchsreihe wäre kein Beweis, sondern allenfalls dazu angetan, etwaigen Irrglauben zu verfestigen. Denn erstens müssten wir eine gleiche Ausgangsbasis schaffen und dann in der Folge auch eine identische Behandlung der Pflanzen gewährleisten. Illusorisch.

In den Gärten meiner bäuerlichen Vorfahren am Niederrhein wuchsen nach meiner Kindheitserinnerung stets sehr viele Tomaten. Zumindest waren sie in der Sommerzeit ein sehr übliches Gemüse/Obst (?). Diese Gärten wurden regelmäßig mit Mist gedüngt (was uns heute wahrscheinlich bedenklich stimmt). Die Tomaten wurden jedes Mal an anderer Stelle gepflanzt. So etwas wie Steinmehl kannten die überhaupt nicht. Allerdings ist niemand mehr da, den ich nach den typischen Tomatenkrankheiten befragen könnte.

Da wir von unseren Gärten ja nicht leben müssen, mag jeder die Methoden anwenden, die ihm geeignet erscheinen. So lange er der Umwelt damit keinen Schaden zufügt, ist alles erlaubt. Selbst Garten-Esoterik. Zwischen Glaube und Aberglaube ist eben eine zur Osmose neigende Zellwand. Aber auch das gehört zu den Geheimnissen unserer Gärten.

Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 28. Juli 2005, 09:45:08
Selbst die hier vorgeschlagene Versuchsreihe wäre kein Beweis, sondern allenfalls dazu angetan, etwaigen Irrglauben zu verfestigen. Denn erstens müssten wir eine gleiche Ausgangsbasis schaffen und dann in der Folge auch eine identische Behandlung der Pflanzen gewährleisten. Illusorisch.
Das sehe ich ganz genauso, und deshalb verstehe ich auch nicht, was das mit Wissenschaftsfeindlichkeit zu tun haben soll.

Nachdem ich nun eher enttäuscht war, welche Grabenkämpfe sich da unter alten Bekannten auftun, kam mir plötzlich die Idee, einmal Mr. google zum Thema zu befragen.
Und siehe da, es findet sich reichlich Information. Innerhalb von 5 min. kann man sich einlesen! Aber wir hier streiten wohl lieber herum. :-[
Es handelt sich bei der Blütenendfäule um komplexes Problem, das unmittelbar mit der Düngung zu tun hat. Insofern sind wir genau beim Thema.
Die Blütenendfäule wird als nicht genau erforschte Stoffwechselerkrankung beschrieben: http://www.gartencenter-selbach.de/pflanzenarzt/gemuese/tomate/artikel-010212-00124.jsp
Über die Ursachen findet sich hier Interessantes: Der auslösende Kalziummangel geht nicht auf einen Mangel im Boden zurück, sondern auf eine Aufnahmestörung, also ein physiologisches Problem: http://www.fh-weihenstephan.de/fgw/wissenspool/idwarchiv/idwparser.php?file=09-2001/fachpresse3.html
Bei H. Pummer findet sich auch viel Information, besonders auch dazu, wie man mit dieser Störung umgehen kann, bzw. was man zur Vermeidung unternehmen kann: http://s9y.tomatenundanderes.at/index.php?/archives/20050713.html
Interessant, dass man etwa mit regelmässiger Wasserversorgung oder auch mit Giessen von kalkhaltigem Wasser dieser Störung vorbeugen kann.
Ich z.B giesse immer mit Regenwasser, solange ich etwas davon in der Tonne habe. Für die Tomaten hingegen könnte das harte Leitungswasser günstig sein.
Wie nun das Steinmehl in diese Prozesse im Boden und in der Nährstoffaufnahme der Pflanze eingreift bleibt weiterhin ein Rätsel. Dass es wirkt kann man erfahrenen Tomatengärtnern wohl diskussionslos glauben.
Ich könnte mir vorstellen, dass nicht nur der Kalkgehalt des Steinmehls eine Rolle spielt, sondern auch andere Wirkungen von Steinmehl
im Boden die Nährstoffaufnahme von bisher festgelegten Stoffen wieder ermöglichen könnte. Sozusagen eine "ganzheitliche" Therapie, während eine reine Kalkgabe einer symptomatischen Behandlung entspräche.
Bitte nicht lynchen für den letzten Satz. ;)
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 28. Juli 2005, 10:08:34
Eine kleine Blütenlese:


Es handelt sich bei der Blütenendfäule um komplexes Problem, das unmittelbar mit der Düngung zu tun hat...

