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Garten- und Umwelt => Atelier => Thema gestartet von: Secret Garden am 26. März 2017, 17:04:44

Titel: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Secret Garden am 26. März 2017, 17:04:44
in die gemischte gehölzhecke am grundstücksende hatte ich für den winteraspekt auch einige immergrüne gehölze gepflanzt.
darunter zwei prunus laucerasus 'otto luyken'.
mittlerweile habe ich schon eine menge gehölze wieder gerodet, um platz für stauden und zwiebelblumen zu schaffen. :-[
bei diesem kirschlorbeer bin ich unschlüssig. soll ich ihn erhalten und nur schlanker schneiden?

Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Secret Garden am 26. März 2017, 17:09:35
oder weg damit und was schönes neues pflanzen? aber was?
(dahinter stehen kornelkirsche, gewöhnl. schneeball, pfaffenhütchen, fasanenspiere)

Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: enaira am 26. März 2017, 17:13:25
Ich halte meinen auf gut einen Meter Breite und etwa 2 m Höhe.
Da muss man halt öfter schneiden.
Du kannst aber problemlos ins alte Holz schneiden.
Ich finde die Blüte sehr schön und er bremst den Durchblick vom vorderen in den hinteren Gartenteil.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: elis am 26. März 2017, 19:29:02
Hallo SecretGarden !

Warum willst denn den schönen Kirschlorbeer wegschneide ? Um den wäre echt schade.  Etwas immergrünes ist doch schön. Das Auge sucht im Winter immer was grünes.

lg. elis

Das ist meine Meinung, ich will Dir nichts einreden. Aber es wäre echt schade um das schöne Teil.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: SusesGarten am 26. März 2017, 19:45:48
Ich würde ihn auch stehen lassen. Er gibt einen schönen Hintergrund für die Narzissen.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: chris78 am 26. März 2017, 20:25:48
..auf jeden Fall stehen lassen. Ich gehe im Zweifel ganz gerne hin und aste von unten her etwas auf - aber Vorsicht, immer wieder ein paar Meter zurücktreten und gucken wie es wirkt! Jedenfalls hats du dann unter dem Strauch Platz für Frühblüher etc., aber der Gesamtaspekt bleibt erhalten.
In Einzelstücken kann Kirschlorbeer sehr schön sein, dazu kommt noch die stark duftende Blüte.

Grüße
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Secret Garden am 26. März 2017, 21:25:12
das votum ist bisher ja eindeutig. :D
ich danke euch schonmal.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: AndreasR am 27. März 2017, 01:19:25
Ich stand letzten Herbst vor dem gleichen Problem: Zwei Kirschlorbeer, die fast ein Viertel des Vorgartens einnehmen - was also tun, zurückschneiden, evtl. einen ganz herausnehmen? Ich habe mich dann entschieden, zunächst einmal untenherum etwas aufzuasten, denn nachdem ich die Büsche das Jahr zuvor erst einmal etwas in Form geschnitten hatte, waren die Neutriebe über und über mit Blütenknospen bedeckt, die dann in ein paar Wochen aufblühen werden.

Ein bisschen Grün im Winter kann in der Tat nicht schaden, aber ich habe auch schon an einem wilden Hartriegel im Garten festgestellt, dass der aufgeastet und etwas in Form gebracht durchaus manierlich aussieht, und die Vögel lieben ihn, genauso wie den Kirschlorbeer, an dem sich im Herbst immer die Amseln gütlich tun. Nach der Blüte muss ich sicher nochmal mit der Schere ran, aber da kann man wie gesagt ja kaum etwas kaputt machen, weil er problemlos überall wieder austreibt.

