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Garten- und Umwelt => Atelier => Thema gestartet von: segelcharli am 22. Juni 2006, 21:10:32

Titel: Dachbegrünung
Beitrag von: segelcharli am 22. Juni 2006, 21:10:32
Hallo bin neu hier und habe keine Ahnung, ob meine Frage hier hin gehört. Ich möchte mein Flachdach begrünen mit Wildblumen, Wildrosen eventuell auch Kräuter. Wer hat Ahnung mit Bewässerung - möglichst einfach. Habe teilweise Schatten und teilweise Sonne. Habt Dank für Anregungen und Ideen
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Wolfgang am 25. Juni 2006, 20:48:05
Verträgt denn die Statik eine Dachbegrünung? Und ist der Untergrund vorbereitet?
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: SabineN. am 27. Juni 2006, 12:11:01
Vor allem für den Bewuchs mit Rosen erscheint mir ein Flachdach völlig ungeeignet , da Rosen tief wurzeln . Du müsstest also mindestens eine Vegetationsschicht von 40 cm aufbringen , und das hält kein Dach !
Wildkräuter , -blumen , Gräser wären möglich ; dazu benötigt man mindestens etwa 10 cm Schicht - oder eine Begrünung mit Semperviven , Steinbrech etc. - die wachsen schon auf ca. 5 cm ( alternativ nur etwa 3 cm Substrat auf einer dafür geeigneten ( Schaumstoff ) Vegetationsmatte .
Auf jeden Fall muss die Statik stimmen und der Untergrund präpariert werden .
Liebe Grüsse aus Aukrug , Sabine

(http://www.directupload.net/images/060627/temp/iitzDg6T.jpg)

(http://www.directupload.net/images/060627/temp/nwiQEAJ4.jpg)

Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Re-Mark am 27. Juni 2006, 12:39:56
Ob Wildrosen, wie sie z.B. an der Nordseeküste wachsen, unbedingt so tiefen Boden brauchen weiß ich nicht. Aber vielleicht wären Pflanzen, die fast ohne Bewässerung auskommen doch besser. Ein Spezialist für Dachbegrünungen ist Stephan Romahn: http://www.srgruenhaus.de/Dachbegruenungselbst.htm

Man muss auch nicht unbedingt 'normale' Erde nehmen. Stephan verwendet soweit ich weiß z.B. Bimskies aus der Eiffel. Ist halt viel leichter als Erde. An Pflanzen dürfte es schon allerlei Kräuter geben, Schnittlauch z.B. ist erstaunlich gut geeignet. Ansonsten würde ich Sukkulenten verwenden, die auch von alleine auf Felsen und Mauern wachsen.
Ein Freund zu Schulzeiten wohnte damals in einem Gartenhaus, dessen Dach mit winterharten Kakteen überwuchert war. Sah toll aus!

Grüsse,
Robert
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Nina am 27. Juni 2006, 12:44:48
Um ein Dach mit Rosen zu begrünen muß die Rose ja nicht auf dem Dach wurzeln. ;)

Sicher gibt es viele Rambler (starkwüchsige Kletterrosen) wie zum Beispiel Bobbie James, die aus dem Dach einen Blütenzauber machen würden, wenn man sie an die Wand pflanzt und hochleitet. :)
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: segelcharli am 27. Juni 2006, 13:12:54
Verträgt denn die Statik eine Dachbegrünung? Und ist der Untergrund vorbereitet?
Danke schön für die schnelle Antwort. Ja, es ist ein Betondach und wird nun neu gedeckt mit all den notwendigen Abdeckungen Wurzelfestefolie etc.Es kann eine Substratschicht von 20cm aufgebraucht werden. Der Dachdecker bereitet es soweit vor.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: segelcharli am 27. Juni 2006, 13:19:51
Hallo Nina, danke für deine Infos. Das habe ich auch befürchtet. Ich glaube,das mit den Rosen lasse ich dann doch lieber und ziehe sie an der Hauswand hoch wie mir empflohlen wurde.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: segelcharli am 27. Juni 2006, 13:22:40
Hallo Mark, habe mir die webseite gemerkt. Toller Tip. Danke schön
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Treasure-Jo am 13. April 2011, 21:37:23
Ich hänge die Dachbegrünung meines Gartenhause mal hier an:

Dachfläche ca. 12m2
Dachneigung: ca. 20°
Aufbau: Dachpappe, Kautschukfolie, Vlies (Wurzel- und Substratsperre)
Substrat: Lavasplitt (20%), sandiger Mutterboden 75%, reifer Kompost (ca. 5%), Substrathöhe max. 10cm
das Substrat wurdet mit ca. 3cm Basaltsplitt (ca. 3-5 mm) gemulcht.

