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Pflanzenwelt => Pflanzenvermehrung => Thema gestartet von: Gartenlady am 27. November 2008, 12:54:39

Titel: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenlady am 27. November 2008, 12:54:39
Auf den Mistelzweigen, die ich gestern gekauft habe, habe ich dies entdeckt. Ist es ein Samen, der sich auf den Zweig geklebt hat? Die weißen Fäden sind anscheinend klebrige Halteschnüre.

Könnte man mit diesem Samen Misteln auf einem Baum ansiedeln?
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenlady am 27. November 2008, 12:55:26
In der aufgeplatzten Beere auch ein Samen, anscheinend schon mit Keimling.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Staudo am 27. November 2008, 13:00:28
Es muss gehen - und trotzdem habe ich es bei mehreren Versuchen nicht geschafft.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Irisfool am 27. November 2008, 13:04:27
Irgenwo habe ich gehört, dass der Samen erst durch den Darmtrakt eines Vogels gehen muss der ihn dann icl. "Klebstoff" ausscheidet und so auf den Ast klebt. Bin mir aber wirklich nicht sicher ob das der Wahrheit entspricht. Es würde jedenfalls erklären, warum die Mistelzweige meistens so unerhört hoch wachsen.... LG Irisfool
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: tomir am 27. November 2008, 13:14:50
Ist kein Problem wenn der Samen reif ist - was bei dienem Exemplar der fall zu sein scheint - kultiviere so eine Mistel auf einen Apfelbaum bekommen (in Augenhöhe ;)) - allerdings ist aus 20 samen nur einer was geworden - die anderen sind alle vorher abgeschmiert... ::)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenlady am 27. November 2008, 13:21:47
Das mit dem Vogeldarm hatte ich auch irgendwo gelesen, aber es machte dann ja keinen Sinn, dass der Samen sich so sorgfältig angeheftet hat.

Ich versuche es, man sollte - galube ich - die Rinde etwas anritzen und den Samen darin versenken.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: lttp am 27. November 2008, 13:58:24
In dem Buch "Pflanzenvermehrung", herausgegeben von Alan Toogood (Dorling Kindersley) ist ein Verfahren beschrieben.

Demnach soll die Rinde über Kreuz eingeritzt werden. Man hebt die Rinde an und schiebt den Samen darunter. Ein Stück Sackleinen auflegen und mit Band umwickeln, d. h. festbinden :).
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Hellebora am 27. November 2008, 14:07:16
Irgenwo habe ich gehört, dass der Samen erst durch den Darmtrakt eines Vogels gehen muss der ihn dann icl. "Klebstoff" ausscheidet und so auf den Ast klebt. Bin mir aber wirklich nicht sicher ob das der Wahrheit entspricht. Es würde jedenfalls erklären, warum die Mistelzweige meistens so unerhört hoch wachsen.... LG Irisfool

Bei Google findet man unterschiedliche Angaben:
A. Der Samen muß durch den Vogeldarm.
B. Der Vogel wetzt seinen Schnabel an der Baumrinde, um das klebrige Zeug runterzukriegen und deponiert auf diesem Weg den Samen.

B. erscheint mir plausibler, weil doch der Kleber sicher auch irgendwie verdaut wird. Außerdem könnte sich die Pflanze die Pick-Erzeugung sparen, weil Vogelkot ohnehin haftet. ;D

Interessant, daß das noch nicht definitiv geklärt zu sein scheint. Gibt es vielleicht einen Biologiestudenten bei pur, auf der Suche nach einem Thema für die Diplomarbeit?

Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 27. November 2008, 16:52:47
meine praktische Erfahrung ist so: Im Laufe von mehreren Jahren habe ich Misteln von einer Pappel gesammelt und an meine Apfelbäume geklebt. Ehe ich mich versah und es selber merkte rief eine Staudenfreundin: Du hast ja Misteln in deinem Apfelbaum! Ein wünzig kloines Ding. Jedes Jahr hat es sich verzweit und nach 5 Jahren war es schon ein stattliches Nest.

In der Zeit waren auch an anderen Stellen Misteln gekeimt. Man sieht sie erst kaum. Deshalb habe ich die Stellen mit roter Wolle gekennzeichnet, was deshalb Freude macht, weil man dann sehen kann wie sich das erste Keimblatt zu einer Haftscheibe entwickelt und an dem Baum festsaugt.

Manche der Mistelbeeren hatten schon Embryonen entwickelt. Es ist meiner Ansicht nach am vorteilhaftesten, wenn man die Beeren erst reifen lässt und dann verklebt. Im Februar oder März ungefähr.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenlady am 27. November 2008, 17:24:02
Auf meinem zweiten Foto sieht man einen Samen mit Keimling in der aufgeplatzten Beere, davon gibt es mehrere an dem Sträußchen, die muss ich doch jetzt ankleben bzw. in der Rinde versenken, bis Februar/März sind sie doch vertrocknet, oder nicht? Ebenso, der Samen, der sich bereits selbst festgeklebt hat.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: mickeymuc am 27. November 2008, 17:25:48
Hallo !

In dem Buch "Nachrichten aus dem Garten" von Jürgen Dahl ist beschrieben, wie er seine Misteln angesiedelt hat - ich glaub ohne anritzen, nur mit Ankleben des Samens.
Falls von Interesse kann ich mal nachsehen oder auch scannen.

Grüße !

Michael
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenlady am 27. November 2008, 17:33:00
Da Du das schreibst, kommt es mir so vor, als hätte ich das auch gelesen bei Jürgen Dahl, ich kann das Buch aber nicht finden.

Es könnte natürlich auch sein, dass er es bei einem Besuch dort erzählt hat, er hat ja gerne erzählt.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 27. November 2008, 17:41:38
ja, ja Jürgen Dahl und Vita Sackville-West haben davon geschrieben.

Aber was spricht gegen Ankleben und abwarten?

Außer, dass bei Vita noch bemerkt ist, dass man es auf der Westseite machen soll und mindestens 20 Samen verkleben muss um einen Treffer zu landen.

40 oder 60 sind noch besser.

Ich wollte euch nur Mut machen, dass es tatsächlich funktioniert.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenlady am 27. November 2008, 17:48:33
Gegen Ankleben und Abwarten spricht nichts, aber bei Abwarten bis Februar/März und dann Ankleben hätte ich Bedenken.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: lttp am 27. November 2008, 17:55:32
In dem bereits erwähnten Buch steht, dass man Leinengewebe über dem Samen befestigen soll. Damit er nicht abfällt oder Vögel ihn klauen. Bestimmt geht auch Gaze, z. B. Verbandsmaterial.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Crispa † am 27. November 2008, 18:02:40
Hervorragend kann man Misteln auf der Felsenbirne ansiedeln. Man spießt die weißen Mistelfrüchte einfach auf die Dornen der Felsenbirne auf und wartet ab. Zuerst bilden sich ganz kleine Pflänzchen welche man kaum wahrnimmt. Eben wie kleine Keimlinge. Diese wachsen dann in einigen Jahren zu großen Pflanzen.

Ansonsten wie es auch die Drosseln machen. Sie putzen nach dem Fressen ihren Schnabel an den Zweigen der Bäume und schmieren dabei auch schon einmal einen Mistelkern an die Rinde.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenlady am 27. November 2008, 18:36:35
In dem bereits erwähnten Buch steht, dass man Leinengewebe über dem Samen befestigen soll. Damit er nicht abfällt oder Vögel ihn klauen. Bestimmt geht auch Gaze, z. B. Verbandsmaterial.

das klingt gut, gefällt mir eigentlich besser als kleben, da weiß ich nämlich nicht, welchen Kleber, außer dem der an den Samen haftet, ich nehmen sollte ohne dem Samen zu schaden.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: BigBee am 27. November 2008, 19:27:26
Erwähnenswert ist noch, dass die Mistel in 3 Unterarten vertreten ist und auf bestimmte Wirte spezialisiert ist.
So gibt es die Laubholz- die Tannen- und die Föhrenmistel.
Du müsstest also wissen, von welchem Baum die Mistel stammt.

Meines Erachtens sind aber die meisten käuflichen Misteln von Laubbäumen

Viel Glück! Berichte weiter. Ich wollte es auch schon einmal probieren :).
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gurke am 27. November 2008, 20:15:19
Hervorragend kann man Misteln auf der Felsenbirne ansiedeln. Man spießt die weißen Mistelfrüchte einfach auf die Dornen der Felsenbirne auf und wartet ab.

Die Felsenbirne (Amelanchier) hat doch gar keine Dornen ???
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Crispa † am 27. November 2008, 20:36:45
Hervorragend kann man Misteln auf der Felsenbirne ansiedeln. Man spießt die weißen Mistelfrüchte einfach auf die Dornen der Felsenbirne auf und wartet ab.

Die Felsenbirne (Amelanchier) hat doch gar keine Dornen ???

na ja sind wohl eher dünne Ästchen
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 27. November 2008, 20:41:00
und es hat auch keinen Sinn die Misteln mit irgendwas anzukleben. Oder mit Gaze abschirmt. Kann ich auch nicht sagen, dass das nötig gewesen wäre, es hat super gut funktoniert. Ohne alles. Aber möglicherweise ist es nicht das was hier gefragt ist.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: BigBee am 27. November 2008, 20:44:46
Richtig. Einfach den Samen ranpappen. Den Rest macht Mother Nature. Wenn Baum und Mistel kompatibel sind.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenlady am 27. November 2008, 20:47:53
Der Samen produziert offenbar eigenen Kleber, aber bis er den produziert hat, werde ich ihn doch besser unter die eingeritzte Rinde klemmen.

Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 27. November 2008, 21:33:27
nee, so geht das gaaanich. Unter der Rinde hat der Keimling keine Motivation. Er ist ja schon als Embryo grün, das heißt er assimiliert schon in der "Mutterblase", der Beere. Nur wenn er eine Aussicht hat, also Licht, dann geht der Prozess weiter.

Beeren kann man auch in einer Tüte oder der Jackentasche vergessen, und wiederfinden, dann sind sie genau richtig und man zerdrückt sie mit den Fingern bis der Schleim rauskommt und spinnbar ist - so nennt man das als Biochemiker - und dann macht man das was jeder Volgel tut, den Schnabel - oder den Finger - an einem Ast abstreifen, bis man das Klebezeug wieder quitt ist.

Das ist alles.

Vorteilhaft ist eben auch, wenn in diesem Stadium kein arger Frost mehr droht. In Kombination mit starker Sonneneinstrahlung hat man ein Gefriertrockenverfahren, das der Keimling nicht gut findet.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenlady am 27. November 2008, 21:52:30
Hier habe ich einen Artikel gefunden, der mir gut gefällt, natürlich werde ich den Samen nicht in der Rinde begraben, aber Anritzen wird an verschiedenen Stellen empfohlen, schließlich muss die Wurzel unter die Rinde gelangen.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 27. November 2008, 23:29:39
das hat sie jahrtausendelang auch ohne das Zutuen des Menschen geschafft und jahrelang in meinem Garten. Just do it!
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Nina am 27. November 2008, 23:37:31
Auch noch zum Thema: Misteln vermehren
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 28. November 2008, 00:04:29
das muss ein heikles Thema sein mit großen Hemmungen. Einfach etwas schleimig klebriges spinnbares zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und so lange an die Rinde von Bäumen schmieren bis dass es dran festklebt.

Wobei man dann auch merkt, dass es ziemlich lange am Finger klebt bis man es los ist. So ähnlich wie Popel.

Wissenschaftlich gesehen handelt es sich hier um ein Makromolekül, eine Kette aus organischen Bausteinen, die Aminosäuren heißen. Dieses Makromolekül ist wasserlöslich und seine räumliche Struktur und Funktionsfähigkeit ist so lange gegeben, solange genügend Wasser da ist. Ein Gemisch solcher Substanzen mit Wasser ist keine echte Lösung, sonder ein Kolloid.

