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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: Lilo am 10. Oktober 2017, 07:49:45

Titel: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Lilo am 10. Oktober 2017, 07:49:45
Der Garten, den ich bewirtschafte ist seit 1920 in Familienbesitz.

Ich kümmere mich seit 1995 darum. In dieser Zeit musste ich schon den Verlust einiger alter Obstbäume hinnehmen.
Aber besonders trifft mich das Sterben einer alten Süßkirsche. Ich, Jahrgang 1955, bin schon als kleines Kind in diesem, damals riesigen Baum herum geklettert, bis in die höchste Spitze, um an die leckersten Kirschen zu kommen. Der Baum trägt sehr früh. Ich kann mich an ein Jahr erinnern, da konnte man Ende April die ersten Kirschen von diesem Baum essen. Da waren da natürlich noch nicht vollreif.

So um 2000 herum verlor dieser Baum bei einem Sturm seine Krone. Es blieben ihm noch 2 große Äste.

Im Mai brach unter der Last der Früchte der westliche Ast ab https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,59279.msg2881147.html#msg2881147.

Und jetzt durch den Sturm vergangene Woche der östliche Ast.


Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Lilo am 10. Oktober 2017, 07:53:17
Als ich am Wochenende in den Garten hoch kam, stand ich vor diesem Bild des Jammers.

Man muss sich nicht wundern, das Innere des Astes war wie Schaumgummi und durch den Verlust der westlichen Astes wurde alles in den verbliebenen Ast gepumpt.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Lilo am 10. Oktober 2017, 07:57:56
Jetzt ist nur noch ein Zweig übrig.
Ich werde die Baumruine noch bis Januar stehen lassen, dann Veredelungshölzer nehmen und zur Baumschule schicken.
Danach werde ich den Baum roden.

Das wird kein leichtes Unterfangen, der Stamm hat einen Durchmesser von ca 60 Zentimetern. Aber das muss sein.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Staudo am 10. Oktober 2017, 07:59:25
Die Ruine einfach stehen zu lassen ginge nicht?
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Lilo am 10. Oktober 2017, 08:04:59
1. Ich habe Halimasch im Garten, den will ich nicht füttern. Taucht sporadisch immer mal wieder an der einen oder anderen Stelle auf wo sich Totholz im Boden befindet. Es reicht, wenn er sich den Wurzeln entlang entwickelt, ich will ihm keinen großen Brocken anbieten.

2. Ist mir der Anblick zu schmerzvoll.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Anke02 am 10. Oktober 2017, 08:07:54
Oh Lilo  :'(

Ich erinnere mich gut an diesen Baum von meinem Besuch bei dir im Garten. Wir hatten es noch von dem großen abgebrochenen Ast. Und ich durfte einige dieser Kirschen genießen  :)
Ich drücke dir fest die Daumen für den "Nachwuchs", den du vielleicht neben den " Gedenkstumpf" pflanzen könntest?!
Und eines ist die Hauptsache, wenn momentan wohl in der Situation ein schwacher Trost, der wunderbare Garten voller Erinnerungen bleibt dir erhalten!  :-*

PS: Beitragsänderung, da du inzwischen gleichzeitig zu meinem Schreiben das Problem geschildert hast: Nachwuchs an Platz des alten Baumes da das Totholz weg soll.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Lilo am 10. Oktober 2017, 08:20:09
Danke, liebe Anke, für Deinen Zuspruch.

Ja, ich überlege jetzt wohin ich den Nachwuchs pflanzen könnte.

Ich muss jetzt schon überlegen, weil ich ja dementsprechend die Fläche vorbereiten will.
Spontan dachte ich auch in die Nähe des alten Standortes, natürlich mit großzügigem Bodenaustausch.

Da wächst nun aber im Abstand von ca. 12 Meterm und ca. 3 Meter unterhalb eine Eiche. Man kann sie auf den Bildern im Hintergrund erkennen. Die Eiche ist noch recht jung, ca. 30 Jahre. Sie hat ein starkes Wachstum und beschattet diesen Bereich zunehmend.
Das ist nicht unbedingt ein Fehler, weil die Sonne nicht so brutal brennt und ab Mittag kommt die Sonne auf jeden Fall hinter der Eiche hervor. Aber vielleicht wäre es doch eine zu große Zumutung für den jungen Baum.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: MarkusG am 10. Oktober 2017, 09:16:35
Ach, Lilo! Und ich habe ihn erst kürzlich noch gesehen. So schnell schlägt das Schicksal manchmal zu. Das macht mich nachdenklich.