Pflanzen: fast ausschließlich Sedum-Arten (und Sorten) und Iris-Arten
Nur sehr wenige Stauden ertragen die extremen Bedingungen (Temperaturen von -20°C bis +45°C an der Substratoberfläche; Nur bei extremen längeren Trockenheitsperioden im Sommer wird gewässert.

Einige verwendete, bewährte Sedum-Arten (u. Sorten):
Sedum hybr. Herbstfreude
Sedum reflexum 'Angelina'
Sedum album 'Coral Carpet'
Sedum floriferum 'Weihenstephaner Gold'
Sedum spurium 'Album Superbum'
Sedum hispanicum var. minus
Sedum hybridum 'Immergrünchen'
Sedum sexangulare
Sempervivum div.
Iris barbata nana
Iris barbata medium hybr.


(http://666kb.com/i/bsm43lqv2t8e52e04.jpg)



Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Staudo am 13. April 2011, 21:43:26
Ich habe mal ein paar Jahre lang Dachbegrünungen in Berlin betreut. Dort wuchsen nach einiger Zeit nahezu ausschließlich Formen von Sedum album. Alles andere verschwand. Petrorhagia saxifraga hat sich mitunter per Selbstaussaat erhalten. Bevor die Pflanzen im Sommer verdorrt sind, schafften sie es sich auszusäen. Auf einem Dach hatte sich Calamagrostis epigejos etabliert. Das war die Pest und nur noch mit dem Freischneider abzumähen.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: ManuimGarten am 13. April 2011, 21:43:57
Jetzt bin ich richtig gespannt auf ein Foto. ;D

Wir haben hier ein "flaches" Garagendach, also minimale Neigung, aus Blech, auf das man von der Terasse sieht. Da überlege ich auch eine Begrünung, die Fläche wäre aber sehr groß, das flößt Respekt ein.

Deshalb finde ich diesen Thread besonders spannend. :D

EDIT: ich schreibe zu langsam. ;)
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Treasure-Jo am 13. April 2011, 21:53:37
...noch einige Bilder:

(http://666kb.com/i/bsm4c1w4s1x5e4k10.jpg)
auf der nach Norden geneigten Seite habe ich die höheren Iris barbata gepflanzt


Ein Foto aus 2010/September:

Die Sedum telephium blühen


(http://666kb.com/i/bsm4gj4jl70vufko4.jpg)
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: ManuimGarten am 13. April 2011, 21:59:25
Das sind ja Steine, wie hier aus dem Weingarten. :o
Ein gutes Omen. ;)

Was habt ihr denn für Klima? 8a sagt ja nur über die Minimaltemperatur im Winter was aus. Gibt es lange und heisse Sommer, oder regelmäßige Niederschläge? Denn Gießen auf einem Dach ist sicher mäßig lustig.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Treasure-Jo am 13. April 2011, 22:09:34
Das Gartenhaus steht in Hausnähe. Das Mikroklima ist also eher 8b, was die Minimaltemp. betrifft. Wir haben im Sommer schon mal 2-3 Wochen Hitze ohne Niederschläge, da wässere ich (und nur dann). Das Dach lässt sich "von unten" (ohne aufs Dach zu steigen!) gut bewässern; ggf. benutze ich eine Klappleiter.