Untendrunter habe ich nun etwas Immergrün, was an anderer Stelle weichen muss, sowie viele Schneeglöckchen gepflanzt, den scheint es da zu gefallen, wie zwei dicke Tuffs, die dort schon lange stehen, bewiesen. Auch Primeln  machen sich gut, für den Frühsommer werde ich noch Akeleisamen ausstreuen, zum Sommer hin sind die Stauden in der Ecke ohnehin hoch genug, um das Loch der Frühjahrsblüher zu kaschieren.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: mame am 27. März 2017, 08:06:05
Ich finde, der Kirschlorbeer passt an dieser Stelle sehr gut - ich würde ihn auch gar nicht reduzieren. Es ist ja typisch für die Sorte 'Otto Luyken', dass die eher breit als hoch wächst und normalerweise sollte sie mit 2-3 Metern Durchmesser ausgewachsen sein. Oft regt man ja mit einem Schnitt das Wachstum erst so richtig an und schafft sich damit nur zusätzliche Arbeit  ;)
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Gartenplaner am 27. März 2017, 11:27:49
@SecretGarden:
Hattest du nur überlegt, ihn zu entfernen für Platz für Stauden oder gab es noch andere Gründe?
Andere Frage - da du ja schon einige Immergrüne wieder entfernt hast, steht der Kirschlorbeer jetzt alleine da als Immergrüner oder gibt es noch andere?
Gruppen oder rythmische, sich wiederholende Pflanzungen sehen meist gefälliger aus als ein einzelner "Klecks".
Die Pflanze allein betrachtet finde ich auch schön von der Wuchsform her und nicht be- oder gedrängt, da sähe ich keinen Grund für Entfernen oder Schneiden.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Secret Garden am 27. März 2017, 11:49:53
es gibt einige meter weiter noch einen 'otto' und auch andere immergrüne z.b. ilex.
wenn in ein paar wochen alle gehölze belaubt und die stauden ausgetrieben sind,
wird der kirschlorbeer gar nicht mehr so auffällig sein.

ich habe ein problem mit dem breitenwachstum des strauches. ich müsste ringsum stauden und blumenzwiebeln herausnehmen.
mames argument, er könnte bald ausgewachsen sein, finde ich interessant.

eigentlich habe ich einen recht großen garten - aber ich habe latent die befürchtung,
irgendwelche wuchsmonster könnten alles überrollen. :-[

Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Quendula am 27. März 2017, 13:28:51
Könntest Du nicht den Kirschlorbeer im Laufe der nächsten Jahre nach und nach ein wenig aufasten? Dann hätten Deine Zwiebelpflanzen nach oben hin etwas Luft und der Kirschlorbeer würde nicht so wuchtig wirken. Habe das mit meinen Rhodos gemacht und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis - so viele neue Pflanzplätze für Schattenschätzchen sind entstanden  :D.

Weiß aber nicht, ob der Kirschlorbeer einen Wuchs hat, der dazu passt.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Wühlmaus am 27. März 2017, 13:51:01
Das ist doch mal ein richtig schön gewachsener Kirschlorbeer, der offensichtlich auch noch Platz um sich herum hat.
Ich fände es mehr als schade, da auch nur geringfügig daran herum zu schneiden.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: MarkusG am 27. März 2017, 14:13:08
Ich sehe es genau wie Wühlmaus! Habe mir gerade vorgestellt, er wäre weg, das Beet würde sehr viel verlieren. Es ist der Kontrast zwischen seiner kugeligen sattgrünen Gestalt und dem flächigen Beet, das mir sehr gut gefällt.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: falke am 27. März 2017, 14:26:09
Ich würde ihn entfernen und eine Eibe pflanzen.
Optisch gibt die an der Stelle noch mehr her und die einheimische Fauna hat was davon.
Mittlerweile sind schon ganze Waldstücke mit den invasiven Kirschlorbeersträuchern durchsetzt.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Secret Garden am 27. März 2017, 14:30:35
wie man auf den fotos sehen kann, beginnt hinter meinem garten der wald.
dort habe ich noch nie einen kirschlorbeer gesehen - dafür reichlich (wilde) eiben. ::) ;)


(falke, du erinnerst mich an irgendwen. haferwurzeln, essbare katzen... ???)
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: biene100 am 27. März 2017, 15:13:40
 ;D

