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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: Pewe am 04. Dezember 2011, 20:14:48

Titel: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Pewe am 04. Dezember 2011, 20:14:48
Zu folgenden Sorten kann ich keine Angaben und Befruchtersorten finden:

Luis-Kirsche
Frau David Süsskirsche
Valeska

Wer kennt die und kann was dazu sagen?

Weiter stehen zur Debatte:

Kassins Frühe
Kronprinz von Hannover

Es sollen 3 Hochstämme werden. Nachfrage bei 2 Baumschulen bzgl. Befruchtersorten ergab a) befruchten sich gegenseitig (ich kann aber nicht alle nehmen), b) eine zweite Sorte ist in der Regel ausreichend. Hm - ist das wirklich so unkompliziert?
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: ManuimGarten am 04. Dezember 2011, 20:29:39
Zu diesen Sorten kann ich leider nichts sagen, aber ich würde eine Frühe nehmen, weil es dann keine Probleme mit der Kirschfruchtfliege gibt.
Und bei der Befruchtung kommt es auch auf die Bäume in Nachbargärten an, und ob es bei der Kirschblüte ausreichend warm ist für die Bienen und Hummeln. Ich habe hier z.B. eine Burlat Biggareau und eine schwarze Knorpelkirsche, bei denen andere Befruchter angegeben werden. Es gab aber trotzdem Kirschen - vielleicht hatte der Nachbar die passende Sorte. ::)
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Zuccalmaglio am 05. Dezember 2011, 09:11:50
- Wildkirschen und, soweit ich mal gelesen habe, die ein oder andere
  Sauerkirsche taugen auch als Befruchter

- Nachbarn mit dem ein oder anderen Süßkirschenbaum sind ebenfalls
  nützlich

- Valeska und Kassins sagen mir etwas. Details kann ich aber jetzt
  nicht erinnern. Dazu könnte ich heute abend mal in neunmalkluge
  Bücher schauen

- Die Namen der 3 übrigen Sorten habe ich noch nie gehört. Wo hast
  du die aufgetan?

- Innerhalb der Süßkirschen gibt es bestimmte Genkonstellationen.
  Wenn Sorten zu einer bestimmten, in nenne das mal Gengruppe,
  gehören, dann sind sie untereinander wechselseitig steril.
  Dazu kommt, daß die Blühzeiten möglichst nicht zu weit auseinander
  liegen sollten. Sehr frühe mit sehr spät blühenden Sorten ist nicht
  optimal, auch wenn es immer ein paar Vor- und Nachblüten an den
  Bäumen gibt, die wenigstens für ein bischen Befruchtung sorgen.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Lizzy am 05. Dezember 2011, 14:54:16
Hallo,

Mein Problem ist die Kirschfruchtfliege. Habe deswegen in der Vergangenheit von Süsskirschbäumen Abstand genommen, auch wegen Platzmangel.
Trotzdem habe ich dieses Jahr zum erstem Mal eine Süsskirsche auf GiSeLa 5 gepflanzt, die Burlat, weil sie eine gängige Frühsorte ist.
( andere Frühsorten bekommt man weniger auf GiSeLa ).
Mein anboluter Favorit was Geschmack betrifft, ist die Kordia, leider Ende Juni, Anfang Juli. So eine Kirsche hätte ich ja gerne, aber wie bekämpft man die Kirschfruchtfliege ?
Angeblich sollen die Gelbtafeln genau das Gegenteil bewirken und ein Spritzmittel gibt´s nur für den Erwerbsanbau, stimmt das ?

Gruss
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Rieke am 05. Dezember 2011, 15:19:34
Die späte Süßkirsche in unserem Garten hat mein Mann kürzlich gefällt, wir haben die Maden nicht in den Griff bekommen. Gelbtafeln haben schon was genützt, dann war nicht mehr jede Kirsche madig, sondern nur noch jede 2. Profis spannen wohl Netze, aber dafür war der Baum zu groß und außerdem ist mir das Risiko zu hoch, daß sich Vögel darin verheddern.

Die frühe Süßkirsche bleibt, denn das ist ein prächtiger großer Baum. Ich hoffe, daß die Sauerkirschen und Nachbars Kirschbaum für die Befruchtung ausreichen. Leider kenne ich in keinem Fall die Sorten. Maden sind bei dem Baum kein Problem, es ist eine sehr frühe Sorte, schon Ende Mai/Anfang Juni reif.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 05. Dezember 2011, 16:29:11
Späte Sorten schützen nicht mehr vor Madenbefall. Schon vor Jahren hat man sich wieder einmal einen Schädling nach Europa importiert, die amerikanische Kirschfruchtfliege:

http://www.tll.de/ainfo/pdf/kfli0707.pdf

"Aus Amerika gibt es Angaben, dass in unbehandelten Anlagen 70 bis 90% der Kirschen befallen sind."
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: ManuimGarten am 05. Dezember 2011, 16:40:38
Wieso späte Sorten?
Ich dachte, besonders frühe Sorten schützen vor dem Befall, weil die Fliegen/Maden erst später kommen. ???
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Starking007 am 05. Dezember 2011, 17:48:48
Wenn sie nicht der Wurm holt,
dann
holen die Frühen die Vögel
und die ganz späten wie Napoleon -
auf die ist im (Kirschen-)Advent doch keiner mehr scharf!
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: ManuimGarten am 05. Dezember 2011, 18:39:11
Ja, das mit dem Vögeln kenne ich auch, bei Burlat haben sie einen Teil erkämpft. Aber da wäre ich nicht so pingelig, wenn der Baum groß ist, hat man ohnehin meist soviel, dass man herumfragen muß, wer Kirschen brauchen kann.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Lizzy am 05. Dezember 2011, 21:59:22
Wieso späte Sorten?
Ich dachte, besonders frühe Sorten schützen vor dem Befall, weil die Fliegen/Maden erst später kommen. ???

in Cydorians Link steht als letzter Satz : " Bevorzugung von Frühsorten um der Kirschfruchtfliege zuvor zu kommen."
Die amerikanische Kirschfruchtfliege fliegt 3 Wochen später als die europ. Kirschfruchtfliege, laut Link.

Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: ManuimGarten am 05. Dezember 2011, 22:10:09
Im Link ja - was mich verwirrte, war Cydorians Einleitung, dass späte Sorten nicht mehr schützen. Ich dachte, dass immer schon alle Sorten, mit Ausnahme der Frühen den Fliegen zum Opfer fallen. - Wennn ich Cydorian recht verstehe, waren die späten Sorten auch wieder ohne Fliegen?

Späte Sorten schützen nicht mehr vor Madenbefall. Schon vor Jahren hat man sich wieder einmal einen Schädling nach Europa importiert, die amerikanische Kirschfruchtfliege:

http://www.tll.de/ainfo/pdf/kfli0707.pdf

"Aus Amerika gibt es Angaben, dass in unbehandelten Anlagen 70 bis 90% der Kirschen befallen sind."
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Lizzy am 05. Dezember 2011, 22:18:48
Kann natürlich sein, dass die ganz ganz späten Sorten, mir fällt jetzt nur Napoleon oder Prinzessinenkirsche ein, ohne Fliegen waren, was dann nun hinfällig wäre, wegen der amerikanischen Fliege. :o
Wusste ich so aber auch noch nicht. ;)
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 05. Dezember 2011, 23:02:43
Früher waren späte Sorten nur wenig befallen, weil die Fliege schon weg war. Das war ein Weg, um der Kirschfruchtfliege zu entgehen.

Jetzt nicht mehr mehr. Die neue Art befällt auch späte Sorten und auch Sauerkirschen.

Frühe Sorten gehen nach wie vor. Mit dem Problem, dass die geschmacklich oft nicht so toll sind und von den Vögeln gefressen werden. Ich ernte meistens keine einzige Kirsche, die Vögel sind schneller und sehr radikal.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Zwiebelchen am 05. Dezember 2011, 23:47:26
Wir haben hier eine mittelrote feste Kirsche die so ab Mitte Juni schon reif ist. Name weiß ich nicht ist ein alter Baum.
Seit wir hier wohnen haben wir jedes Jahr Kirschen geerntet und ich habe noch nie eine madige gefunden. Leider ist der Stamm des Baumes schon ziemlich angegriffen und ich fürchte irgendwann geht der Baum ein. Ich habe schon mal eine neue Sorte gepflanzt. Ist aber kein Hochstamm und benötigt keinen Befruchter.
Ich suche noch eine Sorte die wir als Kinder Glaskirschen nannten. Also ziemlich hell und mehr gelblich.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Pewe am 06. Dezember 2011, 19:28:00
Eigentlich bin ich jetzt bei 'Kassins Frühe' auf Sämling gelandet, die soll leichte Böden mögen. Das soll ebenfalls bei der 'Großen Germersdorfer' der Fall sein, die finde ich aber nirgendwo als Hochstamm auf Sämling, nur auf F12/I. Irgendwer schrieb hier aber mal, dass diese Unterlage nix taugen soll. Zum Kronprinzen finde ich keinen Befruchter. 'Regine' hat früchtemäßig gute Beurteilungen - jedenfalls soweit ich das im Internet finde. Aber eine Sorte hin, andere her - es gibt bei jeder was zu meckern und je länger ich suche, desto verunsicherter werde ich. Optisch würden sich an 3 Stellen Hochstämme gut machen, erntemäßig dauert das natürlich - ist eher was zum vererben. Zum ernten für mich wär eher was klein bleibendes und früh tragendes geeignet. Auch da gibt es wieder diverse Unterlagen. Das macht mich irre. Nach 1/2 Jahr suchen gebe ich für dieses Jahr auf. Vielleicht hab ich im nächsten Jahr wieder mehr Nerven dafür. Ernteverfrühend ist das natürlich nicht. Erst mal allen vielen Dank.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: ManuimGarten am 06. Dezember 2011, 23:44:27
Wieso rechnest du damit, dass es Jahre bis zu den ersten Früchten dauert?

Im früheren Garten habe ich eine schwarze Knorpelkirsche als Hochstamm gepflanzt, im ersten Jahr gab es eine Handvoll Kirschen, im 2. Jahr einen Kuchen und im 3. Jahr schon deutlich mehr.

Hier habe ich auch wieder Hochstämme (Topfpflanzen) gepflanzt, die hatten auch bereits in der ersten Saison einige Kirschen...
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Pewe am 07. Dezember 2011, 06:18:30
Das ist ja toll, Manu. Ich erhielt die Auskunft, dass es 5-6 Jahre dauern würde.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Zuccalmaglio am 07. Dezember 2011, 21:39:44
@ waldschrat,

ein Buch bei mir stellt Valeska in eine Intersterilitätsgruppe mit Merton Bounty, Oktavia, Regina und Van.
Sichere Befruchter sind dagegen Alma, Johanna, Karina, Kordia, Schneiders Späte, Sunburst und Viola.
Die hier nicht genannten Sorten wurden wohl nicht untersucht oder nicht veröffentlicht.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Zuccalmaglio am 08. Dezember 2011, 10:07:25
@ waldschrat,

für verstärktes Süßkirscheninteresse: Das neue Jahresheft des Pomologenvereins für 9.80 Euro plus Versand (siehe dortige Homepage).
Sorry, ich kann leider nicht verlinken.

Schwerpunkt des Jahresheftes sind die Streuobstsüßkirschen(rest)bestände, darunter naturgemäß viele ältere Sorten. Sehr interessant.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Pewe am 09. Dezember 2011, 10:03:32
Das werde ich mir bestellen - vielen Dank.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: grafenburger † am 25. Januar 2012, 21:26:36
Hallo Waldschrat,
wenn du etwas zum Sortenerhalt beitragen willst,nimm die Kronprinz v. H.da diese fast ausgestorben scheint.
Ich möchte dir da mal die Baumschule Fels in Westerkappeln ans Herz legen(haben eine Website),dort kannst du dir einiges aussuchen.Nur mit dem Versand hat es gehakt(vor 2 Jahren!)
Die haben auch die Eltonkirsche (echt?) welche auch sehr selten (und gut) ist.
Von mir haben die auch schon einmal Reiser erhalten (echt!)

Zur Befruchtung:
Ganz so einfach ist das bei den Kirschen nicht.Es gibt da die sogenannten S-Allele.Das sind Intersterilitätsgruppen.Nur weil ein paar Sorten in der Literatur als Nichtbefruchter genannt werden,heisst das noch lange nicht,dass alle anderen als Befruchter taugen.Wenn du z.B.eine S6S8 hast,dann scheiden natürlich alle anderen mit S6S8 als Befruchter vollständig aus.Alle anderen Sorten aber,die auch eine S6 haben,sind beim Befruchten sehr mangelhaft und :wenn eine mangelhafte Befruchtung vorliegt, fällt dir diese natürlich ab,d.h.diese Blüte hat umsonst geblüht(die Pollenschläuche sind dann in der Weiterentwicklung gestört).
Das Hauptproblem dabei ist, dass beim Erstellen der Tabellen(S-Allele)
die meisten alten Sorten gar niemand berücksichtigt hat,d.h. es weiss eigentlich niemand mehr,wer mit wem kann und wer nicht.Da kann ich nur auf alte Literatur verweisen(z.B.Sante das Deutsche Kirschenbuch Verlag Trowitsch 1936).Man hat das früher einfach empirisch ermittelt.
 Solltest du selber veredeln können,kannst du von mir auch Reiser bekommen(ca.200 Sorten)


Gruss
Grafenburger
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Pewe am 25. Januar 2012, 21:57:22
Hallo, Grafenburger

Ja - die Süsskirschen - ein Thema für sich offenbar und befruchtungstechnisch so kompliziert, dass ich immer noch zu nix entschließen konnte. Der Kronprinz v. H. ist allerdings nach wie vor in engerer Wahl. Leider haben die Baumschulen (ich habe wirklich viele Webseiten besucht) nur zu einem Teil ihrer Kirschbestände die jeweiligen Befruchtersorten angegeben. Zu alten Sorten noch weniger gefunden. Die Baumschule Fels hatte ich auch mehrfach kontaktiert. Der Versand ist in der Tat schwierig bzw. teuer. Allerdings fahren sie zu bestimmten Terminen bestimmte Firmen an und würden dann bestellte Ware mitnehmen, die ich dann an jeweiligem Ort abholen könnte. Würde ich auch tun - prinzipiell. Ich hatte zwischenzeitlich zu Mehrsortenbäumen alter Sorten tendiert, die man mir lt. telefonischer Anfrage auch bereit war 'zu stricken'. Man war auch am Telefon sehr nett, konnte aber telefonisch keine genauere Beratung geben, welche Sorten, wieviel Sorten pro Baum etc. und versicherte mir mehrfach, dass Herr Fels rückrufen würde - was leider nie geschah. Das ist also der Stand der Dinge. Selbst veredeln kann ich leider nicht.