Eine kolloidale Lösung kann verschiedene Zustände haben. Bei gewissen Substanzen sind sie ineinander überführbar. Wir kennen Schmelzen und Gefrieren, Verdunsten und Kondensieren. Kolloidale Lösung bestimmter niedermolekularer Substanzen sind von ihrem Gelzustand in den Solzustand und wieder zurück überführbar und darüber hinaus bis zum völligen Trocknen und wieder zum vollständigen Lösen zu bringen. Gelatine.

Bei der Substanz in der Mistelbeere handelt es sich um einen Kleber auf Eiweißbasis. Die Klebefunktion besteht nur so lange, solange genügend Wasser vorhanden ist.

Das ist die Phase in der wir die Beere zwischen unseren Fingern zerquetschen. Sofort verdunstet Wasser und indem wir versuchen den Schleim an der Rinde des Zielbaums abzuwischen vergrößern wir die Oberfläche des Kolloids. Damit verliert es durch Verdunstung Wasser. Der Solzustand geht in einen Gelzustand über. Dabei wird genau der Punkt erreicht, den die Evolution dafür eingerichtet hat. Der Inhalt der Beere erreicht durch partielle Eintrocknung genau den Zustand zwischen Sol und Gel in dem er die größte Klebekraft besitzt. Mit dieser Klebekraft heftet er sich dann an der Rinde fest.

Macht man das 20 mal, was man nur tun sollte natürlich, wenn man sich nicht zu sehr davor ekelt, dann ist nächstes Jahr eine kleine Mistel gewachsen. Wenn man sich die Stelle im Baum merkt, den Baum merkt und sich nicht den Hals gebrochen hat, weil man von der Leiter gestürzt ist.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: lttp am 28. November 2008, 05:11:20
Hast schon recht. Relativ unwahrscheinlich, dass in der freien Natur ein Wesen einen Baum anritzt, einen Mistelsamen einklemmt und das ganze mit einem Stückchen Gaze fixiert. Und vielleicht noch mit Mundschutz, Kittel und Skalpell :-X

Ich denke auch, dass es ohne den Aufwand funktionieren muss. Interessant würde ich nur finden, ob sich so vielleicht die Erfolgsquote steigern lässt, oder ob es vielleicht so gar nicht funktioniert.

Mal sehen, vielleicht hab ich ja irgendwann die Muße...
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: uliginosa am 28. November 2008, 07:29:48
Ihr bringt eine ja auf Ideen! ::)

Während des Biologiestudiums haben wir das so gelernt, dass die Mistelsamen mit Hilfe des Schleims an Zweigen festkleben, und dort auskeimen.

Leider gibt es hier im Trockengebiet so gut wie keine Misteln. Die letzten habe ich in Wörlitz bei Dessau an der Elbe gesehen, dort sind sie häufig.

Leider sind unsere Bäume noch so klein, aber wenn ich an Früchte komme, könnte ich es ja trotzdem mal probieren, ein bißchen geschützt an der N bis W-Seite 8)

Vielleicht könnte es helfen, ein paar Samen auf den Zweigen mit diesen löchrigen Brottütenfolien zu umwickeln, dass sie nicht so leicht austrocknen - Geburtshilfe im Trockengebiet ;)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: brennnessel am 28. November 2008, 08:00:17
Ich glaube, dass Misteln nicht an jedem Standort wachsen. Es sind meist Stellen, an denen es ihren Wirten, den verschiedenen Bäumen, nicht gut geht.....
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Crispa † am 28. November 2008, 08:06:54
Hier noch einmal etwas zu der Mistel so wie weitere interessante Links.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenlady am 28. November 2008, 09:00:35
@Nina, wusste ich´s doch, dass es dieses Thema schon mal gab. Die beiden threads verbinden?

Hast schon recht. Relativ unwahrscheinlich, dass in der freien Natur ein Wesen einen Baum anritzt, einen Mistelsamen einklemmt und das ganze mit einem Stückchen Gaze fixiert.

Ich denke auch, dass es ohne den Aufwand funktionieren muss. Interessant würde ich nur finden, ob sich so vielleicht die Erfolgsquote steigern lässt, oder ob es vielleicht so gar nicht funktioniert.



Die Natur schafft es vielleicht nur dort, wo aus anderen Gründen schon eine Schädigung der Rinde vorliegt. Wir wissen auch nicht, wie groß die Fehlerrate der Natur ist und da ich nur wenige Samen habe, muss ich versuchen die Fehlerrate klein zu halten, also versuche ich die Bedingungen zu verbessern. Das tun wir schließlich immer, wenn wir Natur spielen und Pflanzen säen.

Lisl hat vielleicht recht und es geht überhaupt nur an bestimmten Standorten, ich würde ja gerne den alten Zierapfel als Wirt nehmen, aber für den hat ein Gärtner schon einen Fällauftrag ::) also sind die alte Zierkirsche, der Silberahorn und eine Eberesche mögliche Wirtsleute.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: massonia am 29. November 2008, 18:44:31
Hallo!
hab das ganze noch nie bei der Obstbaummistel versucht, war aber schon bei anderen Mistelarten erfolgreich.
Wichtig ist den Samen frisch rausquetschen mit dem eigenen Kleber ankleben und Geduld haben.
Mistelsamen brauchen unbedingt Licht zum Keimen, angeblich ist auch längere Zeit im Dunkeln (Postweg) für die Keimung schädlich. hab das mal mit Kakteenmisteln aus Chile versucht, leider vergeblich, obwohl die Beeren noch sehr gut aussahen.
Es gibt wirklich sehr interessante Mistelarten, leider sind sie nur extrem selten in Kultur!
Anbei ein Bild meines blühenden Viscum minimum auf Euphorbia, die Art ist nur wenige mm groß kommt aus S-Afrika und hat rote Beeren.
lg,
massonia
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenlady am 29. November 2008, 18:54:46
In dem thread , den Nina wiedergefunden hat, hat Phalaina auch diese hübschen Minimistel gezeigt.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 29. November 2008, 19:56:30
Wichtig ist den Samen frisch rausquetschen mit dem eigenen Kleber ankleben und Geduld haben.
Mistelsamen brauchen unbedingt Licht zum Keimen

diese Botschaft ist identisch mit meiner, aber möglicherweise nicht die richtige. Scheinbar gibt es große Zweifel.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Froschlöffel am 29. November 2008, 20:35:22
Hat schon einmal jemand versucht, Misteln per Okulation oder einem anderen Veredelungsverfahren auf Bäumen anzusiedeln? Vielleicht ist das ja sogar einfacher, als mit den klebrigen samen zu hantieren?
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 29. November 2008, 23:41:13
nee, es geht wie oben betont darum, dass der Embryo Licht bekommt! Sonst klappt das ganze nicht.

Warum muss der Licht haben? Weil es im Samen selber keine Energievorräte gibt und die Temperaturen auch nicht für biochemische Prozesse günstig sind. Im Winter. Also muss die Assimilation und der Aufbau energiereicher und energieliefernder Substanzen schon im Embryo los gehen. Das ist ein absoluter Ausnahmefall im Pflanzenreich.

Die Mistel ist als Schmarotzerpflanze völlig auf Optimierung aller Lebensvorgänge angewiesen. Deshalb kann sie sich eine Bevorratung von Energie in Form von Stärke nicht leisten. Genau wie Cottages, Arbeiterhütten, keine Kellerräume haben. Wozu auch.

Nur wenn sie vor, während und nach der Keimung sofort CO2 bindet um es in den Calvincyklus zu stecken und Zucker aufbaut hat sie genügend Energie um sie in den Citronensäurezyklus zu stecken und ATP zu gewinnen und damit Aufbausubstanzen herzustellen. Nur so kann sie wachsen.

Wenn etwas so wunderbar eingerichtet ist und man versucht es zu verbessern, dann erinnert es mich ein bisschen an künstliche Befruchtung. Die Erfolgsquote ist in speziellen Fällen höher als auf dem natürlichen Wege, aber in allen übrigen Fällen funktioniert es so gut, dass manche das doch sehr oft zu verhindern suchen.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: tomir am 15. Dezember 2008, 15:12:19
Hier mal ein bild der Mistel die aus einem vor etlichen Jahren einfach aufgeklebten Mistelsamen enstanden ist - die Mistel ist der Grund warum der Apfelbaum noch immer steht. ::)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 15. Dezember 2008, 23:24:28
tomir, wunderbar! An den Gabelungen der Äste kann man abzählen wie alt die Mistel ist. Jedes Jahr genau eine Verzweigung.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 29. Januar 2009, 22:33:44
tomir, wunderbar! An den Gabelungen der Äste kann man abzählen wie alt die Mistel ist. Jedes Jahr genau eine Verzweigung.
Hallo
Ein Gärtner vom Botanischen Garten hat mir das Geheimnis seiner extrem erfolgreichen Mistelkultur vor vielen Jehren verrraten. Das mit dem Beereneigenen Kleber ist ein Teil. Der beste Zeitpunkt ist der März, da sind die Embryonen erst richtig reif.
Sie keimen dann sofort. Oft mit zwei Saugnäpfen, das sieht dann aus wie ein kleines grünes Herz.Die Vögel erneten bei mir die Beeren innerhalb weniger Tage irgendwann im März ab. Die Zweige im Winter sind da nicht ganz so gut, sind wohl etwas geschwächt. Die Keimlinge haben übrigens oft zwei Saugnäpfe die sie an die Rinde anheften. Das zweite Geheimnis man muß junge Äste nehmen keine borkigen A
Äste. Sie sind einhäusig (keine Zwitter). Laut Professor Aas (ökologischer Botanischer Garten Bayreuth sollen sie nicht aktiv ins Holz wachsen, sondern sich von der wachsenden Rinde überwallen lassen.
In der Berliner Gegend wachsen sie sogar sehr häufig auf Birken. Ob das ein besonderer Typ ist oder an übertragenden (die nur dort vorkommen wo die Birke befallen ist) Vögeln liegt, weiß ich nicht. Bei uns sind die Birken bis jetzt Mistelfrei. Veredeln unter die Rinde hab ich versucht waren immer Fehlschläge. Veredeln von Rindenstücken die Teile der Mistel enthalten (Verdickung) wie bei der Walnußveredelung soll m
möglich sein, hab ich aber noch nicht probiert. Unter die Rindeveredeln geht vielleicht auch wenn man die Blätter entfernt sonst vertrocknen sie sicher. Leider muß ich meine dMisteln verlassen und sie werden jetzt wahrscheinlich der Säge zum Opfer fallen. Sie brauchen ettliche dJahre bis zur ersten Blüte und dann den Beeren wenn man ein Pärchen hat.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Günther am 29. Januar 2009, 22:56:53
Nur so am Rande: Nicht alle Kolloide sind reversibel - das spielt aber HIER keine Rolle.
Was mich noch mehr interessierte: Können Misteln auch ohne Unterlage gezogen werden, nur in geeigneter Nährlösung?
Und: Immer wieder heißt es, daß Misteln wirtsspezifisch wären - Tatsache oder Legende?
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Staudo am 30. Januar 2009, 07:35:55
Ich bin immer wieder erstaunt, was man hier so lernt.

Es ist auffällig, dass dort, wo Misteln wachsen, diese auf fast immer nur einer Baumart anzutreffen sind. Ich kenne eine Ecke, da sind Pappeln befallen, woanders Apfelbäume und Axelluther schreibt von Birken.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: brennnessel am 30. Januar 2009, 08:16:26
auf unseren streuobstwiesen habe ich noch nie misteln auf birnbäumen gesehen, auch wenn diese ganz in der nähe von apfelbäumen stehen!
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 15. Februar 2009, 20:51:38
In Berlin (Kleinmachnow)wachsen die auf Birke, Hybridpappel , Linde, Robinie, Apfel, Vogelbeere. Ist nach meiner Meinung die gleiche Art. Viscum album die Laubbaummistel. Die Kiefernmistel ist eine andere Art und die hab ich nur auf Kiefer gesehen ist hier sehr häufig aber schwer zu entdecken. Man muß auf den Boden schauen und wenn man Zweige sieht, oben nach diesem gelbgrünton suchen.