Stehen lassen !  Aber mir wäre er so auch zu wild / breit. Muss ja kein Formschnitt sein, aber zügeln würd ich ihn sicher.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Secret Garden am 27. März 2017, 15:44:05
Oft regt man ja mit einem Schnitt das Wachstum erst so richtig an und schafft sich damit nur zusätzliche Arbeit 

bisher hat mich genau dieser gedanke, den auch mame geäußert hat, von einem schnitt abgehalten.

der strauch ist noch keine 10 jahre alt und schätzungsweise 1,70m hoch mit einem durchmesser von ca. 3m.
nach eurem zuspruch sehe ich ihn schon mit viel milderem blick an. :) - aber dicker darf er nicht mehr werden. >:(
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Wühlmaus am 27. März 2017, 15:49:18
Das sagt sich so leicht dahin 8) :-\
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Secret Garden am 27. März 2017, 15:50:45
zum glück bin ich nicht breiter als hoch. :-X
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Wühlmaus am 27. März 2017, 15:53:35
 ;D



(Tschuldigung :-[)
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: mame am 27. März 2017, 16:14:41
der strauch ist noch keine 10 jahre alt und schätzungsweise 1,70m hoch mit einem durchmesser von ca. 3m.
In Büchern und Baumschulkatalogen wird für 'Otto Luyken' 3 m meist als maximale Breite angegeben. Ich denke, da kommt nicht mehr viel. Aufasten stelle ich mir bei dieser Sorte sehr witzig vor (die haben ja meist nur 2 oder 3 starke Seitenäste übereinander)  8)  ;D
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Treasure-Jo am 04. April 2017, 21:32:58
das votum ist bisher ja eindeutig. :D
ich danke euch schonmal.

Noch ein Votum von mir für "Stehenlassen"  :D
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Mathilda1 am 05. April 2017, 18:26:20
kommt drauf an, ob du dringend platz für was anderes willst. ich bin zb auch etwas sammler und wenn er mir die möglichkeit verstellen würde, zb noch eine strauchpäonie zu pflanzen, müßte er dran glauben  ;)
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Treasure-Jo am 05. April 2017, 22:32:07
Neee, na so was.  :-\
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: cydora am 13. April 2017, 22:30:45
Das ist doch mal ein richtig schön gewachsener Kirschlorbeer, der offensichtlich auch noch Platz um sich herum hat.
Ich fände es mehr als schade, da auch nur geringfügig daran herum zu schneiden.
Sehe ich genauso. Da Du auch noch einen weiteren und auch andere Immergrüne hast, er somit nicht verloren in der Landschaft steht, finde ich ihn insbesondere als Winteraspekt unverzichtbar.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Secret Garden am 14. April 2017, 12:36:13
vielen dank, euch allen. :D
ich werden den strauch erstmal weiter beobachten.
bald wird er blühen und eine amselfamilie hat ein nest darin bezogen. :D

die laubgehölze sind immer noch weitgehend kahl. wenn alles rundum ergrünt ist,
mache ich nochmal bilder von der beetansicht.

Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Secret Garden am 25. Mai 2017, 22:31:53
oder weg damit und was schönes neues pflanzen? aber was?
(dahinter stehen kornelkirsche, gewöhnl. schneeball, pfaffenhütchen, fasanenspiere)

er ist noch da.  ;D
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Staudo am 25. Mai 2017, 22:39:14
Kirschlorbeer sind ökologisch wertvoll. In der Hecke des Nachbarn hat es in den letzten Wochen laut gesummt, so viele Insekten besuchten die Blüte. Außerdem bieten einzelne Sträucher dem Dickmaulrüssler Lebensraum.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Secret Garden am 25. Mai 2017, 22:44:48
dickmaulrüssler  >:(  - in meinem kirschlorbeer ist ein amselnest. :D

Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: AndreasR am 25. Mai 2017, 22:52:07
Auf die Dickmaulrüssler kann ich auch verzichten, aber meine zwei fetten Kirschlorbeersträucher im Vorgarten haben die Tage auch laut gesummt. :) Die Amseln tun sich im Herbst an den Früchten gütig (und verteilen die Samen leider im ganzen Garten...), "ökologisch wertvoll" kann ich also bestätigen. Allerdings werden meine einfach zu breit, letzten Herbst hatte ich sie aufgeastet, jetzt geht es ihnen in Sachen Umfang an den Kragen. Vielleicht kann ich sie zu niedrigen Bäumen erziehen, damit würde ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen (mehr Platz im Vorgarten, und mehr Lichteinfach durchs Fenster, vor dem die beiden stehen).
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Natternkopf am 26. Mai 2017, 12:55:43
Schon etwas gar hochgegriffen mit: Kirschlorbeer "ökologisch wertvoll"

Kirschlorbeer "ökologisch vorhanden" ist vermutlich treffender.

NABU zu Kirschlorbeer
Bestenfalls ein wenig Unterschlupf finden Vögel zwischen den Blättern, ernähren kann die Pflanze sie nicht.
... ...
Ganz nach Lieschen Müllers Logik wird die ökologische Wertigkeit des Kirschlorbeers gerne mit der Amsel und anderen Drosseln begründet,

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: bristlecone am 26. Mai 2017, 13:00:05
Ich halte den verlinkten Text nicht für eine "provozierende Zuspitzung", wie die Autoren der Webseite meinen, sondern in weiten Teilen schlicht für Unsinn, so wie etwa diese Behauptung:
"Bestenfalls ein wenig Unterschlupf finden Vögel zwischen den Blättern, ernähren kann die Pflanze sie nicht." Echt jetzt?  ::)
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Natternkopf am 26. Mai 2017, 13:28:36
@bristlecone
Was hast du daran schon beobachtet, welche weiteren Tiere der Kirschlorbeer beherbergt und ernährt?


"Bestenfalls ein wenig Unterschlupf finden Vögel zwischen den Blättern, ernähren kann die Pflanze sie nicht." Echt jetzt?  ::) Ja

Okay, Bienen an den Blüten, gelegentlich Amselnest darin, Futterpflanze für Rüsselkäfer, wie Staudo schon erwähnte und das wars dann auch schon.
Sonst habe ich bei uns im Garten noch nichts anderes gesehen am Kirschlorbeer, ausser bei Regen mal eine Schnirkelschnecke am Ast.
Sehr selten eine Spinne darauf, Raupe noch nie eine entdeckt und Blattläuse hat es in der Regel auch nicht.

Also bei den anderen Sträuchern ist da schon mehr los darauf und darin.
Da kommen auch Blaumeisen zum Frühstück, aber nicht beim Kirschlorbeer.
Der KL ernährt wohl effektiv in unseren Breitengraden (die anderen BG kenne ich nicht) nur die Rüsselkäferlarven [Engerlinge] im Boden mit ihren Wurzeln und den Rüsselkäfer mit den Blättern.

Das traff/trifft leider auf mich zu:
Zitat von: bremen.nabu.de
„Wer Lorbeerkirschen anpflanzt zeigt, dass er keine Ahnung und keine Geduld hat“

Grüsse Natternkopf


Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: bristlecone am 26. Mai 2017, 13:37:11
Nein, Lorbeerkirsche, genauer gesagt: Prunus laurocerasus, zählt für mich auch nicht zu den Sträuchern, die besonders gartenwürdig sind.
(Bei Prunus lusitanica sieht das schon anders aus).

Ich finde, es gibt schönere und zweckmäßigere Pflanzen für "gewöhnliche" Gärten. Dort, wo genug Platz, etwa in größeren Gartenanlagen, Parks und Arboreten kann aber durchaus auch Kirschlorbeer seinen Platz finden und zur Wirkung kommen.
Ähnliches gilt etwa für Omorikafichten oder generell für viele andere Koniferen: Die meisten werden in Gärten für Zwecke missbraucht, für die sie nicht geeignet sind, und haben deshalb einen schlechten Ruf.