Die Blütenendfäule wird als nicht genau erforschte Stoffwechselerkrankung beschrieben...

Der auslösende Kalziummangel geht nicht auf einen Mangel im Boden zurück, sondern auf eine Aufnahmestörung, also ein physiologisches Problem...

Interessant, dass man etwa mit regelmässiger Wasserversorgung oder auch mit Giessen von kalkhaltigem Wasser dieser Störung vorbeugen kann...

Ich könnte mich wegschmeißen :D

Offensichtlich weiß niemand etwas Genaues (was bei sehr vielen Erkrankungen nicht nur der Pflanzen ja nichts Ungewöhnliches ist), aber es gibt sehr konkrete Rezepte.

Wer an Steinmehl glaubt, nimmt es. Wer hingegen ein ungläubiger Thomas ist, kauft Tomaten bei ALDI.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Nicole. am 28. Juli 2005, 10:20:37
Ach Maria, es hilft nichts. Lass' Hortu doch das letzte Wort, auch wenn wir's intuitiv besser wissen.
Das gibt es übrigens auch bei Tieren, dieses "intuitive Wissen", nennt sich somatische Intelligenz.
Oh, und dann gibt es auch noch so etwas esoterisches wie die emotionale Intelligenz! Was das nun wohl wieder ist? :-X ;D

Liebe Grüße von der wiedermal höchst unsachlichen
Nicole (und ab jetzt ist wirklich Schluss für mich in diesem thread, gehe mich nun abkühlen)
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Re-Mark am 28. Juli 2005, 10:21:10
Selbst die hier vorgeschlagene Versuchsreihe wäre kein Beweis, sondern allenfalls dazu angetan, etwaigen Irrglauben zu verfestigen. Denn erstens müssten wir eine gleiche Ausgangsbasis schaffen und dann in der Folge auch eine identische Behandlung der Pflanzen gewährleisten. Illusorisch.
Das sehe ich ganz genauso, und deshalb verstehe ich auch nicht, was das mit Wissenschaftsfeindlichkeit zu tun haben soll.

Wenn jemand neun Tomatenkübel an einen gleichmäßig beschienenen Platz stellt und alle gleich gießt, so wäre das für erste Hinweise gut genug. Ich hatte letztes Jahr deutlich mehr Tomaten in Eimern auf dem Garagendach meiner Eltern stehen, kann ich jetzt aber nicht mehr machen, da ich nicht regelmäßig genug hinkomme.

Was die Wissenschaftsfeinlichkeit angeht, so fallen mir da einige Formulierungen zu einer angeblichen 'Wissenschaftsgläubigkeit' und ähnlichem in verschiedenen Diskussionen ein.

Zitat
Über die Ursachen findet sich hier Interessantes: Der auslösende Kalziummangel geht nicht auf einen Mangel im Boden zurück, sondern auf eine Aufnahmestörung, also ein physiologisches Problem:

Und nun bin ich ziemlich enttäuscht. Wenn du die hier geposteten Beiträge tatsächlich gelesen hättest, dann wäre dir aufgefallen, daß ich genau das mehrfach geschrieben habe. Daß nämlich nicht unbedingt Calciummangel im Boden herrscht, sondern die Aufnahme behindert ist. Aber danke für die Links.

Zitat
Interessant, dass man etwa mit regelmässiger Wasserversorgung oder auch mit Giessen von kalkhaltigem Wasser dieser Störung vorbeugen kann.

Auch das mit der regelmäßigen Wasserversorgung hatte ich geschrieben.