Wenn mich nicht alles täuscht gibt es auch eine Tannenmistel bei uns. Die Eichenmistel soll es bei Wien geben ist aber eine völlig andere Pflanze. In Zentralfrankreich hab ich auch unsere Laubbaummistel auf Eichen gesehen (Waren aber so hoch, das man nicht rankam) So bin ich nicht sicher (War aber keine Riemenblume (Eichenmistel die hat eine völlig andere Farbe). Hier ist sie mir nie dort begegnet, und meine Versuche mit Viscum album Samen auf Eichen waren nichterfolgreich.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Schlafmützchen am 15. Februar 2009, 21:24:34
Zitat
Immer wieder heißt es, daß Misteln wirtsspezifisch wären - Tatsache oder Legende?
auch bei uns wachsen auf einem alten Apfelbaum drei selbst "ausgesäte" Misteln. Die Mutterpflanze stammt aber mit absoluter Sicherheit von einer Pappel.


mistel.jpg


   
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: uliginosa am 15. Februar 2009, 21:31:09
Hier, in der Gegend von Halle, sind Misteln sehr selten, erst bei Dessau sind sie wieder relativ häufig, dort wachsen sie meiner Erinnerung nach hauptsächlich auf Pappeln.

Um so größer war meine Freude, als ich in Halle letztes Wochenende eine Mistel auf einem Apfelbaum gefunden habe, in Reichweite! 5 Beeren hatte ich schnell eingetütet! :D;D

Und leider in der Jackentasche vergessen, eben erst wieder drangedacht! Heißt das, dass sie jetzt im Dunkeln verhungert sind??? :o :'(

Wo ich doch unseren Halbstamm-Apfel beglücken wollte, oder die Aprikose, die wächst auch kräftig. :D

Die Kiefern-Mistel auf dem Foto stammt aus der Dübener Heide, wo sie auf den Kiefern in und um die Moore relativ häufig vorkommen - von mir lange übersehen 8) - Botaniker haben die Augen doch eher auf dem Boden ... ;D
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: RosaRot am 15. Februar 2009, 21:35:13
Hier im Nordharzgebiet sind sie recht häufig auf Pappeln, alten Apfelbäumen und verschiedenen anderen Bäumen zu finden, Laubbäumen. Müßte mal nachsehen welche das sind. Sie sitzen aber alle meist sehr hoch. Das sie auch auf Kiefern sitzen habe ich hier bisher nicht beobachtet.
Hab mal versucht von auf dem Weihnachtsmarkt gekauften Misteln etwas auszusähen, das ist aber nichts geworden.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 15. Februar 2009, 23:26:22
Zitat
Immer wieder heißt es, daß Misteln wirtsspezifisch wären - Tatsache oder Legende?
auch bei uns wachsen auf einem alten Apfelbaum drei selbst "ausgesäte" Misteln. Die Mutterpflanze stammt aber mit absoluter Sicherheit von einer Pappel.


mistel.jpg


   

genau wie bei meinen - so siehts aus - danke fürs Bild!
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Jepa-Blick am 14. April 2009, 10:50:22
Hallo, habe eine Mistel auf einer alten, wilden Rose gefunden. Zufall oder gibts das öfter? Auf dem Foto erkennt man aber die Rose nicht. Den Ranken nach zu urteilen ist es aber eine.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Apfelfreund am 20. November 2011, 22:01:46
Hallo, heute habe ich mir ein paar Mistelfrüchte von einer Deko in einem Hotel mitgenommen. Noch liegen sie in´meiner Jackentasche; kann jemand bestäigen, daß sie nur anwachsen, wenn sie nicht all zu lange dunkel gelagert waren? Hat es in meinem Fall überhaupt Aussicht auf Erfolg, wenn die Früchte von einer Hoteldeko stammen?

Gerne hätte ich Misteln auf meinem Apfelbaum.

Kann es vielleicht sogar sein, daß der Obstertrag so gesteigert werden kann? Man steigert den Ertrag ja auch durch andere Maßnahmen, die den Baum eher schwächen, wie das Wegschneiden von belaubten Ästen( Obstbaumschnitt), das Einschnüren von Ästen usw.
Misteln sind ja Schmarotzer und dürften den Baum schwächen, deshalb mein Gedanke von der Obstertragsteigerung.
Eurer Apfelfreund
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 20. November 2011, 22:20:51
Die Samen vertragen sicher keine Trockenheit. Dunkelheit wird wahrscheinlich auch nicht toleriert. Der In der Frucht enthaltene Embryo hat ja reichlich Blattgrün.
Du kannst ja versuchen die Mistelsamen mithilfe des in den Beeren enthaltenen Schleims an einigen dünnen Apfelzweigen befestigen.
Ich schmiere den Samen an so einen Zweig und wickle dann die Schleimfäden um den grünen Embryo. Das funktioniert ganz gut.

Ich meinte es einmal besonders gut und umwickelte die Samen mit einem Kreppband um die hohe Rate der abgefallenen Samen zu vermindern.
Das war ein hundertprozentiger Ausfall es erfolgte keine Auskeimung der Saugnapfartigen Struktur. Daher glaube ich das der Lichtabschluß dafür verantwortlich sein kann.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: netrag am 20. November 2011, 22:20:55


Gerne hätte ich Misteln auf meinem Apfelbaum.

Was hat Dir Dein Apfelbaum getan?
Misteln sind zumindest längerfristig sein Totesurteil. Befallene Äste sollten schnellstens beseitigt werden. Ebenso Misteln auf anderen Bäumen in der Nähe.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 20. November 2011, 22:21:34
Ob das allerdings eine Ertragsteigerung bringt kann ich nicht sagen. Ich glaube es eher nicht.
Allerdings kenne ich Apfelbäume die hunderte von Misteln in allen Stadien tragen und dennoch tragen.
Über Jahrzehnte hinweg.
Ab und an wird ein großes Mistelexemplar geerntet. Das reicht eigentlich.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 20. November 2011, 22:30:50
Ausrotten ist sicher übertrieben. Ob das allerdings auf den Immunhaushalt des Baumes einen positiven Einfluß hat ist mir nicht bekannt.
Das sollte man mal beobachten ob der Pilzbefall oder andere Krankheiten gemindert sind bei moderatem Mistelbefall (zum Beispiel Obstbaumkrebs oder gar Feuerbrand).
Da die Mistel sehr langsamwüchsig ist und auf den Wirtsbaum zumindest inbezug auf Nährsalze aus dem Wurzelsystem angewiesen ist, wäre das sicher ein Auslesefaktor ihrem Wirt einen gewissen Nutzen zu bringen.
Photosynthese betreibt die Mistel ja selber.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Phalaina am 20. November 2011, 22:41:50
Eine einzelne Mistel bringt einen Apfelbaum mit Sicherheit nicht um. Ich muss sagen, meine Mistel hat einem unserer Apfelbäume das Leben gerettet, denn trüge er keine, hätte ich ihn schon geschreddert - ich bin nicht gerade ein Apfelfan, und der andere Baum trägt jährlich mehr Früchte als auf alle unsere Obstkuchen passen. Darüber hinaus ist die Mistel ein hochinteressantes Gewächs - schon von der Keimung an! ;)

Ich würde die Mistelsamen grundsätzlich nur hell lagern, bewittert reifen lassen (also im Freien) und dann im Februar oder März an einem jungen Zweig mit dem Schleim in der Beere festkleben. :)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Günther am 20. November 2011, 22:43:56
Was mich viel mehr interessierte und worauf ich noch keine Antwort erhalten hab: Kann man Misteln auch ohne Wirt ziehen, in Hydrokultur beispielsweise?
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Apfelfreund am 20. November 2011, 22:47:37
Axel, danke für deine Beiträge, auch für den Hinweis, daß sie bei Dir schon jahrzehntelang auf Apfelbäumen wachsen; das sollte die Sorge entkräften, daß Misteln das Todesurteil bedeuten. Macht eigentlich ja auch keinen Sinn, da so die Mistel sich selber die Lebensgrundlage entziehen würde. Da sie auch so langsam wachsen, mache ich mir keine Sorgen. Vielleicht besteht ja auch eine symbiotische Beziehung, oder zumindestens ein friedliches Nebeneinander, ohne Konkurrenz.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Apfelfreund am 20. November 2011, 22:50:41
Soviele Beiträge in so kurzer Zeit, anscheinend habe ich ein altes interessantes Thema rechtzeitig wieder ausgegraben, also, bitte weitere Beiträge, vielleicht auch noch ein paar weitere Erfahrungen, die seit Beginn des Threats gemacht wurden!
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Phalaina am 20. November 2011, 22:58:10
Eine Symbiose vermute ich eher nicht, denn meines Wissen "wehren" sich die Bäume dagegen, von einer Mistel "befallen" zu werden. Ich denke aber, dass eine Mistel - die ja durchaus eine langlebige Pflanze ist - im Regelfalle ihren Wirt nicht so übermäßig strapaziert, dass er abstirbt (obwohl natürlich bei Apfelbäumen zum Beispiel schon starke Ertragsverluste eintreten können). Damit wahrt sich die Mistel die Chance, selbst das Alter zur generativen Fortpflanzung zu erreichen.

@Günther: probiere es aus! Ich vermute, es dürfte eher nicht funktionieren, denn trotz ihrer eigenen Photosynthese scheinen Misteln zumindest einen gewissen Bedarf an organischen Stoffen der Wirtspflanze zu haben und nicht ausschließlich auf Wasser und Nährsalze angewiesen zu sein.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Günther am 20. November 2011, 23:11:14

@Günther: probiere es aus! Ich vermute, es dürfte eher nicht funktionieren, denn trotz ihrer eigenen Photosynthese scheinen Misteln zumindest einen gewissen Bedarf an organischen Stoffen der Wirtspflanze zu haben und nicht ausschließlich auf Wasser und Nährsalze angewiesen zu sein.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß noch nie jemand da Versuche gemacht hat.
Organische Stoffe kann man ja dem Substrat zufügen - wenn man weiß, welche.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Apfelfreund am 20. November 2011, 23:25:32
Zur Anzucht von Hefe nimmt man z.B. Würzeagar, aber hier wachsen eben bevorzugt Hefe und auch Schimmelpilze, vielleicht muß man dann wieder Hemmstoffe zufügen. Auf Standart I Agar wächst noch mehr.

Google doch mal unter Nährboden, vielleicht findest Du weitere Anregungen. Wenn Du nur Agar Agar nimmst, reicht es vielleicht auch schon, der dürfte von Haus aus nicht so leicht verschimmeln.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Phalaina am 20. November 2011, 23:28:18
Also gut, hier gibt's etwas, das in die Richtung geht, auch wenn's nicht über Viscum album ist. ;)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Phalaina am 20. November 2011, 23:33:27
Apropos "dwarf mistletoe": wenn jemand ein Viscum halten möchte, ohne seinen Apfelbaum zu malträtieren, dann kann er es einmal mit der Zwergmistel versuchen. V. minimum ist jedenfalls nicht minder interessant als unsere einheimische Art, lässt sich auf einer Euphorbia relativ leicht kultivieren und macht zudem hübsche rote Beeren. ;)



Zwergmistel

Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 20. November 2011, 23:36:02
hübsch, aber deswegen diese schrecklichen Dinger wieder anschaffen? Muss nicht.