Zurück zum Kirschlorbeer: Der "Ökologische Wert" eines Gartens macht sich doch nicht daran fest, ob darin auch Kirschlorbeer wächst.
Und diese "ökologische Nützlichkeitsbetrachtung", der der Kirschlorbeer da unterzogen wird, finde ich voll daneben, insbesondere diesen Satz aus dem verlinkten Artikel:

„Wer Kirschlorbeerhecken pflanzt, begeht ein Verbrechen an der Natur“, stellt NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann klar, „selbst eine Betonmauer ist ökologisch wertvoller, auf ihr wachsen mit der Zeit wenigstens Flechten und Moose.“"

Um auch mal etwas provokant zu sein: Das ist ja geradezu ein Freibrief für Schottergärten mit Betonsteineinfassung - ökologisch wertvoll wegen der Flechten und Moose drauf.

Angesichts solcher Halbwahrheiten, Verdrehungen und unbelegten Behauptungen könnte man ja direkt Lust bekommen, Kirschlorbeer zu pflanzen.  :-X  ;)
 


P.S. Den Rat in dem verlinkten Artikel, im Reihenhausgarten statt Kirschlorbeer doch lieber Schlehen zu pflanzen, empfinde ich - gelinde gesagt - als ein wenig unpassend.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Staudo am 26. Mai 2017, 13:50:39
Hier ot: Wie groß ist eigentlich der ökologische Wert von Magnolien im Vergleich zu Kirschlorbeer?
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Malvegil am 26. Mai 2017, 13:55:18
Die ersten zwei Hornissen des Jahres habe ich an meiner (nicht von mir gepflanzten  ::)) Kirschlorbeerhecke Patrouille fliegen gesehen, wobei ich nicht erkennen konnte, was sie da gesucht oder gefunden haben. Außerdem haben die jungen Blätter eine Nektardrüse (eigentlich für die Ameisen), die auch von Bienen abgeerntet wird.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: kasi † am 26. Mai 2017, 14:31:37
Vielleicht hilft mein Kirschlorbeer ja bei der ökologischen Diskusion




Er wurde nach der Blüte ein wenig in Form geschnitten, wobei die geschredderten Abschnitte dann ja auch noch einen ökologischen Wert haben.  ;)
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Gartenplaner am 26. Mai 2017, 14:51:54
oder weg damit und was schönes neues pflanzen? aber was?
(dahinter stehen kornelkirsche, gewöhnl. schneeball, pfaffenhütchen, fasanenspiere)

er ist noch da.  ;D

Und ich finde, er gibt dem Beet einen wunderbaren Formkontrast mit seiner umgedreht pyramidalen Form zu den weichen Rundungen der Beetpflanzen davor  :D
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: enaira am 26. Mai 2017, 15:31:56
Blattläuse hat es in der Regel auch nicht.

Aber Schildläuse... >:(

Ich habe unseren gestern radikal verkleinert.
Die Blüte war schön und üppig, Beeren hatten sich nicht viele gebildet. Auf die kann ich ökologisch verzichten.
Ein Amselnest befand sich auch nicht drin, wie ich zunächst gedacht hatte.
Er steht neben dem Komposter, als Blickbremse, und machte sich inzwischen wieder an der Stelle viel zu breit.
Jetzt ist er zwar nicht viel mehr als ein säulenförmiges Gerippe, aber alle paar Jahre mute ich uns diesen Anblick zu. Ist ohnehin bald wieder vorbei...
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Secret Garden am 26. Mai 2017, 17:09:50
eigentlich wollte ich nur kurz zeigen, dass der kirschlorbeer zwischen den mittlerweile belaubten gehölzen und wuchernden stauden kaum noch zu sehen ist  ;D - und jetzt gibt es grundsatzdiskussionen.