Insg. bewässere ich max. 3-4 mal.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: ManuimGarten am 13. April 2011, 22:15:01
Danke.
Und jetzt noch einige Jährchn die Entwicklung beobachten, bevor ich mich traue. ;)
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Treasure-Jo am 13. April 2011, 22:17:26
...so sah das Gartenhaus inkl. Dach vor 5 Jahren aus:


(http://666kb.com/i/bsm4z45ft16copi78.jpg)


Wenige Wochen nach der Bepflanzung, noch ohne Mulch;
die Substratdicke wurde von zunächst 5cm auf 10cm erhöht.
Außerdem wurden eingige flache Steine (ca. 20cm Umfang) aufgebracht; das schafft einige feuchtere Mikrostandorte; unter den Steinen hält sich längere zeit Feuchtigkeit und die Temp.sind moderater. Außerdem wurde am Dachrand aufgekantet, damit das Substrat bei Starkregen nicht vom Dach gespült wird. Nach Einwachsen der Pflanzen und nach dem Mulchen wurde das Substrat auch bei stärkstem Regen nicht weggespült.
(http://666kb.com/i/bsm5bkw34uxcowm78.jpg)
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Eveline am 14. April 2011, 08:09:36
sehr schön!
und wie hast du die ableitung des überschüssigen regenwassers gelöst?

schnee ist ja bei deinem gartenhäuschen in der bahnhofstraße kein thema, gell?
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Treasure-Jo am 14. April 2011, 09:21:54
sehr schön!
und wie hast du die ableitung des überschüssigen regenwassers gelöst?

schnee ist ja bei deinem gartenhäuschen in der bahnhofstraße kein thema, gell?

Es sind Regenrinnen mit Ableitungen in den Garten installiert. Als ich noch einen Gartenteich hatte, wurde das Regenwasser in den Gartenteich (über ein Kiesbett zu Klärung) geleitet. Heute wird das Regenwasser über Dachrinne und Rohre in ein Versickerungsbereich (ca. 1m tief, 40 cm Durchmesser, mit Kies gefüllt) geleitet.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Treasure-Jo am 14. April 2011, 09:27:59
Danke.
Und jetzt noch einige Jährchn die Entwicklung beobachten, bevor ich mich traue. ;)

Ich selbst habe über 20 Jahre positive Erfahrung damit. Wenn die Dachneigung nicht zu groß ist, gibt es überhaubt keine Probleme damit.

Poitiver Nebeneffekt einer Gartenhausdach-Begrünung ist, dass die Temperaturen im Gartenhaus ausgeglichener sind. Im Sommer heizt sich das Gartenhaus tagsüber weniger stark auf und kühlt im Frühjahr/Herbst nachts langsamer aus.

Diese Firma (und viele andere auch...) bieten entsprechende Technologien, Folien, Vliese, etc. und spezielle Pflanzensets zur Dachbegrünung
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Gartenentwickler am 26. Januar 2012, 13:53:54
Wie hoch sind die Baukosten für eine Dachbegrünung auf einem Gartenhaus mit 12 qm Dachfläche ?

Muss man eigtl die Himmelsrichtung bei der Ausrichtung des Gartenhauses beachten ?

Lg
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Treasure-Jo am 26. Januar 2012, 15:48:07
Wie hoch sind die Baukosten für eine Dachbegrünung auf einem Gartenhaus mit 12 qm Dachfläche ?

Muss man eigtl die Himmelsrichtung bei der Ausrichtung des Gartenhauses beachten ?

Lg

Himmelsrichtung ist unerheblich; wichtig ist, dass keine starke Beschattung durch größere Bäume vorhanden ist. In diesem Falle wären die meisten Sedum fehl am Platz.