Die Idee mit den Reisern finde ich gut, so gibt es für den Baum doch noch eine Zukunft.

Markus
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: cydorian am 10. Oktober 2017, 10:12:20
Keine Panik vor Hallimasch. Das ist ein Schwächeparasit, der befällt nicht wahllos alle Gehölze, sondern Totholz und Gehölz, das sowieso abgängig ist. Bodenautausch, weil gelegentlich mal Hallimasch spriesst wäre übertrieben.

Die Eiche ist schon eher ein Problem. Wenn du Waldbäume willst, bekommst du halt einen einen Waldgarten. Und kleiner wird die nicht mehr, sondern grösser, grösser, grösser. Auch wenn sie Obst nur teilweise verschattet ist das ein Riesennachteil, ganz besonders bei Kirschen, die frei und windoffen stehen sollten. Jede Stunde mehr Schatten bedeutet längere feuchte Blätter, der Gesundheit des Baums tut das gar nicht gut.

Der grösste Nachteil wäre ein ostseitig stehender Schattenwurf. Die Morgensonne ist am wichtigsten.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Rib-2BW am 10. Oktober 2017, 11:35:54
Willst du die Sorte nicht​ neu Veredeln lassen? Dann kann kommen was will.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: cydorian am 10. Oktober 2017, 11:50:31
dann Veredelungshölzer nehmen und zur Baumschule schicken.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Lilo am 10. Oktober 2017, 17:15:34
Keine Panik vor Hallimasch. Das ist ein Schwächeparasit, der befällt nicht wahllos alle Gehölze, sondern Totholz und Gehölz, das sowieso abgängig ist.
Die Beobachtung habe ich auch gemacht. Junge, vitale Gehölze mit ausreichend Wasser und Nährstoffversorgung werden vom Hallimasch nicht befallen. Trotzdem will ich nicht zu viel Holz im Boden lassen.

Zitat
Bodenautausch, weil gelegentlich mal Hallimasch spriesst wäre übertrieben.
Den Boden würde ich austauschen, wenn ich den neuen Baum etwa an die Stelle des alten pflanzen würde.

Zitat
Die Eiche ist schon eher ein Problem. Wenn du Waldbäume willst, bekommst du halt einen einen Waldgarten. Und kleiner wird die nicht mehr, sondern grösser, grösser, grösser. Auch wenn sie Obst nur teilweise verschattet ist das ein Riesennachteil, ganz besonders bei Kirschen, die frei und windoffen stehen sollten. Jede Stunde mehr Schatten bedeutet längere feuchte Blätter, der Gesundheit des Baums tut das gar nicht gut.

Der grösste Nachteil wäre ein ostseitig stehender Schattenwurf. Die Morgensonne ist am wichtigsten.

Der Garten ist ja ziemlich groß. Die Eiche will ich schon behalten der Schatten, den sie wirft ist bei der sehr sonnigen und trockenen Lage ein Segen. Außerdem ist der Baum so schön gleichmäßig gewachsen. Man sieht ihm an, wie gut es ihm geht.
Aber ich habe Bedenken, den neuen Kirschbaum an die alte Stelle mit der Eiche im Südosten zu pflanzen. Ich pflanze ihn ja nicht für die nächsten 10 Jahre sondern für 60 oder gar 80 Jahre.

Es fällt mir nur schwer einen guten neuen Platz zu finden. Ich könnte ihm einen sehr freien Platz anbieten, da hat er aber im Sommer ab 16:00 Schatten. Und er würde von dort aus wiederum andere Obstbäume beschatten.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: cydorian am 10. Oktober 2017, 18:34:27
Freistehenden Waldbäumen gehts immer gut, sie haben ja volle Sonne und keine Konkurrenz. Der Kirsche dahinter wirds weniger gefallen.

An einer Eiche ist auch nichts auszusetzen. Nur beides gleichzeitig ist erfahrungsgemäss nicht so recht unter einen Hut zu bringen, Waldbäume und Obstbäume. Mein Nachbar auf einer meiner Wiesen hat auch eine, auch so ein Gehölz das er halt wachsen liess. Drumrum sind jetzt sämtliche Obstbäume eingegangen, das Steinobst zuerst. Ist ihm egal, er erntet eh nichts, für ihn ist das ein Holzlagerplatz. Auf meiner Seite hat es auch Auswirkungen. Kirschen auf dieser Seite sind dauerkrank, musste ich fällen. Die gleiche Sorte auf der stärker besonnten Seite weiter weg davon ist gesünder.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: thuja thujon am 10. Oktober 2017, 22:00:16
So greift das eine ins andere.
Kirsche hat doch ohnehin schon mehr Probleme mit Pilzdruck als Eiche, oder habe ich was verpasst?
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Lilo am 10. Oktober 2017, 23:19:10
Zitat
Kirsche hat doch ohnehin schon mehr Probleme mit Pilzdruck als Eiche
Aktuell gibt es am Standort kein Problem mit Pilzen.
Der alte Kirschbaum ist eine Ruine. Er wird im Frühjahr vorsorglich gerodet, um Pilzen vorzubeugen.