Mal dreist gefragt: Kannst Du mir passende Bäumchen basteln? Passendes Material sowie Kenntnis hast Du offenbar.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: zwerggarten am 25. Januar 2012, 22:14:49
aber obacht, sehr schnell werden sammelbestellungen und großaufträge daraus! :D ;)
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Pewe am 25. Januar 2012, 22:15:27
 ;D
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: mickeymuc am 02. Februar 2012, 09:50:13
Ach Waldschrat,

Wie gut hat man es doch, wenn man (wie ich letztes Jahr) eine Obstwiese mit großen Bäumen kauft - da bleibt einem viel Kopfzerbrechen erspart. Hier ist eine ausgesprochene Kirschengegend, daher hatte ich gar keinen nennenswerten Vogelfraß, eine Frühkirsche war schon Mitte Mai reif, lecker und ohne Maden. Bei den späteren Bäumen war ab und an mal eine Made drin, aber vielleicht eine in 20 Kirschen. Einige Nachbarn spritzen die Bäume, aber das war bei meinen Bäumen noch nie der Fall, und ich fang das auch nicht an.
Was ich sagen will: mach Dich nicht verrückt, ich glaube so ganz schreckliche Fehler kann man gar nicht machen, wenn man Sorten pflanzt die zur Region passen. Und wenn ich im Frühling unter blühenden Kirschbäumen wandle dann denke ich mir die Blüten wären schon fast Grund genug um Kirschen zu pflanzen.
Wenn Du Lust hast komm doch im Sommer mal vorbei, neben meinen paar Bäumen gibt es hier die "Dettinger Kirschenheimat", wo glaube ich 40 Sorten Kirschen gepflanzt wurden und erlebt und verkostet werden können (http://www.dettingen-erms.de/1539_DEU_WWW.php).

Liebe Grüße!

Michael
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Pewe am 03. Februar 2012, 08:54:53
Hach - ich beneide Dich ein wenig um Deine Obstwiese. Eigentlich ist hier ja mehr Heidelbeeren- als Kirschengebiet. Ich möchte es aber dennoch versuchen und irgendwann funzt das schon. Leider ist es zu Dir ein wenig zu weit zum eben mal vorbeikommen. Auf jeden Fall wünsch ich Dir viel Freude mit und an Deiner Obstwiese. :D
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: deop am 06. Mai 2012, 21:09:08
Lieber Herr Grafenburger,

ich würde gern sehr späte Kirschen pflanzen. Gibt es so alte Sorten wie die Hildesheimer späte Knorpelkirsche oder Meininger späte Knorpelkirsche überhaupt noch oder sind diese verschollen? Ist die späteste Alternative Regina? Oder gibt es spätere oder zeitgleich reifende? Würde gern was zur Arterhaltung tun - für jede Empfehlung dankbar.

Beste Grüße

Deop
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Kirschfreund am 06. Mai 2012, 22:21:39
Hallo Deop,

Das Thema von sehr späten Kirschen beschäftigt mich auch. Leider gibt es wohl keine Hinweise mehr auf die Hildesheimer späte Knorpelkirsche (auf eine Frage diesgezüglich an den Pomologenverein kam leider keine Antwort). Regina ist ziemlig spät. Da gibt es auch eine neue (ich glaube sie heißt "Sweatheart") die noch ein bischen später zeitigt, aber das ist eine "verstrahlte" selbstfruchtbare (gentechnisch mutierte).

Die einzige, die wohl noch viel später zeitigt, ist die "rote späternte" (reife Sept/Okt). Habe ich gepflanzt. Noch keine Fruchterfahrung, soll aber nicht viel größer als Vogelkirsche sein....

Grüsse
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 06. Mai 2012, 22:34:55
Es gibt einige sehr späte Kirschen, sind aber schwer zu bekommen und alle recht klein. Noch eine: "Allerheiligenkirsche". Die soll den ganzen Sommer bis in den Herbst durchgehend blühen und tagen. Mehr als lokale Bedeutung hatten die nie. Schade, dass sie nicht weiter züchterisch bearbeitet wurden, sondern mehr eine Kuriosität geblieben sind.

Seltsam finde ich das Kirschangebot im Supermarkt, da kommen noch im September grossfrüchtige Kirschen aus der Türkei. Es muss offenbar durchaus grosse späte Kirschen geben. Nur nicht hier...
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: uliginosa am 06. Mai 2012, 23:00:00
Von unserer Burlat haben wir letztes Jahr schon am 10 Juni gegessen. Lecker, knackig und (fast?) ohne Maden. :D
Die etwas später reifen Kirschen des Nachbarn waren im Vergleich weich, fad und madig.



Burlat 15-6-11.JPG

Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: hml am 06. Mai 2012, 23:53:36
Hallo,
die im Moment späteste Tafelkirsche ist die Kanadische Staccato 10 Tage nach Regina, von der es aber in Europa keine Bäume zu kaufen gibt, da sie nur von Clubmitgliedern produziert werden darf ähnlich der Apfelsorte Pink Lady. Eine weitere interessante Spätsorte ist die Inra-Sorte Fertard, allerdings nur wenig nach Regina. Sweetheart reift übrigens zeitgleich mit Regina und ist meiner Meinung nach keine Verbesserung.
Gruß HML
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: flammeri am 07. Mai 2012, 01:20:17
Zur Befruchtung:
Ganz so einfach ist das bei den Kirschen nicht.Es gibt da die sogenannten S-Allele.Das sind Intersterilitätsgruppen.Nur weil ein paar Sorten in der Literatur als Nichtbefruchter genannt werden,heisst das noch lange nicht,dass alle anderen als Befruchter taugen.Wenn du z.B.eine S6S8 hast,dann scheiden natürlich alle anderen mit S6S8 als Befruchter vollständig aus.Alle anderen Sorten aber,die auch eine S6 haben,sind beim Befruchten sehr mangelhaft und :wenn eine mangelhafte
Befruchtung vorliegt, fällt dir diese natürlich ab,d.h.diese Blüte hat umsonst geblüht(die Pollenschläuche sind dann in der Weiterentwicklung gestört).
Das Hauptproblem dabei ist, dass beim Erstellen der
Tabellen(S-Allele)
Das stimmt nicht, ein unterschiedliches Allel reicht für eine gute Befruchtung aus, es müssen nicht beide Pollenschläuche gebildet werden. Hier eine Allel- Tabelle:
http://www.agroscope.admin.ch/data/publikationen/wa_arb_04_pub_890_d.pdf
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Isatis blau am 07. Mai 2012, 09:58:14

Seltsam finde ich das Kirschangebot im Supermarkt, da kommen noch im September grossfrüchtige Kirschen aus der Türkei. Es muss offenbar durchaus grosse späte Kirschen geben. Nur nicht hier...

Im vergangenen Jahr waren die Kirschen durch das Wetter sehr früh reif. Trotzdem gab es im Juli/August frische Kirschen vom Bodensee :o.
Ich vermute, dass das etwas mit Kühllagerung zu tun hat.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: deop am 08. Mai 2012, 13:58:28
Vielen herzlichen Dank für die umfangreichen Antworten.

Ich denke ich werde dann Regina, die Rote Späternte und die Allerheiligenkirsche versuchen.

@ Dave: Sweatheart ist keine Alternative für mich, falls Du noch etwas bzgl. der Hildesheimer hörst, würde ich mich über einen Post sehr freuen

@ Cydorian:"Es gibt einige sehr späte Kirschen" - hast Du einige Namen für mich zum weiteren recherchieren? Danke!

Gern nehme ich noch Vorschläge für alte bedrohte Sorten. Vielen Dank!
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: deop am 08. Mai 2012, 14:02:46
@Dave

- hast Du inzwischen Deine Filsener Goldperle?
- hast Du eine spezifische Empfehlung für mich?

BG,
deop
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Kirschfreund am 08. Mai 2012, 21:03:37
Hallo Deop,

Leider habe ich keine Baumschule gefunden, die die Filsener Goldperle veredelt hat. Als Vertreter der gelben Kirschen habe ich nun zunächst die Dönnissens Gelbe gepflanzt (wenn auch die Filsener später zeitigen soll).
Eine spezifische Empfehlung habe ich leider nicht. Ich für meinen Teil habe die Regina geplanzt, als die späteste qualitative Kirsche (die frei verfügbar ist), und dann die rote Späternte als die späteste mir bekannte (wenn auch kleinere) Kirsche, die eine normales Blühverhalten aufweist. Die Allerheiligenkirsche war mir bis jetzt noch nicht bekannt. Sie scheint aufgrund ihres Blühverhaltens wirklich ein Exot zu sein. Falls Du hierfür eine Bezugsquelle findest wäre ich auch interessiert.

Bei der Sweatheart habe ich mich übrigens vertan. Im Kopf schwebte mir auch die Staccato vor, die einer der Vorredner beschrieben hat.

PS: Ich wollte immer noch mal Kreuzungsversuche machen. Vielleicht sollte man die rote Späternte mit der Regina kreuzen... ;)
grüsse
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 09. Mai 2012, 10:17:50
Wenn dich das wirklich interessiert, würde ich dir nicht zu Kreuzungen raten, sondern zu Urlaub. Zum Beispiel in unserer Gegend, wo im Schnitt rund 5% der Waldbäume Wildkirschen sind. In anderen Gegenden gibts sogar reine Kirschwälder, z.B. Bereichen des Odenwaldes.

Dort habe ich schon an Wegrändern erstaunliche Sämlinge gefunden, letztes Jahr einen der auch erst Mitte August für einen Wildling relativ grosse Kirschen hatte, guter Behang, lecker. Überhaupt scheint die Variabilität der Wildkirschen in Form, Farbe, Reife gross zu sein. Wenn du durch die Lande spazierst, wirst du viel Material finden, das für eine Veredelung und nähere Betrachtung in Frage käme. Allerheiligenkirsche & Co sind auch so "entstanden", gefundene Sämlinge.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 12. Juli 2013, 08:37:48
Erntet jemand dieses Jahr Regina? Meine hat erstmalig angesetzt, die Kirschen sind an der Schwelle zur Reife ("Hedelfinger" ist gerade durch). Obwohl dieses Jahr wegen der Kältefrühlings alles viel später reift, kommt mir das sehr früh vor. Sortenbetrug der Baumschule... ?
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: mime7 am 12. Juli 2013, 13:28:57
Erntet jemand dieses Jahr Regina? Meine hat erstmalig angesetzt, die Kirschen sind an der Schwelle zur Reife ("Hedelfinger" ist gerade durch). Obwohl dieses Jahr wegen der Kältefrühlings alles viel später reift, kommt mir das sehr früh vor. Sortenbetrug der Baumschule... ?

hallo,
meine wenigen Regina wurden letzte Woche leicht rot. Das hat den Staren gereicht alle abzuernten.
Hätte ich noch welche, so wären sie sicher inzwischen auch für menschliche Gaumen geniessbar.

Daher kommt mir deine beginnende Reife der Reginas jetzt nicht besonders früh vor (ausser du wohnst an etrem später Lage).

Gruss
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Isatis blau am 12. Juli 2013, 19:45:07
Im Herbst 2010 habe ich eine Regina gepflanzt. Sie hat drei Kirschen dran, die jetzt dunkelrot sind. Die Hedelfinger war letzte Woche reif.
 
Besonders groß finde ich die Reginakirschen, die ich habe, nicht, eher so klein, wie die Hedelfinger. Wenn ich noch zum Ernten komme, werde ich sie mal auf die Briefwaage legen. Wenn ich mich richtig erinnere sollen die Kirschen acht Gramm wiegen.

Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Irisfool am 12. Juli 2013, 19:51:49
Also mir schmeckt die Kordia am besten oder Van( weiss nicht ob man die mit V oder mit F schreibt ;D ;))
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 12. Juli 2013, 22:52:42
Besonders groß finde ich die Reginakirschen, die ich habe, nicht, eher so klein, wie die Hedelfinger.

Meine sind auch nicht grösser. Dieses Jahr sind aber alle Kirschen recht klein bzw. differieren stark in der Grösse. Das Extremwetter hat seine Spuren hinterlassen.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: b-hoernchen am 14. Juli 2013, 22:22:43
Dumme Frage zwischendurch - welche Sorte befruchtet denn die Allerheiligenkirsche, wenn sie bis in den Herbst hinein blüht?

LG

Thomas
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 14. Juli 2013, 23:30:22
Da es nichts anderes gibt, muss sie hinreichend selbstfruchtbar sein.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: b-hoernchen am 15. Juli 2013, 22:40:41
Am Wochenende konnte ich beim Bauern hier am Berg in knapp 700m Seehöhe Kirschen ernten.
Alles uralte Bäume in Steilhanglage, die nie eine Schere gesehen haben.
Veredelt hat die, wurde mir erzählt, ein Kriegsgefangener, der mit dem Fahrrad die Bauerngärten der Umgebung abgefahren ist und Reiser gesammelt hat - ein regelrechter Mr. "Cherryseed", dem wir jetzt nach über 70 Jahren noch die Kirschernte verdanken können.
Wie die Sorten heißen, weiß keiner mehr.

Lange Rede, kurzer Sinn - die meisten alten Bäume sind kaum mehr zu ernten und ich darf mithelfen, neue Bäume zu setzen.

Also, Schrotschuss ist schlimm hier in Oberbayern am Alpenrand, Monilia gibt's natürlich auch und die Maden waren letztes Jahr ein Problem, sagt der Bauer - heuer geht's.

Untergrund ist steiniger Flysch(Mergel)

Welche Sorten bitte?

Cydorian's Tipp mit der Schrotschussfestigkeit von Groll's Schwarzer macht sie zum heißen Anwärter.
Ich habe Burlat ins Gespräch gebracht - wer hat Erfahrungen mit weiteren frühen, "madenfreien"? Die meisten der sehr frühen sollen geschmacklich nicht so toll sein.