Zitat
ermöglichen könnte. Sozusagen eine "ganzheitliche" Therapie, während eine reine Kalkgabe einer symptomatischen Behandlung entspräche.
Bitte nicht lynchen für den letzten Satz. ;)

Doch, denn der Satz ist Esoterik pur. Nicht daß Steinmehl nicht tatsächlich zusätzliche Wirkung haben könnte. Aber hast du irgendeinen Hinweis darauf, daß Basaltmehl besser wirkt als Dolomitkalk? Nein? Warum dann dieser letzte Satz?

Und das harte, kalkhaltige Wasser? Wäre das dann nicht auch eine 'symtomatische Behandlung'?

Ich glaube, hier steige ich auch so langsam aus dieser Diskussion aus. Wenn auf Argumente nicht eingegangen wird bzw. sie nicht gelesen, ignoriert, umgangen oder aber schlicht nicht verstanden werden ist weitere Mühe sinnlos.

Ich denke trotzdem, daß die Diskussion nützlich war. Leute, die sich die Mühe machen, alles zu lesen bekommen einen ziemlich guten Überblick über die Problematik. Feders Links im letzten Posting sind auch sehr gut.
Und hey, ein kleiner Streit kann die Sinne schärfen. ;)
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Re-Mark am 28. Juli 2005, 10:28:33
Offensichtlich weiß niemand etwas Genaues (was bei sehr vielen Erkrankungen nicht nur der Pflanzen ja nichts Ungewöhnliches ist), aber es gibt sehr konkrete Rezepte.

Das wiederum ist doch ok. Wenn es hilft ist ein konkretes Rezept auch dann in Ordnung, wenn man nicht die genaue Wirkungsweise versteht.

Seltsam ist nur, wenn man sich mit Händen und Füßen dagegen sträubt, über das Rezept nachzudenken und mögliche andere Rezepte zu diskutieren oder auszuprobieren, oder wenn man es für unsinnig erklärt, überhaupt mehr über die Wirkungsweise herausfinden zu wollen.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 28. Juli 2005, 18:52:52
Seltsam ist nur, wenn man sich mit Händen und Füßen dagegen sträubt, über das Rezept nachzudenken und mögliche andere Rezepte zu diskutieren oder auszuprobieren, oder wenn man es für unsinnig erklärt, überhaupt mehr über die Wirkungsweise herausfinden zu wollen.


No comment.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Equisetum am 28. Juli 2005, 23:04:28
Nu schaltet mal die Seismometer ab und seid nicht mehr so patzig.

* duckundweg* :-X
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Huschdegutzje am 29. Juli 2005, 14:38:59
@ Alle

Hallo, hätte ich gewußt als ich auf Seite 2 die Frage nach der Düngemenge mit Urgesteinsmehl gestellt habe, was ich damit auslöse, hätte ich wohl besser nicht gemacht :-X

Ihr zerfleischt euch ja bald mit der Diskussion um dieses GESTEINSMEHL, ob für oder gegen, ob richtig oder falsch.
Seht es doch einfach als eine Frage der Einstellung. Die einen wollen es benutzen, die anderen eben nicht. So einfach ist es.
Leben und Leben lassen

Ich für meine Person habe es an meine Kübelpflanzen getan, weil eine so etwas wie Blütenfäule anzeigte. Da ich noch Anfängerin bin in der Tomatenzucht kann es auch was anderes gewesen sein.
Da aber nach Ansicht der Meisten hier das Mehl nur helfen kann, kann ich ja da auch nichts verkehrt gemacht haben.

Auf jeden Fall leben meine Tomaten noch ;D ;D ;D

Gruß Karin ( und beruhigt euch mal wieder )
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Re-Mark am 29. Juli 2005, 15:00:34
Hallo, hätte ich gewußt als ich auf Seite 2 die Frage nach der Düngemenge mit Urgesteinsmehl gestellt habe, was ich damit auslöse, hätte ich wohl besser nicht gemacht :-X

Ich hoffe du hast auch die allgemeinen Erklärungen zum Dünger gelesen, bevor es ums Steinmehl ging.

Zitat
Ihr zerfleischt euch ja bald mit der Diskussion um dieses GESTEINSMEHL, ob für oder gegen, ob richtig oder falsch.