ca. 400 -500 €
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Zwiebeltom am 26. Januar 2012, 16:13:57
Beim Thema Dachbegrünung ist mir ein Zeitungsartikel wieder eingefallen, der über das begrünte Flachdach eines Zeitungsdruckhauses hier in Erfurt berichtete. Gefunden wurden neben Bärlapp und Teufelsklaue auch Knabenkräuter.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Gartenentwickler am 26. Januar 2012, 16:17:46
Wie ist die Lebensdauer von so einer Dachbegrünung ?
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Staudo am 26. Januar 2012, 16:36:21
Die ist nahezu unbegrenzt, wenn die Dachhaut einmal intakt ist und man einmal im Jahr alle Gehölzsämlinge entfernt. Problematisch sind immer die Anschlüsse an Dachaufbauten.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: macrantha am 27. Januar 2012, 11:35:34
Man muss noch dazusagen, dass ein begrüntes Flachdach langlebiger ist, als ein unbegrüntes. Aufgrund der starken Temperaturschwankungen und des fehlenden Gefälles kommt es früher oder später bei unbegrünten Flachdächern zu nicht unerheblichen Reperaturkosten.
Dazu ist im Vergleich die einmal jährliche Kontrolle auf Baumsämlinge ein sehr geringer Aufwand.
Ich habe mal 3-20 jahre alte begrünte Flachdächer über ein Jahr weg besucht und den Pflanzenbestand kartiert. Entscheidend für eine hohe Artendichte ist neben dem Wasserhaushalt (und dafür ist die Substratdicke das A und O!), ob nachgedüngt wird.
Da in dem wenigen Substrat ohne nennenswerten Humusanteil die Nährstoffe rasch ausgewaschen werden, ist eine 1x jährliche Düngung mit ca. 20g Stickstoff pro m² (Langzeitdünger) empfehlenswert.
Wenn dies geschieht, kann sich auch mehr als nur Sedum halten. Interessanterweise hatte sich z.B. in einige Dächer Anchusa officinalis eingesät.
Wichtig ist auch bei extensiven Dächern die Substrathöhe keinesfalls höher als 15 cm zu machen - sonst kommen unweigerlich Unkrautgräser hoch die kaum mehr zu jähten sind.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: ManuimGarten am 27. Januar 2012, 22:54:47
Das klingt recht gut. - Jo, hast du auch ein Foto vom letzten Sommer oder von jetzt? Mich würde interessieren, wie sich die Dachbepflanzung entwickelt hat.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: löwenmäulchen am 27. Januar 2012, 23:03:29
Auf meinem begrünten Garagendach ist das, was am besten wächst, wie sonst auch das Unkraut >:( Löwenzahn und Disteln feiern fröhliche Urständ, diverse Grasnester gibt es auch und das schlimmste ist der gelbe Klee - aaargh >:( GG klettert mehrfach im Jahr auf die Garage und reißt pfundweise dieses Teufelszeug raus.

Ansonsten hab ich als Bepflanzung außer Sedümern und Semperviven schon mit allem Möglichen experimentiert, was grade so übrig war, das meiste verschwand früher oder später - meistens früher. Gut halten sich Thymian und Polsternelken, Bärenfellgras und der schon erwähnte Schnittlauch.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: sonnenschein am 27. Januar 2012, 23:08:14
Auf meinem begrünten Garagendach ist das, was am besten wächst, wie sonst auch das Unkraut >:( Löwenzahn und Disteln feiern fröhiche Urständ, diverse Grasnester gibt es auch
Hm... wieviele cm Substrat sind denn da drauf?
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: löwenmäulchen am 27. Januar 2012, 23:17:48
Das weiß ich gar nicht :-[ Wir haben die Begrünung damals nicht selbst angelegt, das hat noch der Bauträger machen lassen (Begrünung auf den Garagendächern ist hier im Bebauungsplan vorgeschrieben). Ich hatte damals in der Bauphase andere Sorgen und hab mich nicht groß um die Dachbegrünung gekümmert.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: dmks am 28. Januar 2012, 00:04:13
Ich weiß ich mach mir Feinde...aber für die Bekämpfung von den genannten Problemunkräutern sag ich mal - Roundup. Im Streichverfahren, mit dem Pinsel.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Staudo am 28. Januar 2012, 08:29:07
Verunkrautete extensive Dachbegrünungen lassen sich mit der Motorsense (mit Faden) mähen. Wichtig ist nicht zu düngen, weil Dünger das Unkraut fördert. Übrig bleibt eine Art Trockenrasen.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: tomkyf am 28. Januar 2012, 08:49:26
es wäre noch zu ergänzen,das der brandschutzstreifen, also die kiesschüttung die eigentlich drumherum sein sollte nicht " verunkrautet", wegen der sicherheit und auch damit sich da kein wasser staut.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: löwenmäulchen am 28. Januar 2012, 18:19:21
Gedüngt haben wir unser Garagendach noch nie, trotzdem fühlt sich das Unkraut dort wohl. Besonders schlimm ist der Klee, der verwebt sich mit dem Sedum und dort ist ihm kaum beizukommen, irgend ein Fitzelchen bleibt immer übrig und wuchert dann wieder weiter >:(
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Treasure-Jo am 28. Januar 2012, 20:13:29
Gedüngt haben wir unser Garagendach noch nie, trotzdem fühlt sich das Unkraut dort wohl. Besonders schlimm ist der Klee, der verwebt sich mit dem Sedum und dort ist ihm kaum beizukommen, irgend ein Fitzelchen bleibt immer übrig und wuchert dann wieder weiter >:(