Und ganz späte? Gibt's später als Regina noch richtige Schwarzkirschen?

Wenn ich schon selber mit anpacken darf, möchte ich auch meine Lieblinge - stark färbende, schwarze Kirschen setzen.

Übrigens - Spätfröste sind hier 200m über dem Talgrund fast nie ein Problem!
Die Aprikose des Bauern trägt praktisch jedes Jahr.

Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 16. Juli 2013, 08:57:54
Zum anheizen mal das hier lesen: http://www.zeit.de/2012/31/Alte-Kirschsorten

Späte Sorten gibt schon einige, ich weiss aber nicht wie die in dem Klima gedeihen. Schön schwarz ist z.B. Bianca oder Allers Späte.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: grafenburger † am 16. Juli 2013, 23:10:11
Also wenn ich immer nur Van und Star und Kordia höre,werd ich ganz traurig. :'(
Kennt denn in dem Land,das früher einmal die Nummer 1 im Kirschenanbau war,gar niemand mehr unsere guten,geschmacklich und von der Gesundheit her viieeel besseren Sorten?
Wer Star und Co.gut findet,sollte es vielleicht mal mit einer Feuerkirsche,Garrns,Germersdorfer,Maibigarreau,Landele usw.versuchen.AABER Vorsicht,denn die machen wirklich süchtig!!!
Nur gross ist einfach langweilig.
B-hoernchen,ich fände es gut,wenn ihr anstatt dort auszureissen(was ja die meisten "Fachleute" machen)im Frühjahr Edelreiser von den alten Ruinen schneiden würdet.So braucht keiner den Sorten nachzuweinen,was unweigerlich geschehen wird.Du brauchst nicht mal Unterlagen zu kaufen-hol euch einfach ein paar Sämlinge von draussen und veredle die Reiser da drauf.Ihr könnt auch,statt am Haupttrieb nur eine Sorte draufzumachen,einfach auch die Seitenäste lassen und mehrere Sorten "draufbeppen". ;)Wer nicht selber veredeln kann,holt sich einen Baumwart.
Da gibts dann auch befruchtungstechnisch keine Probleme uuuunnd man kann schon nach ein paar Jahren erkennen,dass die Sorten auf wieder jungen Bäumen auch ansprechende Grösse erreichen!(was natürlich nach nur 4 Jahren wahrscheinlich noch nicht der Fall sein wird,siehe Regina als "Kleinkind")
Bei diesen Sorten,die sich ja anscheinend bei euch viele Jahre hinweg überdurchschnittlich gut als "Lokalsorten" bewährt haben und damals vielen Leuten über den Hunger geholfen haben,brauchst du dann auch keine Bedenken über Tauglich oder nicht zu haben,die passen schon!
Ausserdem tragt ihr so im Gegensatz zu den meisten anderen zum wirklichen Sortenerhalt bei.
Bei uns hier gibt es eine Sorte,die man Strehleskirsche nennt.Die meisten kennen sie oft nichtmal mehr vom Namen her.Sie wird tiefschwarz,zuckersüss,ist sehr weich und sehr empfindlich beim Transport.Aaaaber:Sie ergibt die beste Marmelade,die ich je gegessen und selber ausprobiert habe und ist,da früh reifend,madenfrei und Massenträger(sogar dieses Jahr!)
Burlat würde ich niemand empfehlen(ist ja auch nur halbfest und im Vergleich zu anderen relativ fad),aber ich nenne einfach mal ein paar Sorten:
Zum Feldes
Braunauer(halbfest aber lecker!)
Frühe Spanische
Königskirsche(die süddeutsche,ist schwarz)
Schwarze Kracher(reift aber spät)
Bernhard Nette(früh und fest!)
Souvenir de la Charmes("")
Moserkirsche(mittelfrüh und sehr fest,genial,auch im Aroma)
Teickners(ist anfangs halbfest,wird vollreif weicher)
Kassins frühe
etc.,etc.(kannst dich ja mal bei mir melden!)
Viele dieser Sorten kann man neuerdings wieder in Reiserschnittgärten (Hannover,Bonn,usw.)erhalten.
Zur Allerheiligenkirsche:
Sie ist anscheinend vom Namen her einigen bekannt,ich kenne jedoch keinen "offiziellen" Standort im deutschsprachigen Raum(hat die hier einer?) ???.In Österreich läuft nur ein Zufallssämling unter diesem Namen.
Die späteste historische Sorte dürfte wohl die "von Lade`s späte" gewesen sein,die es heute noch in Tschechien unter dem Namen "Ladeho podzni" gibt.
Von der späten Hildesheimer ist mir auch kein Standort mehr bekannt,habe sie aber erst kürzlich in einer Auflistung gesehen.
Die mit am spätesten reifende Sorte heute dürfte wohl die Hudson sein,welche ich selber aber nicht kenne.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Kirschfreund am 20. Juli 2013, 08:39:56
also nach meiner Erfahrung ist die Sorte Van wirklich ausgeprochen wohlschmeckend, nur leider ist die Sorte zu anfällig für Monilia. Man hat nicht viel Freude an einem krüppeligen Hausbaum...

Ich gebe Grafenburger recht: Mehr Sortenvielfalt und wieder mehr alte Sorten. Die neuen Sorten sind zwar z.T. gut, z.T. sind die Zuchtkriterien aber einfach andere als früher. Das merkt man sofort am Geschmack. Bei vielen alten Sorte zählte Baumgesundheit (entsprechen angepasst an regionale Besonderheiten) und der Geschmack. Heute zählt AUCH: Form, Glanz, Stiellänge (zum Verpacken besser kurz), Haltbarkeit, Platzfestigkeit, Größe, am besten nur Dunkelrot, Selbstfruchtbar u.s.w....

@späte Sorten:

- späten Hildesheimer mir auch kein Standort bekannt.
- Habe bei mir rote Späternte stehen. Aber bisher könnte ich noch keine verköstigen. Sollen recht klein sein. Ich bin gespannt.

Wenn man nicht viel experimentieren möchte, aber gute wohlschmeckende Kirschen möchte würde ich empfelen:

Spät/Mittel: Schneiders Späte, Büttners rote

da kann man nicht viel Falsch machen.

Hedelfinger schmeckt mir nur überreif richtig gut.




Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: landfogt am 20. Juli 2013, 22:15:55
da kann ich noch die dön.gelbe knorpel kirsche empfehlen!
äuserst wohlschmeckend und wüchsig,sowie relativ standhaft gegen monilia und der gleichen!!
esse sie gerade direckt ab baum ;)
da kommt die van nie rann ;D
genauso empfehle ich die schneiders schwarze knorpelkirsche!
der zuckergehalt der alten kirschsorten(zumindest die wo ich kenne)ist wesendlich höher als bei van,kanadischen riesenkirsche ectra.
nur in der grösse können die nicht mithalten.dafür esse ich halt dann eine mehr!!
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Pewe am 20. Juli 2013, 22:49:28
Leider kann ich es nicht mehr finden, bin aber sicher, irgendwo von einer unglaublich spät reifenden Kirsche gelesen zu haben. Oktober !!! ::)
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: grafenburger † am 21. Juli 2013, 00:06:50
Meintest du vielleicht die "Belle Agathe de Novembre"?
Dann vergiss die schnell!Schon Oberdieck hatte die Reifezeit (in Jeinsen bei Hannover) für Ende August "berichtigt".
Ich war heute in einer historischen Sortensammlung tätig und konnte dort die Sorte "Kingerter"(eigentlich wahrscheinlich Köngeter,aber wir im Süden können kein "Ö",wir machen ein "E"draus!)beobachten.
Wir befinden uns hier in der 7ten Kirschdekade,und sie ist noch nicht einmal reif!
Sie gleicht ungemein der Sorte "Star".Sollte es evtl. möglich sein,dass "star" gar keine Neuzüchtung war.....?
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: hml am 21. Juli 2013, 13:21:37
@grafenburger,
ich als Erwerbsanbauer finde es gut wenn sich Menschen um alte Sorten kümmern, aber nicht immer ist die alte Sorte gut und die neue Sorte schlecht. Ich finde es absolut verwunderlich wenn du Van, Star und Kordia in den selben Topf schmeißt. Kordia spielt in einer anderen Liga, das bestätigen auch meine Kunden, die sich nicht erinnern können eine solch gute Kirsche gegessen zu haben. Ich kenne auch keine die Kordia das Wasser reichen kann. Gestern habe ich Kordia mit 90 Öchsle geerntet einfach super, Die noch süßeren kleinen schwarzen Brennkirschen ist eine ganz andere Geschmacksrichtung und nicht zu vergleichen, ihnen fehlt auch die Knackigkeit, das ist bei Marmelade und Schnaps aber egal. Bin für geschmacklich super Kirschen immer offen, aber bitte keine aus der Star, Van Liga, die habe ich alle gerodet. Auf Platz 2 und 3 sind bei mir im Moment Grace Star und Regina auch Sandra Rose ist geschmacklich sehr gut , aber etwas weicher und schwer zu bekommen.
Gruß hml
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: grafenburger † am 21. Juli 2013, 14:15:15
Da muss sich einem eigentlich mal die Frage stellen,welche alten (auch grossfrüchtigen und knorpeligen)dem Erwerbsanbau überhaupt bekannt sind und ob man sich mangels Wissen überhaupt damit befasst.
Mal ehrlich,die meisten bauen doch nur auf Empfehlung an.
Und die "empfehlenden" haben zumeist noch weniger Ahnung als die Anbauer.
Die meisten Obstbauberater hinken doch wiederum dem Erwerbsobstbau hinterher.
Dazu kommt die falsche objektive Anschauungspraxis:
Wenn ich die Fruchtqualität anhand alter,vergreister Bäume beurteile,liege ich komplett falsch.Da ja anscheinend jeder nur gross will,wäre das eigentlich nur an jüngeren,auf entsprechender Unterlage stehenden,mit modernem Schnitt erzogenen Bäumen möglich.(Ich arbeite dran!mit Gisela5).
Beim Sport kann ich auch keinen alten,kranken Teilnehmer mit einem gesunden jungen vergleichen.
Es werden ja immer nur neue Sorten auf Anbaueignung geprüft.
Und Selbstbefruchter braucht und brauchte nie jemand.Man müsste bei Einzelbäumen einfach nur einen Ast mit einer Befruchtersorte einveredeln.(wäre bei den Baumschulen gar kein Problem)
Die benötigen übrigens genauso Bienen zur Befruchtung,auch wenns Wetter schlecht ist.
Und es gehört eine tüchtige Portion Rücksichtslosigkeit dazu,diese an den Verbraucher zu bringen,ohne ihn zu fragen,ob er eine genetisch veränderte Frucht überhaupt essen will.
Dazu kommt ja noch,dass deren Pollen sich ungestört überall hin verbreiten!
Beim Getreide müsste der arme Betroffene Nachbar seine Ernte als Sondermüll auf eigene Kosten entsorgen!
Und der Verbraucher würde mit Sicherheit alte,gute Sorten kaufen,wenn er sie denn nur kennen würde.Aber genau das wird ja tunlichst verhindert.
Im übrigen bestanden in Deutschland in den letzen 100 Jahren mehrere grosse Versuchsanlagen zum Zweck der Sortenprüfungen.Nur-kein Versuch wurde jemals richtig zu Ende gebracht und alte,erkannte Fehler dabei immer wieder übernommen.
Über das für und wider von Sorten kann man sich nur entscheiden,wenn man diese auch kennt und glaub mir,ich tue das!
Meld dich doch mal!
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: deop am 17. Oktober 2013, 14:54:13
Hallo,

nach vielen Monaten Abstinenz im Forum ist mein Hausbau nun fast abgeschlossen und ich kann mich endlich wieder meinem Garten zuwenden.

Ich würde gern ca. 6 Kirschbäume pflanzen (Halbstamm oder Busch), folgende Sorten habe ich mir rausgesucht:
Kassins Frühe (HK), 1.-2. KW (Alternativ: Zum Feldes Frühe Schwarze, Bigarreau Souvenir de Charme?)
Landele (HK), 3.KW
Bernhard Nette (KK), 2.-3.KW
Schneiders Späte Knorpel (KK), 4.-5. KW
Badeborner schwarze Knorpel (KK), 4.-5.KW
Späte Spanische (KK), 6.-7. KW
Grevenbroider Knorpelkirsche (KK), 6.-7.KW
Von Landens späte Knorpel (KK), ? – Baum schon bestellt
Rote Späternte
Allerheiligenkirsche

Könnt Ihr mir Empfehlungen geben, auf welche ich eventuell verzichten könnte bzw. eine besonders schmackhafte Kirsche noch fehlt? Ertrag und Fruchtgröße sind mir egal. Mein Ziel für dieses Jahr sind erstmal 6 Bäume - ich muß also noch reduzieren. Zwei verschiedene Hochstämme stehen schon – leider kenne ich die Sorten noch nicht. Dieses Jahr haben beide nicht getragen – auch alle umstehenden Kirschen in unserer Region haben nichts getragen.

Standort: Nord-West Elbe-Steilhang, Dresden; Weinbauklima: weiß ich nicht, auf der gegenüberliegenden Seite der Elbe schaue ich auf Weinberge – allerdings ist dort auch die Südseite
Boden: oberste 10cm lehmiger Mutterboden, darunter sandiger Lehm – bei Regen war unsere Baustelle eine einzige Morastgrube; die bisherigen Pflanzlöcher zeigten in einer Tiefe von ca. 30-50 cm eine Fels-/ Steinschicht. Wie tief sollte ich eigentlich graben? Bisher habe ich bis ca. 40-60 cm gegraben (Höhe unterschiedliche wegen Hang). Der Boden ist hier in der Region sehr trocken, auch in 60cm Tiefe und das trotz des Regens in diesem Frühjahr.

Falls noch wichtige Infos fehlen für Eure Meinungen laßt es mich bitte wissen. Vielen Dank für Eure Kommentare!

Beste Grüße,

Deop


Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Mediterraneus am 17. Oktober 2013, 14:56:33
6 Kirschbäume. Aha.

Willst du halb Dresden versorgen? ;D
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: deop am 17. Oktober 2013, 16:07:17
@ Mediterraneus

naja, nicht ganz Dresden :)

Spaß bei Seite, bei der Steinschicht im Boden und den Wühlmäusen rechne ich schon mit Ausfällen. Habe zwar schon Wühlmausdraht gekauft aber man kann ja nie wissen ...

