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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: Franziska am 23. August 2004, 22:41:22

Titel: Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: Franziska am 23. August 2004, 22:41:22
Erstmal Hallo an alle, ich bin neu hier im Forum! :)

Nunja, wir haben dieses Jahr recht viel Obst im Garten, von dem leider ein großer Teil schon am Baum zu faulen begonnen hat und nun in der Wiese liegt. :(
Wir haben den sogenannten Apfelwickler im Garten. Wißt ihr, ob es trotzdem sinnvoll ist, die Äpfel zu kompostieren, oder sollte man die besser in der Biotonne entsorgen? Bei meinen Google-Streifzügen habe ich sowohl die eine als auch die andere Meinung gelesen...

Liebe Grüße
Titel: Re:Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: cimicifuga am 23. August 2004, 23:40:26
Sind denn in den abgefallenen Äpfeln überhaupt noch Würmer drin? Hast du mal reingeschaut?
Titel: Re:Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: Franziska am 23. August 2004, 23:47:02
Ja, es sind Würmer drin, sogar in vielen Früchten die noch am Baum hängen.
Titel: Re:Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: Susanne am 24. August 2004, 00:35:41

Je nachdem, wieviel Zeit und Lust man hat, läßt sich auch mit Fallobst noch einiges machen. Zum Beispiel Apfelkompott, Apfelsaft, Apfelmus, Apfelchutney, Apfelpfannkuchen...
Man muß halt alle Faulstellen 'rausschneiden und die Früchte gut waschen.
Apfelkompott läßt sich auch gut einfrieren, falls man keine Einmachorgie veranstalten will.

Mein schlaues Buch sagt zur Bekämpfung der Obstmade = Apfelwickler:
"Vorzeitig abgefallenes Obst aufsammeln. Ab Ende Mai 20 cm vom Boden entfernt am Stamm Wellkarton-Fanggürtel anbringen, die dort sich versteckenden Raupen vernichten. Obstmadenfalle von Mai bis September."

Wellkarton-Fanggürtel-Konstruktion:
Einen langen, ca. 20 bis 30 cm breiten Streifen Wellpappe einmal der Länge nach falten, so daß die Röhren nur auf einer Längsseite offen sind. Mit der geschlossenen Seite nach oben so eng wie möglich um den Stamm legen und mit Tesapack oder Duck-Tape oben am Stamm dicht abschließen. Die Raupen kriechen in die Röhren und können mit der Pappe abgenommen werden. Wichtig ist, daß sie nicht unter der Pappe durchschlüpfen können.

Titel: Re:Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: fiona am 24. August 2004, 07:19:44
Hallo Franziska, wen die zu faulenden Äpfel bräunlich verfärbt und mit einem weißem, pünklichem Schimmel überzogen sind?
Ist es besser diese Äpfel in die Biotonne zu endsorgen.Das ist eine Pilzerkankung.Name muß ich nachschlagen.Mach ich heute abend. Jetzt muß ich ersmal zur Arbeit.
LG fiona
Titel: Re:Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: P_etra am 24. August 2004, 08:54:12
Frisches - mehr oder weniger unbeschädigtes Fallobst lässt sich tatsächlich ohne Geschmacksverluste zu Kompotten(wie erwähnt )verarbeiten und einfrieren.
Bei Pflaumen bekommst du z.B.die Würmer durch Wässern heraus.
Nehmen die Faul bzw.beschädigten Stellen allerdings zu bzw.sind Würmer enthalten, wird der Geschmack nicht mehr so gut und die Pilzsporen tragen sich weiter,muss man nicht unbedingt essen.
Dann gibt es mindestens 2 Möglichkeiten - einmal die Biotonne und einmal sofern vorhanden - weg damit in die Hecke, Igel und Co freuen sich darüber.
Wenn du offensichtlich kranke Früchte am Baum hast,nimm sie direkt weg und entsorge sie, sicher ist sicher.
Meine Obstbäume bekommen in Frühjahr Rinderdung(abgelagerter Pferdemist ist auch gut), etwas Gründungung schadet nie und sieht hübsch aus, Bienen,Hummeln und Falter schwirren darin herum.
Ein wenig Rost schadet nicht wirklich, die Früchte sehen nur nicht so aus "supermarktmässig"aus.
Zur Lagerung sollten die Früchte trocken und unbeschädigt sein, desweiteren nicht über 8-10 ° lagern und immer kontrollieren. Äpfel nicht gemeinsam mit Kartoffeln lagern, wegen der Keimung(hängt irgendwie mit den Pektinen zusammen)
Titel: Re:Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: callis am 24. August 2004, 09:19:40
Meine Falläpfel - und nur solche habe ich, weil ich in meinem Alter nicht mehr auf Bäume klettere zum Pflücken ;D ;D - sammle ich und bringe sie zu einer Sammelstelle im Tausch gegen dann verbilligte Säfte. Früher brachte ich sie in eine Mosterei und bekam wundervollen nApfelsaft. Leider ist diese aber nun aus Krankheitsgründen geschlossen worden.
Faule Äpfel werfe ich in die Hecke. Im nächsten Jahr sind sie verschwunden.