Im neuen Garten hat es übrigens auch wieder gut geklappt. Die beiden Apfelbäume tragen beide jetzt Misteln. Vielleicht fruchten sie dieses Jahr.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Günther am 20. November 2011, 23:40:01
Apropos "dwarf mistletoe": wenn jemand ein Viscum halten möchte, ohne seinen Apfelbaum zu malträtieren, dann kann er es einmal mit der Zwergmistel versuchen. V. minimum ist jedenfalls nicht minder interessant als unsere einheimische Art, lässt sich auf einer Euphorbia relativ leicht kultivieren und macht zudem hübsche rote Beeren. ;)



Zwergmistel



Aber außer den Beeren gibts nicht viel her....
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Phalaina am 20. November 2011, 23:50:46
Naja, die orangefarbenen Blütchen sind auch ganz niedlich, der Rest der Pflanze wächst aber weitestgehend innerhalb des Wirts. Wenn man keine zu großwüchsige Euphorbia als Wirt nimmt, kann man den Wolfsmilch-Topf ganz gut innerhalb einer kleinen Sukkulentensammlung "verstecken".

Wie auch immer - Misteln kultiviert man aber im allgemeinen des Reizes des botanisch Aussergewöhnlichen wegen und selten der Optik halber, oder? ;)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Staudo am 21. November 2011, 07:53:41
Wenn man eine Bank unter einen mit Misteln bewachsenen Baum stellt, kommt noch die zwischenmenschliche Komponente dazu.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 21. November 2011, 08:21:33
Küssen oder Kleben?
Früher wurde der Samen auch zum Herstellen von Vogelleim benützt, hab ich zumindest gehört. Auf einer Bank fängt man halt größere Vögel 8)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: netrag am 03. Juni 2012, 11:19:31
Axel, danke für deine Beiträge, auch für den Hinweis, daß sie bei Dir schon jahrzehntelang auf Apfelbäumen wachsen; das sollte die Sorge entkräften, daß Misteln das Todesurteil bedeuten. Macht eigentlich ja auch keinen Sinn, da so die Mistel sich selber die Lebensgrundlage entziehen würde. Da sie auch so langsam wachsen, mache ich mir keine Sorgen. Vielleicht besteht ja auch eine symbiotische Beziehung, oder zumindestens ein friedliches Nebeneinander, ohne Konkurrenz.

Nochmal zu den Misteln, da ich einen guten Vergleich für die Baumschädigung im Bild festhalten konnte.Dir rechte Pappel hat praktisch noch keine Misteln zu ernähren, die anderen wohl.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: netrag am 03. Juni 2012, 11:20:28
Und nochmal etwas größer
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Apfelfreund am 03. Juni 2012, 15:49:04
Die Bilder sind wirklich aufschlußreich; aber ich denke, daß man es gut selbst in der Hand hat, ob ein Apfelbaum eingeht oder nicht. Schließlich wachsen sie sehr langsam und wenn es überhand nimmt, kann man ja auch noch ab schneiden, was mühsam jahreland gewachsen ist.
Titel: Re:Mistelsamen - Viscum minimum
Beitrag von: Zwiebeltom am 07. Juni 2012, 22:15:57
Naja, die orangefarbenen Blütchen sind auch ganz niedlich, der Rest der Pflanze wächst aber weitestgehend innerhalb des Wirts. Wenn man keine zu großwüchsige Euphorbia als Wirt nimmt, kann man den Wolfsmilch-Topf ganz gut innerhalb einer kleinen Sukkulentensammlung "verstecken".

Ich liebäugele damit, mir Viscum minimum (mitsamt der Wirtseuphorbie) zu ordern.
Wie oft bzw. wie lange kann man denn die roten Beeren sehen, also überhaupt wahrnehmen oder demonstrieren, dass die Euphorbie als Wirt dient?
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 31. März 2013, 00:47:34
Ich klebe morgen mal Mistelbeeren an einen meiner alten Apfelbäume - ist grad die ideale Zeit zur Beerenernte ;)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: martina. am 31. März 2013, 15:27:26
Misteln im eigenen Garten, womöglich in erreichbarer Höhe - das hätte was :D
Bin gespannt, ob Du Erfolg hast. Berichtest Du weiter?
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 23. Mai 2013, 14:35:46
Hallo allerseits,
mal ein kleines Update meines Mistel-Aussäexperiments von Ende März, ein paar von den Samen, die ich auf Augenhöhe und zwischen zwei Regenschauer auf die Schnelle am Apfelbaum wiederfinden und fotografieren konnte:

(http://up.picr.de/14581368yh.jpg)

Zwei Bilder vom selben Sämling:

(http://up.picr.de/14581374we.jpg)

(http://up.picr.de/14581372ql.jpg)

(http://up.picr.de/14581373bm.jpg)


Frage in die Runde:
ist das normal, dass einige 2 Saugfüsschen ausbilden, andere nur einen ???
Es scheinen bei mir fast mehr mit zweien als mit einem zu sein....

Hab die Beeren von einer Mistel an relativ bodennahen Ästen von einem alten Apfelbaum nicht weit entfernt von unserem Dorf gesammelt und gleich danach aufgeklebt.
Hab die Beeren ausgedrückt, wobei da nix Fäden zog, die man hätte drum wickeln können, es war eher eine klebrig-gallertige Masse und der Samen glitschte auch hin und her, wenn ich ihn festdrücken wollte, wahrscheinlich kommt beim Eintrocknen der Masse der Klebeeffekt.
Hab meist Stellen ausgesucht, an denen ein Ast bogig leicht nach oben aus dem Ast, an den ich säen wollte herauswuchs, oberhalb davon, in diese kleine "Kuhle" hab ich die Samen appliziert.
Aber auch glatt am Ast hat es geklappt.

Falls so viele Sämlinge, wie es jetzt den Anschein hat, das Jahr überleben sollten (auf der Höhe, wo ich mit Leiter gesät hab, hab ich nicht nachgeschaut), muss ich wohl nächstes oder übernächstes Jahr etwas ausdünnen :-\

LG,
Gartenplaner

Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 23. Mai 2013, 22:24:40
Die zwei Saugnäpfe sind normal. Hatten auch bei mir immer viele.
Die wachsen so langsam da mußt Du nicht ausdünnen.
Wenn Du ab und an in 5 oder 6 Jahren was erntest von den Zweigen wird das reichen. Jedes Jahr kommt eine Reihe neuer Glieder dazu. Nächstes Jahr die ersten Blätter, dann zwei Stängelchen mit je einem Blattpaar. immer nur ein Schub pro Jahr. Jedes Jahr ein neues Gliederset, so lässt sich das Alter leicht abzählen.
Bis zur ersten Blüte dauert es noch 6-8 Jahre.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 23. Mai 2013, 23:13:18
Danke für die info bezüglich der 2 saugnäpfe!

Ernten wollte ich eigentlich gar nicht, nur die pflanze im garten haben.
Da der apfelbaum auch schon etwas altersschwach ist, möchte ich nicht, dass zuviele mistel wirklich anwachsen, hatte ne ordentliche menge beeren aufgetragen, weil ich nicht dachte, dass doch recht viele keimen würden.....aber das wird sich ja zeigen, wieviele nächstes jahr noch da sind...
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 11. Januar 2014, 01:16:24
die selbst angesiedelten Misteln haben jetzt Früchte angesetzt.

(https://lh3.googleusercontent.com/-fXB2QNVsCTY/UtA-X89LAZI/AAAAAAAAD3E/sXXsgeDE2zY/s144/Mistel%2520Viscum%2520album%2520DSCN6768.JPG)

6 oder 8 Jahre hat es gedauert.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: schnecke am 11. Januar 2014, 11:41:12
Sehr schön!
Mir ist es auch gelungen 3 Misteln an unserem Apfelbaum anzusiedeln.
Und sie sind definitiv nicht durch einen Vogelmagen gegangen, denn sie keimen genau da, wo ich sie aufgetragen habe (in Astgabeln).
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 11. Januar 2014, 14:18:14
die Stellen an denen ich die Mistelfrüchte angeschmiert habe, hatte ich mit einem roten Faden markiert. Im März, wenn die Embryos in den Samen grün sind und beginnen zu wachsen, ist die beste Zeit.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 11. Januar 2014, 17:49:23
Die Samen-Klebestellen zu markieren ist ein guter Tipp.
Ich hab sehr viele Samen im letzten Frühjahr geklebt und hatte im Sommer das Problem, dass Flechten auf den Ästen viel schneller wuchsen, als gedacht und die Embryos mit Saugnäpfchen überwucherten.
Einige hab ich wiedergefunden und freigekratzt, mal schauen, wieviele dieses Jahr erste Blättchen machen werden.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Hardy_whv am 09. Februar 2015, 22:53:52
Hallo allerseits,

ich möchte hier kurz über meine Bemühungen der Mistel-Ansiedlung (Viscum album) in meinem Garten berichten. Ich hatte schon im Dezember ein paar Mistel-Früchte auf Weihnachtsmärkten abgestaubt und an ein paar Pflanzen im Garten aufgebracht. Aber die meisten der Samen konnte ich inzwischen nicht mehr finden. Nun war ich letzte Wochenende in Kassel und dort gabs Misteln in Massen. (Ich wohne in Friesland, und hier gibt es so gut wie keine Misteln.) Habe also Früchte gesammelt und am Sonntag auf Apfel, Eberesche, Felsenbirne und Kopfweide aufgebracht. Ich hatte den Eindruck, dass die Klebwirkung der Früchte jetzt höher war, als noch im Dezember.

Damit die Samen nicht durch Vögel abgepickt werden oder durch sonstige Mechanische Einwirkungen wieder entschwinden, habe ich einige (nicht alle) der Samen durch kleine Gitterkörbe gesichert.

So siehts an der Eberesche aus:

(http://www.hardyhuebener.de/garten/2015-02-08_ansiedlung_viscum_album_auf_sorbus_aucuparia_0113.jpg)

Und so sieht mein kleiner Apfelbaum (Goldparmäne) jetzt aus:

(http://www.hardyhuebener.de/garten/2015-02-08_ansiedlung_viscum_album_auf_goldparmaene_0121.jpg)

Ihr erkennt an den Fotos: Ich meine es ernst ;)

Bin gespannt, ob das was bringt. Drückt bitte die Daumen 8)


Gruß,

Hardy (http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 09. Februar 2015, 22:56:26
Möglichst dünne Ästchen. Bei dicker Rinde werden die nicht mehr überwallt. Die auch den dicken Ästen wachsenden sind uralt.
Könnte gerade gehen bei Dir.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Hardy_whv am 09. Februar 2015, 23:06:09
Hallo Axel,

danke für den Hinweis. Ich habe eigentlich bewusst schon recht kleine Äste genommen. Schaun wir mal.

Gruß,

Hardy (http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 09. Februar 2015, 23:25:27
bei meinen Apfelbäumen hat es auch bei alten dicken Ästen geklappt, ich seh da keine Zusammenhänge. Wichtig ist die Früchte möglichst spät, wenn sie reif sind und der Embryo grün ist, dranzupappen und in großer Zahl. Es hängt davon ab wo sie platziert sind. An manchen Stellen trocknen die jungen grünen Embryos aus.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Hardy_whv am 09. Februar 2015, 23:27:52
Du meinst also, es ist besser, die Früchte sonnenabgewandt anzubringen? Ich habe die Richtung absichtlich gestreut, teilweise oben, seitlich, nach Süd oder Nord gewandt. Ich hoffe, ich habe hinreichend gestreut.

