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Garten- und Umwelt => Pflanzengesundheit => Thema gestartet von: Hannah am 24. Februar 2004, 20:10:29
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Noch ist es nicht so weit, aber nach der Blüte der Helleborus orientalis
fressen bei mir seit 2 Jahren kleine Raupen ( etwa 1,5 cm) mit gelbem Kopf und weißem Körper die neuen Blätter. Sie hängen in Massen an der Unterseite der Blätter und fressen und fressen , sodass nur mehr ein Gerüst übrigbleibt.
Ich habe noch kein Gift probiert ,nur die Tierchen abgeklaubt; im darauffolgenden Jahr waren es dann noch mehr. Die Pflanzen sehen schrecklich aus und können natürlich nicht mehr so gut wachsen.
Was soll ich tun ? Hannah
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Hallo Hannah,
das ist eine sehr interessante Beobachtung. Sind die Raupen sehr beweglich oder eher träge?
Wenn sie auftauchen, musst du unbedingt ein Foto machen.
LG Silvia
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Ich kann mit gutem Gewissen die raupentechnischen Koryphäen des Entomologie-Forums empfehlen...
Mach' mal ein scharfes Photo, oder eine gute Zeichnung und setze sie dort ins Forum. Wichtig sind Zahl und Anordnung der Beine, Zahl der Segmente, Größenangaben usw.
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Ein Foto ist immer hilfreich, aber dann ist es wieder zuspät.... hmmm.
Falls du dich genau erinnerst und beschreiben kannst, dann könnte ich versuchen, den Käfer zu bestimmen.
Gruss
Albrecht
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Hallo Hannah,
die Bestimmung so aus der Ferne ist natürlich schwierig. Könnte eine Eulenart (Gammaeule ?) sein.
Durchsuche mal vorsichtig die oberen 10 cm Erde unter den Helleboren. Siehst du da kleine (weniger als ein Millimeter), evtl. weisse oder hellgrüne Eier?
Wenn ja, würde ich die Erde austauschen.
Schöne Grüße
Hans
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Interessant finde ich, dass es Raupen sind. Ich werde in Zukunft meine angefressenen Helleboren besser unter die Lupe nehmen. Bisher hielt ich immer Schnecken für die Übeltäter.
LG Silvia
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Hallo!
Hier habe ich die Fotos dazu.
Die Abbildung links zeigt die erste Schädigung. Später sieht es dann wie am rechten Foto aus. Natürlich glaubt man dann, es wären Schnecken, sind es aber nicht.
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Und hier die Unterseite der Blätter. Diese kleinen Dinger dürften die Raupen im Babystadium sein. Sie hängen in Mengen an den Blätter. Wachsen natürlich zu der von Hannah angegebenen Größe heran.
Also werden die Blätter von diesen "Kleinen" schon so geschädigt. Ich habe nämlich nach diesen Aufnahmen alle Blätter :'( abgeschnitten und entsorgt.
Wie das in diesem Jahr wird, kann ich derzeit noch nicht sagen.
LG
Elfriede
Leider eine schlechte Aufnahme aber man kann es sich ein wenig vorstellen
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So weit ich auf dem Photo was erkennen kann, sehen die Viecher aus wie diejenigen, die früher und jahrelang in großer Zahl die Blätter meiner Stachys macrantha befallen haben. Allerdings sah ich nie ausgewachsene Raupen, sondern nur solche weißen Tütchen, die an der Unterseite der Blätter klebten und diese zerfraßen. Seitdem versuche ich, die Tierchen zu identifizieren - bisher ohne Erfolg.
Eine erfolgreiche Behandlungsmaßnahme kann ich aber vorschlagen: jeden Tag alle Blätter absuchen und alle Tütchen abpflücken. Das zwei Jahre lang. Hat bei mir geklappt. Erst viele Jahre später (im vergangenen Sommer) traten wieder einige wenige Viecher auf. Die wurden auch abgepflückt.
Gruß, Mara
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Ich würde auch zum täglichen Abpflücken raten, später können die Kontrollen großzügiger werden. Mach´ ich bei Raupen immer, sonst hätte ich weder Clematis noch Salomonsiegel im Garten stehen ...
LG
Christiane
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Ich hab jetzt die zweite Helleborus im Garten, deren Blätter in wenigen Tagen bis aufs Gerippe der Blattadern abgefressen wurden.
An der Unterseite eines Blatts saßen mehrere etwa 1 cm lange blassgelbliche Raupen - leider nur ein nicht sehr gutes Foto.
Hat jemand eine Idee?
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Ha: Das müsst sie sein, die Christrosen-Blattwespe!
PDF dazu
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Blattwespen sind wirklich übel. Die kommen bei mir gleich hinter der Narzissenfliege.
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Ist in D. selten und steht auf der Vorwarnliste. Na großartig.
und
Behaviour, morphology & molecular characterization of a Monophadnus sawfly species (Hymenoptera: Tenthredinidae) feeding on Helleborus spp. In Western Switzerland
Recently, an undescribed sawfly species (Hymenoptera : Symphyta) has been causing serious damage to the Helleborus collections of the Conservatory and Botanical Garden of Geneva, destroying up to 80 % of some species. These sawflies were very aggressive towards Helleborus and were shown to be able to feed on 14 Helleborus species and subspecies.
:P
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glückwunsch! :D 8) ;D
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Danke! :-X
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... - leider nur ein nicht sehr gutes Foto.
...
