garten-pur
Pflanzenwelt => Arboretum => Thema gestartet von: pjoter petrowitsch am 07. Mai 2004, 12:44:02
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Alpenrose:
...sauer mags R. ferugineum - dagegen soll R. hirsutum
der Kalk zusagen... wär also vielleicht doch ne
Überlegung wert.
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die haben lt. bärtels beide die gleichen lebensbereiche (8.1.5.6.) .... eher sauer bis neutral, selten schwach alkalisch ....
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die haben lt. bärtels beide die gleichen lebensbereiche (8.1.5.6.) .... eher sauer bis neutral, selten schwach alkalisch ....
Vom Vorkommen sind die beiden Arten offenbar
deutlich getrennt,-R. ferrugineum auf Silikatgestein, R. hirsutum
auf Kalkuntergrund- werden daher auch als Musterbeispiel
für sog. Vikarianz herangezogen:
http://www.schmitzens-botanikseite.de/glossar/vik.htm
Infragekommendenfalles könntest das doch sicher an deinem
Hausberg nachprüfen?
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Ich denk mal, daß beides richtig sein kann.
Es ist durchaus möglich, daß die natürlich
auf Kalkuntergrund vorkommende Alpenrosenart
im Gartenbau der Bequemlichkeit halber auf
sauren Substraten gezogen wird, wobei dann
der Hinweis von Bärtels durchaus passen würde.
Ähnliches gilt ja auch für Daphne cneorum der wohl
natürllich auf Kalk vorkommt aber im (holl.) Gartenbau
sauer getopft wird.
Oft sind ja auch Böden auf Kalkuntergrund oberflächlich
versauert...
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Es ist durchaus möglich, daß die natürlich
auf Kalkuntergrund vorkommende Alpenrosenart
im Gartenbau der Bequemlichkeit halber auf
sauren Substraten gezogen wird, wobei dann
der Hinweis von Bärtels durchaus passen würde.
Entweder ist Bärtels in diesem Punkt unpräzise oder er wird falsch zitiert. Beide Rhododendronarten wachsen zufriedenstellend nur in sogar extrem sauren Bereich. An ihren natürlichen Standorten (Rh. hirsutum in den östlichen, sog. Kalkalpen, Rh. ferrugineum in den westlicheren Alpen, aber auch bis Südtirol und Pyrenäen) wachsen diese Sträucher stets in einer Rohhumusauflage, die nicht sonderlich mächtig sein muss. Als Flachwurzler schert sie das darunter liegende Kalkgestein nicht, zumal das oft gar keinen Kalk mehr absondert (Umwandlung in Gips o.ö. - bin ich nicht firm).
Zwar kann man auch diese Rhododendren in neutralen Boden setzen, wird dann aber zu einer gelblichen Blattfarbe tendierende Sträucher haben, was nicht sonderlich beglückend aussieht.
Wer diese nicht leicht zu haltenden Rh. (noch begehrenswerter ist Rh. kotschyi (jetzt wohl myrtifolium) aus den Karparten) in den Garten holen möchte tut gut daran, sie in fast schierem Torf, vermischt mit grobem Sand und Urgesteinsplitt, zu setzen.
Liebe Grüße
Hortu
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Daß eine Vikarianz vorliegt ist ja nun unbestritten,
fragt sich welche Faktoren dafür verantwortlich sind
allgemein liest man entspr. Link
http://www.schmitzens-botanikseite.de/glossar/vik.htm
daß das unterschiedliche Grundgestein hie Silikat da
Kalk dafür verantwortlich sei.
Die Möglichkeit der oberflächigen Versauerung hatte ich ja schon angesprochen.
Wenn aber beide Arten auf saurem Boden vorkommen, stellt sich die
Frage welche Ursachen denn dann für die Bevorzugung der unterschiedlichen Standorte maßgebend sind?
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Für diese Trennung (hirsutum hier, ferrugineum dort, kotschyi dahinten) mögen durchaus chemische Prozesse verantwortlich sein, vermutlich aber eher rein geografische. Es gibt aber m.W. bisher keine zufriedenstellende Antwort. Den "unsere" beiden Rhododendren wachsen unter identischen Bedingungen gleich gut.
Hier im Thread ging es aber doch wohl primär um die Frage, unter welchen Bedingungen beide zufriedenstellend im Garten wachsen. Und da kann nur stark saurer Boden empfohlen werden. Man liest leider häufig (nicht bei B., ich weiß), dass hirsutum auf "Kalk" wachsen würde. Und diese Aussage ist irreführend.