Und: das Ernten ist nicht das Problem - das buddeln der Pflanzgube bei dem Boden, ohne Spitzhacke keine Chance

deop
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: hml am 17. Oktober 2013, 19:21:22
das heisst aber Finger weg von Gisela 5 als Unterlage. Mindestens Gisela 6 oder Piku 1, vielleicht sogar Piku 3 bei dem Boden. Sämlinge würde ich nicht nehmen.
mfg
hml
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: b-hoernchen am 17. Oktober 2013, 20:36:47
Ich bestelle jetzt auch gerade, Dolleseppler und Mohrenkirsche.
Ich werde sie wegen Platzmangels beim Bauern oben am Berg pflanzen müssen. Der hält am Steilhang Damwild und Hirsche, also keine schwachwüchsige Unterlagen, denen trau ich eh nicht. Ich glaube Kirschen auf schwachwüchsigen Unerlagen werden viel schlimmer von Monilia und Schrotschuss befallen, einfach so ein Gefühl, wenn ich in die Gärten schaue.

Habe heute meine Okulationen (Augen der superleckeren schwarzen Brennkirsche des oben erwähnten Bauern) gecheckt. Die meisten sehen vertrocknet aus, ihr dürft mir aber die Daumen drücken für ein Auge, das ich den Stamm meiner Kordia gesteckt habe.

Übrigens haben die Kirschen beim Bauern unter Schrotschussepidemie vor 13, 14, 15 Jahren durchaus gelitten, die Schäden wirken immer noch nach. Die hiesigen Sorten sind keineswegs für alle Klimakapriolen gerüstet, auch wenn die Epidemie eine harte Auslese getroffen hat.
Insofern wäre eine tolerante/resistente Sorte interessant. Von der Schwarzen von Guben (Badacsoner) hat cydorian bereits berichtet. Kann mir jemand etwas bezüglich Krankheitsfestigkeit zu Mohrenkirsche, Schwarzer Kracher etwas sagen?
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: deop am 18. Oktober 2013, 13:06:49
@hml

Danke!

Die meisten Baumschule haben Gisela 5 - das wollte ich der Einfachheit halber dann auch nehmen da meine Sorten eh schon nicht an jeder Ecke zu bekommen sind. Bin aber aufgrund Deines Betrags vorsichtig geworden.

Wäre Deine Empfehlung die Gleiche, wenn ich bei Bedarf bewässern kann? Die Möglichkeit habe ich, da mein Hang direkt auf dem Grundstück liegt. Ebenfalls habe bisherige Pflanzlöcher auf Fläche 70x70 cm gemacht und ca. 40-60 cm Tief. Werde mit viel Kompost auffüllen und Steine aussieben. Mir machen insbesondere die Steinigkeit außerhalb der Pflanzgrube Sorgen, will keine Löcher von 1mx1mx1m graben.

Wenn ich Gisela 6 nehmen sollte, dann wird es schwieriger die Bäume zu finden bzw. ich muß noch ein Jahr warten auf nur für mich gezogene Bäume.

LG, deop
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: hml am 18. Oktober 2013, 13:17:03
mit Bewässerung und leichter Düngung geht Gisela 5, aber nicht erst Wasser wenn die Blätter welk werden.
Gruß
hml
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: deop am 18. Oktober 2013, 15:08:44
Danke hml!
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: deop am 18. Oktober 2013, 15:14:42
@ b-hoernchen

Aus der Literatur (keine persönlichen Erfahrungen):

Obstsortenwerk Alte Süßkirschen, Braun-Lüllemann, Bannier, 2010 zu Landele (Dein Synonym Mohrenkirsche)

"Platzfestigkeit: Mitelhoch, platzt bevorzugt am Stielansatz

Baumgesundheit: Gut

Anbaueignung: Gesunde starkwüchsige Sorte, die aufgrund ihres guten Geschmacks und der regelmäßigen Tragbarkeit für Selbstversorger und Streuobstanbau empfohlen werden kann ..."

PS: Daumendrücken von meiner Seite für Deine Okulation!
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: b-hoernchen am 19. Oktober 2013, 23:03:42
Hallo deop,

vielen Dank fürs Daumendrücken, dann hoffen wir mal das Beste!.
Deine Beschreibung deckt sich mit denen im Katalog von Ritth..er.
Wird auch Zeit für einen Massenträger, damit ich meinen Kirschenhunger mal aus eigener Produktion stillen kann - ob ich das noch erlebe?
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: sandor am 20. Oktober 2013, 09:58:54
Ich überlege auch schon seit einem Jahr, ob ich mir die Landele kaufen soll.
Möchte aber Euch diese Links nicht vorenthalten

http://www.hagen-kirschenseiten.de/Bilder/Artikel-HJB-2012.pdf

http://www.dlr.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/0/39588a0153a129d9c12578940046b83f/$FILE/Empfl-S%C3%BC%C3%9Fkirschen_250512.pdf

(ganz unten Download anklicken)

http://www.floreno.de/typo3/index.php?id=734&oid=915&
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: b-hoernchen am 21. Oktober 2013, 22:19:27
Die Grolls Schwarze hatte aber auch die Baumschule Fels nicht im Angebot... - schade!
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: deop am 14. Januar 2014, 08:09:31
Hat von Euch in letzter Zeit mal was von Grafenburger gehört? Ich hatte schon 2 mal versucht ihn zu kontaktieren per PM bzgl. der Strehleskirsche die er im Antwort #64 genannt hat. Hoffentlich ist alles OK!

Kennt von Euch jemand die Strehleskirsche? Ich hatte schon bei einigen Baumschulen versucht auch in Süddeutschland, aber man scheint die nicht zu kennen. Falls jemand Hinweise hat woher man Reiser bzw. Bäume bekommt bin ich sehr dankbar.

LG, deop
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: grafenburger † am 24. Januar 2014, 18:05:03
Hallo an alle !
Schreibe gerade vom internetcafe aus,da meine fast neue Hirnprothese ein Festplattenproblem hat und ich mich unbedingt mal melden wollte.Dazu kommt,dass Vodafone hierzulande wohl alle e-mail accounts ungefragt gelöscht hat und keiner von denen so recht weiss,wie man das rückgängig machen kann,d.h.wenn ich Pech habe
brauche ich auch noch eine neue Adresse,das wiederum kann ich aber erst tun,nachdem meine linke Hand wieder funktioniert.
Aber was solls...
Also mal was grundsätzliches:
Ich habe mich nicht umsonst dem Steinobst verschrieben!
Ihr merkt doch selber,dass man Kirschensorten NIrgendwo mehr bekommt!Da könnt ihr fragen,wo ihr wollt.Überall werden die alten Bäume einfach entfernt und durch neue Sorten ersetzt,anstatt von den alten Reiser zu schneiden und diese wieder dort aufzupflanzen.
Nur hier in Süddeutschland haben wir (noch!)das glück über einige alte sammlungen zu verfügen.Und um ins Streuobst zu gehen und Sorten zu bestimmen,fehlen 99,999% der Bevölkerung das Wissen und die Zeit.
Die Strehleskirsche habe ich hier stehen und kann auch ein paar Reiserchen abgeben.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Beerenträume am 24. Januar 2014, 18:31:49
Hallo an alle !


Hallo Grafenburger,
auch wenn ich für meine Kirschsorten wohl überwiegend von Dir nur einen strafenden Blick bekäme, freue ich mich besonders, dass Du hier weiterhin aktiv bist. Es ist ja nicht nur so, dass es von den alten Sorten nicht mehr so viele Bäume gibt, für diejenigen, die sich mit diesen Sorten auskennen, gilt ja dasselbe.
Leider habe ich ohnehin keinen Platz, um noch weitere Kirschbäume unterzubringen. Selbst die meisten Bäume, die schon da sind, muss ich wohl oder übel etwas kleiner halten.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: b-hoernchen am 25. Januar 2014, 20:42:18
So, meine Kirschen sind gestern gekommen, Dolleseppler und Landele (Mohrenkirsche), die ich wahrscheinlich auf fremden Grund pflanzen muss, da sich die Träume eine eigene Obstwiese zu erwerben, zerschlagen haben.

Dann kriegt halt der Bauer oben am Berg Nachwuchs für seine 70 Jahre alten Bäume... .

@ Grafenburger: Könnte man von dir unter Umständen eine Groll's Schwarze
  beziehen?
  Und auf welcher Unterlage?
  Darfst mir gerne eine pm schicken, vielleicht werden wir ja handelseinig?
  Wenn nicht im Frühjahr 2014, so eventuell für den Herbst?
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: deop am 27. Januar 2014, 08:10:53
Hallo Grafenburger,

toll das Du wieder da bist!

LG, deop
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: plantboy am 20. März 2014, 01:10:46
Hallo,

welche Süßkirschen haben den besten Geschmack und sind von der Gesundheit her zu empfehlen...:

Große schwarze Knorpelkirsche
Schneiders späte
Büttners rote

Welche Reifezeiten haben diese Kirschen?
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Beerenträume am 20. März 2014, 21:37:31
Gesund sind alle drei, die Große Schwarze und Büttner sind mittlere Sorten (5 Kirschwoche), die Schneiders liegt in der Reife nicht ganz eine Woche später.
Büttner ist fröhlich bunt, Schneiders schmeckt einen Tick besser als die anderen, ist etwas fester und hat größere Früchte als die Große Schwarze.
Wenn man gerne auch ein paar große Vorzeigekirschen haben will, ist Schneiders wohl die bessere Wahl, ansonsten sind alle drei zu Recht seit Ewigkeiten etablierte Standardsorten. Ich habe eine Große Schwarze und eine Schneiders direkt angrenzend gepflanzt, die Große Schwarze trägt bei mir deutlich besser. Das ist natürlich nicht zu verallgemeinern.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Beerenträume am 20. März 2014, 21:44:55
So groß wird bei mir eine Schneiders, das erreicht eine Große Schwarze nicht.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/myfavoriterhai450nxh2d.jpg)


Es gibt heute auch etliche recht großfrüchtige andere Sorten, diese sind aber zumeist platzempfindlich.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: plantboy am 21. März 2014, 07:39:14
Danke für die Info...
Müßte man bei der Großen Schwarzen Angst haben, dass man Maden bekommt?
Wann reift sie genau? Anfang Juli, oder schon früher?....und ist sie süsser als die Schneiders späte?



Weiss jemand, wie eine Große Prinzessin Kirsche und Annabella(Herzk.)im Vergleich schmeckt?
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: JörgHSK am 21. März 2014, 09:35:08
ich kenne viele Altbäume im Kreis hier, Schneiders späte und große Schwarze, ein Jammer fast alle komplett verwurmt.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Beerenträume am 21. März 2014, 15:01:02
Danke für die Info...
Müßte man bei der Großen Schwarzen Angst haben, dass man Maden bekommt?
Wann reift sie genau? Anfang Juli, oder schon früher?....und ist sie süsser als die Schneiders späte?

Hallo plantboy,
ich hatte erst jetzt gesehen, dass du ja über die Jahre schon einen ganzen Bestand an Sauerkirschen aufgebaut hast. Insoweit verstehe ich deine Frage nach dem Reifezeitpunkt nicht. Das Kirschwochen System ist bekanntlich nicht auf einen fixen Zeitpunkt bezogen, sondern abhängig vom Standort und natürlich vom jeweiligen Jahr. Das Foto von der Schneiders stammte vom 21.07.2013, 2013 war aber nun ein besonders spätes Jahr.
Die Süße finde ich bei den späten Sorten nicht so interessant, bei den frühen Sorten kann man sich aus meiner Sicht nach dem Zuckergehalt erkundigen, aus meiner Sicht sind beide Sorten süß genug. Wenn du was richtig zuckersüßes suchst, geht sowieso kein Weg an einer Brennkirsche vorbei.
Ich würde bei einer weichen Knorpelkirsche wie der Großen Schwarzen ohnehin nicht warten, bis sie den absoluten Zucker-Höhepunkt erreicht hat, je weicher die Frucht, desto eher hat sie beim Pflücken Druckstellen, außerdem fehlt natürlich auch die Süße- und Säurebalance.

Zu dem Thema Maden habe ich hier im Forum schon einige Male meine Meinung mitgeteilt. Frühe Kirschen werden von Vögeln gefressen, späte Kirschen sind taugliches Opfer der Kirschfliege. Wenn in der Gegend andere späte Kirschen herumstehen, insbesondere größere Bäume, kann man sich nach der Verwurmungsituation vor Ort erkundigen, im Regelfall würde ich davon ausgehen, dass sie verwurmt sind und dann wirst du deinen eigenen Baum ohne massive Maßnahmen (Chemie oder engmaschiges Netz um die gesamte Krone oder jedes Jahr eine größere Investition in die gelben Klebefallen) nicht kultivieren können. Wenn du Glück hast, und dein Baum ist der einzige in der Gegend, bekommst Du das Problem wahrscheinlich einfacher in den Griff.
Hier oben im Norden ist bei der Bekämpfung der zumeist feuchte Winter und der Boden etwas hilfreich, als hier einmal der Winter trocken war, war der Befallsdruck durch die Fliegen sofort deutlich höher. Aus dieser Erfahrung setze ich bei den Tieren auf Null Toleranz, habe aber das Glück, dass weit und breit nur noch bei einem Nachbarn ein einziger kleiner Kirschbaum steht, der frühzeitig von den Vögeln abgeerntet wird, so dass die Chancen einer Made, lebend in den Boden zu gelangen, eher begrenzt sind.

Mit den Vögeln ist es genauso, man muss schauen, wie der Druck konkret vor Ort ist. Im Regelfall finden sich genügend Vögel, um frühe Kirschbäume komplett leer zu fressen. Dann bleibt nur das komplette Einnetzen, was ab einer bestimmten Größe schwierig ist.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: aka123 am 30. Juni 2014, 20:42:41
Hallo Kirschfreunde :)

Da ich mich seit Anfang des Jahres mit dem Gedanken einen Kirschbaum in meinen Garten zu Pflanzen, bin ich bei meinen recherchen auf dieses Forum gestossen und hoffe das mir hier vielleicht jemand weiterhelfen kann :)

Da ich nicht soviel Platz habe dachte ich an 2 Bäume auf gisela5 (wegen Befruchter), wobei mir die Baumschule die ich heute anrief gesagt hatte das der Geschmack auf Sämling besser (bzw auf Gisela anders) sei stimmt das ?