Wieso jätest Du den Klee?
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: löwenmäulchen am 28. Januar 2012, 22:49:35
Weil er blüht, und dann samt er sich aus, und irgendwann hab ich dann den ganzen Garten voll gelbem Klee >:(
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Biotekt am 28. Januar 2012, 23:46:43
... Besonders schlimm ist der Klee, der verwebt sich mit dem Sedum und dort ist ihm kaum beizukommen, irgend ein Fitzelchen bleibt immer übrig und wuchert dann wieder weiter >:(

Ich wundere mich, dass der Schnittlauch nicht viel auffälliger zum Problem wird.

Ich dünge meine Dachbegrünung auch nicht. Das "Magerkonzept" war von Anfang an geplant und erlaubt die Versickerung der Niederschläge über einen Teich. (Null Regensteuer - die es damals allerdings noch lange nicht gab).
Das urspünglich mit einem Gebirgsgras eingesäte Dach ist jetzt 27 Jahre alt und außer gelegentlichem "Kiefern ziehen" erfordert es keine Wartung oder Pflege.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Treasure-Jo am 29. Januar 2012, 10:16:50
Weil er blüht, und dann samt er sich aus, und irgendwann hab ich dann den ganzen Garten voll gelbem Klee >:(

Ach was, dieseer Klee ist nicht konkurrenzfähig und an ganz bestimmte Standorte gebunden. Typischer Besiedler von ruderalen Stressstandorten.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: sonnenschein am 29. Januar 2012, 10:43:14
Die arbeitssparende, heißt extensive, Methode ohne Spritzen und Unkrautziehen heißt: dünne Substratschicht verwenden!
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: macrantha am 29. Januar 2012, 15:18:12
Ich dünge meine Dachbegrünung auch nicht. Das "Magerkonzept" war von Anfang an geplant und erlaubt die Versickerung der Niederschläge über einen Teich. (Null Regensteuer - die es damals allerdings noch lange nicht gab).
Das urspünglich mit einem Gebirgsgras eingesäte Dach ist jetzt 27 Jahre alt und außer gelegentlichem "Kiefern ziehen" erfordert es keine Wartung oder Pflege.

Ich wundere mich, dass Du dann nicht ein sehr eintönig begrüntes Dach hast. Ich habe keine richtig alte Dachbegrünung gesehen, die ohne Düngung mehr als Sedum album, sexanuglare, spurium und ein paar andere Dinge zu bieten hatte - und all diese wohlgemerkt extrem schütter mit großen Stressanzeichen. Die Substratdicken von ehemals 10-15cm waren meist auf unter 5cm zusammengesunken und konnten so natürlich kaum noch Wasser (geschweige denn Nährstoffe) speichern.
Sah dann oft so aus:
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Gartenplaner am 29. Januar 2012, 23:45:46
Hallo allerseits,

@löwenmäulchen: ist dein gelber Klee vielleicht der hier?
Gewöhnliche Hornklee (Lotus corniculatus)
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: löwenmäulchen am 30. Januar 2012, 20:14:11
@Gartenplaner: ja, dieser Klee dürfte es sein, danke!

Das Substrat ist mineralisch, kein Mutterboden, hab mal ein Foto rausgesucht:

(http://img825.imageshack.us/img825/8904/10052919.jpg)

