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Garten- und Umwelt => Atelier => Thema gestartet von: Pimpinella am 19. April 2005, 13:18:02

Titel: Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Pimpinella am 19. April 2005, 13:18:02
Nicht, dass ich jemanden hier unter die Erde bringen will, aber habt ihr schon mal drüber nachgedacht, was ihr auf euer Grab gepflanzt haben wollt? Stellt euch nur vor, man tut euch Schälchen mit Stiefmütterchen und Eisbegonien auf die letzte Ruhestätte?

Ich meine, man sollte sich rechtzeitig Gedanken machen, wie man an sich erinnert wissen will und das gegebenenfalls im Testament festhalten! Wir alle haben schon Horrorgeschichten von Menschen gelesen, deren fehlender letzter Wille Chaos in der Familie angerichtet hat.

Da gibt es sicher manche, die ihre Raritäten auch im Tode möglichst nahe bei sich wissen wollen. Oder die Ökogärtner, die sich einfach einwachsen lassen...
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: fisalis am 19. April 2005, 13:23:27
Ja, mich einfach einwachsen lassen...ein gewisse Faszination kann ich bei dieser Vorstellung echt nicht leugnen, zumal, wenn dann von meinem Grab noch freche Unkrautsamen zum Nahbarsgrab fliegen... Weil ich aber nach wie vor denke, dass mein Leben nach dem Tod zu Ende ist, mach ich mir da keine grossen Gedanken drüber.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: andrea am 19. April 2005, 13:31:08
Am schönsten ist der Friedhof in meiner Klosterschule gewesen, unter Bäumen nur die Kreuze und sonst wuchsen dort Efeu, Veilchen und Schneegöckchen, sehr ruhig und friedlich unter alten Bäumen ohne Pflege und Aufwand.
Unter so einem Baum möchte ich mal liegen.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: bonsai am 19. April 2005, 13:36:17
Ich habe letztens mal einen Bericht über einen "Friedwald" gesehen. Da wird die Urne unter einem Baum versenkt, und am Eingang gibt es eine Tafel mit den Namen und der dazugehörigen Baumnummer. Kein Kreuz, kein Stein.
So was könnte ich mir für mich vorstellen.
In der großen Hoffnung, dass das noch gaaaaaaanz lange hin ist 8)

Viele Grüße
Christoph

Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Landpomeranze † am 19. April 2005, 13:41:34
Ich hasse Friedhöfe ganz allgemein und die Vorstellung, von Würmern gefressen zu werden, behagt mir auch nicht.

Bei uns gibt es die Möglichkeit, sich im eigenen Garten begraben zu lassen - ob in der Urne oder ohne, kontrolliert keiner :)

Mein Mann hat den Auftrag, mich unterm alten Nussbaum zu begraben - er will unter einer Buche landen ;)

Ich hoffe wir können uns beide noch daran erinnern, wenn es soweit ist...
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Christiane am 19. April 2005, 13:43:41
Mein Traum wäre, als Dünger für meine Rosen zu enden. Ich hoffe, dass bis dahin unsere Gesetze so etwas zulassen, zumal ich verbrannt werden möchte und keiner Gefahr laufen würde, auf meine modernden Überreste zu stoßen. (Aber nicht das dann jemand sagt, wenigstens zu etwas war sie nütze! ::))

LG
Christiane
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: fisalis am 19. April 2005, 13:45:50
Hauptsache, ihr lasst zuvor Herzschrittmacher (Siliciumchip!) und Plomben (Quecksilber) entfernen...
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: riesenweib am 19. April 2005, 14:16:55
...Mein Mann hat den Auftrag, mich unterm alten Nussbaum zu begraben - er will unter einer Buche landen ;) ....

das ist hier in Ö verboten soweit ich weiss. auch das verstreuen der asche. :-\


lg, brigitte
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Silvia am 19. April 2005, 14:21:11
Ich hätte gern einen Apfelbaum, aber eigentlich möchte ich daran noch nicht denken. ::)

Alt wie ein Baum möchte ich werden,
Genau wie der Dichter es beschreibt.
Alt wie ein Baum mit einer Krone die weit, weit, weit, weit
Die weit ueber Felder zeigt.

Alt wie ein Baum möchte ich werden
Mit Wurzeln, die nie ein Sturm bezwingt.
Alt wie Baum, der alle Jahre so weit, weit, weit, weit
Kindern nur Schatten bringt.

Alle meine Traeume fang ich damit ein -
Alle meine Träume.
Zwischen Himmel und Erde zu sein,
Zwischen Himmel und Erde zu sein.

(Puhdys)


LG Silvia
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Landpomeranze † am 19. April 2005, 14:24:27
...Mein Mann hat den Auftrag, mich unterm alten Nussbaum zu begraben - er will unter einer Buche landen ;) ..../quote]

das ist hier in Ö verboten soweit ich weiss. auch das verstreuen der asche. :-\

lg, brigitte

In Niederösterreich ist es erlaubt - eine Freundin hat gerade ihre Eltern im Garten begraben.

lg, Patricia
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Landpomeranze † am 19. April 2005, 14:25:06
Hauptsache, ihr lasst zuvor Herzschrittmacher (Siliciumchip!) und Plomben (Quecksilber) entfernen...

Amalgam-Plomben habe ich keine, den Herzschrittmacher brauche ich hoffentlich nie ;D
Titel: Aronsstab auf dem Grab der Gärtnerin
Beitrag von: Ismene am 19. April 2005, 14:29:17
Ich hasse Friedhöfe ganz allgemein und die Vorstellung, von Würmern gefressen zu werden, behagt mir auch nicht.
Kleines Missverständnis: Würmer sind unschuldig.
Ich meine, dass in 1,20m Bodentiefe gar keine gefrässigen Würmer mehr gibt.
 
Ich liebe Friedhöfe, habe dort die schönsten Tierbeobachtungen gemacht.
Wundervolle Pflanzen kennengelernt: erste Zaubernuss dort entdeckt, mein erstes tränendes Herz.
Viele Grabsteine gelesen, innegehalten, der (unbekannten) Toten gedacht.