Aber nun zur eigentlichen Hauptfrage :

Der erste baum muss eine Dönnisens Gelbe Knorpel sein - weil meine Frau die aus ihrer Kindheit kennt und liebt.
( Wobei sie kommt aus dem Weserschen Bergland und kannte sie als Glaskirsche )


und ich bin auf der Suche nach der geeigneten Befruchter Sorte,nach dem Besuch der Dettinger Kirschenheimat konnte ich meine Wahl auf 3 Sorten eingrenzen :

Werdersche Braune , Grolls Schwarze oder die Kunzes Kirsche
leider finde ich übers Internet bisher nicht heraus ob sie geeignete Befruchter sind.

Über Tipps wo ich noch mehr herausfinden kann wäre ich dankbar :)

Grüsse,
Aka
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Mediterraneus am 01. Juli 2014, 14:26:27
Wenn du wo wohnst, wo es irgendwo im Ort Kirschbäume gibt, oder sogar im Wald Wildkirschen (also nicht gerade auf dem Mond oder in der sibirischen Taiga), dann brauchst du dir um die Bestäubung keine Gedanken zu machen.

Alle Kirschen bestäuben in ihrer Summe alle Kirschen.
Problematisch wird nur die einzigste Kirsche weit und breit sein.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: grafenburger † am 10. Januar 2015, 19:56:14
Das mit den Brennkirschen zwecks der Süsse stimmt nicht ganz so einfach.
Mir fallen da auf die schnelle tafelkirschenmässig die Kunzeskirsche,maibigarreau oder die Buchrainkirsche(Ermstäler Lokalsorte)ein,die wirklich zuckersüss sind
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: b-hoernchen am 10. Januar 2015, 20:57:14

Zu dem Thema Maden habe ich hier im Forum schon einige Male meine Meinung mitgeteilt. Frühe Kirschen werden von Vögeln gefressen, späte Kirschen sind taugliches Opfer der Kirschfliege. Wenn in der Gegend andere späte Kirschen herumstehen, insbesondere größere Bäume, kann man sich nach der Verwurmungsituation vor Ort erkundigen, im Regelfall würde ich davon ausgehen, dass sie verwurmt sind und dann wirst du deinen eigenen Baum ohne massive Maßnahmen (Chemie oder engmaschiges Netz um die gesamte Krone oder jedes Jahr eine größere Investition in die gelben Klebefallen) nicht kultivieren können. Wenn du Glück hast, und dein Baum ist der einzige in der Gegend, bekommst Du das Problem wahrscheinlich einfacher in den Griff.


Zum Thema Maden (sofern nicht die Kirschessigfliege gemeint ist) kann ich folgende Erfahrung beisteuern: Ernte 2014 bei einem Bauern mit > 20 Kirschbäumen auf einem Wiesenhang. Einige sind total madig, andere (darunter sind sogar die größeren Tafelkirschen gewesen) waren völlig frei. Befallene und unbefallene Sorten etwa gleichzeitig reif (dieses Jahr Ende Juni - etwa zwei bis drei Wochen früher als normal).

Hängt also sehr von der Sorte ab. Ich glaube nicht, dass der Eigentümer irgendetwas gegen Maden spritzt.

Mein jahrelang allein im Garten wachsender Kirschbaum hatte nie eine Ernte gebracht. Fehlende Befruchtung? Zumindest dieses Jahr Frostspanner und Kirschkernstecher. Wenn man Pech hat mit den Kirschen hat man Pech!

Gruß
b-hoernchen
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: plantboy am 29. September 2015, 00:29:22
So...ich binnst wieder....
Ich steige auf alte Kirschen um. Seit dem ich eine Knauffs Schwarze gegessen habe, habe ich beschlossen meine Annabella und Early Korvic(zu flach und nicht süß genug) aufs Feld umzupflanzen.
Kordia habe ich übrigens auch gegessen: Geschmack  sehr gutes mittelintensives Kirscheneinheitsaroma...nicht zuckerzsüß.
Habe mir die Kunzes, Landele und Knauffs schwarze bestellt. Mal sehen, wie sich im Garten machen werden. Werde berichten.

An die Kenner der alten Kirschensorten:
wenn ihr euch für zwei alte Kirschensorten entscheiden müßtet...welche würdet ihr nehmen?
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: DerTigga am 29. September 2015, 07:43:31
Was ist denn für dich schon alt und was noch jung ? ;-)
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: hunsbuckler am 29. September 2015, 17:02:40
Hallo Plantboy
ich werde im November auf meiner Streuobstwiese auch noch 3-4 Süsskirschen setzen....meine Wahl steht dabei schon so gut wie fest:
An erster Stelle steht bei mir Garrns Bunte und zwar weil sie angeblich gerade in Höhenlagen sehr wohlschmeckend ist und zudem reiche Erträge liefert und auch sehr robust gegen Krankheiten (angeblich resistent gegen Schrotschuss)ist.
Als Zweites habe ich mich für Maibigarreau entschieden---eine sehr stark wachsende Sorte---aber auch sehr süss und wohlschmeckend und wohl leider sehr selten geworden und wenn dann fast nur auf Altbäumen vorhanden.
Eigentlich wäre als drittes Zum Feldes Frühe Schwarze dran gewesen...nur musste ich jetzt feststellen,dass meine Versandbaumschule aus der Pfalz diese leider nicht mehr im Sortiment hat.
Daher wird wohl als drittes bei mir die Kesterter Schwarze geholt werden...auch sehr stark wachsend aber zuckersüss und auch wohlschmeckend.Will mal probieren mit meiner Obstpresse aus dieser Kirsche Saft zu pressen.
Auch die Sorte Simonis war in meiner engeren Auswahl...diese soll aber etwas anspruchsvoller an die Bodenverhältnisse sein.
Alle 3 Sorten,die ich mir anschaffen will sind übrigens Frühsorten und daher einigermassen madenfrei.

Habe mir übrigens von Ritt..ler die aktuelle Bestandsliste senden lassen.Darauf ist noch eine auf seiner Homepage nicht im Sortiment gelistete Sorte namens Breitentaler Honigkirsche...anscheinend eine gelbe regionale Sorte über die hier im Internet kaum was zu finden ist....falls Platz bei mir ist werde ich da evtl. auch noch zuschlagen.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: plantboy am 03. September 2017, 17:52:27
Geschmack Landele:
 mittelgut weil minimal Wildgeschmack im Hintergrund . Sie ist höchstens mittelsüß aber auf keinen Fall säuerlich oder sehr süß....anders gesagt man merkt weder viel Zucker noch Säure. (Die Türkei-Kirschen von Aldi haben zur gleichen Zeit etwas besser geschmeckt).
Aussehen:
 sehr gut. Landele sieht wirklich sehr lecker aus.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: b-hoernchen am 03. September 2017, 18:28:23
Meine Landele habe ich im Winter einem Bauern geschenkt.
Die hat auch wieder gut ausgetrieben.
Vor kurzem habe ich mit dem Bauern gesprochen - sie ist eingegangen. Natürlich hat er keinen Wühlmauskorb genommen. Wenn man einem Bauern was schenkt... .
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 03. September 2017, 21:01:09
Landele war nie in erster Linie Tafelfrucht. Das war sie nur in zweiter Linie. Da widerspreche ich Banniers Einschätzung. Man hat sie lieber verarbeitet: Marmelade, Kompott, trocknen, brennen. Und sie braucht Wärme für guten Geschmack. Wärme hatte sie in ihrem historischen Anbauschwerpunkt genug.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: thuja thujon am 03. September 2017, 22:24:23
Also ich kann mich nicht beschweren. Geschmack ist Bombe.
Nur manchmal hat sie mittlerweile zu viel Hitze, das war vor 50 Jahren hier noch nicht so schlimm.

Somit muss man eigentlich sagen, sie ist wacklig in ihrem Herkunftsgebiet.
Von mir gibts fürs Weinbauklima aber trotzdem noch eine definitive Pflanzempfehlung.
In ein paar Jahren vielleicht auch in kühleren Klimaten wieder mehr zu schätzen.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 07. November 2019, 16:21:16
Hallo Kirschexperten,
hat jemand Erfahrung mit der Sorte 'Souvenir de Charmes'?
Ich suche eine richtig frühe Kirschsorte die sehr lecker sein soll.
Süß und vor allem aromatisch.
Größe und Äußerlichkeiten sind egal.
Der Baum soll robust sein.
Bei uns ist etwas Wind, der Boden ist lehmig aber gut.
Kein ausgesprochenes Weinbaugebiet aber doch viel Sonne.
Wir sind südlich von Koblenz, am Rande des Rheintals.
Ich weiß nicht was ich nehmen soll, Bigarreau Burlat, Souvenir de Charmes oder Kassins Frühe...?
Vielleicht habt Ihr einen guten Rat für mich?

Einen jungen Baum der Kesterter Schwarze haben wir schon, also die Sorte sollte früher reifen als diese.

LG,
Tünde
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: thuja thujon am 07. November 2019, 16:33:21
Burlat hat in Lu/Ma zuverlässig Maden drin.

Schau dir das Projekt Mittelrheinkirsche mal an:
https://mittelrheinkirschen.welterbe-mittelrhein.de/startseite/
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 07. November 2019, 19:34:17
Projekt Mittelrheinkirsche
https://mittelrheinkirschen.welterbe-mittelrhein.de/startseite/

Ja genau das ist es eben: welche soll ich wählen.......?
Die verkaufen nämliche junge Bäume der alten Sorten nächste und übernächste Woche.
Genau so kam es zu dem "Problem". Dass ich nicht weiß welche Sorte ich nehmen sollte

Wir haben bereits folgende Süßkirschen gepflanzt oder bereits anderweitig bestellt:
- Dolleseppler
- Kesterter Schwarze
- Benjaminler
- Mohrenkirsche
- Szomolyai fekete (eine alte ungarische Sorte)
Hier sieht man die Szomolyai Fekete, welche ihren Namen vom Dorf Szomolya bekommen hat. Auch im Wappen von Szomolya ist die berühmte Süßkirsche zu sehen, s. weiter unten auf der Seite
https://sokszinuvidek.24.hu/viragzo-videkunk/2017/06/08/hungarikum-cimre-vagyik-a-szomolyai-fekete-cseresznye/

Ich dachte ich pflanze eine sehr frühe Sorte noch dazu.
Da hat man die Qual der Wahl...
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: thuja thujon am 08. November 2019, 08:27:48
Ich würde bei mir die `Erpolzheimer Frühkirsche´ pflanzen. Deutlich besseres Aroma als die `früheste der Mark´.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 10. November 2019, 21:51:14
Ich würde bei mir die `Erpolzheimer Frühkirsche´ pflanzen.

Danke für den Tipp!
Hast Du vielleicht eine sichere Bezugsquelle?
Entweder für Reiser (dann lasse ich veredeln oder veredele selber wenn ich zum Veredelungskurs gehe) oder für Pflänzchen?
Ich habe mittlerweile Angst (nach einigen Erfahrungen...) dass ich in der Baumschule was anderes kriege als das, was ich bestellt habe.
Bisher ist mir das schon mind. 2x passiert.
Vielleicht bestelle ich Edelreiser aus einem Reisermuttergarten... der bei Bonn führt diese Sorte leider nicht wie ich sehe.

LG,
Tünde
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: thuja thujon am 10. November 2019, 22:04:50
Baumschule Ritthaler sollte sie haben und standardmäßig nicht verwechseln. Ansonsten direkt bei P. Eisenbarth nach einem Reis fragen.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 10. November 2019, 23:32:25
Baumschule Ritthaler sollte sie haben und standardmäßig nicht verwechseln. Ansonsten direkt bei P. Eisenbarth nach einem Reis fragen.

P. Eisenbarth gehört zu dieser Gesellschaft wenn ich richtig sehe
https://www.museumsgesellschaft-bad-duerkheim.de/wp-content/uploads/Sortenl-Pollichia2011-12-10.pdf

Ich habe bei der Baumschule Ritthaler eine Bestellung für diesen Herbst liegen.
Ich werde daher zuerst dort anfragen - dann mal sehen.
Danke nochmal

LG,
Tünde
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tara2 am 11. November 2019, 07:05:28
P. Eisenbarth gehört zu dieser Gesellschaft wenn ich richtig sehe
https://www.museumsgesellschaft-bad-duerkheim.de/wp-content/uploads/Sortenl-Pollichia2011-12-10.pdf

Ich habe bei der Baumschule Ritthaler eine Bestellung für diesen Herbst liegen.
Ich werde daher zuerst dort anfragen - dann mal sehen.
Danke nochmal
Ja Philipp Eisenbarth ist dort Mitglied und die Baumschule Ritthaler sollte auch Reiser von der Sorte bekommen können. Dass es sie bei Berntal gibt habe ich selbst schon gesehen.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: thuja thujon am 11. November 2019, 08:07:23
Man findet ihn auch über den AK HIOB.
https://www.apfelsorten.de/Landesgruppen/Rheinland-Pfalz/rheinland-pfalz.html

Hier der Link zum Ritthaler: https://shop.baumschuleritthaler.de/winarbor.dll/WINARBOR_LIST?QUERYTEXT=erpolzheimer&GLOBAL=ON&UID=7B8D5ADEF16B516D1BB2FB2E5D084F6678138B1D104B&MID=75222
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 18. November 2019, 22:12:43
Danke Euch!
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Jack.Cursor am 20. November 2019, 16:15:55
Eine Qual mit der Wahl meine Herzkirschen habe ich schon lange nicht mehr. Bei mir gehen im Garten immer wieder Sämlinge auf, die ich dann mit Reisern der Herzkirsche veredele. So stehen jetzt schon veredelte Kinderchen des großen Mutterbaumes herum. Die Veredelungen an Kirschbäumen sind zu 95 % erfolgreich. Bei 0 °C schneide ich wieder Reiser für kostenlose Kirschbäume.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Dave2020 am 06. Juni 2020, 12:05:15
Hallo Zusammen,

meiner Meinung nach wird die Mohrenkirsche / Landele überbewertet. Habe mir wor 7 Jahren ein Reis von Ritthaler bestellt. Der Kirschbaum wächst kräftig und sieht schön aus mit großen, hellgrünen Blättern. Die Frucht ist sehr klein! und auch eher weich. Kleine Saftkugel, so kommen sie mir vor. Ich würde dafür aber ehrlich gesagt nicht nochmal einen kostbaren Baumplatz im Garten verschenken.