ein ärgernis sind nach meiner meinung die massenhaft in baumärkten verkauften sonderangebots-kirschlorbeerpflanzen, die von einfallslosen
grundstücksbesitzern in monokultur gepflanzt werden.
als krönung ist das meist eine großblättrige sorte, die jedes frühjahr braun gefroren ist. ::)

ich lasse mir wegen meines strauches jedenfalls kein schlechtes gewissen einreden. 8) (ich habe ihn übrigens etwas aufgeastet, aber das sieht man derzeit nicht.)
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: bristlecone am 26. Mai 2017, 17:11:45
ein ärgernis sind nach meiner meinung die massenhaft in baumärkten verkauften sonderangebots-kirschlorbeerpflanzen, die von einfallslosen
grundstücksbesitzern in monokultur gepflanzt werden.

Das seh ich auch so. In dieselbe Kategorie fallen auch die bekannten vermeintlichen Zwergkoniferen.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Secret Garden am 26. Mai 2017, 17:42:10
in sichtweite steht hier eine leyland-zypressen-hecke. diese "hecke" wird nicht mehr geschnitten und ist sicher bald 10 meter hoch. ::)
der angrenzende nachbar prozessiert seit jahren mit wenig erfolg.

ich finde diese pflanzung grauenhaft, muss aber zugeben, dass sie brutplätze für ganze kolonien von vögeln bietet. viele singvögel beginnen schon mit der brut, wenn die laubgehölze unserer kalten gefilde noch kahl sind und bevorzugen immergrünes.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: AndreasR am 26. Mai 2017, 19:13:19
Mir scheint, sobald es sich um ein fremdländisches Gehölz dreht, werden manche Leute nicht müde, darauf hinzuweisen, dass dieses "keinerlei ökologischen Nutzwert" habe. Anders kann ich den verlinkten NABU-Artikel nicht auffassen, denn auch wenn ein Kirschlorbeer vielleicht nicht so vielen Tierarten ein Zuhause bzw. Nahrung bietet wie ein Kirschbaum, ist er doch keineswegs unbelebt, und dass die Mikroorganismen beim Zersetzen einen großen Bogen um Kirschlorbeerblätter machen, halte ich ebenfalls für ein Gerücht.

Was natürlich richtig ist: Kirschlorbeer (oder wahlweise auch Thuja bzw. Scheinzypressen), in Massen als Hecke gepflanzt, ist eine Monokultur, die mit einer vielfältigen Blütenhecke aus verschiedenen Gehölzen nicht mithalten kann. Ich würde mir selbst auch keinen Kirschlorbeer extra in den Garten pflanzen, aber wenn dort schon einer steht, wäre es ja unsinnig, ihn zu roden, nur weil es "besseres" für die Natur gibt. Insofern dürfte man auch kein Gemüse und keine Beerensträucher anpflanzen, denn da will man ja auch keine "Mitesser" haben...
Titel: Re: Kirschlorbeer soll weg
Beitrag von: Ephe am 09. Mai 2019, 08:50:56

Wir stehen hier vor dem Problem, eine nie geschnittene, mindestens 13 Jahre alte, bis 4 m hohe und 2 m breite Kirschlorbeerhecke zu roden. Schweres Gerät wie Bagger oder auch Sprengstoff stehen nicht zu Diskussion. Wir werden das mit Muskelkraft machen müssen.

Hat jemand Tipps, wie wir das am besten schaffen?
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Wurmkönig am 09. Mai 2019, 09:44:19
Ich habe vorgestern ca. 3 m so einer Hecke gerodet, stehen da seit 15 Jahren, geschnitten habe ich sie jährlich, Höhe gelegentlich 3 m. Die schwächeren Teile - seinerzeit wurden alle 50 cm welche gesetzt - waren sowieso kein Problem. Die dickeren Stämme waren so um die 25 cm, hatten trotzdem ein recht oberflächliches Wurzelwerk. Das Ausbuddeln war kein größeres Problem, dickere Wurzelstränge einfach abgehackt. Da habe ich mich bei der Maulbeere (4 Jahre an dem Standort) erheblich mehr anstrengen müssen.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Bristlecone am 09. Mai 2019, 09:47:47
Muss die wirklich gerodet werden, oder reicht auf den Stock setzen und in Zukunft kleiner halten?