Das ist ein Irrtum, der hitzige Teil der Diskussion ging nicht primär um das Steinmehl, sondern um Herangehensweisen an strittige Fragen.
Und wir haben uns auch nicht bald zerfleischt. Wenn du das glaubst, dann geh mal ins Usenet, vielleicht so Richtung de.rec.tierrechte oder de.alt.ufo... :o ::)

Zitat
Seht es doch einfach als eine Frage der Einstellung. Die einen wollen es benutzen, die anderen eben nicht. So einfach ist es.
Leben und Leben lassen

Wäre es dir lieber, wenn es in Zukunft auf konkrete Fragen hin nur noch Antworten gäbe von der Art 'Kann man benutzen, muß man aber nicht...', 'Habe mal gehört, daß das-und-das vielleicht hilft, schaden wirds ja nicht... (genausowenig die anderen fünfzig vielleicht-hilfts-ja-Rezepte)'?
Wenn auf die Frage, ob irgendetwas zuviel oder zuwenig ist als Antwort kommt Ich glaube zuviel, aber wenn jemand sagt 'zuwenig' wird er wohl auch recht haben.

Nicht sehr hilfreich, scheint mir. Es ist eben nicht so einfach.
Und beruhigt haben wir uns längst (falls das überhaupt nötig war), würde ich sagen. Du bist spät dran! ;) 8)
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 29. Juli 2005, 15:15:57
 :)
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 29. Juli 2005, 17:07:31
Das Ganze hat bestimmt zum Bekanntheitsgrad von Steinmehl beigetragen. :)
Deutlich ist geworden, dass erfahrene Tomatengärtner bei Blütenendfäule erfolgreich Steinmehl einsetzen , und dass die Dosierung nicht problematisch ist. :)
Jetzt würde mich noch interssieren, was passiert, wenn man bei Blütenendfäule gar nichts macht. Wird die Pflanze kaputt oder erledigt sich das irgendwann von selbst und man verliert nur ein paar Früchte?
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Hortulanus am 29. Juli 2005, 17:19:27
Deutlich ist geworden, dass erfahrene Tomatengärtner bei Blütenendfäule erfolgreich Steinmehl einsetzen

Wie nennt man eigentlich die Tomatengärtner, bei denen die Pflanzen erst gar nicht daran erkranken? ;)
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 29. Juli 2005, 17:36:07
Keine Ahnung. Ich weiss auch nicht, wie unerfahrene Tomatengärtner bei denen Blütenendfäule auftritt, wissenschaftlich korrekt bezeichnet werden.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 29. Juli 2005, 19:03:26

Jetzt würde mich noch interssieren, was passiert, wenn man bei Blütenendfäule gar nichts macht. Wird die Pflanze kaputt oder erledigt sich das irgendwann von selbst und man verliert nur ein paar Früchte?

Man kann die Pflanze genausogut gleich entsorgen, hat dann wenigstens keine Arbeit mehr mit dem Gießen, Maria, wenn man gegen die Endfäule nichts unternimmt. Ich habe das die ersten Jahre , in denen ich mich mit Tomaten beschäftigte, oft genug erlebt....
LG Lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 29. Juli 2005, 20:47:12
Ganz indiskret: Gibt es auch Fälle, wo das **gesteinsmehl NICHT geholfen hat - oder werden die verdrängt?
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 29. Juli 2005, 21:05:56
bei mir gab es bisher keine solchen fälle.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Huschdegutzje am 29. Juli 2005, 21:51:22
Zitat von: Hortulanus

Wie nennt man eigentlich die Tomatengärtner, bei denen die Pflanzen erst gar nicht daran erkranken? ;)
[quote