Gruß,

Hardy (http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 09. Februar 2015, 23:32:46
bei ungefähr 20 Samen kommt eine Mistel raus. Man brauch schon einen Haufen um sicher eine männliche und eine weibliche Pflanze zu erzielen. 40 bis 80 Früchte wird man brauchen.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Hardy_whv am 09. Februar 2015, 23:35:48
Ich schätze, dass ich so 10 - 15 ausgebracht habe. Hoffe, die Überlebenswahrscheinlichkeit durch die Gitter zu erhöhen. Jetzt könnte ich an den Gittern ggf. noch etwas Sonnenschutz anbringen. Ob eine Mistelfrucht schon jemals so verhätschelt wurde, wie durch mich? ;)


Gruß,

Hardy (http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 09. Februar 2015, 23:37:33
Je nachdem muss man auch 2 Jahre Geduld haben, bis sich überhaupt erste Blätter zeigen - ich hatte ja im Frühjahr 2013, Ende März (später, kalter Winter, zu dem Zeitpunkt, wo ich die Samen sammelte, war es noch eisig kalt) eine ganze Menge Samen aufgeklebt, da hab ich jetzt die Tage danach gesucht und einige wiedergefunden, davon einer, wo es so ausschaut, als ob dieses Jahr 2 erste Blättchen erscheinen werden.
Ich hatte übrigens extra Samen von Misteln auf einem Apfelbaum für einen alten Apfelbaum in meiner Obstwiese gesammelt.
Den Schutz finde ich etwas übertrieben, die Vögel interessierten sich bei mir für die ausgedrückten Embryos überhaupt nicht, aber damit sind deine "Saatstellen" jedenfalls gut markiert ;)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Hardy_whv am 09. Februar 2015, 23:53:14
Den Schutz finde ich etwas übertrieben, die Vögel interessierten sich bei mir für die ausgedrückten Embryos überhaupt nicht, aber damit sind deine "Saatstellen" jedenfalls gut markiert ;)

Ja, ich neige zu übertriebenem Perfektionismus ;D

Wie gesagt: Die im Dezember ausgebrachten Samen waren bereits fast alle verschwunden. Ob durch Vögel oder mechanische Einwirkungen, weiß ich nicht. Insofern: Sicher ist sicher. Wer weiß - vielleicht etabliert sich das bei Erfolg ja als Standard 8)


Gruß,

Hardy (http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Blauaugenwels am 09. Februar 2015, 23:55:32
Hardy_whv

Aus obstfachlicher Sicht muss ich dich warnen: Wenn du von dem Apfelbaum ernsthaft gute Früchte haben willst, nehme die Mistelsamen ab und überführe sie auf irgendwas weniger wertvolles oder einen alten baum, der sowas verkraftet.

Misteln sind in der modernen Baumpflege endlich als Teilschädlinge angesehen. Sie entziehen dem nachfolgenden Astteil so viel Energie, dass er deutlich im Wachstum nachbleibt.

Ich kenne bei uns (nördlich von München) ganze Bäume, deren grünster Teil die Misteln sind. Manche brechen unter dieser Last fast zusammen. - und ich spreche nicht von den großen, über und über voll bewucherten Pappeln. Da gibt es entlang der S-Bahn nach München hinein gewaltige Mistelvorkommen!!

Sorry, wenn ich jetzt hier anderen auf die Füße steige, aber auch diesen Sachverhalt darf man nicht aus den Augen lassen!
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: lord waldemoor am 10. Februar 2015, 00:00:30
wir schneiden sie auch massenhaft von den obstbäumen. die rehe freun sich
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Hardy_whv am 10. Februar 2015, 00:06:10
Aus obstfachlicher Sicht muss ich dich warnen: ...

Danke für den Hinweis, aber keine Sorge: Als "Hobbybotaniker" weiß ich, was ich da mache. Ich habe auch nicht vor, vier oder mehr Misteln auf dem Apfel groß werden zu lassen.

Wir haben hier um die Ecke den "Park der Gärten" in Bad Zwischenahn. Dort sind in einigen Apfelbäumen Misteln angesiedelt, sogar recht viele pro Baum. Die Bäume sehen dennoch sehr vital aus.

Und im Zweifelsfall ist mir das botanische Erlebnis wichtiger als die Ernte. Habe gerade erst noch einen weiteren Apfelbaum (Prinz Abrecht von Preußen) und eine Mirabelle von Nancy sowie diverse Beerensträucher bestellt. Werde also nicht verhungern ;)

In meinem Gewächshaus habe ich im letzten Jahr auch versucht, Viscum minimum zu etablieren. Das ist eine Mistel, die im Inneren von Euphorbien lebt. Trotz Keimung und guter Entwicklung des Haustoriums hat sich die Mistel leider nicht in der Euphorbia horrida etablieren können.


Gruß,

Hardy (http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif)

PS: Hier im Norden gibt es nur sehr wenige Misteln (Winter zu kalt? Winter zu feucht? Sommer zu kühl?). Insofern steht nicht zu befürchten, dass meine Ansiedlungsversuche hier eine Mistelinvasion auslösen.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 10. Februar 2015, 00:37:32
sehr gute Einstellung, ich beobachte hier auf der Streuobstwiese auch keinen Rückgang des Obstertrages durch Misteln. Es gibt überzählige Bäume, die überlässt man dann den Misteln, an anderen schneidet man an Misteln runter, was zu viel ist. Der zum großen Teil schon in zimtfarbenen Brockenbruch übergegangene Apfelbaum auf unserem Gartenstück, der nur noch einen Strang durchgehende Rinde hat, trägt Zabergäu Renette und eine männliche Mistel.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: paulw am 10. Februar 2015, 10:19:09
Hatte schon mal jemand Erfolg beim Ansiedeln von Föhrenmistel?
Welche Aststärke geht da ?

Ich hab eine Laubholzmistel auf einer Kletterrose und eine auf einem Apfel geschafft, von ca 50 Ausgesääten.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: lord waldemoor am 10. Februar 2015, 11:55:28
meine nordmannstanne bei der voliere ist voll von misteln
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: paulw am 10. Februar 2015, 12:16:10
Die Tannen in unserer Umgebung auch, ist aber eine andere Unterart als auf Föhre. Trotzdem ist so ein Tannenast+Mistel eine tolle Weihnachtsdeko.
 
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: lord waldemoor am 10. Februar 2015, 12:32:24
vor längerer zeit sah ich auch gelbe...lutea?
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: pearl am 10. Februar 2015, 14:05:26
einen schönen Gelbton nehmen Misteln an, wenn sie austrocknen. ;)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: lord waldemoor am 10. Februar 2015, 15:00:13
ja, aber ich habe mal gelbe auf einem baum gesehn
gibt auch welche wo nur gelbe früchte hängen
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Zwiebeltom am 10. Februar 2015, 15:24:29
Misteln mit gelben Früchten könnten Eichenmisteln (Loranthus europaeus) sein. Die verlieren im Herbst die Blätter, so dass die Früchte dann an den kahlen Bäumen besonders auffallen.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: lord waldemoor am 10. Februar 2015, 15:27:43
ja das kann hinkommen, denke es war auch eine eiche
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: paulw am 10. Februar 2015, 15:36:04
Manchmal nehmen Misteln auch am Baum gelbe Töne an.
Ich glaube das die kurz vorm Absterben stehen oder nicht mehr richtig versorgt werden.
Männliche Pflanzen der Laubholzmistel sind meist heller grün als Weibchen.

Die Gelben Früchte sind (in Europa) sicher Loranthus.
Ist doch verbreiteter als man glauben würde.

Interessant finde ich auch den unterschiedlichen Habitus je Nach Wirt. Auf Robinie wirken sie mastig und haben grössere Blätter, Pflanzen auf Pappel sind meist langtriebig und auf Crataegus sind sie klein(10-20cm Dm.) und kompakt. Letztere könnte man schon für eine andere Art halten!
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 10. Februar 2015, 21:30:23
Hier in der Gegend sieht man an eingen Stellen in den hohen Föhren viele Misteln. Leider sind sie in einer Höhe das da niemend ohne gute Kletterausrüstung dran kommt.
Von unten ist mir bei denen nie ein Beerenbehang aufgefallen.
Am besten entdeckt man sie wegen der Triebstücke die gelegentlich abbrechen. Nie mit Früchten.
Dann mal die Krone absuchen.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: APO am 10. Februar 2015, 22:08:51
Hallo und guten Abend,
ich habe mir eben die sehr interessanten Beiträge durchgelesen und habe als Laie eine Frage:
Warum will man Misteln züchten die wachsen doch überall in der Gegend?
Es würde mich wirklich interessieren
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 10. Februar 2015, 22:21:03
 :D ;D

Die, die hier so intensiv sich drüber austauschen, haben/hatten wohl fast alle erstmal KEINE Misteln auf den Bäumen in ihren Gärten.
Und Bei Pflanzenbegeisterten ist es oftmals so, dass, wenn Pflanzen nicht einfach zu erhalten, zu ziehen, anzusiedeln sind, das gerade die Lust (und Gier) darauf anfacht ;D
Hier ist die Pflanze nicht "rar", aber eben eher kompliziert im eigenen Garten anzusiedeln und mit sehr spezieller Lebensweise und deshalb wollen manche die Mistel auf Bäumen im eigenen Garten haben, auch wenn sie auf Bäumen in der nachbarschaftlichen Landschaft haufenweise wächst.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Hardy_whv am 10. Februar 2015, 22:22:32
Hallo!

... ich habe mir eben die sehr interessanten Beiträge durchgelesen und habe als Laie eine Frage:
Warum will man Misteln züchten die wachsen doch überall in der Gegend?

Dann hast du sicher auch gelesen, dass

(Ich wohne in Friesland, und hier gibt es so gut wie keine Misteln.)

D.h. sie wachsen nicht überall in der Gegend, bei uns nämlich nicht.

Misteln sind als Halbparasiten botanisch einfach hochinteressant. Und sich unter einer Mistel zu küssen, soll auch Effekte haben. Da hätt ich dann die passende Mistel gleich im Garten verfügbar (für den Fall, dass mich mal jemand küssen wollen sollte) ;)


Gruß,

Hardy (http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif)

Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: APO am 10. Februar 2015, 22:25:58
Jetzt weiß ich bescheid. Bei uns sind fast alle Bäume besiedelt. Kann ja mal ein Foto einstellen.
Danke für die Info
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: paulw am 10. Februar 2015, 23:29:10
Ausserdem werden manche von uns langsam zu alt um jedes Jahr vor Weihnachten in hohe Bäume zu klettern.
Im Garten kann man sich die Hohe aussuchen.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Enrico am 15. Februar 2015, 11:01:41
Sehr interessant die Anmerkungen auch über die Riemenblume/Eichenmistel (Loranthus europaeus). Bei uns findet man im Moment viele Beeren der Misteln unter den Wirtsbäumen, weil die Vögel bei ihre Futtersuch wohl viele fallen lassen. Nun müßten an den Standorten mit Eichenmisteln doch vielleicht auch ein paar gelbe Beeren unten liegen. Da könnte man doch vielleicht einmal eine Ansiedlung auf Eichen versuchen. Dafür interessiere ich mich nämlich schon länger.

VG Enrico
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Günther am 15. Februar 2015, 11:09:53
Weiße echte Mistelfrüchte hab ich noch nie auf der Erde gefunden.
Die gelben Riemenblumenfrüchte hingegen liegen zeitweise in Mengen unter den Eichen, haben mich aber eigentlich nie interessiert - und die Vögel offenbar auch nicht so sehr....
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 15. Februar 2015, 11:40:37
Wärst Du bereit mal was aufzusammeln und zu verschickend?
Hier gibts die gar nicht und unser Botanischer Garten wäre sicher interessiert.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: paulw am 15. Februar 2015, 16:21:01
Ich habe am Freitag ein fruchtendes Exemplar der Riemenblume auf einer relativ (ca. 20J.) jungen Eiche gesehen (in erreichbarer Höhe)
Komme vielleicht noch mal hin.
Mir fehlen für so was leider die Wirte.