Das Unkraut war die ersten Jahre kaum ein Problem, seit ein paar Jahren wird es aber immer schlimmer ::) Vielleicht bin ich zum Teil mit verantwortlich, weil ich überzählige Pflanzen aus den Beeten in die Lücken zwischen den Sedümern gesetzt habe, wie den Schnittlauch und die Polsternelken - möglicherweise waren Unkrautsamen in den Ballen dieser Pflanzen drin :-[ Aber daß die sich da oben so wohl fühlen und weiter vermehren, ist halt unschön :-\
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: ManuimGarten am 30. Januar 2012, 20:30:10
Also ich finde das Bild sehr schön. :D
Jetzt würde mich interessieren, wie du den Aufbau gemacht hast - welche Folien drunter, Entwässerung und Substrat. Falls ich doch mal das Garagendach behübschen darf.... ::)
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: löwenmäulchen am 30. Januar 2012, 21:20:25
Manu, ich hab den Aufbau nicht selbst gemacht. Deshalb kann ich leider nix dazu sagen.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Treasure-Jo am 31. Januar 2012, 20:29:34
Es könnte sein, dass das Substrat auf dem Dach versauert ist. Miss mal den pH-Wert oder kalke einfach auf Verdacht nach. Schadet nicht, außer dem Klee vielleicht.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Anke02 am 02. April 2012, 12:11:08
Tja, für unsere Dachbegrünung sieht es schlecht aus. Offenbar haben etliche Pflanzen (Sedum!) den harten Frost nicht überlebt. Sie scheinen total hinüber. Ein paar wenige Sorten treiben gerae neu aus, aber der Hauptteil bröselt einfach dahin. Das hätte ich nicht erwartet, da die Dachbegrünung im allgemeinen als sehr robust und winterhart gilt und wir hier auch von Sedum sprechen, das damals extra für die Dachbegrünung als Grundlage ausgebracht worden war. Ist im ersten Jahr auch gut gewachsen und hatte den vorherigen Winter gut überstanden. Und jetzt das :'(
Werden uns wohl nach Ersatzpflanunzung umschauen müssen. Fragt sich nur was?...
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Gartenplaner am 04. April 2012, 22:21:44
Hallo Anke,
da würde ich an deiner Stelle echt erst mal abwarten - viele Sedum-Arten säen sich auch fleissig aus, allerdings keimt dieser Samen erst, wenn genug Platz und Licht ist, also aller Wahrscheinlichkeit nach jetzt, da die Mutterpflanzen abgestorben sind.

LG,

Gartenplaner
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Biotekt am 04. April 2012, 23:23:42
Ich dünge meine Dachbegrünung auch nicht.

Ich wundere mich, dass Du dann nicht ein sehr eintönig begrüntes Dach hast.

Das Dach ist im großen Ganzen "eintönig" - eher ein "Wiesendach", als ein "Dachbegrünungskatalogdach (extensiv)". Aber es erfüllt seinen Zweck und vor allem - ein Wartungsgang alle 5 Jahre reicht aus.
Allerdings ist der Substrataufbau ungewöhnlich, er basiert auf Lava verschiedener Körnungen in einer Gesamtdicke um 15 cm.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Anke02 am 05. April 2012, 08:15:31
Hallo Anke,
da würde ich an deiner Stelle echt erst mal abwarten - viele Sedum-Arten säen sich auch fleissig aus, allerdings keimt dieser Samen erst, wenn genug Platz und Licht ist, also aller Wahrscheinlichkeit nach jetzt, da die Mutterpflanzen abgestorben sind.

LG,

Gartenplaner

Danke für die Rückmeldung! Also sollen wir erst einmal alles so lassen und abwarten - oder muss ich die "toten Mutterpflanzen" entfernen (das vertrocknete bröselige Restzeug absammeln)?
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Gartenplaner am 05. April 2012, 08:35:33
Hallo Anke,

ich würds so lassen - die abgestorbenen Pflanzen geben den Sämlingen noch Schutz.
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: Anke02 am 05. April 2012, 08:40:21
Danke :-*
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: BuckarooBanzai am 05. April 2012, 19:11:13
Also ich finde das Bild sehr schön. :D
Jetzt würde mich interessieren, wie du den Aufbau gemacht hast - welche Folien drunter, Entwässerung und Substrat. Falls ich doch mal das Garagendach behübschen darf.... ::)

Hallo Leute ich melde mich auch mal wieder zu Wort.

Also zu einer Dachbegrünung ist zu sagen das es hierfür keine DIN Normen gibt sondern nur FLL-Richtlinien. Wenn ihr lange Freude haben wollt müsst ihr ein paar Dinge beachten. Man kann es auf einem Schrägdach so machen wie Treasur jo obwohl er nach meinem Geschmack einen sehr hohen Anteil an Boden in seinem Substrat hat.

Ich fange mal mit einem Flachdach von 0-1° Neigung an.

Als erstes muss natürlich die Wurzeldichte Dachbahn sein. Am besten was von Alvitra oder etc. Danach ein min.300g/m² Vlies als Schutzvlies, diese sorgt dafür das beim Bau oder später durchs begehen, die Dachhaut nicht beschädigt wird. Das wäre nämlich sehr sehr ärgerlich.