Friedhöfe/Totenkult wandeln sich in letzter Zeit rasendschnell.
Viele Tabus werden gebrochen, um den Toten einen würdigen, individuellen Platz zu geben.
Ich denke da auch an die Kindergräber, die früher kaum präsent waren. Jetzt haben Eltern und Geschwister viel mehr Möglichkeiten mit der Trauer umzugehen und das drückt sich
natürlich auch in der Bepflanzung aus.

Am liebsten würde ich auf meinem Lieblingsfriedhof in Düsseldorf begraben werden.
Vorher würde ich einer jungen Staudengärtnerin einen 10-Jahres-Auftrag erteilen mit einer Liste von Pflanzvorschlägen. ;)
Eisbegonie und kopflastige Stiefmütterchen eher nicht.
Vielleicht aber ein Aronsstab, der seinen süsslichen Verwesungsgeruch zur Blüte verströmt und auf dem Stein steht:
"Sie schreckte vor nichts zurück." oder
"Nichts Pflanzliches war ihr fremd." ;D


Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Hortulanus am 19. April 2005, 14:40:30
Stimme Ismene von Herzen zu. Alte Friedhöfe sind etwas Wunderbares. Und für mich hat es etwas sehr Anrührendes, wenn Gräber in einer kindlich anmutenden Art bepflanzt sind. Dazu gehören auch meinetwegen Eisbegonien. Schlimm finde ich dagegen den protzigen Grabschmuck, der mit grellen Farben seinen Auftrag und dessen Erfüllung förmlich hinausschreit.

Alte Friedhöfe haben etwas Kontemplatives. In England sind sie ein Hort an Pflanzenkostbarkeiten. Gilt aber ebenso für alte Großstadtfriedhöfe hier in Deutschland, sofern sie von Kriegseinwirkungen verschont geblieben sind. Den Düsseldorfer kenne ich nicht. Aber auch der Frankfurter ist es wert, mit Muße durchwandert zu werden. Grauenvoll sind hingegen die ländlichen Grabstätten, geprägt von der Sucht, alles schön sauber und poliert zu halten.

Was auf meinem Grab gepflanzt wird, ist mir eigentlich ziemlich egal. Sollte ich von oben zusehen können, ginge es mir allein um die Motive, mit den das Grab gepflegt würde. Ein Kirmesblumenstrauß von einem (Ur-)Enkelchen wäre mir lieber als die gestylte Grabpflege auf Grund eines familiären Pflichtgefühls.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Günther am 19. April 2005, 15:12:40
... zumal ich verbrannt werden möchte ...
LG
Christiane

Und wieder ein Beitrag zum Feinstaub!
Immer diese unökologischen Betrachtungsweisen... ;D
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Wolfgang am 19. April 2005, 15:14:12
Ich habe letztens mal einen Bericht über einen "Friedwald" gesehen. Da wird die Urne unter einem Baum versenkt, und am Eingang gibt es eine Tafel mit den Namen und der dazugehörigen Baumnummer. Kein Kreuz, kein Stein.
So was könnte ich mir für mich vorstellen.
In der großen Hoffnung, dass das noch gaaaaaaanz lange hin ist 8)

Viele Grüße
Christoph



Ich habe vor nicht langer Zeit eine Frau in einem Friedwald beerdigt. War, weil niemand ein Grab hätte pflegen können, sehr passend.
Dabei kam mir in den Sinn, dass ich auch gern ein schönes Grab hätte. Mit einer Cordyline. Aber ich weiß nicht, ob irgendeiner danach schaut, oder, was mir am liebsten wäre, Freunde wie in Russland zu Ostern zum Frühstück ans Grab kämen.
Und, noch wichtiger, vorher will ich erst mal bewusst sterben.
Wer übrigens unter dem eigenen Baum liegen will, muss sich nach NL überführen und da verbrennen lassen. Da bekommt man die Urne ausgehändigt.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: andrea am 19. April 2005, 15:18:10
Ist bei uns üblich und billiger mit den NL, wie sieht denn so ein Wald aus, ist der wie ein Friedhof eingezäunt oder einfach ein Forst?
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Heinone am 19. April 2005, 15:21:31
Wer übrigens unter dem eigenen Baum liegen will, muss sich nach NL überführen und da verbrennen lassen. Da bekommt man die Urne ausgehändigt.

Nach so einer Info suchte ich schon lange... ran an's Testament!
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: andrea am 19. April 2005, 15:23:06
http://www.friedwald.de/
Schön
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Wolfgang am 19. April 2005, 15:38:48
Ist einfach ein Waldstück, das für Beerdigungen freigegeben wird, üblicherweise ohne Zaun, mit Parkplatz am Eingang und gepflegten Erschließungswegen. Bestattungen sind in jeder Form möglich. Nur ein katholischer Pfarrer lässt sich schwer finden. Als Schmuck des offenen Grabes sind keine Kränze etc, sondern nur Blütenblätter zugelassen.
Wer es mag: Ein Unternehmer in der Nähe von Köln bietet Urnenbestattungen in den Walliser Alpen an, auf der Wiese, unter einem Baum oder an einem Felsen. Auf Wunsch auch eine Plakette mit dem Namen (wie übrigens auch im Friedwald).
Ein anderer eine Urnenpyramide. Sobald genug zusammengekommen sind.
Fisalis: Wenn Du ganz umweltfreundlich verwesen willst, musst Du Dir auch künstliche Hüftgelenke und die DuPont-Kniescheiben wieder entfernen lassen, das andere Geschlecht möglicherweise auch Silikonimplantate.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Raphanus am 19. April 2005, 15:43:18
http://www.friedwald.de/
Schön


Boah, das ist ja superschön!!!!!!!

