Phase | 21.12.2003 - | 22.12.2003 |
Einsetzen der Morgendämmerung: | 6.45 Uhr | 6.45 Uhr |
Sonnenaufgang: | 7.26 Uhr | 7.26 Uhr |
Sonnenhöchststand: | 11.18 Uhr | 11.18 Uhr |
Einsetzen der Abenddämmerung: | 15.10 Uhr | 15.11 Uhr |
Sonnenuntergang: | 15.51 Uhr | 15.52 Uhr |
Wochentag | Datum | Sonnenaufgang | Sonnenuntergang | Dauer |
Mittwoch | 22.12.04 | 08:15 Uhr | 15:54 Uhr | 07 Std. 39 Min. |
Donnerstag | 23.12.04 | 08:15 Uhr | 15:55 Uhr | 07 Std. 40 Min. |
Freitag | 24.12.04 | 08:16 Uhr | 15:56 Uhr | 07 Std. 40 Min. |
Samstag | 25.12.04 | 08:16 Uhr | 15:56 Uhr | 07 Std. 40 Min. |
Sonntag | 25.12.04 | 08:16 Uhr | 15:57 Uhr | 07 Std. 41 Min. |
Deshalb habe ich ein Problem mit Feiern, deren Bestandteile vom Hauptkulturamt in der Reichspropagandaleitung der NSDAP stammen, auch wenn sie noch so harmlos daherkommen.
Das meiste "Wissen" darüber stammt tatsächlich aus NS-Schriften zwischen 1936 und 1944
Deshalb plädiere ich nur für Genauigkeit.
Bis ins 19. Jahrhundert, Silvia, kenne ich auch keine Quelle, die sie als heidnisch oder germanisch bezeichnet. Bis dahin wurden in fröhlichster christlicher Eintracht Freuden-, Ernte- und andere Feuer entzündet, übersprungen, verteilt, gerollt und wieder gelöscht. In unseren Breiten sind alle Bräuche durch eine tausendjährige christliche Waschmaschine gegangen, und es ist schwer vorstellbar, dass ein heidnisches Stöffchen da nicht ausgefärbt, eingelaufen oder aus der Form geraten wäre. Sprich: Es hätte jemand diese Bräuche samt ihrem religiösen Substrat gegen die Dominanz der Kirche behaupten müssen. Davon ist in der ganzen Neuzeit aber nichts bekannt.
Die tausendjährige Brauchtumspflege innerhalb der christlichen Tradition (ich bin etwas vorsichtig mit dem Begriff "christliche Bräuche") und in Übereinstimmung damit ist bestens bezeugt. Aber gerade diese Übereinstimmung wird durch die germanische Etymologie in Frage gestellt. (Bräuche in christlichen Kulturen müssen nicht im AT oder NT belegt sein; dort gibt es zB auch keine Heiligen Drei Könige, und trotzdem strotzt das Erzbistum Köln vor bestimmt nicht heidnischen Dreikönigsbräuchen).
Aber was folgt daraus, wenn eine Kultur einen Brauch, den sie vielleicht schon kannte (die Missionare in Deutschland kamen aus Irland und Schottland) und entweder mitbrachte oder adaptierte oder Beides und ihn weiter entwickelte? Wer sagt, dass, wenn es so war, die "Germanen" nichts übernommen haben? Wir sind mitten in der blühendsten Spekulation.Es folgt daraus, dass Bräuche sich wandeln und weiterentwickeln. Wo ist das Problem? Muss der Ursprung eines Brauches wirklich in einem gescheiten Buch verbrieft werden? Ja kann er das überhaupt? Gelegentlich vielleicht, aber sicher nicht immer.
Silvia, ich will Dich (fast) gar nicht weiter nerven. Aber gerade im hohen Norden war 700 Jahre lang die Kirche aktiv, die man danach katholisch nannte.
Und wenn die Lügder Stadtchronik den Brand des Lorscher Klosters zu den Vorläufern der Feuerräder zählt ...
Der Adventskranz wurde 1839 von Johann Hinrich Wichern im Rauhen Haus erdacht, indem er einen hölzernen Radleuchter mit Tannengrün umwickeln und 23 Kerzen darauf stellen ließ (klingt alles irgendwie heidnisch), aber das nur, damit die schwer erziehbaren Jungs still waren, um seiner Andacht zu lauschen.
Die Osterräder in Lügde finden erstmals Erwähnung, als Karl der Große der Gegend einen Besuch abstattete.Du übersiehst die vielen "vielleicht". Wir wissen gar nicht, ob das Lihudi, das er besucht hat, Lügde war. Außerdem soll er zu Weihnachten dort gewesen sein, aber die Räder rollten zu Ostern. Die Internetquelle spricht übrigens auch von einem Ostara-Fest, das es nie gab, denn die Göttin Ostara ist eine Mutmaßung von Beda Venerabilis, ein Phantom mithin und ein Paradebeispiel für (bewusst?) ungenaue Schlüsse, Luftmaschen, aus denen die germanische Weste zusammengehäkelt ist. Drei Vielleicht ergeben aber kein Wahrscheinlich.
Deute ich es richtig, dass du meinst, die Etymologen der Duden-Redaktion seien alle unwissende Sprachwissenschaftler? Ohoh, lass sie das mal nicht hören.Nicht alle.
Und, übrigens, Silvia: Inquisition hat mit Germanen und Heiden auch nichts zu tun. Da saßen Christen über Christen zu Gericht.
Die Osterräder in Lügde finden erstmals Erwähnung, als Karl der Große der Gegend einen Besuch abstattete.Du übersiehst die vielen "vielleicht". Wir wissen gar nicht, ob das Lihudi, das er besucht hat, Lügde war.
Mit Haithabu war es übrigens bald aus, nachdem das Christentum da eingesickert war; wenn ich mich richtig erinnere 1066, und dann kam tatsächlich, wie ich sagte, nichts mehr als 700 Jahre Christentum.
Du hast etwas gegen die Christianisierung, stimmt's?
und dann kam nichts mehr als 700 Jahre Christentum.
::)Glaubst du solche Sachen? Erst kürzlich stand in der Zeitung, dass die Drei Heiligen Könige weder drei, noch heilig noch Könige waren.
Günther: die Dreikönigsbräuche ursprünglich heidnisch? Nun ja, die Möglichkeit ist nicht die wahrscheinlichste. Denn die Gebeine der drei kamen 1163 (sagt mir jetzt mein Gedächtnis) als prominenteste Reliquien der abendländischen Kirche in Köln an, nachdem sie im Jahrzehnt davor in Mailand entdeckt und geraubt wurden.
Nun, Christen waren es wahrlich nicht, die richteten. Das spreche ich ihnen jetzt mal ab ...
Von den Heilgen Drei Königen weiß man sicher nur, daß sie weder heilig noch drei noch Könige ware.Gleich schneide ich es mir aus und rahme es ein. Dass wir einmal gleicher Meinung sind hat ja Seltenheitswert. ;D