ich denke die nennt man Glückspilze ;D
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 09. August 2005, 19:56:48
Habe gerade einen interessanten Link zum Thema gefunden:
http://www.krautundrueben.de/sro.php?redid=57510
Die empfehlen Steinmehl 1-2mal pro Woche bei Topftomaten! :o
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 09. August 2005, 20:21:42
Nicht nur, auch Kalk/Algenkalk.
Vorsichtshalber schreiben sie auch nicht, welches Steinmehl... 8)
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Lilo am 09. August 2005, 20:29:08
Nach diesem Link weiß ich auch, warum ich dieses Jahr das erste Mal richtig mit Blütenendfäule zu kämpfen habe.
Ich habe dieses Jahr beim Setzen der Tomaten reichlich Hornspäne (Stickstoff) mitgegeben, dann herrscht bei mir Trockenheit und dem entsprechend ist die Wasserversorgung unregelmäßig. Da nützen auch hohe Gaben von Gesteinsmehl nicht viel.
Interessant ist, dass die Fleischtomaten stark befallen sind. Die kleinen halten sich gut.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Günther am 09. August 2005, 20:47:42
Ich glaub, man kann ruhig sagen, zuviel Stickstoff ist bei allen Pflanzen schädlich. Zuviel Phosphor oder zu viel Kali oder ein Überschuß an anderen Makronährstoffen schadet kaum bis fast gar nicht - solange man nicht in den Bereich der Salzeffekte kommt ("Verbrennen"). Ein bisserl zu viel Stickstoff "bläst" das Grüne auf und macht es dadurch gleich schwach.
Wie auch immer, Düngen mit Maß, besser etwas knapp, wenn überhaupt notwendig. Die wenigsten Pflanzen haben Mangelerscheinungen, meist sinds nur Aufnahmeprobleme (viele Chlorosen, auch die Tomatenendfäule).
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Feder am 10. August 2005, 09:14:17
Tomaten in Kübelkultur muss man wohl düngen, soweit meine bisherige Erfahrung. Auf dem Bild sieht man den Blütenstand einer Topftomate, nachdem ich schon einiges von dieser Pflanze geerntet habe. Einzelne Blüten vertrocknen einfach. Für mich sieht das so aus, als ob die Pflanze jetzt einfach keine Nährstoffe mehr für neuen Fruchtansatz hat. Es kann sich übrigens nicht um eine Krankheit handeln, denn die Pflanze ist komplett gesund.
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: brennnessel am 10. August 2005, 09:24:48
Völlig richtig, Maria! Auch meine Kübeltomaten tragen nur einen Bruchteil der ins Beet gepflanzten und ich würde mich nicht getrauen, von Kübeltomaten eine aussagekräftige Wuchs-Beschreibung zu liefern. Da Tomaten ja ein tiefreichendes Wurzelwerk entwickeln wollen, kann die Kultur in Kübeln nicht gleichwertig sein wie die der Beetpflanzen. Aber trotzdem will ich darauf nicht ganz verzichten, weil sie in all den Jahren, seit ich viele Sorten anbaue, diejenigen waren, die ganz sicher gesund blieben - bis zum Frost.
Da ich von den vielen Pflanzen sowieso immer genug Früchte ernte, bin ich schon zufrieden, wenn mal eine Kübeltomaten nur einige wenige Früchte trägt . Mir geht es dabei nur um den Sortenerhalt. Ich mulche mit Comfrey , Schachtelhalm und Brennesseln und gebe ein- oder zweimal Urgesteinsmehl - damit hat sich ´s ;) !
LG Lisl
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Regine K. am 31. Mai 2008, 00:27:24
Meine Mutter hat Tomatendünger gekauft von der Marke Gabi (Biochemie).
Davon gehen die Tomatenpflanzen kaputt! Wir sind ganz entsetzt und wissen nicht was wir tun sollen. Von dem Dünger krüllen sich die Blätter sehr stark. Wie kommt das?
Weiß jemand einen Rat? Welcher Dünger ist gut?
Titel: Re:Tomatendünger selbermachen ?
Beitrag von: Moorhex am 31. Mai 2008, 00:48:51
Hallo Regine, und willkommen hier im Forum :)

Am Dünger selber muss das nicht liegen.
Vielleicht eher ein Fehler bei der Anwendung?

Gib mal mehr Infos bitte.

Wann z.B. habt ihr denn die Tomaten gepflanzt?
Und wohin (Kübel, Freiland, in was für Erde)?
Wann und wie habt ihr gedüngt?

LG Moorhex

PS. Oder könnte es möglich sein dass Blattläuse die Auslöser sind? Auf die reagieren Tomaten auch mit eingerollten Blättern.