Wie ist eure Erfahrung?
Titel: Re: Landele / Mohrenkirsche
Beitrag von: Tünde am 06. Juni 2020, 13:09:42
Mohrenkirsche ... Die Frucht ist sehr klein! und auch eher weich. Kleine Saftkugel,...

Hallo Dave,
ich habe auch einen Jungbaum gepflanzt (trägt noch nicht)
Wie schmeckt das kleine Frucht der Mohrenkirsche?
So wie manche gut gelungene Wildkirschen: süß und stark aromatisch?
Das ist was ich von der Sorte erhoffe.

LG,
Tünde
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Dave2020 am 06. Juni 2020, 14:42:11
der Geschmack war jetzt nicht schlecht und der Saft sehr färbend. Aber ich hatte eine höhere Erwartung, nachdem ich die vielleicht etwas euphorischen Beschreibungen von den Pomologen Dr. Annette Braun-Lüllemann gelesen hatte, der ggf. auch darin begründet ist, die Artenvielfalt zu erhalten. Das unterstütze ich grundsätzlich auch.
Ich konnte aber keine besonders intensive Note ausmachen (zum Beipiel bittermandelig....was ich sehr schätze).  Ggf. kommt mehr Aroma nach dem kochen, das habe ich bisher nicht geprüft.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 06. Juni 2020, 18:10:35
Warte mal, bis der Baum grösser ist. Die Früchte werden dann etwas besser versorgt, Wetterschwankungen besser vertragen. Meine Mohrenkirsche hat dieses Jahr sehr kleine Früchte, wahrscheinlich wird auch das Aroma nicht die übliche Qualität erreichen. Es war viel zu trocken, das hat die Entwicklung gehemmt, der Baum ist noch zu klein. Je grösser der Baum, desto besser hat er die Trockenheit vertragen. Meine Grolls Schwarze ist fast normalgross und im Aroma ebenfalls sortentypisch.

Klar ist: Landele/Mohrenkirsche ist eine Herzkirsche und keine Knorpelkirsche.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Dave2020 am 06. Juni 2020, 18:58:42
Ok ich warte  ;)

PS: eine Grolls SChwarze habe ich auch veredelt, sie ist aber noch zu jung um zu blühen. Auffällig sind sehr stabile, dunkelgrüne Blätter und ein Wuchs, den man als Gegenteil von hängend bezeichnen könnte. Stimmt das mit deinem Baum überein (will mich nur vergewissern, das niemand die Reiser verwechselt hat...)

Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: plantboy am 07. Juni 2020, 22:49:46
Ich habe/hatte auch die Mohrenkirsche. Hab zwei Jahre Kirschen gehabt und  den Baum dann aus dem Garten umgepflanzt. Mir schmeckte die Kirsche auch nicht besonders. Hatte zu wenig Zucker und auch wenig Aroma. Da habe ich schon bessere gegessen (z.B. die türkischen mittelmäßigen von ALd.z.B.).
Jetzt habe ich eine Merchant und da merkt man das Aroma schon bevor sie schwarz ist im hellroten Zustand. Jetzt habe ich noch zwei Kirschen die mit Netz schütze >:( ::). Ich will sie reif probieren.
Mir schmeckte die Sorte Van sehr gut, nur leider reift sie zu spät und hat andere Probleme.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Dave2020 am 08. Juni 2020, 17:27:23
plantboy, immerhin bis du schon der Zweite, dem leichte Zweifel überkamen  ;)

Den guten Geschmack der Sorte Van kann ich übrigens bestätigen. Leider kämpft der Baum seit der ersten Blüte jährlich um sein überleben (zugegeben leicht übertrieben...); Astdürre und Fruchtfäule. Aber Sie schmecken schon vor der Vollreife.

So als Referenz für einen guten aromatischen Kirschgeschmack dient für mich zudem Schneider Späte und die Farnstädter. Vielleicht können die anderen Forumsmitglieder noch weitere aufzählen?

Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tara2 am 08. Juni 2020, 17:36:24
Da habe ich schon bessere gegessen (z.B. die türkischen mittelmäßigen von ALd.z.B.).
Die aus der Türkei stammenden Kirschen sind zu ca. 90% mit Napoleon gekennzeichnet und das ist das was mit wirklichem Namen Schneiders braune Knorpel ist. Keine Ahnung wie die Türken da auf Napoleon kommen, denn bei uns ist das ein Synonym für die Große Prinzessin. Und Schneiders gilt immer noch als eine der Besten Marktsorten.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Dave2020 am 08. Juni 2020, 17:43:08
meinst du Schneiders Späte Knorpel? Ich würde mich wundern, wenn die in der Türkei angebaut werden. Aber vielleicht liege ich falsch....
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 08. Juni 2020, 21:33:58
Hatte zu wenig Zucker und auch wenig Aroma.

Wenn sie reif ist (schwarz, nicht rot oder rotbraun!) hat sie volle Süsse und ein sehr gutes Aroma. Das muss man freilich mögen, den leichten Bitterton hinterher mag man heute oft nicht mehr. Der Zuckergehalt ist so hoch, dass sie auch als Brennkirsche beliebt war. Aber es ist eine Herzkirsche, durch die Importkirschennormierung ist man heute nur Knorpelkirschen gewöhnt ohne Säure (da brauchts nur wenig Zucker, damit sie süss schmecken) und mit knopeligem Fruchtfleisch zum drauf rumkauen. Empfehlung: Saft und Marmelade draus machen.

Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tara2 am 08. Juni 2020, 21:52:49
meinst du Schneiders Späte Knorpel? Ich würde mich wundern, wenn die in der Türkei angebaut werden. Aber vielleicht liege ich falsch....
Ja natürlich Schneiders späte Knorpel, ich weiß auch nicht wie ich da auf braune kam.
Aber ließ doch mal da: https://de.wikipedia.org/wiki/Schneiders_sp%C3%A4te_Knorpelkirsche
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 08. Juni 2020, 22:46:46
Die wird sogar noch weiter im Osten angebaut. Sie kommt gut mit Trockenheit und kontinentalem Klima klar.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tara2 am 09. Juni 2020, 10:40:51
Bei den Kirschen ist es da ja auch irgendwie "entspannter" als bei den Äpfeln. Die Schneiders ist schon von 1850 und es wurde bis jetzt keine Sorte gezüchtet, die was Krankheiten, Größe, Geschmack usw. betrifft, wesentlich besser ist als diese, folgerichtig ist diese Sorte daher auch heute noch eine der wichtigsten Marktsorten. Ähnlich ist es auch bei den Birnen, da überwiegen auch alte Sorten wie Conference, Williams Christ, Abate Fetel, Vereinsdechant usw.. Eben weil auch noch nichts wesentlich besseres gezüchtet wurde. Bei den Äpfeln sieht es wieder ganz anders aus, dort wurden Sorten wie Golden Delicious , Red Delicious, Cox Orange usw. die alle recht krankheitsanfällig sind, einfach mit der Chemiekeule behandelt und wurden so marktfähig. Da ist der Boscoop noch die rühmliche Ausnahme.  Und als Krönung züchtete man alles Neue dann fast nur noch aus diesen ca. 10 Sorten und wunderte sich dann auch noch, dass die neuen Sorten fast alle nach der Chemiekeule verlangen um marktfähig zu werden. Es gibt alte Sorten, die kaum bis keine Chemie verlangen und trotzdem marktfähig wären. Aber die werden von den Märkten nicht mehr verlangt oder es wird sogar bewusst gegen diese Sorten gearbeitet. Denn aus einer neuen Sorte kann man ja z.B. eine Clubsorte machen und dann ist der Verdienst für verschiedene "Protagonisten" wesentlich höher.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Dave2020 am 09. Juni 2020, 15:59:17
Ein interessanter und wohl richtiger Ansatz. Wenn man ehrlich ist halten die neuen Sorten oft nicht ihr Versprechen ein. Oft kommen diese Sorten nur mit besonderer Pflege durch und der Geschmack ist auch nicht besser, manchmal sogar fader. Ich bin zur Zeit zwar Neugierig, ob es einige gute neue Sorte gibt (denn es gibt auch schlechte alte Sorten), aber je mehr ich studiere, desto weniger glaube ich daran.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Dave2020 am 09. Juni 2020, 16:01:45
PS: Kennt jemand die Große Germersdorfer oder die Bopparder Hängige? Ich würde mich sehr über Erfahrungen aus erster Hand interessieren bzgl. Geschmack, Baumgesundheit und Wuchsstärke.

Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 16. Juni 2022, 02:31:35
So als Referenz für einen guten aromatischen Kirschgeschmack dient für mich zudem Schneider Späte und die Farnstädter. Vielleicht können die anderen Forumsmitglieder noch weitere aufzählen?

Die Farnstädter Kirsche heißt auch Badeborner Schwarze Knorpelkirsche und ich durfte sie vorgestern in der Plantage der BUND Guldental kosten. Schmeckt wirklich sehr gut!
Mir schmeckte noch die Sorte "Tilledaer Schwarze Prinzeß" auch sehr gut, habe ebenfalls gestern probieren dürfen.
Edelreiser kann man von der Ortsgruppe bestellen.
Es gab da auch so eine "marktfähige" Sorte, Starking Hardy Giant, ziemlich große Früchte und doch noch wohlschmeckend. Zumindest in Guldental...
Hier ist die Sortenliste aus Guldental:
https://bund-guldental.de/sortenlisten/kirschen/

Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: meiby am 28. Juni 2022, 07:43:47
Ein interessanter und wohl richtiger Ansatz. Wenn man ehrlich ist halten die neuen Sorten oft nicht ihr Versprechen ein. Oft kommen diese Sorten nur mit besonderer Pflege durch und der Geschmack i….

Da passen folgende Artikel aus dem Jahresheft 2011 des Pomologenvereins ganz gut
 Verkehrte Kirschenwelt u. Biodiversität alter Kirschensorten
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 07. März 2023, 23:57:10
Artikel aus dem Jahresheft 2011 des Pomologenvereins ..
 Verkehrte Kirschenwelt u. Biodiversität alter Kirschensorten

Danke für das Einlinken, sehr interessant!

Mir fiel u.a. die Behauptung auf, dass man von den hellen bzw. rotbunten Kirschen mehr auf einmal essen könne, als von den dunkelen Kirschen, ohne dass es im Magen unangenehm wird.
Kann mir das jemand bestätigen?
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: thuja thujon am 08. März 2023, 00:06:17
Das dürfte vollständiger Quatsch bzw bösartige Diffamierung sein.
Leider wird bei traditionellen Obstsorten oft mit faschistoiden Methoden gearbeitet, um sie zu hypen und evtl besser absetzen zu können.
Ideologie und Gewinnmaximierung heiligt scheinbar die Mittel.

Man sollte da nicht drauf reinfallen. Danke für die Frage.  ;)
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: JörgHSK am 08. März 2023, 08:23:27
So als Referenz für einen guten aromatischen Kirschgeschmack dient für mich zudem Schneider Späte und die Farnstädter. Vielleicht können die anderen Forumsmitglieder noch weitere aufzählen?

Die Farnstädter Kirsche heißt auch Badeborner Schwarze Knorpelkirsche und ich durfte sie vorgestern in der Plantage der BUND Guldental kosten. Schmeckt wirklich sehr gut!
Mir schmeckte noch die Sorte "Tilledaer Schwarze Prinzeß" auch sehr gut, habe ebenfalls gestern probieren dürfen.
Edelreiser kann man von der Ortsgruppe bestellen.
Es gab da auch so eine "marktfähige" Sorte, Starking Hardy Giant, ziemlich große Früchte und doch noch wohlschmeckend. Zumindest in Guldental...
Hier ist die Sortenliste aus Guldental:
https://bund-guldental.de/sortenlisten/kirschen/
die Badeborner und die Schneiders lassen sich leider kaum optisch an der Frucht unterscheiden, da muss man schon Steinmerkmale heranziehen.

Meine dunkle Lieblingssorte ist die späte Spanische, die hat ein deutliches Bittermandelaroma, was nicht jedermanns Sache ist.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 08. März 2023, 10:03:53
Das dürfte vollständiger Quatsch bzw bösartige Diffamierung sein.
Leider wird bei traditionellen Obstsorten oft mit faschistoiden Methoden gearbeitet, um sie zu hypen und evtl besser absetzen zu können.

Ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt, deswegen kopiere ich die einschlägige Textstelle aus Braun-Lüllemans Artikel "Verkehrte Kirschenwelt" einfach hier.
Es geht nicht um ALT gegen NEU sondern lediglich um Magenverträglichkeit im Zusammenhang mit der Farbe.

Zitat
Spätreifende „bunte“ Knorpelkirschen wie Weisse Spanische, Büttners Rote Knorpel oder Grosse Prinzessin (Syn. Napoleon), einst im Massenanbau vorhanden, sind heute ebenso aus dem Erwerbsanbau verschwunden wie die früh reifenden Herzkirschen Flamentiner (= Türkine), (...) oder den zahlreichen schwäbischen sog. „Schecken“ (...).
Mit Geschmack und Qualität hat diese Entwicklung ebenso wenig zu tun wie mit ihren Eigenschaften im Anbau. Im Gegenteil: Gerade bei den rotbunten Sorten gibt es zahlreiche, die sich durch hervorragenden Geschmack bzw. sehr gute Bekömmlichkeit auszeichnen. Alle Helfer, die bei unseren Kirschsorten-Erfassungen im Streuobst (in Hagen a.T.W. und Witzenhausen) dabei waren, kamen zu der überraschenden Erkenntnis, dass man von den meisten hellen Sorten eine große Menge (bis zu mehreren Kilogramm!) essen könne, ohne Bauchschmerzen zu bekommen. Bei vielen dunklen Kirschen dagegen (wie z.B. Hedelfinger oder Regina) stellte sich spätestens nach einem halben Kilo körperliches Unwohlsein ein.


Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 08. März 2023, 10:13:30
Mir fiel u.a. die Behauptung auf, dass man von den hellen bzw. rotbunten Kirschen mehr auf einmal essen könne, als von den dunkelen Kirschen, ohne dass es im Magen unangenehm wird.