Das wird wohl auch meine letzte Ruhestätte, die aber hofentlich noch lange auf mich warten muss!!!
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: cydora am 19. April 2005, 16:02:13
Man lernt nie aus bei Euch!
Da es hoffentlich noch lange hin ist, habe ich mich damit noch nicht so sehr beschäftigt.
Ich bin früher gern über alte Friedhöfe spaziert (heute fehlt mir irgendwie Zeit und Muße...???), habe die Grabinschriften gelesen, der Toten gedacht und überlegt, wer und wie sie waren. Wir hatten 2 sehr schöne und romantische alte Friedhöfe in der Nähe meines Elternhauses. Sie strahlten eine Ruhe und das aus, was Friedhöfe sein sollten. Mit den heutigen, neueren Friedhöfen, wo auch meine geliebten Großeltern und mein Vater liegt, kann ich nicht so viel anfangen. Sie sind mir eher ein Greuel: dicht an dicht, winzig (Urnengräber) und kunterbunt bepflanzt. Die Gräber besuche ich eigentlich nie, die Gestorbenen trage ich aber im Herzen und gedenke ihrer gern, spreche mit den Kindern über sie, erzähle Geschichten...
Für mich selbst hatte ich mir bisher vorgestellt, meine Asche auf einer Wiese verstreuen zu lassen, wenn es bis dahin möglich wäre. Der Friedwald ist eine neue Idee, das Konzept gefällt mir! Ich werde es bei Gelegenheit mal in der Familie zur Diskussion stellen.
Während ich zu dem Grab (meines Vaters) an sich keine Bindung habe, ist es bspw. für meine Mutter sehr wichtig und sie geht fast täglich hin. Ich denke, man sollte so etwas auch gemeinsam mit den Hinterbleibenden besprechen, was jeder möchte, und sich dann einigen.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Raphanus am 19. April 2005, 16:12:10
Ich denke, man sollte so etwas auch gemeinsam mit den Hinterbleibenden besprechen, was jeder möchte, und sich dann einigen.



Vielleicht erscheine ich da zu egoistisch, aber ich denke, dass man den Willen eines Verstorbenen respektieren sollte....

Wenn ich mir wünschen würde, in einem solchen Friedwald zu ruhen und meine Hinterbliebenen würden mich auf einem "normalen" Friedhof zu Grabe tragen, dann wäre ich wütend, frustriert, traurig, dass mein Wunsch nicht respektiert wird....

Nicht die Hinterbliebenen bestimmen MEINE Ruhestätte, sondern ich selbst!
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: cydora am 19. April 2005, 16:35:12
Ich denke, man sollte so etwas auch gemeinsam mit den Hinterbleibenden besprechen, was jeder möchte, und sich dann einigen.

Vielleicht erscheine ich da zu egoistisch, aber ich denke, dass man den Willen eines Verstorbenen respektieren sollte....

Wenn ich mir wünschen würde, in einem solchen Friedwald zu ruhen und meine Hinterbliebenen würden mich auf einem "normalen" Friedhof zu Grabe tragen, dann wäre ich wütend, frustriert, traurig, dass mein Wunsch nicht respektiert wird....

Nicht die Hinterbliebenen bestimmen MEINE Ruhestätte, sondern ich selbst!


Das ist richtig! Ich habe mich da nicht gut ausgedrückt. Ich meine nur bspw.: wenn ich eine pflegeintensive Grabstätte wünsche und meine Kinder/Hinterbliebenen weit weg wohnen, muß ich auch einverstanden sein, daß sie die Pflege in Auftrag geben.
Aber das letzte Wort hat natürlich der, um dessen Grabstätte es geht.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Wolfgang am 19. April 2005, 21:30:03
Warum Radieschen, willst Du wütend sein, wenn Du die Radieschen von unten siehst?
Ich will, dass zuerst meiner Leiche alle Organe entnommen werden, die einem anderen das Leben erleichtern können.
Für die Beisetzung äußere ich einen Wunsch, aber mein Nachwuchs soll über die Art und den Ort entscheiden, weil ich finde, dass ein Grab vor allem für die Lebenden wichtig ist.
Ich lege mehr Wert darauf, was bei der Beisetzung gesagt wird, und dafür werde ich ein paar Wünsche und Worte aufsetzen.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Silvia am 19. April 2005, 21:41:26
Nicht die Hinterbliebenen bestimmen MEINE Ruhestätte, sondern ich selbst!


Im Prinzip ja, aber kommt doch drauf an. In großen Städten gibt es oft ganz strenge Friedhofssatzungen und man kann sich sehr wenig aussuchen. In den kleinen Gemeinden ist die Chance, so begraben zu werden, wie man es sich wünscht, noch am größten.

Dass Gräber für die Hinterbliebenen sind, denke ich auch. An sich hege ich ja die Hoffnung, dass ich dann nichts mehr merke und einer um mich trauern wird und das Bedürfnis hat, es mir ein bisschen schön zu machen. ;)

LG Silvia
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: brennnessel am 19. April 2005, 21:45:55

In Niederösterreich ist es erlaubt - eine Freundin hat gerade ihre Eltern im Garten begraben.

Bist du da schon sicher, Landpomeranze? Kann ich fast nicht glauben.... Bei uns dürfte man ja nicht einmal eine tote Katze etc. im Garten begraben....
Für mich hat der Friedhof keine Bedeutung .Ich möchte auch am liebsten als Asche irgendwo im Wald verstreut werden, wenn es erlaubt wäre...... Grab brauch ich keins und schon gar keins, das jemand pflegen soll :) !
LG Lisl
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Cogito am 19. April 2005, 21:59:41
Es ist traurig, aber meine Mutter und ihr Bruder tragen ihren Geschwisterkrach u.a. auf dem Grab meiner Oma aus. Da pflanzt jeder genau das, von dem er weiß, daß der andere es überhaupt nicht mag, und reißt das vom anderen dafür raus. :( Meine Oma sollte mal herauslangen und dem ein Ende bereiten. ::)

Ich würde am liebsten ein Igelhäuschen und eine Vogeltränke drauf haben, von der Bepflanzung her wäre mir das eher egal, ich mag ja fast alles. Aber ich hoffe doch, daß der "Big Boss" sich noch eine Weile damit Zeit läßt, daß sich andere Leute darüber Gedanken machen müssen. ;)
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: riesenweib am 19. April 2005, 22:00:51
...Ich möchte auch am liebsten als Asche irgendwo im Wald verstreut werden, wenn es erlaubt wäre....