Heute hab ich meine Föhren beschmiert.
Die Beeren der Föhrenmistel scheinen nicht ganz so klebrig zu sein wie die der Laubholzmistel. Aber mit etwas Druck und Reiben ging´s dann.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Enrico am 15. Februar 2015, 17:29:52
Meinst Du die Kiefernmistel würde auch auf Pinus pinea gedeihen? Wenn Du noch Beeren von der Kiefernmistel übrig hast melde Dich doch bitte und wenn man die Riemenblume in den Gärten verbreiten könnte wäre es auch nicht schlecht. Bei mir stehen auch noch ein paar Eichen rum, die bestückt werden könnten
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: paulw am 15. Februar 2015, 17:46:37
Kiefernmistel hab ich alle verklebt, in Ö. wächst sie auf P. nigra und P. sylvestris. Ob Pinie geeignet ist kann ich dir nicht sagen, aber ich denke nicht das sie so sehr auf den Wirt spezifisch ist, eher auf das Klima.
Bei uns gibt es keine, in den Beckenlagen rundum schon.

Ps.: Forstleute werden euch lieben wenn ihr Loranthus verbreitet.
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Enrico am 15. Februar 2015, 19:57:57
Keine Angst liebe Forstleute, ich werde im Falle eines Falles nur meine eigenen Eichen "beimpfen"
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 29. März 2015, 12:18:08
Ich hab vor 2 Wochen mal nach meinem Aussä-Experiment von einer Mistel auf Apfelbaum auf Apfelbaum bei mir gesucht und bin fündig geworden:

(http://up.picr.de/21272983yp.jpg)

(http://up.picr.de/21272985gw.jpg)

(http://up.picr.de/21272977pe.jpg)

2013 angesät hat von denen, die ich auf die Schnelle wiedergefunden habe, erst ein Sämling das erste Blattpaar 2014 ausgebildet, bei den beiden andern wird es wohl erst dieses Jahr soweit sein.
Man sollte sich also in Geduld üben :)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: oile am 05. April 2015, 14:33:21
Ich komme gerade vom Osterspaziergang. Im Wald gibt es nach Niklas reichlich Kronenbruch und es fanden sich auch Kiefernmisteln. Einige wenige Beeren (an der Mistel) habe ich nach Hause gebracht. 8)
Titel: Re:Mistelsamen
Beitrag von: lord waldemoor am 05. April 2015, 15:53:58
damit kannst du vogelleim kochen ;)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 16. Juli 2015, 00:38:35
So sieht der kleine Sämling aus #117, erstes Foto, inzwischen aus :D

(http://up.picr.de/22548353ay.jpg)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 16. September 2016, 23:42:15
 :)


(http://up.picr.de/26842489ni.jpg)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Hardy_whv am 16. November 2016, 20:21:37
Hallo Gartenplaner,

die sehen ja schon richtig propper aus. Wenn ich das richtig sehe: 2013 ausgesät, nun also 3 1/2 Jahre alt?

Ich hatte in Post 87 meine Aussaatversuche vom Februar 2015 vorgestellt. Die Samen hatten im Laufe des Jahres dann auch alle artig ihr Haustorium ausgebildet. In diesem Jahr suchte ich verzweifelt (da vergeblich) nach weiterem Leben in den Sämlingen. Kein Wachstum. Im Grunde hatte ich die Aussaat abgehakt. Vor ein paar Tagen nun entdeckte ich dies auf dem Apfelbaum:

(http://www.hardyhuebener.de/garten/2016-11-13_viscum_album_apfelbaum_2jahre_alt_9616.jpg)
Naja, eine vitale Mistel sieht anders aus, aber Leben ist in dem Kerl wohl vorhanden. Der grüne Knubbel am rechten oberen Fotorand ist ein zweiter (allerdings noch mickrigerer) Sämling.

Füs Küssen unter der Mistel dürfte die Wirkung noch nicht ausreichen, aber ich hoffe, dass sich im kommenden Jahr daraus so langsam erkennbar eine Laubholzmistel (Viscum album) entwickelt.


Gruß,

Hardy    8)

Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 17. November 2016, 10:22:11
Hallo Hardy,
hm, deine Sämlinge sehen auch ein bisschen angeknabbert aus, zumindest die schon vorhandenen Blättchen.
Aber es schieben sich ja schon Neutriebe heraus.
Bei mir war es aber auch so, dass die "Keimlinge" - zumindest die ein, zwei, die ich wiederfand - erst sehr langsam wuchsen und lange in einem ähnlichen Zustand verharrten.
Inzwischen scheint das Wachstum zügiger zu verlaufen, wie es der Zufall will, hab ich letzte Woche nochmal im Apfelbaum gesucht und insgesamt 4 Sämlinge gefunden und fotografiert:

(http://up.picr.de/27455975nu.jpg)

(http://up.picr.de/27455974ue.jpg)

(http://up.picr.de/27455973zv.jpg)

(http://up.picr.de/27455972qj.jpg)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Hardy_whv am 18. November 2016, 08:20:15
Hi Gartenplaner,

...hm, deine Sämlinge sehen auch ein bisschen angeknabbert aus, zumindest die schon vorhandenen Blättchen.

ja, WER knabbert da an meinen Misteln? Ich werde im nächsten Jahr wohl nach Schädlingen umschauen müssen.


Bei mir war es aber auch so, dass die "Keimlinge" - zumindest die ein, zwei, die ich wiederfand - erst sehr langsam wuchsen und lange in einem ähnlichen Zustand verharrten.

Danke, das ist sehr ermutigend!

Deine Pflanzen sehen sehr gut aus und sind für mein Ansiedlungsprojekt sehr motivierend!


Gruß,

Hardy  8)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 07. März 2017, 14:32:30
Ich habe vorletzte Woche nochmal intensiv den laublosen Apfelbaum abgesucht und jetzt insgesamt 7 etablierte Sämlinge mit Trieben mit Blättern gefunden, wobei die sich im Grau-braun-grün-Mischmasch von mit Flechten besetztem Astgewirr momentan gut durch ihre olivgrüne Farbe tarnen.
Ich habe damals leider nicht genau gezählt, wieviel Samen ich angekleistert hatte, es müssten aber um die 30-40 gewesen sein, also die Keim- und Etablierungsrate ist nicht sehr hoch, aber es funktioniert.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 07. März 2017, 19:53:58
Vor nicht so langer Zeit, max 3 Monate, gab es in einer Gartensendung im Fernsehen (deutscher Sender), einen Bericht über Misteln. Dort  war auch ein Experte, der die Aussaat von Misteln erklärte. Wenn ich Interesse an Misteln hätte, dann hätte ich sie auf Weiden gesät und nicht auf Obstbäume  :)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: andreasNB am 07. März 2017, 19:58:22
Wenn ich Interesse an Misteln hätte, dann hätte ich sie auf Weiden gesät und nicht auf Obstbäume  :)
Nuja,
Obstbäume haben den großen Vorteil das sie lange nicht sooo groß werden wie allermeisten Weidenarten.
Und auf einer Obstwiese stehen nun mal typischer Weise eher Obstbäume als Weiden  ;)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 07. März 2017, 20:44:44
Ja, dafür kann man Weiden sehr stark zurück schneiden und wenn sie dennoch zu stark wächst, dann kann man sie ringen ;)

Man kann sich auch so immer neue junge Triebe für die Aussaat von neue Mistelpflanzen heran ziehen. Dann habe ich auch dies hier im Hinterkopf  :) :http://www.streuobst-rlp.de/mistel-problematik.html
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 22. März 2018, 11:42:29
Mal ein kleines Update meiner Aussaat von 2013:

(https://up.picr.de/32018670rp.jpg)

(http://up.picr.de/32018671lc.jpg)

(https://up.picr.de/32171537qd.jpg)

(http://up.picr.de/32018673su.jpg)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 08. Mai 2018, 21:09:16
"Misteln: "Unmögliche" Atmung
Der Pflanze fehlt ein eigentlich überlebenswichtiger Enzymkomplex"
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Albizia am 02. November 2018, 15:00:33
bei ungefähr 20 Samen kommt eine Mistel raus.

Ich hatte Glück und brauchte nur fünf Samen.  ;) Bei der Aufbringung des Samens an den Apfelbaum habe ich die "Schleudermethode" von Dr. Ramm aus diesem, eigentlich für Kinder gedachten Film über die Mistel verwendet. (ab Minute 1:03)

Hat offensichtlich geklappt.  :D Denn  heute entdeckte ich das:  8) :D
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Albizia am 02. November 2018, 15:11:00
Und wenn ich das richtig sehe, sind es sogar zwei, die dicht nebeneinander wachsen.

Na hoffentlich kommen sie sich nicht in die Quere.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: enaira am 02. November 2018, 15:32:48
Spannend! :o
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 22. November 2018, 11:19:45
5 Jahre hats bei mir bis zur ersten Blüte gedauert:

(https://up.picr.de/34399439lv.jpg)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 18. April 2021, 10:43:47
Im Februar 2021:

(https://up.picr.de/41001945db.jpg)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 18. April 2021, 11:08:39
Bei den Misteln kann man schön exponentielles Wachstum in Zeitlupe sehen.
Dünne Äst sind eigentlich nur aus einem Grund besser geeignet. Dicke Borke kann sie nicht durchdringen. Eigentlich wächst sie durch das Rindenwachstum des Baumes in die saftführende Schicht ein. Bei Borke natürlich nicht mehr. Aber Äpfel haben auch am alten Baum junge Rindenzonen.

Birken werden eigentlich kaum besiedelt, angeblich ist die gar nicht besiedelbar. In unserer Gegend fand ich die bis vor kurzem nie. ;) Denn dem Botanischen Garten Bayreuth habe ich vor vielen Jahren Saatgut aus dem Berliner Umland mitgebracht. In Bayreuth gibt es jetzt dort auf zahlreichen Birken der nördlichen Halbkugel schöne Mistelbesiedelungen. Mittlerweile sind die seit ein paar Jahren geschlechtsreif und sollten auch hier diese Arten besiedeln können.
Ich nehme schwer an, dass da eine genetische Anpassung vorliegt, die halt noch nicht das ganze Areal erobert hat. Ich weiß nicht ob diese Form auch anderswo schon verbreitet ist.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: andreasNB am 18. April 2021, 11:24:43
Also hier sehe ich Misteln auf diversen Laubbäumen.
Birke, Robinie, Eberesche und auch auf Linde meine ich sie schon gesehen zu haben.
Noch sind die Bäume ja kahl.
Ich versuche mal in den nächsten Tagen dran zu denken und mir die Arten zu notieren.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 18. April 2021, 11:37:01
Auf Linde geht leicht (eine habe ich sogar am Stamm eines Straßenbaumes gezogen), auch Rosskastanie habe ich in Berlin gesehen. Birke war hier so wenig  denkbar, daß mir die Gärtner Literatur zeigten, daß dies unmöglich sei.
Meine Fotos haben sie eines besseren belehrt. Birke ist auch auf schlechten Bildern gut zu erkennen.

Das Problem mit dicker Borke kann man auch mit einem Messer beseitigen. Auf der frischen Wunde geht es gut.

Wie ich gerade sehe wohnst Du in MAcPom das könnte mit der Population in dem Berliner Umland ein zusammengehöriges Verbreitungsgebiet sein. Wie gesagt hier im Süden mir noch nicht aufgefallen. Meist Pappeln, Weiden und Obstbäume. und natürlich die beiden Arten auf Tanne und Föhre.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Albizia am 18. April 2021, 12:29:45
Ich hatte Glück und brauchte nur fünf Samen.  ;) Bei der Aufbringung des Samens an den Apfelbaum habe ich die "Schleudermethode" von Dr. Ramm aus diesem, eigentlich für Kinder gedachten Film über die Mistel verwendet. (ab Minute 1:03)

Hat offensichtlich geklappt.  :D Denn  heute entdeckte ich das:  8) :D

Meine Mistel ist auch schon ordentlich gewachsen.  :D Wollte sie gerade fortografieren, aber der Akku ist leer. Dann später.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Albizia am 18. April 2021, 12:34:15
Und wenn ich das richtig sehe, sind es sogar zwei, die dicht nebeneinander wachsen.

