garten-pur

Pflanzenwelt => Rosarium => Thema gestartet von: Sonnenstern am 24. September 2020, 15:56:02

Titel: Phänomen.
Beitrag von: Sonnenstern am 24. September 2020, 15:56:02
Hallo in die Runde,

weil die drei Sommerwind in diesem Sommer so enttäuschend geblüht haben, habe ich den Spaten gezückt und die erste ausgebuddelt. So etwas habe ich noch nie gesehen...sie hat eine Pfahlwurzel aus der Veredlungsstelle getrieben, von ca. 25 cm , ohne jegliche kleine Seitenwurzeln und dann kommen die paar Wurzeln, die sie als wurzelnackte Pflanze bereits beim Einsetzen hatte. Kann es sein, daß ich ihr zu wenig Wasser habe zukommen lassen. Sie steht in einem Hochbeet von 30cm Höhe, angefüllt mit märkischem ( haha Sand-) Mutterboden. Was denkt ihr, soll ich sie retten? Habe sie jetzt erst einmal in‘s Wasserbad gelegt.

Gruß Rohtraut
Titel: Re: Phänomen.
Beitrag von: Nova Liz † am 24. September 2020, 18:40:21
Hat die Rose denn an den abgeschnittenen Trieben geblüht?Dann müsste dort, wo alle oberirdischen Triebe herauswachsen die Veredelungsstelle sein.
Ich frage,weil ich nicht erkennen kann,ob es ein Unterlagenwildtrieb ist,der eventuell die aufveredelte Rose verdrängt hat.Ansonsten sieht die Wurzel für mich ganz ok.aus.Rosen haben nun mal Pfahlwurzeln und bilden unten die kleinen Feinwurzeln aus.
Titel: Re: Phänomen.
Beitrag von: Starking007 am 24. September 2020, 20:00:20
Und die Feinwurzeln ersaufen im Dauerbad.................
Titel: Re: Phänomen.
Beitrag von: Cydonia am 24. September 2020, 20:47:47
Also meine 2, die ich eben umgepflanzt habe, sehen genau so aus. ... und sie werden am neuen besseren Ort gut anwachsen und wieder blühen. Ich sehe nicht, was da falsch sein soll.
Titel: Re: Phänomen.
Beitrag von: Sonnenstern am 24. September 2020, 21:33:27

Danke für Eure Antworten.....

Nach einem kurzen Vollbad, habe ich sie wieder an Ort und Stelle gesetzt, allerdings mit neuer ( hoffentlich besserer) Erde. Die Erde vorher war übrigens, trotz intensivem Giessen vorgestern, schon wieder fast trocken.
Diese Pfahlwurzel war vor vier Jahren gut halb so lang und das habe ich bisher noch nicht gesehen, daß diese Wurzel dann so ein Längenwachstum hinlegt. Es ist übrigens kein Wildtrieb. Was mich zusätzlich verwundert, daß so gut wie gar keine feinen Wurzeln unterhalb der Veredlungsstelle zu finden sind. So kann sie doch kaum Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen. Ob sich das überhaupt reparieren lässt?

Übermorgen grabe ich die beiden anderen Sommerwind aus; bin gespannt ob die genauso aussehen. Eigentlich kenne ich diese Rose als unverwüstlichen Dauerblüher. Hoffentlich habe ich keinen Pflegefehler gemacht. Ich muß noch viel lernen im Umgang mit diesem Sandboden in lockerer Kiefernwaldlage.

Gruß Rohtraut

P.S. Es gibt da noch ein anderes Problem, wo ich auf Trockenstress tippe. Aber das wäre ein neues Thema.
Titel: Re: Phänomen.
Beitrag von: lonicera 66 am 24. September 2020, 21:39:43
Sandboden mit Kiefernbestand ist recht sauer...Mach' mal ein sehr großes Pflanzloch und besorge Dir Graberde, die ist sehr gehaltvoll.