Meine zwei uralten Zwetschenbäume biegen sich dieses Jahr auch wieder unter der Last. Ich biete Nachbarn an, davon zu pflücken. Das Fallobst harke ich zusammen und werfe es auf den Kompost. Nicht eine meiner Lieblingsgartenarbeiten. Das Aufklauben klebt so ;D ;D
Titel: Re:Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: Franziska am 24. August 2004, 12:04:56
Hallo

Vielen Dank für eure Antworten.
Die Äpfel sind zu einem kleinen Teil verschimmelt, zum größeren Teil aber wurmstichig. Das schimmelige Obst wandert selbstverständlich in die Biotonne. Das, was verwertet werden kann, werden wir ausschneiden und zu Kompott verarbeiten. Nur bleibt dann wieder die Frage, was mit den ausgeschnittenen wurmstichigen Teilen geschehen soll. Ich hätte vorgeschlagen, diese zu kompostieren. Der Garten gehört aber meinen Eltern, und die meinen, daß man das unbedingt entsorgen muß, damit sich die Würmer nicht im nächsten Jahr wieder an den Äpfeln vergreifen.

Das mit dem Fanggürtel ist eine sehr gute Idee. Weiß jemand, ab welchem Monat man diesen Gürtel dann wieder entfernen kann?

Gruß
Titel: Re:Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: Heinone am 24. August 2004, 12:27:50
Wirf gar nichts in die Biotonne und alles auf den Kompost, auch Verschimmeltes. Das wird im Zersetzungsprozeß problemlos mitverarbeitet, wenn die Schichtdicke nicht zu groß ist. Also größere Pflanzenreste (abgeblühte Staudenteile, Unkraut etc. dazwischenmischen). Lass ganz entspannt den Kompost-Mikrokosmos für dich arbeiten. Kompost vor allem aus mumifizierten Äpfeln ist wunderbar locker.
Titel: Re:Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: P_etra am 24. August 2004, 12:40:41
Heinone
du erinnerst mich an was :-)
Vor vielen Jahren - im dortigen Garten stand ein Apfelbaum mit wahrlich zitronigen Äpfel, und stilbig waren sie auch noch - da ich nicht wusste wohin mit dem ganzen Fallobst - habe ich sie im Kartoffelacker untergebuddelt und hatte im Jahr danach super fein schmeckende Kartoffeln. Und von den Äpfeln war nichts mehr übrig ,die Kartoffeln gesund und groß.
Manchmal macht sich zu sehr Sorgen um den Garten ;-)
Titel: Re:Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: Susanne am 24. August 2004, 17:14:45
Zitat
die meinen, daß man das unbedingt entsorgen muß, damit sich die Würmer nicht im nächsten Jahr wieder an den Äpfeln vergreifen.
Es sind keine Würmer, es sind Raupen.
Raupen sind ein Entwicklungsstadium von Schmetterlingen (Motten, Spannern, Faltern usw.) und stehen im Allgemeinen zwischen Ei und Puppe.
Soviel ich weiß, leben die Puppen im Erdboden, da, wo die Äpfel hingefallen sind. Dort schlüpfen dann auch die Schmetterlinge, von denen ich vermute, daß sie zur Eiablage den nahestehendsten Baum wählen. Im Prinzip können die Flatterwesen aber von überall her kommen.

Zitat
Weiß jemand, ab welchem Monat man diesen Gürtel dann wieder entfernen kann?
Also, die Natur entsorgt die Äpfel nebst Raupe mit dem Verrottungsprozeß im Herbst... ich würde mal drauf achten, wie gut die Pappe hält, es gibt ja unterschiedliche Qualitäten. Je nach Wetter wirst du den Gürtel häufiger erneuern müssen.





Titel: Re:Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: fiona am 24. August 2004, 19:00:34
Hallo Franziska, der Name des Pilzes lautet Monilia.
Ich habe mit einem Bekannten gesprochen,der in der Baumpflege arbeitet.
Er meint in den meisten fällen schafft der Komposter es nicht die Pilzsporen komplett zu vernichten und du hättes ihn nächstes Jahr wieder.
Die Biotonne ist bei den befallenen Äpfel wohl die sicherste Art den Pilz los zu werden.
 