Na hoffentlich kommen sie sich nicht in die Quere.

Die zweite Mistel ganz dicht neben der Anderen ist übrigens vor kurzem abgestorben und wurde abgeworfen. So dicht nebeneinander wie auf dem Foto zu sehen, scheint nur die stärkere Mistel es zu schaffen, die Konkurrenz unter der Baumrinde scheint doch zu groß.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Albizia am 24. April 2021, 22:14:06
Nun gibt es auch ein Foto von der selbst ausgesäten Mistel im kleinen Apfelbaum.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Albizia am 24. April 2021, 22:22:53
Sind diese kleinen gelblichen Bubbel in der Mitte der Verzweigungen etwa schon Blütenansätze? Das könnte ich ja kaum glauben, denn ausgesät hatte ich die Mistel erst Anfang 2018. Also ist sie erst vor 3 Jahren "geschlüpft".

Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 24. April 2021, 22:29:22
So aus dem Bauch raus tippe ich auf ein Männchen. Vielleicht sind die eher frühreif?
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Albizia am 25. April 2021, 07:52:10
Mhm, das wäre ja schade, dann gäbe es später keine Beeren. Dann müßte ich mich damit trösten, dass männliche Exemplare bei Misteln viel seltener vorkommen.

Und ehrlich gesagt, wußte ich bis zu deiner Bemerkung auch gar nicht, dass Misteln zweihäusig sind. Wieder was gelernt. Danke, Axel!  :)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 03. März 2022, 21:59:02
Biene heute an männlichen Mistelblüten:

(https://up.picr.de/43131628xu.jpeg)

Die Weibliche ein Ast weiter:

(https://up.picr.de/43131629dc.jpeg)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: thuja thujon am 03. März 2022, 22:13:08
`Schön´.

Man könnte auch ein Handgelenk mit Leishmaniose zeigen, an dem eine Ratte nagt.  ;)

Obst ist nicht so deins, oder?
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 03. März 2022, 22:29:03
Wie kommst du darauf?
Die alten Hochstämme erhalte ich, so lange es geht, “alte Sorten” und interessantes “neues Obst” hab ich schon für viele Abgestorbene als Ersatz gepflanzt.

Aber einen “Obst-Tunnelblick” hab ich definitiv nicht  ;)

Der Apfelbaum hat(te) keine Kronenspitze mehr, ich ging eher vom baldigen Absterben aus, da schien mir das Experiment interessant.

Gibt bisher auch keine Ausbreitung.
Allerdings scheint die Ruine nun doch wieder eine neue Kronenspitze zu schaffen.
Vielleicht wegen der Misteln?  8)  ;D
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: thuja thujon am 03. März 2022, 22:35:21
Dann bin ich beruhigt und hätte es evtl auch mal ausgekostet. 
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Natternkopf am 03. März 2022, 22:40:10
Man könnte auch ein Handgelenk mit Leishmaniose zeigen, an dem eine Ratte nagt.  ;)

Oder: So was anschauen gehen.  ;)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: thuja thujon am 03. März 2022, 23:49:18
Danke für den Link. Merke, wenn ich mal in Zürich bin, im Moulagenmuseum vorbeigucken.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 03. März 2022, 23:57:53
Es gibt übrigens einen Thread mit ganz vielen weiteren “Unappetitlichkeiten”:
Schmarotzerpflanzen - Orobanchen + Co  ;)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Chica am 04. März 2022, 07:15:31

Ich hatte Glück und brauchte nur fünf Samen.  ;) Bei der Aufbringung des Samens an den Apfelbaum habe ich die "Schleudermethode" von Dr. Ramm aus diesem, eigentlich für Kinder gedachten Film über die Mistel verwendet. (ab Minute 1:03)


Ein sehr schöner Film  :D.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Weidenkatz am 04. März 2022, 08:37:33
Ich bin ziemlich baff über das Thema  ???. Habe gerade einen Vortrag zum Thema Streuobstwiesen gehört von jemand, der sein Leben zwar voll und ganz dem Obstbau / Erhaltung von Streuobstwiesen verschrieben hat, der aber alles andere als zaghaft/ zart besaitet auftritt.
In seinem Vortrag wurde die Mistel quasi als das personifizierte und extrem schwer zu kontrollierende Ende auch junger vitaler Obstbäume beschrieben.
Gibt es Misteln und Misteln?
Oder sind Eure Erfahrungen andere? Mich würden gerade die interessieren,die schon vor vielen Jahren damit experimentiert haben?
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 04. März 2022, 11:02:43
An einigen Standorten tun sich Misteln richtig schwer. Unter meinen Klimabedingungen bin ich froh wenn ich diese interessante Pflanze am Leben erhalten kann.
Die Streuobstwiesen hier sind oft vergreist.
Da sterben natürlich die Bäume ab. In meiner Gegend in der Regel völlig ohne Mistelbefall. Auch junge Bäume können rasch an Kragenfäule oder anderen Infektionen sterben.
Gerade neu angelegte Streuobstwiesen werden erstens kaum bis gar nicht fachmännisch gepflegt und sind auch öfter mit ungeeigneten Sorten und Unterlagen besetzt. Da muß man sich über nichts wundern.
Ich beobachtete allerdings einige Bäume über Jahrzehnte die einen starken Mistelbewuchs aufweisen und kaum Abbauerscheinungen zeigen.
Das sind in der Regel Liebhaber die Misteln lieben und gelegentlich mal eine der älteren Misteln beernten.
Die Exemplare die auf hohen Pappeln und Weiden wachsen sind ja kaum zugänglich. Den Mistelhysterikern aber so gut wie immer ein Dorn im Auge.

Vermutlich ist die Tatsache das stark mit Misteln befallene alte Streuobstwiesen eben auch sehr ungepflegt sind und die Bäume daher auch einen starken Befall mit Plagen wie Obstbaumkrebs und anderen langfristig tödlichen Krankheiten haben. Das läuft wohl auf das Henne und Ei Problem raus.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 04. März 2022, 13:28:21
In einem alten Thread zu Misteln hatte ich das als interessanten Gedanken gefunden:
Würde mich mal interessieren, wie lange Mistel angeblich benötigen, um einem Baum den Garaus zu machen.

Da in meiner Umgebung sehr alte Apfelbäume stehen, die über und über mit M. bedeckt sind, kann ihre Schädlichkeit nicht so stark ausgeprägt sein. Eventuell eine Art Ammenmärchen?

Ich denke, dass eine Mistel gar kein Interesse daran haben kann, ihren Wirt zu killen! Sie ist ja selbst strauchig und auf eine gewisse Langlebigkeit eingerichtet, und anders als chlorophyllfreie Schmarotzer betreibt sie eigenständig Photosynthese und dürfte daher schon aus diesem Grund weniger schädigend für ihren Versorger sein. Ich vermute mal, dass zum Beispiel ein Befall mit Schadpilzen für den Baum viel fataler ist, besonders wenn sich das Gehölz bereits im Zustand allmählicher Vergreisung befindet.

In diesem Zusammenhang interessiert mich eine andere Frage: kann eine  Mistel, die ja ein vitales Interesse am Überleben ihres Wirtes haben dürfte, nicht sogar durch Ausscheiden bestimmter fungizider Stoffe über ihre Haustorien einem Pilzbefall des Wirtes entgegenwirken?  ::)
Im weiteren Verlauf hatte Knorbs dann auch eine Studie verlinkt, die von der Mistel gebildete fungizide Substanzen nachgewiesen hat.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: thuja thujon am 04. März 2022, 15:27:02
Fungizide Substanzen kann man fast überall nachweisen. Auch der menschliche Körper produziert welche. Und bei Pflanzen sind es viele mehr, weil sie nicht weglaufen können. So sind 99,9% aller Pestizide in unserer Pflanzlichen Nahrung natürlichen Ursprungs und von der Pflanze selbst hergestellt. Die müssen aber nicht zwangsläufig dafür sorgen, das die Pflanzen von nichts befallen werden und immun sind.

Warum sollte die Mistel kein Interesse daran haben können, ihren Wirt umzubringen? Es kann ihr völlig egal sein, solange sie zur Samenreife kommt, bevor der Baum tot ist, dann hat sie erreicht was sie braucht.
Auch Mehltau oder Schorf oder Kragenfäule müsste man sonst unterstellen, das sie ihren Wirt nicht umbringen wollen. Tun sie aber manchmal, auch wenn sie nicht allein dafür verantwortlich sind. Ich denke hier sollten wir nicht zu viel Intelligenz in Schadorganismen reininterpretieren. Es gibt immer nur zeitlich begrenzte Phasen, und die können manchmal auch aktiv gesteuert werden, wie es bei zB Mykorrhiza der Fall ist, da reguliert die Pflanze die Aktivität des Pilzes zu ihrem Nutzen mal hoch und mal runter. 
So könnte man sich das auch bei Misteln vorstellen und so wie Partisanengärtner schreibt, auf manchen Standorten habens die Misteln schwer und vielleicht haben sie es mit manchen Sorten dort noch schwerer und dann gibts noch gute Jahre und schlechte Jahre und harte Zeiten und nicht nur schwarz weiß sondern soundsoviel % habens und soundsoviel nicht usw.

`Die Mistel hat kein Interesse daran, ihren Wirt umzubringen´ kann ich jedenfalls nicht unterschreiben.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 04. März 2022, 18:14:01
Brauchst du auch nicht  :)
Gibts keine neuen/interessanten Forschungsergebnisse zu den Misteln?
Das fand ich vor einer Weile:
"Misteln: "Unmögliche" Atmung
Der Pflanze fehlt ein eigentlich überlebenswichtiger Enzymkomplex"
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: thuja thujon am 04. März 2022, 19:23:23
Hier mal eine Folgearbeit zu deiner Pressemeldung: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S156772492100146X
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: neo am 04. März 2022, 20:11:29
Vermutlich ist die Tatsache das stark mit Misteln befallene alte Streuobstwiesen eben auch sehr ungepflegt sind und die Bäume daher auch einen starken Befall mit Plagen wie Obstbaumkrebs und anderen langfristig tödlichen Krankheiten haben. Das läuft wohl auf das Henne und Ei Problem raus.
Aber Fakt ist schon, dass ein Ast mit der Zeit absterben kann, nach dem Punkt, wo die Mistel angedockt hat? Und dass man sie deshalb doch besser pflegerisch entfernen würde an Obstbäumen, auch um die weitere Ausbreitung dort zu verhindern?
.
Wir haben seit Jahr und Tag ich glaube zwei Misteln in einer oder zwei Pappeln. Ich sah da bisher Null an Vermehrung. Nicht in den Nachbarpappeln, nicht in den Obstbäumen vom Nachbarn, die er allerdings auch pflegt. Also wohl nicht die beste Mistelgegend bei uns.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: thuja thujon am 04. März 2022, 20:32:42
Obstbäume oder auch Teile davon sterben auch ab, weil sie nicht ausreichend mit Nährstoffen und Wasser versorgt werden.
Die Mistel ist nicht an allem schuld.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: neo am 04. März 2022, 21:17:52
Die Mistel ist nicht an allem schuld.
Ich suche nicht "den Bösewicht". Aber wenn oben am Ast einer am Abzapfen ist, und der Ast stirbt dann genau oberhalb des Zapfhahns ab, so scheint mir der Zusammenhang naheliegend. Wenn einer zapft mag das ja noch gehen. Aber wenn da viele drinsitzen und einen heben ::), Prost, das sieht für mich nicht gesundheitsfördernd aus.
("Zu viele" hat ja dann scheinbar auch mit dem sich ändernden Klima zu tun.)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 04. März 2022, 21:44:21
Das ein Ast ab dem Punkt abstirbt an dem eine Mistel sitzt habe ich persönlich noch nie gesehen. Ich nahm bisher an das der Saftstrom durch baumeigene Hormone getriggert werden muß, wie es auch bei abgtragenen Ästen der Falll ist die sterben ja auch ab wenn die Hormone ausfallen.
Da bekommt die Mistel keinen Saft nehme ich an.