Etwas vom Gartenboden druntermischen und dann sollte die Rose zufrieden sein.
Titel: Re: Phänomen.
Beitrag von: Brezel am 24. September 2020, 21:47:14
Hat sie denn nur die 30 cm Hochbeet-Höhe als Wurzelraum, oder könnte sie darunter schon noch weiter in die Tiefe gehen, wenn sie wollte?
Titel: Re: Phänomen.
Beitrag von: Sonnenstern am 25. September 2020, 20:03:57

Das Hochbeet steht auf reinem Sandboden. Wenn man gräbt, erst durch den Mutterboden, dann eine ca. 20 cm hohe Schicht dunkler Sandboden und dann kommt der helle Sand, der allerdings sehr fest ist. Ich bin hier mit meinem kleinen Garten 25 Meter von der Seekante bzw. der Havel entfernt. Unterwärts wird das wohl Fluss/Geschiebe/Sand sein. Ich habe mich für das Hochbeet aus Bequemlichkeitsgründen entschieden, damit ich mich beim Hacken und Jäten nicht so sehr bücken muss....bin ja nicht mehr die Jüngste!

Gruß Rohtraut
Titel: Re: Phänomen.
Beitrag von: Brezel am 25. September 2020, 21:05:42
Dann könnte es Mangelernährung sein. Loni empfahl ja schon bessere Erde. Wenn Du an Komposterde kommen kannst - Kompost ist bei Rosen nie verkehrt. Ansonsten im Frühjahr ordentlich Rinderdungpellets ausbringen (oder einen anderen stickstoffbetonten Dünger, Kaninchenmist, Blaukorn...).
Titel: die beiden anderen....
Beitrag von: Sonnenstern am 27. September 2020, 19:37:28

sehen etwas besser aus. Es wird wohl eine Kombination aus wenig Wasser und ein Mangel an Nährstoffen  sein. Sie haben im Herbst jedes Jahr Kalimagnesia bekommen und im Frühjahr den Langzeitdünger von Austin. Bezüglich des Wässerns von Rosen im Garten habe ich erst in diesem Sommer ein Youtube Video von Frau Dräger entdeckt, die empfiehlt  einmal wöchentlich 10 Liter pro Pflanze bzw. 20 Liter pro Quadratmeter. So viel haben meine Rosen vorher nicht bekommen, da habe ich den Durst einer Rose doch sehr unterschätzt.
Jetzt haben sie gute Erde in‘s Pflanzloch bekommen und im zeitigen Frühjahr gibt es dann Rinderdungpellets und etwas später einen anderen organischen Dünger. Mal sehen ob es gut wird. Gegen die Trockenheit hier im Winter kann ich ja leider nichts unternehmen. Insgesamt regnet es hier nämlich sehr wenig...abgesehen von gestern, da ging die Welt unter.

Gruß Rohtraut
Titel: Re: Phänomen.
Beitrag von: Cydonia am 27. September 2020, 22:46:21
Ja, du hast mich auf die Idee gebracht. Danke!

Die 3 Rosen, die ich wegen Mickerwuchs versetzt habe und die genau so aussahen wie deine mit den langen Wurzeln und den Feinwurzeln erst weit unten, standen in einem Beet, bei dem ich mal die Erde auswechseln musste. Wir haben hier eigentlich schweren Lehm mit Schotter (Schwemmebene der Birs). Die Humusauflage ist dann nicht 1/2 Meter hoch.

Die langen Wurzeln entstanden bei mir also, weil der Boden zu leicht war. Gut zu wissen. Ich brauche nämlich nächstens einen Bagger (inkl. Fachleute), um einen Teil meines Vorgartens auszuheben. Ich habe vor 26 Jahren eine 'Belle de Crécy' zu tief gesetzt und jetzt habe ich einige Quadratmeter Wurzelfilz, der komplett entfernt werden wird. Da ich wieder Rosen setzen will, muss ich unbedingt verhindern, dass die mir in der ganzen Tiefe Humus einfüllen. Sie müssen mir für unten lehmhaltigen Aushub bringen.

Im Wallis habe ich mir einige Quadratmeter Asphalt wegmachen lassen und den Garten vergrössert. Die Profigärtner haben nur den Kopf geschüttelt, als ich das Loch (ca. 60 cm tief) mit normaler ortsüblicher "Wiesenerde" auffüllen liess. Die gute Deckschicht habe ich selber gemacht, mit (z.T.) eigenem Kompost und so - und je nach vorgesehener Bepflanzung (Rosen und Trockenstauden) mal fetter, mal magerer. Das war vor etwas mehr als 3 Jahren. Heute wächst mir das Zeug um die Ohren, und das fast ohne zu wässern. ... und mittlerweile praktisch ohne Unkraut.

Ich muss das hier auch so machen. Danke für den Hinweis.