Nachdem der alte Kirschbaum keine Äste mehr hat, ist der Standort gegenwärtig vollsonnig. Wind geht immer, der kommt aus dem Tal. Außerdem haben wir hier am Hang permanent Aufwind.

Es ist nicht einfach im Gelände einen idealen Pflanzplatz für die Kirsche zu finden. Ich habe an vielen Stellen neue Bäume gepflanzt, die auch wirklich groß werden.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Lilo am 16. Oktober 2017, 10:03:04
Ich laufe durch den Garten und suche einen Platz.
Es ist so schwer sich zu entscheiden.
Jeder Platz hat Vor- und Nachteile.





Dies ist der Alte Platz mit der Baumruine von unten gesehen. Beim Fotografieren stand ich am Rand des Schattens der Eiche.





Dies ist der alte Platz in der Gegenrichtung gesehen





so sieht es aus, wenn man nach Südosten schaut





und das ist der Blick nach Osten. Im Sommer ist es hier früh morgens sonnig, in der Zeit von 9:00 bis 11:00 schattig und ab da wiederum sonnig.

Vorteile sind: Die Umpflanzung ist an einen großen Baum angepasst.
Der Baum hat die Cahnce eine unterirdische Wasserader zu erreichen, die in der Nähe liegt.
Nachteil: Die Eiche wird noch wachsen und dem jungen Baum zu viel Licht nehmen

Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Lilo am 16. Oktober 2017, 10:09:28
Ein alternativer Pflanzplatz wäre hier:



Das Bild ist mit dem Blick nach Osten aufgenommen.

So sieht der Platz aus, wenn man von unten schaut:




Vorteil: Hier würde der Baum frei stehen und von frühmorgens bis um 16:00 in der Sonne stehen.

Nachteile: der Platz ist im Gelände recht hoch, der Baum wird sehr trocken stehen.
Die alten Birnbäume im Hintergrund werden weniger Nachmittagssonne erhalten
Der Rosengang wird teilweise verdeckt werden
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Lilo am 16. Oktober 2017, 10:17:26
Weitere Alternative.

Im Beerenbeet will ich eine von zwei starkwüchsigen Stachelbeeren roden.

Der Platz von oben gesehen



und mit Blick nach Osten




Vorteil: Beschattet die Beeren ein wenig und schützt sie vor dem Verbrennen.
Vom Thema her passende Umgebung. Liegt im unteren Gartenteil, die Chance genügen Wasser zu erhalten ist größer.
Nachteil: im Osten, ca. 10 m Abstand, steht eine Maulbeere und im Südosten, ca 5 m Abstand, eine Lotospflaume.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Lilo am 16. Oktober 2017, 10:23:29
Die letzte Alternative wäre hier am Ende des Sammelgartens. Das Bild ist mit Blick nach Westen nachmittags um 16:00 aufgenommen