Die Aussage lautete ganz anders und dann stimmt sie.
Heutige kommerzielle Sorten sind oft sehr hart, knorpelig. Die Alten, zu denen auch helle und rotbunte Kirschen gehören (denn solche Farben mag der Supermarkt nicht) eher nicht. Die sind weicher. Kaust du die, hast du vorwiegend Saft statt Knorpel im Magen. Und was kann mehr pro Kilo essen, Nudeln oder Flüssigkeit? Probiere es aus, dann hast du die Antwort.

Ja, es gibt auch alte harte und knorpelige Sorten. Und Farbe ha tim Grunde auch nichts mit Fruchtfleischstruktur zu tun, ja, ist bekannt. Alle Aussagen sind statistisch gemacht und nicht auf eine Einzelsorte bezogen. Der alte Unterschied zwischen Herzkirschen und Knorpelkirschen auch auch fast vergessen.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: thuja thujon am 08. März 2023, 10:13:36
Also ich kann auch ein Kilo Regina essen ohne das es grummelt.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 08. März 2023, 10:50:01
Mir fiel u.a. die Behauptung auf, dass man von den hellen bzw. rotbunten Kirschen mehr auf einmal essen könne, als von den dunkelen Kirschen, ohne dass es im Magen unangenehm wird.

Die Aussage lautete ganz anders und dann stimmt sie.
Heutige kommerzielle Sorten sind oft sehr hart, knorpelig.

Nein, es ging um diese rotbunte Sorten, bloß die lange Aufzählung habe ich aus dem Zitat ausgenommen.
Da war keine Rede von knorpelig oder neu oder kommerziell, nicht in dem Zusammenhang.
In der Textstelle ging es nur um die Farbe.
https://kulturpflanzen-nutztiervielfalt.org/sites/kulturpflanzen-nutztiervielfalt.org/files/Verkehrte-Kirschenwelt.PV-Jahresheft-2011.pdf
Seite 6 im oben erwähnten Artikel.

Ich habe mich nur in dem Sinne missverständlich ausgedrückt, dass es nicht klar wurde, dass die Behauptung im Zeitungsartikel war und nicht von sonstwo.

Jedenfalls, da unsere große Prinzessin leider der Wühlmaus zum Opfer fiel, habe ich halt keine Erfahrung.
Deswegen wollte ich wissen, ob hier jemand die gleiche Erfahrung gemacht hat wie das Team von Frau Braun-Lüllemann.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 08. März 2023, 10:57:54
Nein, er macht generelle Unterschiede, das nennt er auf Seite 5, nennt die festeren Knorpelkirschen aus Südeuropa, spätreifende und transportfeste Knorpelkirschen auf der einen Seite. Die Sorten danach sind dann Beispiele, um nicht Worttümmer mitzuschleppen, die darf man dann aber nicht aus dem Text isoliert rausschneiden. In einem Interview hat er auch genauer ausgeführt, der Artikel und ein Satzzitat verkürzen das.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 08. März 2023, 11:04:34
Also ich kann auch ein Kilo Regina essen ohne das es grummelt.

Regina gefiel mir sehr gut als ich in Guldental in der BUND Sammlung verschiedene Sorten probieren durfte.
Bloß die Kirschen waren alle madig... eben das übliche Problem, leider.

Mir war die ganze Farbfrage im Zusammenhang mit Magenverträglichkeit in erster Linie wegen der Kinder interessant.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 08. März 2023, 11:20:37
Nein, er macht generelle Unterschiede, das nennt er auf Seite 5, nennt die festeren Knorpelkirschen aus Südeuropa, spätreifende und transportfeste Knorpelkirschen auf der einen Seite. Die Sorten danach sind dann Beispiele, um nicht Worttümmer mitzuschleppen, die darf man dann aber nicht aus dem Text isoliert rausschneiden. In einem Interview hat er auch genauer ausgeführt, der Artikel und ein Satzzitat verkürzen das.

Ich kann aus einem Artikel nur herauslesen was da steht.
Und da steht:
Zitat
Gerade bei den rotbunten Sorten gibt es zahlreiche, die sich durch hervorragenden Geschmack bzw. sehr gute Bekömmlichkeit auszeichnen.

Als Beispiel wurden sowohl rotbunte Knorpel- wie weiche Kirschen genannt.
Die wurden den dunkelen Krischen gegenübergestellt, u.a. Hedelfinger, die ist eine alte Sorte oder?

Ich denke, der Author weiß sich auszudrücken also wenn er moderne Knorpelkirschen gemeint hätte dann hätte er auch in der besagten Textstelle dies so geschrieben.

Aber:
In einem Interview hat er auch genauer ausgeführt, der Artikel und ein Satzzitat verkürzen das.

Ist das Interview vielleicht online verfügbar? Würde mich interessieren.

Da ich den Garten voll habe mit alten, dunkelfrüchtigen Sorten, war mir schon interessant, ob da tatsächlich ein Unterschied im Verträglichkeit zu den bunten Sorten besteht.
Aber meine Mohrenkirsche werde ich deswegen sicherlich nicht fällen... oder die Benjaminler.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Hyla am 08. März 2023, 12:25:52
Meines Wissens nach kommen die Magenprobleme nicht von den Kirschen an sich, sondern von den wilden Hefen auf der Außenhaut. Wenn man sie einmal durchs Wasser zieht, gibt's nur noch bei großen Mengen Magengrummeln.
Bei der Kirschsorte kann's dann ja eigentlich nur noch durch den Zuckergehalt Unterschiede geben. Bei viel Zucker werden die wilden Hefen mal so richtig wild.  ;D
Aber so ne Handvoll Kirschen vertrage ich ohne Probleme und größere Mengen, wenn ich sie direkt im Garten verspeisen möchte, halte ich kurz untern Rasensprenger.

Okay, ich habe mal die bessere Hälfte gefragt. Die hatten eine 'Große Prinzessin' im Garten und er kann sich nicht an Magenprobleme erinnern. Ob das jetzt aber wirklich für bessere Verträglichkeit spricht, kann ich nicht sagen. Könnte auch sein, daß in Stadtnähe nicht so viele Hefen drauf wachsen wie in der hoffentlich saubereren Dorfluft. Könnte auch sein, daß es vom Regen abhängig ist?!?
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 08. März 2023, 14:51:04
Zitat
Ich kann aus einem Artikel nur herauslesen was da steht.

Da steht auf Seite fünf die Trennung in weichere Sorten bis etwa 1960 und die bis heute marktbeherrschenden festen Knorpelirschen. Das am Beispiel von Regina auszuführen passt perfekt, das ist genau so eine. Stört dich der Begriff "Verträglichkeit"? Das ist so gemeint: Kirschen sind zwar an sich gut verträglich, aber es wird einem schneller schlecht, wenn man sich die harten Knorpel in den Magen quetscht statt (die nicht mehr kommerziell angebauten) weichsaftige Herzkischen. Das ist aber keine Frage der Inhaltsstoffe, sondern des Volumens und der Konsistenz. Wie ich schon in zugespitzter Form sagte: Ein Kilo Feststoff essen können weniger Leute vertragen wie einen Liter Flüssigkeit trinken. Simpler Grund: Flüssigkeit passiert den Magen viel leichter und schneller, während sich das knopelfeste Kilo noch in deinen Magen quetscht.

Zitat
Aber meine Mohrenkirsche werde ich deswegen sicherlich nicht fällen... oder die Benjaminler.

Das werte ich mal als Scherz, daran zu denken einen Kirschbaum zu fällen weil in irgendeinem Artikel behauptet wird, jemand könne die nicht kiloweise essen, aber eine andere schon. Obwohl, heute kriegt man ja von allen möglichen Dingen gleich Panik. Abgesehen davon kann ich von meiner Mohrenkische (hier heisst sie Landele oder noch fünf andere Namen) durchaus Kilos essen, für mich eine der leckersten Sorten überhaupt :-)
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tara2 am 08. März 2023, 15:36:14
Ich war übrigens letzte Woche in einem Obi Baumarkt und hab mir da mal angesehen was die für Obstbäume hatten. Und ich staunte nicht schlecht über das Kirschangebot: Weiße Spanische, Schwarze Knorpel, Dönnisens Gelbe Knorpel, Büttner und Große Prinzessin. Natürlich auch Hedelfinger, Schneiders, Kordia und Regina aber die sah und sieht man ja recht oft. Aber die Erstgenannten haben mich doch erstaunt.! Anscheinend kommen die alten Sorten wieder mehr in Mode?!?
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 08. März 2023, 17:55:28
Die Ketten kaufen, was der Importeur billig liefert. Wir haben so einen einen Ort weiter, der liefert das halbe Obstprogramm für den Regionallagerbereich von Dehner und Kölle. Importiert er aus Osteuropa und Italien. Hat er was günstig, wirds auch der Laden abnehmen. Als er mal einen Schwung Pawpaws aus Italien billig erschnappte, gabs bei Kölle dann eine tolle Pawpawauswahl. Sorten  wechseln. Die meiste Ware bei Kern- und Steinobst wurde in Polen veredelt.

Grosse Prinzessin ist toll, aber zu empfindlich, von der krieg ich nur jedes dritte Jahr Kirschen und Monilia bekommt sie auch. Von Hedelfinger halte ich gar nichts, stark Monilia, Baumgesundheit generell nicht gut, finde auch sie schmeckt nicht besonders kräftig. Ältere Sorte heisst leider nicht automatisch problemlose Sorte. Aber jede Sortenausweitung ist selbstverständlich zu begrüssen.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: jul am 08. März 2023, 18:24:12
Ich war übrigens letzte Woche in einem Obi Baumarkt und hab mir da mal angesehen was die für Obstbäume hatten. Und ich staunte nicht schlecht über das Kirschangebot: Weiße Spanische, Schwarze Knorpel, Dönnisens Gelbe Knorpel, Büttner und Große Prinzessin. Natürlich auch Hedelfinger, Schneiders, Kordia und Regina aber die sah und sieht man ja recht oft. Aber die Erstgenannten haben mich doch erstaunt.! Anscheinend kommen die alten Sorten wieder mehr in Mode?!?

... Sehr schön! Das heißt es gibt oder man vermutet Nachfrage :)
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 08. März 2023, 21:22:44
Stört dich der Begriff "Verträglichkeit"? Das ist so gemeint: Kirschen sind zwar an sich gut verträglich, aber es wird einem schneller schlecht, wenn man sich die harten Knorpel in den Magen quetscht statt (die nicht mehr kommerziell angebauten) weichsaftige Herzkischen. Das ist aber keine Frage der Inhaltsstoffe, sondern des Volumens und der Konsistenz.

Ne mich stört der Begriff nicht und ich verstehe was du behauptest.
Bloß im Artikel steht nirgendwo, dass der Grad der Knorpeligkeit etwas mit der Verträglichkeit zu tun hat, das ist alles.
Mag anderswo stehen, ist aber dann ein anderer Aspekt.

Nach meiner persönlichen Erfahrung hängt bei Lebensmitteln die Verträglichkeit im wesentlichen von den Inhaltsstoffen ab.
Jedenfalls, solange das Essen ordentlich durchgekaut wurde.
(Damit will ich nicht sagen, dass deine Knorpelhypothese nicht stimmen könnte)

Als ich den Artikel las, dachte ich sinngemäß, dass dunklere Kirschsorten irgendwelche Farbstoffe haben, die ab einer bestimmten Menge ein bisschen auf den Magen schlagen. Zumindest bei den meisten Leuten.

Ich dachte einfach: wenn das stimmt mit der besseren Verträglichkeit bunter Kirschen dann veredele ich halt das eine oder andere Zweigchen einiger rotbunten Sorten auf einen meiner Kirschbäume.
Meine Kinder werden schon austesten wieviel Kilo man von welcher Sorte auf einmal essen kann.

Ich finde den Artikel gut und eben nicht "irgendein" Artikel.
Das Problem ist eher, dass kaum noch Leute bunte Kirschen im Garten haben.
Entsprechend dürfen die Erfahrungen mit diesen Sorten auch spärlich ausfallen.
Jemand hat hier im Forum die Weiße Spanische hochgelobt, wegen des guten Geschmacks.

Wegen Baumarkt: meine Prinzessinkirsche habe ich im Globus als Germersdorfer o.ä. gekauft
Immer wieder mache ich die Entdeckung, dass ein Obstbaum nicht das ist als was ich sie gekauft habe.
Nicht nur bei Aldi- oder Baumarktpflanzen.
Deswegen gehe ich nach und nach dazu über, lieber selber zu veredeln. Im Idealfall schneidet man die Edelreiser auch selber.
Laßt es euch eine Warnung sein...

Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 08. März 2023, 21:34:37
Der Artikel definiert aber nicht "Verträglichkeit" und "Unverträglichkeit". Du hingegen definierst das nach Inhaltsstoffen. Kannst du, darfst du. Der Artikel tut das jedoch nicht. Überhaupt nicht. Er nimmt als einziges Mass: Die Menge. Er sagt nicht, Farbstoffe wären unverträglich oder sonst was, sondern er spricht von Mengen, die man von manchen Sorten mampfen könne und von Anderen weniger.

Das kann ich auch voll so unterschreiben.

Zitat
Immer wieder mache ich die Entdeckung, dass ein Obstbaum nicht das ist als was ich sie gekauft habe.

Leider ein allgemeines Problem der Baumschulen, nicht nur bei Kirschen, die Sortenechtheit. Jedoch auch nicht sortenabhängig. Nachdem ich vermehrt in osteuropäischen Baumschulen direkt kaufe, läuft das ein klein wenig besser. Je weniger Zwischenhändler und Wiederverkäufer, desto weniger Fehlerquellen und Falschetikettierungen.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: thuja thujon am 08. März 2023, 21:45:32
Bloß im Artikel steht nirgendwo, dass der Grad der Knorpeligkeit etwas mit der Verträglichkeit zu tun hat, das ist alles.
Mag anderswo stehen, ist aber dann ein anderer Aspekt.

Als ich den Artikel las, dachte ich sinngemäß, dass dunklere Kirschsorten irgendwelche Farbstoffe haben, die ab einer bestimmten Menge ein bisschen auf den Magen schlagen.
Im Artikel steht der Grund nicht, weil dem Grund schlicht nicht nachgegangen wurde bzw nicht Thema des Artikels ist.
Deswegen sollte man auch nicht von irgendwas ausgehen.