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So nachdem wir dem Bernhard seinen thread
etwas zweckentfremdet haben letztmals was
von mir zu Rhodo und Kalk:
Ein Artikel der anscheinend von einem Rhodoliebenden
Chemiker geschrieben ist
http://victoria.tc.ca/Recreation/RhodoSoc/Archives/nonconform.html
Schönes Wochendende :-)
PP
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Tatsächlich erstaunlich. :o
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ernst,
könntest du den thread bitte teilen und den rhodo teil ins arboretum schieben. danke!
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Done.
Fragt mich nicht, warum das so ist. Ich wohne jedenfalls exakt am geologischen Übergang bzw. Bruch zwischen Ost- und Westalpen und kann versichern, das die jeweilige Art nur zufriedenstellend auf "ihrem" Boden wächst.
Als ehemaliger begeisteter Kletterer kenne ich zB. auch das Hochschwabgebiet in den Ostalpen gut. Dieser pure Kalkstock vor Bernhard's Haustuere ist ein Musterbeispiel.
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Die Irritation nimmt zu, wenn man bedenkt, dass es noch die Naturhybride aus beiden Arten gibt.
Die Standortbedingungen für Rhododendren schlechthin müssen wohl in der Literatur ohnehin überarbeitet werden. Die gängige Behauptung, es müsse eine stark humose Bodenstruktur sein, stimmt mit vielen Naturstandorten nicht überein. Im gegenteil: der Humusanteil ist oftmals erstaunlich gering.
Hinlänglich bekannt ist allerdings, dass Rh. nicht gänzlich ohne Kalk auskommen. Man kann es ihnen auch zu "sauer" machen.
Bei den Rh. der Alpen (Wallis, Tessin, Meran, Karwendel) habe ich dennoch festgestellt, dass diese immer in einer kompakten Rohhumusschicht standen, allerdings oftmals nicht den für Rh. eigentlich typischen "Wurzelballen" aufwiesen, sondern extrem lange Wurzeln ausgebildet hatten, die tief ins Erdreich gingen. Von daher mag der unterschiedliche Standortanspruch herrühren.
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Heute Vormittag habe ich die Bestätigung von einem Botaniker erhalten, dass es R. ferugineum sauer braucht und R. hirsutum kalkhaltigen Untergrund bevorzugt, allerdings muss der Boden humos sein.
LG Silvia
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Silvia, ich kann dich nur warnen. Ich habe mit beiden Wildarten mehrjährige Erfahrungen. Die Antwort des Botanikers ist nicht richtig und ein alter Irrtum.
Mache aber den Versuch im eigenen Garten. Berichte mal in 1-2- Jahren.
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Mache aber den Versuch im eigenen Garten. Berichte mal in 1-2- Jahren.
Dazu sollte man noch bedenken:
Auch auf relativ kleiner Gartenfläche ergiebt die Bodenanalyse oft erstaunlich abweichende Werte.
Parameter, die dazu führen sind ua: Düngung mit Mist und Grasschnitt, kalkhaltiges Gießwasser, verschiedener Nährstoffbedarf der Pflanzen, Laubmulch.....
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Hortulanus, bei uns ist der Boden aufgrund des Muschelkalks im Untergrund sehr kalkhaltig und nicht sehr humos. Ich experimentiere deshalb mit Rhododendron lieber nicht herum. Sie haben es hier sehr schwer. Auch z.B. der Berglorbeer krepelt vor sich hin, obwohl er an einem ehemaligen Fichtenstandort steht in reiner Rhododendronerde.
Vielleicht versuche ich einmal R. hirsutum, aber da muss ich noch einen geeigneten Standort ausgucken und vor allem Humus besorgen.
LG Silvia
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Interessant, was zu R. hirsutum im Warda steht: Gedeiht in der Natur von schwach sauer bis schwach alkalisch, sollte in der Gartenkultur aber schwach sauer stehen. Leider steht dort nicht, warum. Das hätte er ja noch hinschreiben können. ::)
LG Silvia
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Vor laaanger Zeit hab ich mal dazu gefragt: WAS mögen die Rhododendren bzw. mögen sie nicht? Ist es der pH-Wert oder ist es das Calcium vom Kalk? Oder ganz was anderes? Die Antworten waren meist Zitate, schlauer bin ich nicht geworden.
Vermutlich ist es (zu) mühsam, für die ganze Gruppe systematische Versuche zu machen. Wenn ich mit ein, zwei Gestrüppen dieser Art selber Versuche mache, dann ist das halt nicht repräsentativ.Da halt ich mich lieber an bewährte Rezepte und schone Pflanzen und Börse.