Vorteile: von meinem Garten aus gesehen stünde der Baum recht frei.
im unteren Teil des Gartens daher bessere Wasserversorgung.
Nachteile: Die Beete mit sonnenhungrigen Pflanzen werden beschattet.
Das Wachstum der Gehölze im Nachbargrundstück ist unkalkulierbar. Gegenwärtig kümmert sich keiner darum und es wachsen bereits zahlreiche hochstämmige Bäume an der Grenze.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: cydorian am 16. Oktober 2017, 10:57:02
Hochstammkirschen sind Obstwiesenbäume. Kommen auf Wildkirsche auch ganz gut mit Trockenheit zurecht. Aber auf Wildkirsche werden sie richtig gross, Kronenraum 8m und mehr. Bei einigen dieser Standortideen scheint der Platzbedarf nicht auszureichen, wenn andere langlebige Gehölze wie Birnen in der Nähe stehen. Streich mal weg, was die 8m nicht aushält.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Roeschen1 am 16. Oktober 2017, 11:28:40
Heute bekommt man auch Kirschbäume, die deutlich kleiner bleiben.
Ich würde den Kirschbaum ganz oben pflanzen, eine oder zwei Etagen höher (als der alte Kirschbaum), da steht noch kein Baum. Die Wärme steigt nach oben, die Mauern speichern viel Wärme, die sie in der Nacht abgeben, unten bleibt die Kälte im Winter. Noch schlimmer, wenn die Kälte nicht abfließen kann, dann entstehen Frostfallen, welche als Standort für Steinobst ungeeignet sind.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: cydorian am 16. Oktober 2017, 11:40:18
Gerade die sind aber nicht mehr Boden- und trockentolerant. Ich habe diese bittere Erfahrung auch selbst auf einer Obstwiese machen müssen.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Lilo am 16. Oktober 2017, 21:04:39
Heute bekommt man auch Kirschbäume, die deutlich kleiner bleiben.
Wie @cydorian schreibt, brauche ich auf meinem Grundstück starkwachsende Bäume, damit sie eine Chance haben an Wasser zu kommen.
Zitat
Ich würde den Kirschbaum ganz oben pflanzen, eine oder zwei Etagen höher (als der alte Kirschbaum), da steht noch kein Baum.
Da stehen Bäume, eine Etage höher 2 Äpfel und eine Reneclaude, zwei Etagen höher eine große Süßkirsche, drei Etagen darüber 2 uralte Mirabellen un ein junger Walnussbaum, der sie in einigen Jahren ablösen soll, vier Etagen darüber eine große Süßkirsche, dann beginnt der Wald.
Zitat
Die Wärme steigt nach oben, die Mauern speichern viel Wärme, die sie in der Nacht abgeben, unten bleibt die Kälte im Winter. Noch schlimmer, wenn die Kälte nicht abfließen kann, dann entstehen Frostfallen, welche als Standort für Steinobst ungeeignet sind.
Mit den Temperaturen habe ich keine Probleme. Der Garten liegt etwa 100 m über der Ebene, da fließt die kalte Luft immer ab. In der Ebene sind dieses Frühjahr beim Spätfrost sehr viele Obstbaumblüten erfroren. Bei mir haben  die frisch ausgepflanzten Tomaten überlebt.

Zitat
Hochstammkirschen sind Obstwiesenbäume. Kommen auf Wildkirsche auch ganz gut mit Trockenheit zurecht. Aber auf Wildkirsche werden sie richtig gross, Kronenraum 8m und mehr. Bei einigen dieser Standortideen scheint der Platzbedarf nicht auszureichen, wenn andere langlebige Gehölze wie Birnen in der Nähe stehen. Streich mal weg, was die 8m nicht aushält.

Ich habe, die Plätze schon nach dem Platzbedarf 8m ausgewählt.

Am liebsten würde ich an die alte Stelle pflanzen aber da droht die Eiche, am wenigsten gern oben vor den Rosengang.

 


Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Lilo am 19. April 2021, 22:28:49
Die Geschichte hat nun eine andere Wendung genommen.

Zuerst hatte ich mir 2 Kirschbäumchen mit Reisern von dem alten Baum veredeln lassen. Ich hatte sie gepflanzt, doch im Sommer nicht gut genug aufgepasst, sie haben nicht überlebt.

Der Rest des alten Kirschbaums mit nur noch einem kleinen grünen Zweig machte Wurzelschosse wie blöd. Ich habe sie alle gejätet. Einen, der recht günstig stand und gerade wuchs, habe ich stehen lassen. Ich dachte mir, am alten Baum ist keine Veredelungsstelle zu sehen. Vielleicht handelt es sich einfach um eine recht großfrüchtige, wohlschmeckende Vogelkirsche. Dann müssten die Schösslinge doch die gleiche Qualität haben.

Letztes Jahr wurde im Sommer dann der letzte grüne Zweig, des Mutterbaumes braun und auch der Schössling begann zu welken. Ich habe dann bei einem großen Baueimer mit einem Nagel ein kleines Loch in den Boden gemacht, den Eimer an den Schößling gestellt und über Wochen immer schön mit Wasser gefüllt.

Dieses Jahr hat die kleine Kirsche das erste Mal geblüht - ich bin gespannt.

(https://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=61869.0;attach=774032;image)
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: JörgHSK am 20. April 2021, 09:15:14
schade das du nicht weißt welche Sorte es ist. Da hätte schon früh ein Sortenbestimmer für Kirschen eingeschaltet werden müssen. Die einzige Hoffnung sind jetzt noch in direkter Baumnähe verbliebende Kirschsteine, diese können von Kirschpomologen in Verbindung mit ungefährer Reifezeit und Fruchtfarbe zur Bestimmung herangezogen werden.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Waldgärtner am 20. April 2021, 10:49:06
Kirschpomologen

Gibt es da noch weitere Expert*innen neben H.J. Bannier und A. Braun-Lüllemann?
Wie wichtig/hilfreich sind denn reife Kirschen zum Bestimmen?