genau, das ist der springende punkt. nach meinem momentanen wissenstand verbouten. :P muss ja nicht wald sein, reicht der eigene garten. nachbesitzer sekkieren ;D. na, mach ich eh nicht.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Silvia am 19. April 2005, 22:07:00
Seebestattung geht aber mit Asche im Meer verstreuen, glaube ich. Muss man aber schon mal drauf sparen. ;)

LG Silvia
Titel: Re:Das Grab der Gärtnerin
Beitrag von: Katrin am 19. April 2005, 22:10:03
Also ich hab auch genaue Vorstellungen, wie das mal auschauen soll. Ich erzähle auch manchmal davon, aber irgendwie will das niemand hören, dabei wissen die sicher nicht, was sie pflanzen sollen, wenn ich morgen aus welchen Gründen auch immer mein Leben aushauchen sollte.
Mir graust vor den vielen toten Blumen auf den Gräbern. Da sind eh die Menschen schon tot und was tun die Hinterbliebenen? Tote Blumen dazulegen.... Wenn ich mir die Rosen und Gerbera schon vorstellle... *schüttelbrrr*

Ich möchte ein schattiges Grab haben, damit ein trauerdunkles Geranium sinense dort wachsen kann, zusammen mit Farnen und ein paar Hepaticas.

Über sowas sollte man sich grundsätzlich schon Gedanken machen. Jede Person, die Rosen auf mein Grab legt, bei der spuke ich dann in der Nacht ;)

VLG, Katrin
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Aella am 19. April 2005, 22:11:13
mein onkel hat seine asche auch auf dem meer verstreuen lassen.

zuerst gab es die trauerfeier und verbrennung hier in deutschland
dann musste die urne nach holland geschickt werden und dort ein paar wochen bleiben.
dann ist meine tante nachgereist und hat mit einer kleinen zeremonie die asche auf dem schiff im meer verstreut
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Landpomeranze † am 19. April 2005, 22:15:06

In Niederösterreich ist es erlaubt - eine Freundin hat gerade ihre Eltern im Garten begraben.

Bist du da schon sicher, Landpomeranze? Kann ich fast nicht glauben.... Bei uns dürfte man ja nicht einmal eine tote Katze etc. im Garten begraben....
Für mich hat der Friedhof keine Bedeutung .Ich möchte auch am liebsten als Asche irgendwo im Wald verstreut werden, wenn es erlaubt wäre...... Grab brauch ich keins und schon gar keins, das jemand pflegen soll :) !
LG Lisl

ich habe vergessen zu sagen, dass natürlich nur eine Urne im Garten begraben werden darf, ein richtiges Erdgrab ist nicht gestattet. Aber - ob wirklich die Urne oder nur der Inhalt in der Erde landet, kümmert niemand.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Heinone am 19. April 2005, 22:19:50
Bei einer einzelnen roten Rose würdest du als Gespenst vermutlich dahinschmelzen, Katrin...

Ich überlege, das heimliche Austauschen meiner Asche letztwillentlich zu verfügen, damit ich z.B. als Pauls Himalayan Musk, die mich feuertransformiert begierig in sich aufgenommen hat, am Bahndamm hinter der Mühle weiterlebe. Zur Freude der noch irdisch Reisenden...
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Netti am 19. April 2005, 22:20:23
Ich habe da mehrere Sichtweisen:

Mein Traum währe ein Familiengrab, bepflanzt mit meinen Lieblingspflanzen

2, wer pflegt es, Kinder sind z. B. in Amerika und Österreich (wie bei meinem Vater), oder ein Kind (ich) ist nicht bereit, alle 14 Tage 1oo km zur Grabpflege zu fahren

3. Mein Vater hat ein sogenanntes Rasengrab, heißt kleine Platte in Wiese wie in Amerika. Nachteil: Du darfst weder ein Schälchen noch irgendeinen anderen Gruß hinterlassen.

4. Bei uns gibt es die Möglichkeit einer Grabplatte (heißt Marmorplatre anstatt zu bepflanzendes Grab) Nachteil: 20.000 € nur für das Teil ???

5. Ab in die Rundrabatte: leider verboten...

Weiß nicht, hab ich noch Zeit?? (bin 47 und lebe nach dem Motto geräuchertes und in Alkohol konserviertes hält länger...

Netti (Sch..Thema)
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Katrin am 19. April 2005, 22:24:27
Heinone,
das stelle ich mir aber auch irgendwie schön vor. Nur nicht ausgerechnet eine Rose. Ich bin ja erwiesenermaßen eine lästige, laute Person, die immer alles verliert und ihr Zeug überall verteilt, wo sie hinkommt. Insofern könnte ich an meinen Charakter angepasste Pflanzen wachsen lassen, japanischer Knöterich etwa - zumindest werde ich nicht vergessen, wenn die Leute jeden Tag über die Ausläufer fluchen!

Wiese ist das ein scheiß Thema? Betrifft uns doch alle 8)
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Netti am 19. April 2005, 22:28:52
He, Katrin, Du wärst wohl gerne Dünger für Giersch..

Ducknichtsgesagt ;D ;D

Netti
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Heinone am 19. April 2005, 22:32:02
Doch nicht pflanzen, Katrin!! Ein liebendes Wesen steckt eine einzelne Rose in den Knöterich. Wie willst du da noch spuken?

Heinone, heimlicher Autor mit Hedwig-Genen.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Silvia am 19. April 2005, 22:32:55
Zitat
Wiese ist das ein scheiß Thema? Betrifft uns doch alle

Na ja, wenn der Zenit überschritten ist, werden die Gedanken dazu schwermütiger und der Tag rückt einfach näher. Ist doch so schön hier! Todesanzeigen werden eifriger studiert und man kennt immer mehr Menschen, wo man denkt: Mein Gott, der Jahrgang schon. War doch noch so jung! Mit 20 kann man viel freier darüber reden. Ist ja noch lange hin ...