Das allerdings Äste mit Mistelbesatz absterben habe ich schon öfter bei sehr alten Bäumen gehabt. Dann waren auch die Misteln spätestens innerhalb weniger Monate perdü. Ein Ende mit einer lebenden gesunden Mistel ist mir noch nicht untergekommen.
Solche Misteln zerlegen sich relativ schnell. Einzelne Triebe fallen ab bis nur noch der Knubbel sichtbar ist. Ein frischer Austrieb ist bei mir nie erfolgt.

Ich nehme an das dies eine normale Abwehr ist.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: lord waldemoor am 04. März 2022, 21:55:40
hier stehn obstbäume mit 100 misteln, das schwächt die bäume sehr
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 05. März 2022, 00:11:36
Der Apfelbaum auf dem ich mein Experiment gestartet habe, hat schon seit über 10 Jahren keine Kronenspitze mehr, die ist abgestorben und teilweise schon herunter gebrochen und am Stamm gibt’s immer wieder große Pilzfruchtkörper.
Unterhalb treibt er aber immer wieder neue Äste, die allerdings sofort schirmartig überhängen.
Da sich so “Schichten” von Ästen übereinander gebildet haben, sterben regelmäßig die zuunterst liegenden ab, die, welche zu sehr im Dunkeln liegen.
Ich hatte von Anfang an immer etwas Sorge, dass schnell die Äste mit den Misteln dran sein könnten, ist bisher aber noch nicht der Fall gewesen.

Edit: so sieht das aus:

(https://up.picr.de/43141414ew.jpeg)

Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 05. März 2022, 07:30:37
Wäre ja kein Ding die Misteln zu reduzieren. Dazu reicht es die sichtbaren Triebe im Winter abzubrechen (und zu nutzen). Dadurch schränkt man die Photosynthese der Mistel ein und auch der Bedarf an Nährstoffen sinkt dramatisch.
Das Fruchten der weiblichen Misteln fällt dann auch ein paar Jahre aus, die Misteln sterben dadurch ja nicht gleich ab. Sie brauchen aber wieder ein paar Jahre um blühreif zu werden. Ich  habe mal beim Obstbaumschnittt versehentlich eine ältere  Mistel abgebrochen, da hat es sehr lange gedauert bis sie wieder so weit war.

Gerade bei Frost sind die Triebe sehr brüchig und diese Pflegemaßnahme wäre mit einem Haken an einem langen Stiel sicher gar nicht so aufwändig.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Albizia am 06. März 2022, 12:17:51
Ich hatte Glück und brauchte nur fünf Samen.  ;) Bei der Aufbringung des Samens an den Apfelbaum habe ich die "Schleudermethode" von Dr. Ramm aus diesem, eigentlich für Kinder gedachten Film über die Mistel verwendet. (ab Minute 1:03)
Ein sehr schöner Film  :D.
.
Ja,das finde ich auch!  :D
.
Seit der Anbringung der 5 Mistelbeeren zu Beginn 2018 ist die einzige gekeimte männliche Mistel gut gewachsen und blüht jetzt. Bisher hat sie dem Apfelbuschbaum nicht geschadet, alle Äste oberhalb der Mistel (sie wächst am Hauptstamm) sind nach wie vor kräftig, blühen und fruchten.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: netrag am 16. März 2022, 08:28:12
Bisher hat sie dem Apfelbuschbaum nicht geschadet, alle Äste oberhalb der Mistel (sie wächst am Hauptstamm) sind nach wie vor kräftig, blühen und fruchten.
Solange es bei einer Mistel bleibt, wird auch kein Schaden auftreten. Allerdings habe ich gesehen, daß bei übermäßigen Mistelbewuchs der Wirt eingeht.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 16. April 2022, 23:06:29
Ich hab die Tage einen Baum aufgeastet, der neben dem Apfelbaum mit den Misteln steht.
Ich wunderte mich, warum die Ästchen irgendwie klebrig waren und hab genauer geschaut:

(https://up.picr.de/43416313sd.jpeg)

(https://up.picr.de/43416320qa.jpeg)

Auch an noch nicht entfernten Ästen:

(https://up.picr.de/43416312vh.jpeg)

Es scheint auf Pecan-Nuss aber nicht erfolgreich:

(https://up.picr.de/43416315ih.jpeg)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 21. Dezember 2022, 14:38:27
... hier habe ich einen sehr interessanten Artikel über die starke Ausbreitung der Mistel und die resultierenden Schäden.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Albizia am 19. Dezember 2023, 11:19:15
Meine 2018 aufgebrachte Mistel macht sich gut und wächst und wächst und wächst. Sie hat mittlerweile einen Durchmesser von 45 cm. Bisher hielt ich sie für ein männliches Exemplar.
Allerdings hat sie dieses Jahr eine einzige weiße Beere.  ???
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Albizia am 19. Dezember 2023, 11:22:55
Hier sieht man sie. ich wundere mich allerdings darüber. Doch kein "Männchen, sondern ein "Weibchen"?

Ich habe genau geschaut. Es sind keine zwei Misteln, sondern eine einzige. Seltsam. Hat jemand eine Erklärung?
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Hyla am 19. Dezember 2023, 11:29:55
Wo ist das Problem?  ???
Dauert halt etwas, bis sie geschlechtsreif sind.
Wenn man beim unteren Foto links mittig durchguckt, sieht man noch eine Beere.  :D
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 19. Dezember 2023, 13:18:47
Ich habe keine Ahnung wer die bestäubt.
Aber sie sind ja entweder weiblich oder männlich. (mag sein das es Zwitter gibt)
Wenn also keine männliche in der Nähe blüht wird die Bestäubung recht spärlich sein.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 19. Dezember 2023, 13:30:38
Das Deine erst 5 Jahre alt sein soll erscheint mir ungewöhnlich.
Im ersten Jahr kommen  ja die ein bis zwei Saugscheiben. Im zweiten das erste Blattpaar und dann jedes Jahr eine Verdoppelung der Enden. Wenn also keine Triebe abgebrochen werden, kann man das Alter leicht bestimmen.
Mir ist allerdings schon öfter eine untergekommen die einige Jahre oberflächlich von Vögeln oder Menschen abgebrochen wurde und dann deutlich weniger Glieder aufwies als es ihrem Alter gemäß sein sollte.
Da waren dann in einem Fall schon mal 3 Jahre keine Triebe erkennbar, weil ein scheuerndes Seil den Austrieb jeweils bald entfernte.
Allerdings ist mir hier noch nie eine Laubbaummistel untergekommen der mehr als eine Verzweigung im Jahr schaffte. Vielleicht ist das in einem milden Klima anders, da habe ich keine Beobachtung.
Man kann also nur das Mindestalter sicher bestimmen.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 19. Dezember 2023, 13:40:52
Hast du nur eine einzige Mistel?
Wenn ja, wie Partisanengärtner schreibt, wenn in der Umgebung wenige wachsen, sind nur wenige Bestäuber mit Pollen für die weiblichen Blüten deiner unterwegs.
Bei mir hat’s auch 5 Jahre bis zur Fruchtbildung gebraucht, ich hatte aber von Anfang an mehrere Pflanzen auf einem Baum, darunter auch zwei Männchen:

5 Jahre hats bei mir bis zur ersten Blüte gedauert:

(https://up.picr.de/34399439lv.jpg)

(Meine Fünfjährige war auch weniger üppig…)
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Gartenplaner am 19. Dezember 2023, 14:40:42
Ich habe keine Ahnung wer die bestäubt.


Anfang März sah ich Bienen dran:
Biene heute an männlichen Mistelblüten:

(https://up.picr.de/43131628xu.jpeg)

Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 19. Dezember 2023, 15:39:10
Danke Dir. Ja im März sind eigentlich auch die Samen am Besten zum Aussähen, weil da die Beeren richtig reif sind. Wichtig ist auch die Samen nicht abzudecken.
Die Embryonen in den Beeren haben einen Lichtbedarf, sonst verhungern die.
Ich wollte mal die Verlustrate der ausgebrachten Samen verringern und habe ein Kreppband drum gewickelt. Nachdem ich es entfernte war gar keiner gekeimt. :P
Als ich das mit dem photosyntheseabhängigen Embryo erfahren habe war mir klar warum.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Albizia am 31. Dezember 2023, 11:16:35
Wenn man beim unteren Foto links mittig durchguckt, sieht man noch eine Beere.  :D
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Du hast recht, ich habe nochmal nachgeschaut, es gibt tatsächlich eine zweite Beere.  :D
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Wenn also keine männliche in der Nähe blüht wird die Bestäubung recht spärlich sein.
Es ist nun das erste Jahr mit einer zwei Beeren, seitdem ich den Mistelsamen Anfang 2018 auf das Apfelbäumchen aufgebracht habe. Vermutlich hat sie jetzt die entsprechende Reife erreicht. Da ich mitten in einer Kleinstadt wohne, gibt es, wenn überhaupt, vermutlich in Gärten nur wenig Misteln auf Bäumen, die Bestäubungsrate dürfte also gering sein. Die nächsten Misteln, die mir bekannt sind, sitzen auf uralten Apfelbäumen von Streuobstwiesen, die richtig weit außerhalb der Kleinstadt liegen.
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Das Deine erst 5 Jahre alt sein soll erscheint mir ungewöhnlich.
Im ersten Jahr kommen  ja die ein bis zwei Saugscheiben. Im zweiten das erste Blattpaar und dann jedes Jahr eine Verdoppelung der Enden. Wenn also keine Triebe abgebrochen werden, kann man das Alter leicht bestimmen.
Dann habe ich sie entweder 2017 oder Anfang 2018 ausgebracht. Hier habe ich das erste Blattpaar im November 2018 entdeckt. Guck: -  :D -  Es waren anfänglich zwei Misteln, die andere war aber bereits im nächsten Jahr abgestorben. Und schade, daß der Film über die Mistel (aus der Sendung mit der Maus) nicht mehr verfügbar ist.
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Danke für das Foto mit den Bienen, Gartenplaner!  :D
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: partisanengärtner am 31. Dezember 2023, 15:37:55
Danke fürs zeigen Albizia.
In dem Jahr war sie schon im zweiten Wachstumsjahr. Erst kommen die Saugnäpfe im Jahr der Aussaat. Im ersten Wachstumsjahr ein einzelnes Blattpaar, im zweiten verzweigt sich die Jungpflanze das erste Mal. Wäre also bereits das dritte Jahr nach der Aussaat.
Aber das ist eigentlich Erbsenzählerei die aber Neulingen in der Mistelansaat schon hilfreich ist.
Titel: Re: Mistelsamen
Beitrag von: Albizia am 03. Januar 2024, 11:00:59
In dem Jahr war sie schon im zweiten Wachstumsjahr. Erst kommen die Saugnäpfe im Jahr der Aussaat. Im ersten Wachstumsjahr ein einzelnes Blattpaar, im zweiten verzweigt sich die Jungpflanze das erste Mal. Wäre also bereits das dritte Jahr nach der Aussaat.
Aber das ist eigentlich Erbsenzählerei die aber Neulingen in der Mistelansaat schon hilfreich ist.
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Da hast du recht, Axel. Alles klar, danke! Ich war übrigens sehr erstaunt über das rasante Wachstum. Am 17.4.21 sah sie noch so aus. (Siehe unten) In dem verschwundenen Film wurde genau gezeigt, wie jede weitere Verzweigung ein Jahr ausmacht.