Bei meinen Eltern steht ein etwa 100-jähriges Exemplar, das ich schon seit Jahren mal bestimmen lassen möchte.
Aber irgendwie kommt immer was dazwischen zur Reifezeit.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: thuja thujon am 20. April 2021, 11:03:05
Bei Lilo um die Ecke Dr. P. Eisenbarth.
Kontaktdaten:
https://obstsortenerhalt.de/erhalter/details/110
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: partisanengärtner am 20. April 2021, 11:13:12
Der Name ist ungewöhnlich (Ich bin der Doktor Eisenbart und kurier die Leut...), aber man vergisst ihn sicher nicht so schnell.
Danke für die Info.
Ein hundertjähriger Kirschbaum hört sich gewaltig an. Ist er noch vital?
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: thuja thujon am 20. April 2021, 12:05:53
Zitat
(Ich bin der Doktor Eisenbart und kurier die Leut...)
Die Chemiker haben es halt drauf  ;)
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Starking007 am 20. April 2021, 12:27:18
"........Ein hundertjähriger Kirschbaum hört sich gewaltig an. Ist er noch vital?......"

Meine "Altersklassen" beim Obst:

Birne 300
Kirsche 130
Apfel 80
Zwetschge 60
Pfirsich 25
Aprikose 5
Nektarine 1
Balkonobst 0

ist nur MEINE Liste.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: thuja thujon am 20. April 2021, 12:30:09
Du scheinst dich drum zu kümmern.

Zwetschge und Aprikose sehe ich pessimistischer.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: cydorian am 20. April 2021, 13:08:14
Zwetschge hier 90. Nachgewiesenes Pflanzdatum, Hausgarten Nordseite.
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: Waldgärtner am 20. April 2021, 14:49:23
Ein hundertjähriger Kirschbaum hört sich gewaltig an. Ist er noch vital?

Das genaue Alter weiß ich nicht, aber mein Vater (75) kennt ihn auch aus seiner Kindheit nur als großen Baum.
Es sind schwarze Knorpelkirschen, die so früh reifen, dass sie fast frei von Maden sind. Teilweise sind sie Ende Mai schon reif, das müsste die zweite Kirschwoche sein (ein paar Bäume dort sind noch früher dran).
In der Gegend wurden früher viel Kirschen für Schnaps angebaut, entsprechend gibt es noch relativ viele alte Bäume.

Ob es sich überhaupt um eine Sorte oder um einen Sämling handelt, weiß ich auch nicht. Eine Veredelungsstelle ist nicht erkennbar. Bis vor ein paar Jahren war der Acker nebenan verpachtet und der Bauer muss beim Pflügen die Wurzeln verletzt haben, denn es gibt einige Wurzelausläufer. Bei denen warte ich noch auf die ersten Früchte, dann wird definitiv klar, ob er veredelt ist. Falls nicht, muss ich mir um die Sicherung keine Gedanken machen :) (zwar habe ich die letzten Jahre immer mal wieder veredelt, aber die Bäume fielen diversen Widrigkeiten zum Opfer  >:( )

Und ja: er ist immer noch vital und versorgt uns jedes Jahr zuverlässig mit Kirschen, seit vier Generationen jetzt schon  :D
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: partisanengärtner am 20. April 2021, 19:14:04
 :D
Titel: Re: Alte Süßkirsche - Trauer und Neuanfang
Beitrag von: JörgHSK am 20. April 2021, 20:41:56
Kirschpomologen

Gibt es da noch weitere Expert*innen neben H.J. Bannier und A. Braun-Lüllemann?
Wie wichtig/hilfreich sind denn reife Kirschen zum Bestimmen?

Bei meinen Eltern steht ein etwa 100-jähriges Exemplar, das ich schon seit Jahren mal bestimmen lassen möchte.
Aber irgendwie kommt immer was dazwischen zur Reifezeit.

Annette und Hans Joachim werden die einzigen in Deutschland sein die sowas richtig können.
Natürlich reife Früchte sind von Vorteil, das verpacken und versenden ist etwas heikel, einzeln in Papier eingewickelt, 10-20 Stück, im Päckchen gekühlt, und ein paar saubere Steine.