LG Silvia
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Katrin am 19. April 2005, 22:33:31
Das muss aber ein mir unbekanntes liebendes Wesen sein, denn alle mich jetzt liebenden Wesen wissen um meine Rosenverachtung ;)

Netti, das wäre doch auch was. Ein charakterangepasstes Ökograb. Huhu, Fisalis, wie findest du das?
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: kazi am 19. April 2005, 22:34:20
Mir ist es ralativ egal wie mein "Grab" mal aussieht. Der einzige Wunsch von mir ist, verbrannt zu werden. Ansonsten, sollen meine Angehörigen machen was sie wollen. Ich bin auch der Meinung, dass ein Grab hauptsächlich für die Lebenden ist. Ein Platz, den manche Menschen brauchen um sich jemandem nah zu fühlen.

Ich brauch einen solchen Platz nicht um mich verstorbenen Menschen nah zu fühlen, das kann ich überall. Daher ist es mir wohl auch ziemlich egal, was mit mir mal passiert.

So und jetzt wünsch ich uns allen erst mal ein langes Leben. :D
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Heinone am 19. April 2005, 22:36:34
He, Katrin, Du wärst wohl gerne Dünger für Giersch..

Jugendliches Ungestüm, Netti. Darüber sind wir längst hinaus, nicht wahr?
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Heinone am 19. April 2005, 22:40:58
meine Rosenverachtung ;)

Notwendige Abgrenzung vom hochsommerlichen ;D Forumsquerschnitt...
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Netti am 19. April 2005, 22:50:26
He, Katrin, Du wärst wohl gerne Dünger für Giersch..

Jugendliches Ungestüm, Netti. Darüber sind wir längst hinaus, nicht wahr?


Weiß nicht, Heinone, familiär bedingt mußte ich da leider viel drüber denken...

Ich sage mir inzwischen: Was ist für meine Nachkommen, bzw Hinterbliebenen der beste und bequemste Weg. Das Teil bei meinem Papa ist totaler Mist. Wenn man da mal ein Blümchen pöaziert, ist es am nächsten Tag verräumt oder geklaut, oder abgeschnitten... :'(

Aber so gar keine Gelegenheit mit z. B. meinem geliebten GG noch mal einen Ouzo zu trinken (Sorry, ich bin halt so), widerstrebt mir persönlich total, auch wenn da ja nur der "REST" rumliegt...

grübelnde Netti
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: gabeline am 19. April 2005, 22:56:26
Ja, auch ich kann mir recht genau vorstellen, wo ich beerdigt sein möchte. Auf unserer Familiengrabstätte, wo die Großeltern meines Mannes und unsere Tochter bestattet sind. Das Grab ist ganzflächig mit Efeu bepflanzt. Den ewig wackelnden Grabstein haben wir entfernt, an die Stelle haben wir einen Obelisken gesetzt, durch den eine Kleinstrauchrose 'Swany' wächst, flankiert von zwei Eiben. Das Kindergrab ist mit einer winzigen Buchsbaumhecke eingefaßt und wir haben einen kleinen, liegenden Gedenkstein aus Sandstein anfertigen lassen, in den der Steinmetz u.a. ein Efeurelief ( der Efeu steht symbolhaft für die Ewigkeit) eingehauen hat. Hier sitzt ein kleiner Porzellanengel (von Rosenthal aus dem Haushaltswarengeschäft) und eine Laterne (aus Zinkblech mit graviertem Glas; Massenware von Ikea). Und eine Vogeltränke in Form eines Blattes mit einem kleinen Vogel darauf, in weiß patinierter Terrakotta. Und tatsächlich hält sich seit Jahren ein Geranium, noch vom Großvater gepflanzt, daß sich einfach nicht entfernen läßt ;), es kommt immer wieder.

Wenn ich einmal den Weg alles Irdischen gegangen sein werde, wird es mir wahrscheinlich herzlich egal sein, wo mein Körper bestattet wird. Aber ich weiß, aus eigener Erfahrung, wie wichtig es für die Hinterbliebenen ist, einen Ort der Trauer und auch gewissen Fürsorge (posthum) zu haben. Auf die Gestaltung der Grabstelle nach meinem Tod möchte ich deshalb keinen Einfluß nehmen, das sollen die Menschen entscheiden, die den Ort dann aufsuchen.

Herzliche Grüße von gabeline
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Heinone am 19. April 2005, 23:00:27
mit z. B. meinem geliebten GG noch mal einen Ouzo zu trinken...

Verfüge testamentarisch ein für Jahre ausreichendes Ouzo-Kontingent für den GG und besteh auf seinem täglichen Erscheinen mit je einem Gläschen für dich und für ihn an deiner kühlen Ruhestätte.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Netti am 19. April 2005, 23:03:37
Heinone, Du hast mich falsch verstanden:
Ich möchte zu ihm kommen, z.B. jeden Freitag mit einem Ouzo, nicht umgekehrt... :o :o :o 8)

Netti

(ob er mir dann wohl erscheint ::))

Ach Du lieber Himmel, ich sehe ja jetzt erst, das ich mich in einem seriösen Bereich befinde :-[
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: gabeline am 19. April 2005, 23:16:42
Weiß nicht, hab ich noch Zeit?? (bin 47 und lebe nach dem Motto geräuchertes und in Alkohol konserviertes hält länger...



Na ja, wenn der Zenit überschritten ist, werden die Gedanken dazu schwermütiger und der Tag rückt einfach näher. Ist doch so schön hier! Todesanzeigen werden eifriger studiert und man kennt immer mehr Menschen, wo man denkt: Mein Gott, der Jahrgang schon. War doch noch so jung! Mit 20 kann man viel freier darüber reden. Ist ja noch lange hin ...

... da sprecht Ihr mir doch aus tiefster Seele!

Katrin, was hast Du denn bloß mit den Rosen ????. Ist das Programm ( oder jugendlicher Nonkonformismus ;) ), sind doch genauso unschuldige, unserem Tun ausgesetzte Pflänzchen, wie alle anderen auch!

Herzliche Grüße von gabeline
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Stern am 19. April 2005, 23:41:31
Über dieses Thema habe ich mir noch keinen Kopf zerbrochen ...,
aber ich weiß um die eigentümliche, stille, von Vergangenheit erzählende Atmosphäre eines alten Friedhofs.