Auf dieses Vlies kommt eine Drainageschicht. Diese ist wichtig, so speichert sie doch im Hochsommer genügend Feuchtigkeit und sorgt im Winter dafür das die Stauden oder Sedum Arten keine nassen Füsse bekommen. Die Drainageschicht kann aus groben Material sein. Lava oder Kies in der Körnung 2/8mm z.B sie sollte wenn sie aus Schüttgütern ist eine Stärke von 5cm haben. Es gibt auch vorgefertigte Platten im Fachjargon Eierpappen Diese sind für Extensivbegrünungen 25mm stark für Intensivbegrünungen 40mm. Diese legt man nur aus.

Über diese Drainageschicht kommt dann nochmal ein Filtervlies 110g/m², diese Vlies lässt die Feinwurzeln durch, verhindert jedoch das verschlämmen der Drainageschicht.

Danach kommt die Vegetationsschicht. Diese ist je nach Region wie schon gesagt aus Lava / Bimsstein oder wenn man Recycling Material nimmt aus gebrochenen Tonziegeln. Es gibt Extensivsubstrat für Sedum oder Rasen und Intensivsubstrat für richtige Pflanzungen. Das Intensivsubstart ist ein wenig höher weil es einen höheren Anteil von Humus hat.

Für eine "Normale" extensive Dachbegrünung nimmt man 6-10cm Substrat. Hier sollte man gar nicht versuchen anderes als Sedum etablieren zu wollen ansonsten macht das extrem viel Aufwand und es spielt sich Unkraut ein. Bei solch einer Dachbegrünung sagt man wirklich, nicht wässern und nur im Herbst Kalium betont düngen. Dann hat man eine wenig Pflegebedürftige Extensive Dachbegrünung mit Sedum und Sempervirum Arten.

Bei einem Schrägdach kann man das fast genauso machen hier, kommt über die Dachrinne eine Geschlitzte Kiesfangleiste je nach Größe und stärke der Substrat Schicht wird noch Krallgewebe eingebaut um die Vegetationsschicht vorm Wegrutschen zu hindern und evt. noch Drainagerohre um ein besseres Ableiten der Vegeationsschicht zu ermöglichen.

Wir haben aber in Bad Harzburg jede Menge Häuser mit Eigentumswohungen mit extensiven Dachbegrünungen versehen und mit einer Bewässerungsanlage ausgestattet. Dort wächst ganz normal Rasen und die Stauden behandlen wir wie ganz normale Staudenpflanzungen und das nur bei einer Substratstärke von nur 10cm. Hier ist es natürlich wichtig das man Regelmäßig düngt. Und Unkraut zupft.

Das hier ist nur ein sehr kurzer Anriß über das Thema Dachbegrünung da gibt es schließlich Bibliotheken voll von. Ich denke ich habe hier auch ein paar neue Fragen aufgeworfen ich werde das Thema mal im Auge behalten.

Wenn mir einer sagt wo ich meine Fotos auf 80kb verkleinern kann lade ich mal Fotos von meiner letzten Dachbegrünung hoch. Die haben wir vor 2 Wochen fertiggestellt und ist ein Spielplatz einer Kita im 2.OG. Da ist leider nicht viel Vegetationstechnik dabei nur ein bißchen Rasen und Weidentunnel. Aber da kann man gut sehen was auf einem Dach alles geht.

Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: tapir am 07. April 2012, 10:18:13

Wir haben aber in Bad Harzburg jede Menge Häuser mit Eigentumswohungen mit extensiven Dachbegrünungen versehen und mit einer Bewässerungsanlage ausgestattet. Dort wächst ganz normal Rasen und die Stauden behandlen wir wie ganz normale Staudenpflanzungen und das nur bei einer Substratstärke von nur 10cm. Hier ist es natürlich wichtig das man Regelmäßig düngt . Und Unkraut zupft.

(Hervorhebungen von mir)

das nennt man dann aber "intensive Dachbegrünung" oder?

Liebe Grüße, Barbara
Titel: Re:Dachbegrünung
Beitrag von: BuckarooBanzai am 07. April 2012, 15:42:22
Naja Intensiv und extensiv bezeichnet erstmal nur den Konstruktiven Aufbau sowie die Stärke und Wertigkeit des Aufbaus der Vegetationsschicht.