Lorbeerkirsche verträgt auch einen sehr starken Rückschnitt. Ich hab hier vorletztes Jahr einen Stamm von knapp 10 cm Dicke bodennah abgesägt, der ist mit mehreren Trieben sofort wieder ausgetrieben. 
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Cryptomeria am 09. Mai 2019, 09:56:10
Bodentief absägen, die Wurzeln dann in der Erde lassen uns Austriebe immer wieder abschneiden. Die andere Variante: Alles abschneiden, Stämme von ca. 1m stehen lassen, damit man einen Hebel hat und die Wurzeln abstechen bzw. mit der Astschere, wenn etwas freigelegt abschneiden und dann mit dem Hebel immer wieder in versch. Richtungen biegen, bis man die Wurzeln draußen hat.
Aber wie Bristlecone schon sagt: Lorbeerkirsche lässt sich sehr gut schneiden. Da auch nochmal überlegen.
VG Wolfgang
Titel: Re: Kirschlorbeer soll weg
Beitrag von: Ephe am 09. Mai 2019, 10:34:30
Wir stehen hier vor dem Problem, eine nie geschnittene, mindestens 13 Jahre alte, bis 4 m hohe und 2 m breite Kirschlorbeerhecke zu roden. Schweres Gerät wie Bagger oder auch Sprengstoff stehen nicht zu Diskussion. Wir werden das mit Muskelkraft machen müssen.
Hat jemand Tipps, wie wir das am besten schaffen?

Wie schon gesagt, die Hecke muss weg und wir müssen roden. Die Wurzeln müssen mit raus, und zwar nächste Woche, es gibt dazu keine Alternative, und auch eine Grundsatzdiskussion pro oder contra Kirschlorbeer ist keine Hilfe.
Vielen Dank für alle sachdienlichen Tipps!
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: neo am 09. Mai 2019, 10:53:15
Der Gärtner hatte den Kirschlorbeer letztes Jahr zuerst zurückgeschnitten, dann die Wurzeln  freigegraben und mittels eines Seilzugs rausgeholt. (Vorsicht beim Befestigen des Seilzugs an einem Baum, wir hatten Rindenschaden. ;))
Titel: Re: Kirschlorbeer soll weg
Beitrag von: Bristlecone am 09. Mai 2019, 10:56:27
Wie schon gesagt, die Hecke muss weg und wir müssen roden. Die Wurzeln müssen mit raus, und zwar nächste Woche, es gibt dazu keine Alternative,

Dann würde ich vorgehen wie von Wolfgang in der Hebel-Variante beschrieben.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Secret Garden am 24. März 2023, 13:46:42
Ich möchte nochmal ein tagesfrisches Bild der Lorbeerkirsche aus dem Eröffnungspost zeigen. Sie hat inzwischen lange Beine bekommen und gefällt mir so ganz gut. :D
.
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: Cryptomeria am 24. März 2023, 13:52:21
Man sieht immer wieder. Man muss nicht gleich roden. Abwarten und Gedanken machen.
VG Wolfgang
Titel: Re: Kirschlorbeer: reduzieren oder weg?
Beitrag von: AndreasR am 24. März 2023, 13:54:19
Aufgeastet als Bäumchen gefällt mir das sehr gut, und vor allem hat man im Winter dort auch etwas Grünes, was dem Garten Struktur gibt. Die eingangs erwähnten Exemplare hier im Vorgarten sind mittlerweile Geschichte, ich hätte die durchaus gerne aufgeastet, aber letztendlich haben sie den verfügbaren Platz einfach gesprengt. Bei Dir am Zaun sieht die Sache aber schon ganz anders aus, da ist noch reichlich Raum für eventuellen Zuwachs. :)