Ich bin fasziniert von den Geschichten, die sich mir aufdrängen beim Betrachten alter Grabsteine, vielleicht ist ein kleines Bildchen abgebildet, verwitterte Schriften sind nur mühsam, manchmal wie ein Puzzle zusammenzusuchen und zu lesen. Grabsteine erzählen von einer anderen Zeit, von Menschen, die wir vielleicht kannten oder auch nicht kannten. Sie lassen uns phantasieren über das Leben und Sterben des Menschen, dem dieser Stein gewidmet ist.

Friedhöfe geben unseren Kindern etwas, was ihnen sonst nur a l t e Menschen, Großeltern, geben können: Den Zauber des Erlebens und Erspürens einer anderen Zeit.

Es ist sehr interessant, auch Friedhöfe in anderen Ländern zu besuchen. Egal, ob die Gräber gepflegt sind, sich selbst bzw. dem Unkraut überlassen werden, ob Urnen- oder Grabbestattung, überall ist das Verbunden-sein mit der Vergangenheit spürbar. :)

Viele Grüße
Rita :)



Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Netti am 19. April 2005, 23:47:19
Rita, ich stimme Dir da voll zu. Das Problem der heutigen Zeit ist halt, dass die Kinder in 99 % der Fälle nicht am Wohnort der Eltern bleiben, und dann ist das Thema Grabpflege eine sehr heikele Sache

Grüße Netti
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Stern am 20. April 2005, 00:08:35
Hallo Netti,
die Grabpflege kann wirklich ein heikles Thema sein, bei der heute notwendigen Flexibilität, aber ich meinte eigentlich die allgemeine Ausstrahlung, die ein Friedhof auf Kinder - und auch auf Erwachsene - haben kann. Ein "ungepflegtes" altes Grab, vielleicht 80, 90 oder manchmal sogar über 100 Jahre alt, das gibt es noch auf manchen alten Friedhöfen, hat doch soviel zu erzählen, während wir heute - wegen Platzmangel - ein Grab für uns für die Dauer von - sagen wir mal - 20 Jahren "mieten" können, danach kommt der nächste ...
Das ist doch wirklich schade. Es geht doch dann wirklich ein Stückchen Geschichte verloren.

Viele Grüße
Rita
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: gabeline am 20. April 2005, 09:29:59
Alte Friedhöfe sehe ich mir auch sehr gerne an, besonders in den Mittelmeerländern. Den bisher schönsten habe ich in Genua gesehen! Wunderschön gelegen auf einem Hügel über der Stadt auf einem sehr weitläufigen Gelände mit vielen Mausoleen und teils sehr prachtvoll gestalteten, sowie auch sehr schlichten, aber immer schönen Grabstätten.

Herzliche Grüße von gabeline
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Feder am 20. April 2005, 09:46:20
Ja stimmt, Friedhöfe haben eine besondere Ausstrahlung der Ruhe.
Ein Friedhofsbesuch in anderen Ländern lohnt immer.
Gut in Erinnerung ist mir ein erstaunlicher moslemischer Friedhof in Istanbul, recht grün und verwildert. Die Gräber trugen Turbane.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: falbamine am 20. April 2005, 09:59:50
bein mir wird es kein "Problem" geben ,meine Ache ( cendres) trägt mein Mann oder die Kinder hoch auf den Berg in http://www.vals.ch/visitvals/02summer/01mountains.html ....
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Hortulanus am 20. April 2005, 10:08:06
Die Gräber trugen Turbane.

Nur die Gräber der Männer.
Vielleicht waren wir auf demselben Friedhof. Er war, wenn ich mich recht erinnere, direkt hinter einer Moschee
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Feder am 20. April 2005, 10:18:00
Ach so, nur die Männergräber tragen Turbane? Das war mir damals nicht klar, leuchtet aber ein. Jedenfalls war der Friedhof am asiatischen Teil von Istanbul.

Oder doch, langsam dämmert es mir, dass es mir schon auffiel mit den Geschlechtern. Aber ich weiss nicht mehr, wie es mit den Frauengräbern gehandhabt war.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Wolfgang am 20. April 2005, 10:35:58
Habt Ihr schon mal jüdische Friedhöfe besucht? Alle Grabsteine gleich (nur nicht in Frankfurt am Main, wo die Rothschilds etc. begraben wurden), und die Gräber werden nicht gepflegt, sondern dem Lauf der Zeit überlassen. Allmählich sinken die Grabsteine in den Boden. Besucht man ein Grab, legt man einen Stein auf das Grabmal. Werden die Friedhöfe geschändet, wie es in Deutschland reichlich der Fall war, dann müssen die Grabsteine bestattet werden.

Die offenbar auch unter uns beliebte Feuerbestattung ist übrigens nicht sehr umweltfreundlich: 40 Minuten voller Strahl aus dem Gasrohr, alternativ elektrisch erzeugte Hitze, die noch mehr Ressourcen frisst. Die Erdbestattung reichert den Boden mit Wachsen an. Ökologisch am günstigsten ist die Bestattung im belüfteten Grab: Ein Leichnam verwest dabei innerhalb von eineinhalb Jahren.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Hortulanus am 20. April 2005, 10:42:53
Auch die Mohammedaner pflegen ihre Friedhöfe nicht. Zumindest nicht in unserem Sinn.

Es gibt einen wunderschönen jüd. Friedhof in Gelnhausen (Nähe Hanau), mit altem Baumbestand und von Pflanzen eingesponnenen Grabsteinen.


Ein Erlebnis besonderer Art ist die Nekropole von Glasgow / Schottland. Im wahrsten Sinn des Wortes eine "Totenstadt". Fast schon unheimlich.