Ich würde es als extensive Dachbegrünung mit intensiver Bepflanzung bezeichnen.

Intensiv und extensiv bezeichnet in dem Zusammenhang dann auch den Pflegeaufwand.
Titel: Re: Dachbegrünung
Beitrag von: Tephrocactus am 05. August 2017, 22:50:25
ich möchte den Tread nochmal wiederbeleben, weil das einfach ein extrem spannendes Terrain ist- denke BuckarooBanzai hat das wesentlichste hierzu gesagt,- zum Substrat würde ich lediglich Bims absolut ausschließen- den wehts schneller weg als einem lieb ist- ich verwende hier das Extensiv-Dachsubstrat von Ökohum, das ist megamäßig! Da wächst so ziemlich alles, auch Kakteen, was mich selber total überrascht hatte- bin ich schließlich ein Kakteengärtner von klein auf- letztes Jahr habe ich bereits das Dach des Gartenhauses bepflanzt, Dachneigung 7%. Ich mache keine Wissenschaft daraus, sondern gehe das rel. logisch an- es darf nix abrutschen, also Dachlatten auf die Dachpappe, die vorher aufs Dach gelegt wurde, geschraubt- darauf dickes Vlies- ..aber schaut selber


Dachlatten Befestigung


auf die eigentlich zwingend nötig verbaute Dachpappe bei Holzkonstruktionen kommen schräg aufgelattete Dachlatten um das abrutschen des Substrates zu verhindern


Vlies


darauf kommt dickes Vlies um einen Abrieb der Folie auf den Untergrund zu vermeiden
sehr(!!!) wichtig- sind im vornherein verlegte Trittsteine, bevor das Substrat aufgefüllt wird


Trittsteine!!


fahr morgen fort- is dermaßen nervig kompliziert hier wgen posten/aus Album, Kathegorie, das tötet
danach wird das cas. 10ck starke Substrat von Ökohum aufgebracht, ist ziemlich mineralisch-
werd morgen weiter berichten....
Titel: Re: Dachbegrünung
Beitrag von: Quendula am 10. August 2017, 22:00:40
...
werd morgen weiter berichten....

Und...?
Titel: Re:Dachbegrünung - Gartenhaus
Beitrag von: bezi-bhg am 26. Januar 2020, 19:52:32
Hallo!
Ich möchte vorhandene Sedumkassetten vom Garagendach aufs Holz-Gartenhaus (ca. 12-15 m²) umbauen (das Garagendach ist einfach zu schattig)

Folgendes habe ich dazu hier gefunden:
Aufbau: Dachpappe, Kautschukfolie, Vlies (Wurzel- und Substratsperre)

Ich wollte einfach die auf dem Gartenhaus vorhandene Dachpappe liegen lassen, darüber eine Abdichtung aus Folie und dann ein Vlies verlegen, darauf die Kassetten stellen.
Oder ist die vorhandene Dachpappe zu rau, sollte ich lieber noch eine Schutzlage zwischen Dachpappe und Folie verlegen?

Damit die Kassetten nicht abrutschen, wollte ich an die Traufe und zum seitlichen Halt Dachlatten aufschrauben.

Aber wie gestalte ich die Übergänge? Die Folie müsste ich doch auch über die Dachlatten ziehen. Und wie das ganze "versäubern"?
Ist es sinnvoll, 2 Folien zu nehmen, für jede Dachfläche eine, und diese dann am First zu überlappen, damit es zu keinen Spannungen kommt?

Über eure praktischen Tipps würde ich mich sehr freuen!

Viele Grüße
Bettina
Titel: Re: Dachbegrünung
Beitrag von: Hero49 am 27. Januar 2020, 17:18:26
Wenn ich dich richtig verstehe, willst du mit Dachlatten einen Rahmen bauen, damit die Kassetten nicht abrutschen. Das leuchtet mir ein.
Doch wenn du die Folie über die Dachlatten ziehst, dann staut sich dort das Regenwasser, was sicherlich nicht gut ist.
Da würde ich einen Spalt offen lassen, damit das überschüssige Wasser abfließen kann. Das heißt, die Folie unter den Dachlatten enden lassen.
Ich habe auf meinem Garagendach unter der Folie eine Lage Malervlies anbringen lassen, damit die Folie etwas geschützt ist.