Die roten Farbstoffe bei Kirschen sind Anthocyane, zB Cyanidin (rot), die sind nicht bekannt dafür, das sie Probleme bei der Verträglichkeit machen.
Zudem kommen Flavonoide vor, zB Quercetin (gelb), in den Früchten allerdings in recht geringen Mengen. Blätter und Co enthalten mehr davon, da es ein Biopestizid ist, das Schädlinge und Pilze abtöten soll. Quercetin ist krebserregend und ihm werden gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt.

Anthocyane in Kirschen:
http://www.schule.suedtirol.it/rg-bx/projekte/Interne_proj/RoteFarbstoffe/kirschen.htm

Polyphenole bzw Flavonoide in Kirschen:
https://link.springer.com/article/10.1007/BF01045875
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 09. März 2023, 02:52:28
Im Artikel steht der Grund nicht, weil dem Grund schlicht nicht nachgegangen wurde bzw nicht Thema des Artikels ist.

Ich denke du hast mich missverstanden. Oder ich habe mich missverständlich ausgedrückt.
Ich habe lediglich eine Vermutung geäußert, die einfach naheliegend ist wenn man den Text liest.

Im Artikel wurde lediglich behauptet:
Wir sehen folgende Tendenzen:
Kirschensorte hat hellere Farbe - man kann mehr davon essen bevor einem schlecht wird
Kirschensorte ist dunkel - da kann man weniger davon essen bevor die Bauchschmerzen kommen


Ich wollte nur wissen, ob die Foris den oben geschilderten Zusammenhang bestätigen können oder nicht.
Also welche Erfahrungen hier vorliegen.
Vielleicht könnten wir zu dieser Anfangsfrage zurückkehren?
Vielleicht kommen noch Beiträge von Leuten die eine rotbunte oder gelbe Kirschsorte im Garten haben...




Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: JörgHSK am 09. März 2023, 10:26:35
Ich war übrigens letzte Woche in einem Obi Baumarkt und hab mir da mal angesehen was die für Obstbäume hatten. Und ich staunte nicht schlecht über das Kirschangebot: Weiße Spanische, Schwarze Knorpel, Dönnisens Gelbe Knorpel, Büttner und Große Prinzessin. Natürlich auch Hedelfinger, Schneiders, Kordia und Regina aber die sah und sieht man ja recht oft. Aber die Erstgenannten haben mich doch erstaunt.! Anscheinend kommen die alten Sorten wieder mehr in Mode?!?
Weiße Spanische ist erst seit relativ kurzer Zeit in den Reisermuttergärten erhältlich.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: thuja thujon am 09. März 2023, 10:39:44
Ich wollte nur wissen, ob die Foris den oben geschilderten Zusammenhang bestätigen können oder nicht.
Wie gesagt, ich für mich kann ihn nicht bestätigen.
Wenn ihn andere bestätigen können, ist das auch plausibel.
Ursache für Bestätigung: unbekannt.

Ob die Kinder, für die die Kirschen gedacht sind, zur Bestätigen ja oder nein Gruppe gehören, ist auch unbekannt.

Pflanze doch einfach statt einem einzigen Baum ein paar kleinere Bäume mit unterschiedlichen Fruchtfarben und finde es heraus.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 09. März 2023, 10:51:20
Weiße Spanische ist erst seit relativ kurzer Zeit in den Reisermuttergärten erhältlich.

Seit 15 Jahren, seit 2007 wird sie vom Reisermuttergarten Bonn der ORG GmbH Wachtberg angeboten.
Aber auf die Reifezeit achten, sie wird gerne mit der grossen Prinzessin verwechselt, die später reift.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 09. März 2023, 12:42:01
Ich wollte nur wissen, ob die Foris den oben geschilderten Zusammenhang bestätigen können oder nicht.
Wie gesagt, ich für mich kann ihn nicht bestätigen. 
Pflanze doch einfach statt einem einzigen Baum ein paar kleinere Bäume mit unterschiedlichen Fruchtfarben und finde es heraus.

Danke für die Information, ich habe mir das gemerkt mit Regina.
Welche Unterlage würdest du zum Probieren nehmen? GiSelA 5?
Einige Sorten könnte ich hier in der Gegend in den Sammlungen (Filsen, Guldental u.a.) probieren, aber falls etwas nicht dabei ist...

Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: 555Nase am 09. März 2023, 12:53:14
Kirschunterlagen
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: thuja thujon am 09. März 2023, 13:16:41
Gisela 5 liefert gute Früchte, braucht nicht viel Platz aber im Frühsommer auch mal Wasser. Zudem ist sie gut zu bekommen und recht günstig plus die Bäume gut pflückbar.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tara2 am 09. März 2023, 17:20:29
Weiße Spanische ist erst seit relativ kurzer Zeit in den Reisermuttergärten erhältlich.
Seit 15 Jahren, seit 2007 wird sie vom Reisermuttergarten Bonn der ORG GmbH Wachtberg angeboten.
Aber auf die Reifezeit achten, sie wird gerne mit der grossen Prinzessin verwechselt, die später reift.
Die Prinzessin ist aber auch schon um einiges dunkler als die Spanische!
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: cydorian am 09. März 2023, 20:09:11
Die Prinzessin ist aber auch schon um einiges dunkler als die Spanische!

Es gibt eine Schnittmenge. Und die Erfahrung, die Unterschiede noch zu sehen ist längst verloren. Hier meine grosse Prinzessin:

(https://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=43453.0;attach=895051;image)

Das Aroma ist dann ziemlich eindeutig, wenn man sie mal probiert hat. Die grosse Prinzessin ist schon was besonderes.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: JörgHSK am 10. März 2023, 08:37:13
Weiße Spanische ist erst seit relativ kurzer Zeit in den Reisermuttergärten erhältlich.
Seit 15 Jahren, seit 2007 wird sie vom Reisermuttergarten Bonn der ORG GmbH Wachtberg angeboten.
Aber auf die Reifezeit achten, sie wird gerne mit der grossen Prinzessin verwechselt, die später reift.
Die Prinzessin ist aber auch schon um einiges dunkler als die Spanische!
die weiße Spanische habe ich eigentlich nie mit der Prinzessin verwechselt, eher die Büttners mit der Prinzessin!

Weiße Spanische ist erst seit relativ kurzer Zeit in den Reisermuttergärten erhältlich.
Seit 15 Jahren, seit 2007 wird sie vom Reisermuttergarten Bonn der ORG GmbH Wachtberg angeboten.
Aber auf die Reifezeit achten, sie wird gerne mit der grossen Prinzessin verwechselt, die später reift.
Das wusste ich nicht, mir hatte vor 1-2 Jahren jemand erzählt die sei erst ganz frisch erhältlich.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tara2 am 10. März 2023, 10:57:33
Weiße Spanische ist erst seit relativ kurzer Zeit in den Reisermuttergärten erhältlich.
Seit 15 Jahren, seit 2007 wird sie vom Reisermuttergarten Bonn der ORG GmbH Wachtberg angeboten.
Aber auf die Reifezeit achten, sie wird gerne mit der grossen Prinzessin verwechselt, die später reift.
Die Prinzessin ist aber auch schon um einiges dunkler als die Spanische!
die weiße Spanische habe ich eigentlich nie mit der Prinzessin verwechselt, eher die Büttners mit der Prinzessin!

Wobei die Büttner noch deutlich dunkler als die Prinzessin wird. Klar die kann man auch schon gelb essen, aber richtig reif ist die doch relativ einfarbig recht dunkel rot. Die Prinzessin wird aber eigentlich (wie es auch auf Cydorians Bildern zu sehen ist) nicht ganzflächig und dann auch eher hellrot. Und die weiße Spanische bekommt eigentlich nur schwach rote Backen.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 25. Juni 2023, 23:55:14
Sortenempfehlung der Oberlausitz Stiftung

https://www.oberlausitz-stiftung.de/sortenwahl-pflanzung/hinweise-fuer-kirschen/
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Aromasüß am 26. Juni 2023, 09:19:31
Sortenempfehlung der ...

Das ist die Sortenempfehlung des Pomologenvereins oder von Hans-Joachim Bannier und Annette Braun-Lüllemann: "Verkehrte Kirschenwelt" (2011) - deren Links die Oberlausitzstiftung leider nicht mitteilt... -> Klick hier (der Artikel im DocPlayer) oder dort (das ganze Heft des Pomologenvereins zum Thema Kirschen). Da drin stehen ein instruktiver Text und Fotos.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: ufr am 11. Dezember 2023, 21:32:39
Bei der Suche nach geeigneten Süßkirschenbäumen verzweifle ich gerade etwas an der verfügbaren Unterlagenauswahl.
Im mittelstark wachsenden Bereich ist praktisch überall nur GiselA 5 oder Colt verfügbar.
GiselA 5 funktioniert an meinem Standort jedoch leider nicht gut und ist auch zu trockenheitsempfindlich, Colt zu frostempfindlich.

Gerne würde ich daher lt. Beschreibungen GiselA 6, GiselA 13 oder Maxma 14 als Unterlagen ausprobieren.
Leider finde ich aber nirgendwo fertige Bäume oder die Unterlagen zum Bestellen.

Hat hier jemand eine Empfehlung für eine geeignete Bezugsquelle?
Bei der Sorten präferiere ich gerade Kassins Frühe und Belise.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Aromasüß am 11. Dezember 2023, 22:58:10
verzweifle ich gerade etwas an der verfügbaren Unterlagenauswahl ...

Ich finde auch nur Dalival, eine bekannte Baumschule Frankreichs, mit deutscher Benutzeroberfläche, lassen Sie sich ein Angebot machen:
https://www.dalival.com/portegreffe/maxma-delbard-14-brokforest-3/
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 12. Dezember 2023, 00:07:18
Bei uns hier gibt es eine Sorte,die man Strehleskirsche nennt. Die meisten kennen sie oft nichtmal mehr vom Namen her. Sie wird tiefschwarz, zuckersüss, ist sehr weich und sehr empfindlich beim Transport. Aaaaber: Sie ergibt die beste Marmelade, die ich je gegessen und selber ausprobiert habe und ist, da früh reifend, madenfrei und Massenträger(sogar dieses Jahr!)

Ich suche Edelreiser der Sorte... bisher vergebens
..und Grafenburger ist seit 5 Jahren nicht mehr da...  :'(
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tara2 am 12. Dezember 2023, 01:21:25
Schreib mal Frau Braun Lüllemann an. Soweit ich weiß hat die, die Pflanzung von Grafenburger (mit anderen zusammen) großteils gerettet! Wahrscheinlich ist auch die Strehleskirsche dabei, es kann auch sein, dass sie die Sorte sowiso schon irgendwo hatte.
Titel: Re:Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Aromasüß am 12. Dezember 2023, 06:09:03
Ich suche Edelreiser der Sorte Strehleskirsche... bisher vergebens ..und Grafenburger ist seit 5 Jahren nicht mehr da...  :'(

Für die Grafenburger ist der Reisermuttergarten Bonn "zuständig", und der hat die Sorte auch (aber Guckle findet sie nicht; wenn eine dumme Maschine es nötig hat, sich "künstlich intelligent" zu nennen, ist es für Sie besser zu wissen, dass viele Sorten des Kirschprojekts 'Obstsortenwerk Alten Süßkirschensorten' [darin mit Sortenbeschreibung!] an diesen Reisermuttergarten übergeben wurden..).

Aber die in ganz Deutschland vorkommende Strehleskirsche konnte - als weiche Marmeladenkirsche - leider nicht in diesem Obstsortenwerk berücksichtigt werden und ist bisher auch nicht vom Erhalternetz und der Genbank gesichert (z. B. in Guldental in Ihrer Nähe). Ihren Bedarf sollten Sie Frau Braun-Lüllemann mitteilen, da hat Tara2 sehr recht!

Wie ich sehe, stehen beide Sorten auf einer Solawi-Obstwiese bei Friedland. Das ist für Sie vielleicht die einfachste Lösung und eine Anfrage wert? (Im Kirschanbaugebiet in dem Dreiländereck bei Witzenhausen an der Werra, in dem auch Frau Braun-Lüllemann wohnt.)

Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 12. Dezember 2023, 08:45:27
Danke Euch für die Tipps!
Mit Grafenburger meinte ich Peter S. unser mittlerweile leider verstorbenes Forumsmitglied.
Er hatte Strehles Kirsche in seiner Sammlung.
Ich werde so fortfahren wie von Euch vorgeschlagen

Ich habe hier eine junge Bernhard Nette stehen, ich muss jetzt den Thread über die Sorte Grafenburger durchlesen,
https://forum.garten-pur.de/index.php?topic=66442.0
...ich kann mich jetzt nicht mehr erinnern ist das alles eine Sorte oder nicht...


Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: carot am 12. Dezember 2023, 13:59:49
Grafenburger soll identisch mit Bernhard Nette sein, das ist jedenfalls was ich zuletzt gehört habe. Frau Braun Lüllemann soll dies vermuten.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tara2 am 12. Dezember 2023, 14:25:43
Ja aber nach der Grafenburger Kirsche hat er doch gar nicht gefragt, er meinte doch den Verstorbenen Nutzer Grafenburger
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: carot am 12. Dezember 2023, 18:48:11
Aber nicht in jedem Beitrag. Lies einfach nochmal den Beitrag über meiner Antwort.
Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 12. Dezember 2023, 19:49:13
Grafenburger soll identisch mit Bernhard Nette sein, das ist jedenfalls was ich zuletzt gehört habe. Frau Braun Lüllemann soll dies vermuten.

Ich dachte früher, dass die B. Nette besser ist da sie später blühe (stand in Braun-Lüllemanns und Banniers Werk)* und habe deswegen diese Sorte gekauft, sicherheitshalber, weil bei uns manchmal Spätfröste gibt.

* https://www.bund-lemgo.de/download/Bannier_Braun_Luellemann_Alte_Suesskirschensorten_Obstssortenwerk_Bonn2011.pdf

Titel: Re: Süsskirschen - Qual der Wahl
Beitrag von: Tünde am 17. Januar 2024, 02:28:15
Hat (oder kennt) jemand die Sorte 'Kaiserkirsche vom Mittelrhein'?
Wie robust ist die Sorte (Monilia, Sprühfleckenkrankheit, Gnomonia Blattbräune usw.)?