Keine innere Einkehr kommt hingegen bei Friedhöfen der Karibik auf. Schreiend bunt und alles in Weiß (weiß gekachelt oder gestrichen, jede Menge Plastikblumen und Opfergaben; Voodoo?)
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Ismene am 20. April 2005, 11:06:17
Zitat
Keine innere Einkehr kommt hingegen bei Friedhöfen der Karibik auf.
Ja, das ist vielleicht volle Absicht wie in Mexico, wo auf dem Friedhof am Tag der Toten gepicknickt und gefeiert wird und wenn Onkel Juan gerne einen übern Durst getrunken hat wird noch etwas Agavenschnaps aufs Grab geschüttet.Salud!
In Sizilien bringen die Toten den Kindern am giorno dei morti (Allerseelen) Geschenke und als süßes Gebäck gibts Totenknochen.
Holländern fällt zu Allerseelen in Deutschland auf, dass all die Grablichter angezündet werden, was sie sehr hübsch finden.
Ganz OT anbei das Grab eines Bergführers am Fuße des Matterhorns.
Als Beispiel eines stimmigen Abschieds , Grabstein in Bergform und ein Emailleschild mit dem Abbild des Verstorbenen in Wanderausrüstung.
Bei der 88. Rückkehr vom Matterhorn löschte ein Steinschlag sein Leben aus. Vom Himmel aus wirst du weiterhin der Führer deiner Lieben auf dem Pfad der Tugend sein, auf dass sie dich eines Tages im ewigen Frieden wiedersehen mögen.
 
 
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Hortulanus am 20. April 2005, 11:30:44
Ein besonderes Kuriosum sind die sog. Marterl, das sind Wegkreuze in alpenländischen Regionen, mit denen an den Tod einer bestimmten person erinnert wird. Diese Kreuze sind nicht selten mit kuriosen Sprüchen versehen, mit unfreiwilliger Komik. Hier ein paar:

Des Menschen Tod ist unbestimmt
Wie alles hier auf Erden;
Wann Gott der Herr die Seele nimmt,
Kann nicht ermittelt werden.
Drum zittre, Mensch, und sei bereit,
Denn nachher kommt die Ewigkeit.
(Kufstein)

Der bösen Welt, der bösen Zeit
Bin ich Gottlob davon geeilt,
Ich sterb in Jesu, es ist vollbracht,
und wünsch der Welt eine gute Nacht.
(Kindergrab in Brixen)

Hier ruht die ehrsame Jungfrau N. N.
Auch ruhet da ihr unschuldiges Kind Josef.
(Telfes, Friedhof)

Im Leben roth wie Zinober.
Im Tod wie Kreide so bleich,
Gestorben am 17. Oktober.
Am 19. war die Leich.
(Brixen)

Hier ruht der alte Schuvanek
Im Kriege sanft, im Frieden keck.
Er war ein Engel diesseits schon
Und G´freiter im Jaeger-Bataillon.
(Im Salzburgischen)

Nach stundenlangen Lungenkrämpfen
Nach derben †weh (Anm.: Kreuzweh) und heißen Kämpfen
Erschihn in später Abend-Stunde
Ein kleines Vögelein
Und trillerte die Todeskunde
Den Stefan, einen braven Mann
Den Kaiser treuen Feteran.
(Grab des Stefan Waldner zu Sterzing)
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: brennnessel am 20. April 2005, 11:39:35
Etwas anders als wir sahen frühere Generationen in manchen Gebirgsregionen das Sterben. Besonders nach einem Unfall oder anderem außergewöhnlichen Tod wurden Gedenkstätten mit oft eher kurioser Aufschrift errichtet, die sogenannten "Marterl".
Mir fällt da ein solcher Spruch ein: "Hier in dieser Grube ruht mein kleiner Bube (vom Herrn Pfarrer selbst gemacht)" (gemeint ist das Marterl.... ::))
oder für einen verunglückten Bergsteiger: "Warst nit aufigstign, warst nit abigfalln!" ("Wärst du nicht hinauf gestiegen, wärst du nicht hinunter gefallen!")
LG Lisl

da warst du viel schneller, Hortulanus , sorry! :)
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Feder am 20. April 2005, 14:27:08
Bei uns in der Nähe gibt es sogar einen "Museumsfriedhof" oder besser ein Friedhofsmuseum. Dort sind die kuriosesten Grabinschriften gesammelt.
Aber zurück zum Thema. Wenn es auch in unsere zunehmend säkulasisierte Welt passt, dass neue, von Pfarrern unabhängige Begräbnisse und ungewöhnliche Grabstellen sich etablieren, so finde ich doch, dass diese Dinge hauptsächlich der Trauerarbeit der Zurückgebliebenen dienen. Warum also sollen nicht sie Gefallen an den Grabblumen finden? Auf keinen Fall kann ich mir vorstellen, dass es mich nach dem Tod stört, ob die Blumen rot oder gelb sind.
Und wesentlich wichtiger finde ich es, darüber nachzudenken und zu verfügen, wie mit mir umzugehen ist, wenn ich so krank bin, dass ich nicth mehr selbst Entscheidungen treffen kann. Stichwort Patientenverfügung. Denn die moderne Medizin ist oft wahrlich keine Erleichterung für Sterbende.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Raphaela am 20. April 2005, 17:06:04
Meine Familie hat die Anweisung, mich in toto verbrennen zu lassen (als letztes Rauchfanal sozusagen 8)) und die Asche dann im Garten gleichmäßig über die Beete zu verteilen (weil hinterher ja eh keiner mehr die Pflanzen düngt). Wie sie das legal oder illegal bewerkstelligen, st mir egal, aber wenn sie´s nicht tun, erscheine ich in ihren Albträumen ;D
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Feder am 20. April 2005, 18:17:51
Aha, du willst in deinen Rosen wiedergeboren werden, schöner Gedanke.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Raphaela am 20. April 2005, 18:28:11
In erster Linie will ich ihnen ein letztes mal zu etwas Langzeitdünger verhelfen ;)
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Wolfgang am 20. April 2005, 18:29:05
Oder bist Du dann der Sternrußtau?
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Silvia am 20. April 2005, 18:34:25
Oder du überlegst dir eine schöne Spukgestalt, mit der du die Wühlmäuse erschrecken kannst. 8)