Bei meinen Apfelbäumen habe ich immer Leimringe am Stamm. Die ich im zeitigem Frühjahr anbringe.

LG fiona
Titel: Re:Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: Heinone am 24. August 2004, 21:42:53
der Name des Pilzes lautet Monilia

Einspruch, Euer Ehren!

Dafür gibt es keine Beweise. Monilia befällt Steinobstbäume wie Zwetschen und Kirschen und kann diese Bäume in kurzer Zeit vernichten. An Äpfeln können viele schimmelartige Pilzerkrankungen auftreten.

Titel: Re:Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: Susanne am 25. August 2004, 02:58:41

Zitat
Bei meinen Apfelbäumen habe ich immer Leimringe am Stamm. Die ich im zeitigem Frühjahr anbringe.

Leimringe helfen gegen die Raupen des Kleinen und/oder Großen Frostspanners, und zwar in der Zeit von September bis Februar.
Zu jeder anderen Zeit ist die Verwendung von Leimringen schädlicher Unsinn.
Hast du Schäden durch Frostspanner eindeutig feststellen können oder wie kommst du auf Leimringe?
Titel: Re:Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: fiona am 25. August 2004, 07:16:32
Einspruch statt gegeben.Heinone

Aber im allgemeinen solte man Obst mit Pilzerkrankungen nicht in den Komposter endsorgen. Sonst hat man ihn immer wieder.

Susanne bei den Leimringen muß ich mir die Packung nochmal raussuchen
und nachlesen. ???
Titel: Re:Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: Amur am 25. August 2004, 08:33:03
Ich halte es für müßig, sich um die Weiterverbreitung von ein paar Pilzsporen oder Raupen von den eigenen Äpfeln oder Zwetschgen sorgen zu machen, wenn ein paar Meter weiter die Straßenbäume (inkl. Ziersorten) zentnerweise ihr Obst verlieren um dessen Entsorgung sich kein Mensch kümmert. Zumindest hier die Regel. In städtischen Bereichen evtl. etwas anders.
Zumal Schimelig selbst eh keine Rolle spielt. Schimmelpilzsporen sind allüberall und dringen über Verletzungen (z. Bsp durch Hagel, Wespen oder Vögel) in das Obst ein. Wenn dann wäre Monilia und ein paar wenige andere Krankheiten zu beachten.
Und das Raupen einen Kompostierungsprozess mit all den da vorkommenden Tierchen, die hinter anderen Tierchen her sind überleben, ist schon ein großer Zufall.

Insofern wandert bei uns nix in die Biotonne, sondern alles auf den Kompost. Zusammen mit Grasschnitt und sonstigen Abfällen vergeht das meist schnell. Wer dem ganzen nicht traut, fährt erst mal mit dem Rasenmäher drüber und sammelt nur den Rest ein oder häckselt sie. Beschädigte Äpfel verfaulen auf jeden Fall, während ganz gebliebene teilweise eine erstaunliche Resistenz gegenüber dem Kompost zeigen können.

Schon erstaunlich welche Angst man im eigenen Garten entwickelt, während man den Landwirten das Mähen von Unkräutern an den Feldrändern vorwirft es sei sinnlos und unökologisch.

mfg
Titel: Re:Was tun mit Fallobst?
Beitrag von: fiona am 25. August 2004, 19:46:09
Hallo Amur!
Angst entwickel ich nicht .Aber der Baumpfleger der hin und wieder meine 6 Obstbäume auslichtet, hat mich darauf aufmerksam gemacht das es besser ist, das angerottete Fallobst in die Biotonne zu entsorgen und nicht wie gehabt unter meine Wießdornhecke zu schmeissen.
Aber ob man sich die Arbeit machen will, bleibt jedem selber überlassen.
 
Hallo Susanne das mit Sept.-Febr. ist richtig aber laut Celaflor: Zitat
Um das Hochwandern der Raupen , die im Februa-März unterhalb des Leimringes Schlüpfen können zu verhindern ist das Anbringen eines neuen Leimringes oberhalb des alten zu empfehlen.Daher habe ich den Leimring auch im Febr. angebracht und das so in Erinnerung behalten.Ist also nicht ganz verkehrt.
Ja, ich hatte vorletztes Jahr den Frostspanner auf frischer Tat ertappt und die Ringe angebracht.Meine Kirsche hatte ganz schön zu leiden.