Die sieht irgendwie so teilseziert aus :-X
Und brauchen scheint man sie wirklich nicht! Absammeln und im Aquarium verfüttern wäre doch eine sinnvolle Verwendung...
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Das dürften Reste der Haut sein, nachdem die Raupe sich gehäutet hatte.
Verfüttern werde ich nicht riskieren, die Raupen nehmen ja die Toxine der Christrosen auf.
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Ist in D. selten und steht auf der Vorwarnliste. Na großartig.
Und das Dir Bristle ;D ;D ;D :-*. Ich hau mich weg!
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Uuups, dann war das mit dem Verfüttern keine gute Idee...
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und hier bringt die minierfliege alle um
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Die gehen bei mir an die H. foetidus
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Ist in D. selten und steht auf der Vorwarnliste. Na großartig.
Und das Dir Bristle ;D ;D ;D :-*. Ich hau mich weg!
Du hast vom hiesigen Garten wohl eine komplett falsche Vorstellung.
Aber wenn's dich amüsiert: Gern geschehen.
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Na wenn jemand der die Förderung der Tier-Artenvielfalt im Garten für einen abwegigen Gedanken hält an seinen Stauden plötzlich Rote-Liste-Arten findet, hat das schon etwas Amüsantes, oder? Die sind bei Dir eingefallen um Dich zu überzeugen, so viel ist sicher 8) ;D :-*! Das nennt man Ironie des Schicksals.
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Ach Chica! :-\
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Na wenn jemand der die Förderung der Tier-Artenvielfalt im Garten für einen abwegigen Gedanken hält
Was berechtigt dich zu der Behauptung?
Du hast keine Ahnung, wie es hier aussieht, aber offenbar ein unerschütterliches Vorurteil.
Komm mal runter von deiner Insel.
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Wenn die Helleboren aufgrund des Blattwespenfraßes nicht mehr blühen, geht das gerade in dieser blütenarmen Jahreszeit zu Lasten des Nahrungsangebots von Wildbienen. :P
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Ich denke, da bieten Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse mehr.
Beim Buchs bzw. Buchsbaumzünsler kam der Ratschlag „rausreißen, Platz für Neues!“ 8)
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Wenn die im nächsten Jahr wieder auftaucht, schicke ich dir und Chica gerne ein paar Exemplare als Raupe oder Puppe, damit ihr auch praktisch und im eigenen Garten etwas für diese seltene Art tun könnt.
Ihr könntet auch im BoGa Genf anfragen.
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Das diese nette Art in D auf eine Vorwarnliste kommt ist eigentlich ganz logisch. Wildbestände der Futterpflanze sind sehr zerstreut bis gar nicht vorhanden.
In Gärten kann ich mir kaum vorstellen, das viele Gärtner dem Treiben tatenlos zusehen.
Nicht einmal Chica würde wahrscheinlich einem Wildbienenparasiten tatenlos zusehen wenn er bei ihr die Bestände zu 70 % oder mehr reduziert ohne an Eingriffe zu denken. Wenigstens die Behausungen weiträumig verteilen sprich Garten vergrößern ;). oder Dependancen anzulegen, was ich empfehlen würde.
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Solche Massenvorkommen wie in Bienenhotels sind immer eine Gelegenheit für die Natur mithilfe der Artenvielfalt 8) reduzierend einzugreifen.
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ich habe diese Biester leider auch seid 2 Jahren hier. Diesen Frühling konnte man die Blüten fast nicht sehen, vor lauter Wespen.
Blätter sind nun alle abgeschnitten und den Raupen habe ich einen heissen Hintern verpasst. Aber ziemlich sicher habe ich nicht alle erwischt.
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Hier ist noch etwas:
Beobachtungen zum Auftreten einer Schneerosenblattwespe, Monophadnus longicornis (pdf),
zum Nomenklatur- und Bestimmungsproblem siehe Link in #13.
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Wenn die im nächsten Jahr wieder auftaucht, schicke ich dir und Chica gerne ein paar Exemplare als Raupe oder Puppe, damit ihr auch praktisch und im eigenen Garten etwas für diese seltene Art tun könnt.
…
Kannst du gern versuchen. ;)
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Ich war gerade im Garten: Es sind noch welche da.
Most gibt sicher auch gern welche ab.
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Im Tausch dann Black Death? 8)
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Ist das auch eine bedrohte Art, die es verdient erhalten zu werden?
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Keine Ahnung, finds raus.
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Na wenn jemand der die Förderung der Tier-Artenvielfalt im Garten für einen abwegigen Gedanken hält
Was berechtigt dich zu der Behauptung?
Du hast keine Ahnung, wie es hier aussieht, aber offenbar ein unerschütterliches Vorurteil.
Komm mal runter von deiner Insel.
Ich habe Dich bisher so gelesen und freue mich aufrichtig, wenn das nicht so ist :-*.
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Koniferen und dazwischen mit Glücksphosphat bereinigte Flächen, ähnlich einer Weihnachtsbaumplantage ??? :-X
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Um mal aufs Thema zurückzukommen: eine der Helleborus ist ein Feld-, Wald- und Wiesensämling, die andere eine Hybride, an der auch H. argutifolius beteiligt ist. Bei der äußerte sich der Befall im Nachhinein betrachtet dadurch, dass einige der sehr kräftigen Blätter trotz ausreichend Feuchtigkeit im Boden schlappten und Gießen nichts daran änderte.
Also Augen auf bei solch seltsamem Welken. Bei genauem Hinsehen kann man Einstichstellen am Blattstiel sehen, bevor die Fraßschäden sichtbar werden.