LG Silvia
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Raphaela am 20. April 2005, 18:36:08
Eigentlich hatte ich nicht vor, nochmal wiedergeboren zu werden wenn, dann allerdings tatsächlich lieber als Rose, denn als Sternrußtau ;)): Hoffe, daß Menschen, die immer so brav waren wie ich 8), endgültig in´s Nirwana eingehen werden :)
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Günther am 20. April 2005, 18:38:07
Hoffe, daß Menschen, die immer so brav waren wie ich 8), endgültig in´s Nirwana eingehen werden :)

Dazu mußt Du nicht sterben ;D, nur genug erleuchtet sein 8)OMMMMM
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Lilo am 20. April 2005, 19:41:28
hier ist ein alter Witz angebracht:

"Wenn ick mal sterbe, lege ick mir hin und stinke, dann werden sie mir schon begraben."
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Wolfgang am 20. April 2005, 20:27:49
Hoffe, daß Menschen, die immer so brav waren wie ich, endgültig ins Nirwana eingehen werden
Das Nirwana ist, wie meine Freundin Vajramala (auch Gärtnerin, im Nebenamt Vorsitzende der Deutschen Buddhistischen Union) zu betonen nicht müde wird, das endgültige Verwehen. Da wehst Du einfach weg, und nicht mal mehr Deine Asche kann die Rosen düngen oder infizieren.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Raphaela am 20. April 2005, 23:37:04
Genau: Das Nichts, was gleichbedeutend mit "Alles" ist. - "Lass disch überrrasche" wie Rudi Carell immer so charmant gesungen hat ;)
Soweit ich weiß, ist aber keine buddhistische Glaubensrichtung davon überzeugt, daß auch er örper in´s Nirwana eingeht: Die Asche bleibt im Garten, basta! 8)

Wenn meine amilie mit mir posthum noch als Instant-Wühlmausschreck ein paar der von mir verursachten Kosten wieder einspielen könne, wär das natürlich auch nicht schlecht ;)

Ich arbeite dran, Günther! ;D
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: mariposa am 22. April 2005, 09:55:27
Ich arbeite dran, Günther! ;D

ja, ja, dann dich bloss nicht mit asche zur rosendünge-langzeitwirkung identifizieren....
wie heißt das noch mal bei den buddhisten wolgang?
om nama shivaya oder so gelle? ;)

mein vater - übrigens - hat seine asche auf der insel java, wo er geboren ist (in der nähe des vulkans, der jetzt gerade wieder zum ausbruch gekommen ist) ausstreuen lassen. meine mutter ist mit dem urn unterm arm ins flugzeug und den zollbeamten die ihr vorher ganz skeptisch fragten, was sie da wohl unterm arm trägt, hat sie einfach gesagt: "das ist mein mann" ;D

jetzt aber - zwanzig jahre später - wächst an der stelle ein baum; ist das nicht schön?

so will ich auch......
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: callis am 22. April 2005, 10:07:57
Seine Asche irgendwo verstreuen und verwehen zu lassen, ist ein schöner Gedanke und erspart den oft nicht mehr am Begräbnisort wohnenden Angehörigen einige Grabpflegeprobleme.

Wenn ich nur nicht ein so abgrundtiefes Grauen vor Verbrennungsöfen hätte.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: mariposa am 22. April 2005, 11:07:52
Wenn ich nur nicht ein so abgrundtiefes Grauen vor Verbrennungsöfen hätte.

habe ich auch callis; einfach augen zu und durch ;D
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Heinone am 22. April 2005, 11:17:44
Wenn ich nur nicht ein so abgrundtiefes Grauen vor Verbrennungsöfen hätte.

Ich glaube, ich weiß, was du meinst, Callis. Hilft dir das?
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Mutabilis am 22. April 2005, 11:18:21
erspart den oft nicht mehr am Begräbnisort wohnenden Angehörigen einige Grabpflegeprobleme.
Fast noch schlimmer ist es, wenn für eine Familiengrab sehr viele Angehörige in der Nähe wohnen. Da wird die Bepflanzung von A eine Woche später von B rausgerissen, was Cousin C zu bösen Telefonaten veranlasst. A gibt bekannt keinen Finger mehr zu rühren, D regt an, einen Gärtner zu beauftragen, was von A, B, C und E strikt abgelehnt wird, irgendwann einigt man sich doch auf Eisbegonien, die aber bei Besuch von Tante F aus Kanada doch wieder weichen müssen. Usw.
Für mich alles, aber kein Familiengrab (ist eh nur noch Platz für 4 Personen, und da gibt es genug, die vor mir dran sind... 8) ;D)
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: Wolfgang am 22. April 2005, 12:08:53
Zitat von: Mutabilis
[quote
da gibt es genug, die vor mir dran sind...)

Wenn wir das man so genau wüssten ...
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: andrea am 22. April 2005, 15:13:59
Zitat
om nama shivaya oder so gelle?

Sagte mir nichts und ich must doch mal nachgucken, eine nette Geschichte dazu.

Als Ramanuja von seinem Guru ein geheimes Mantra bekam, sagte ihm der Guru, daß jeder, der das Mantra erhielte, in den Himmel käme;
wenn Ramanuja es jedoch ohne die Erlaubnis des Gurus an jemanden weitergäbe, würde er zur Hölle fahren.

Ramanuja kletterte sofort auf ein Dach im Dorf, schrie wiederholt:
»Om Namah Shivaya«
und erklärte den Menschen, daß jeder, der dieses Mantra erhielte, in den Himmel käme.

Sein Guru hörte ihn und rief zu ihm hinauf:
»Was tust du da? Weißt du nicht, daß du zur Hölle fahren wirst?«

Ramanuja rief zurück:
»Wenn all diese Menschen in den Himmel kommen, macht es mir gewiß nichts aus, in die Hölle zu fahren.«

 Sein Guru, der seine wahre Absicht erkannte, segnete ihn dann für seine aus Liebe vollbrachte Tat.
Titel: Re:Das Grab des Gärtners
Beitrag von: mariposa am 23. April 2005, 12:17:23
schöne geschichte andrea
"dein wille geschehe" heißt das mantra frei übersetzt....

also: geben wir uns hin, hin, hin und nochmals hin.....dann kommen wir gewiss in den himmel ;)