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Speakers Corner => Haustiere => Thema gestartet von: Eva am 09. Juni 2005, 20:07:04

Titel: Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Eva am 09. Juni 2005, 20:07:04
@ Diana,

ich rate, wenn jemand Bedenken wegen der Straßenverkehrstauglichkeit einer neu anzuschaffenden Katze hat, dazu, sich aus dem Tierheim ein älteres Tier zu holen, das früher als Freigänger in einer verkehrsreichen Gegend gelebt hat. Solche Tiere werden vielleicht keine weiteren 20 Jahre älter, aber man verliert sie auch nicht in den ersten Jahren an einen Unfall. Das war bei meinen beiden alten Katern einer der wichtigten Punkte, mich für eine alte Katze zu entscheiden (und die Tatsache, dass alte Katzen viel schwerer einen Platz finden als niedliche Katzenwelpen).
Titel: Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Ismene am 09. Juni 2005, 20:15:13
ich rate, wenn jemand Bedenken wegen der Straßenverkehrstauglichkeit einer neu anzuschaffenden Katze hat, dazu, sich aus dem Tierheim ein älteres Tier zu holen, das früher als Freigänger in einer verkehrsreichen Gegend gelebt hat.
Das ist ja ein interessanter Aspekt, den ich noch nie gehört habe, Eva. Sehr hilfreich beim Aussuchen einer Katze, die auch gut zu einem passt ist ja auch, dass die Leute im Tierheim meist viel zum Charakter und Hobbies ;) erzählen können.

 
Titel: Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Eva am 09. Juni 2005, 20:24:54
Artgerechte Katzenhaltung ohne Auslauf nach draußen ist meiner Meinung nach schon möglich. Aber wahrscheinlich leider nicht die Regel. Lesetipp: Miez Miez, na komm, von Sabine Schroll klick
Titel: Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: max. am 09. Juni 2005, 20:34:41
danke,eva,
aber ich glaube, ich lese das nicht. sonst halte ich in meiner großstadtwohnung (die gärten sind außerhalb) aus lauter katzennarretei doch eine und denke dann dauernd, daß das vieh lieber im garten wäre und spielen würde. mit mäusen. und amseln.
gruß
Titel: Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Landpomeranze † am 09. Juni 2005, 20:45:13
@ Diana,

ich rate, wenn jemand Bedenken wegen der Straßenverkehrstauglichkeit einer neu anzuschaffenden Katze hat, dazu, sich aus dem Tierheim ein älteres Tier zu holen, das früher als Freigänger in einer verkehrsreichen Gegend gelebt hat. Solche Tiere werden vielleicht keine weiteren 20 Jahre älter, aber man verliert sie auch nicht in den ersten Jahren an einen Unfall. Das war bei meinen beiden alten Katern einer der wichtigten Punkte, mich für eine alte Katze zu entscheiden (und die Tatsache, dass alte Katzen viel schwerer einen Platz finden als niedliche Katzenwelpen).

Wenn ich mich richtig erinnere, sind laut einer Untersuchung vor allem die ersten beiden Jahre für Freigängerkatzen sehr gefährlich und ein großer Teil stirbt in dieser Zeit. Wenn sie diese Lernzeit überstehen, sind sie gewitzt und vorsichtig genug, um ein hohes Alter zu erreichen.

Ich flehe auch alle Bekannten an, sich eine ältere (im Tierheim gelten schon 2jährige als *älter*) Katze zu holen, allein schon, weil sie in der alljährlichen Kittenflut untergehen :(

lg, Patricia
Titel: Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Landpomeranze † am 09. Juni 2005, 20:51:11
wahrscheinlich ist sie ja auch schnell gestorben. ich finde die käfigwohnungshaltung vieler katzen hier in der großstadt fürchterlich. ich kenne auch schon die antwort der halter. ich habe sie oft genug gehört."der katze geht´s doch gut. sie will ja garnicht raus.usw.usw."
das sind wahrscheinlich die gleichen leute, die eier nur von freilaufenden hühnern kaufen.
gruß

ich glaube, dass auch Wohnungskatzen zufrieden leben können, wenn die Besitzer sich ausgiebig mit ihnen beschäftigen und zumindest zwei Katzen halten. Arm sind die Einzeltiere, die 8 bis 10 Stunden täglich allein in der Wohnung sitzen und vor Langeweile sterben :(
Titel: Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 10. Juni 2005, 09:01:43
...ein anderer aspekt liegt mir gerade am herzen: ich habe drei katzen, die in der wohnung leben. ich wohne im vierten stock eines mietshauses in der bonner innenstadt...es bietet sich nicht wirklich an, die katzen nach draußen ind die natur zu lassen....ich habe katzen gehabt bzw meine eltern seit ich denken kann...seit jahren haben wir eine schwäche für siamesen bzw havannas...diese katzen bieten sich als "wohnungskatze" recht gut an: im gegensatz zu den meisten hauskatzen ist ihr drang sich ein revier zu schaffen nicht sonderlich ausgeprägt bzw m.e. nach nicht vorhanden...sie sind quasi die hunde unter den katzen und sehr, sehr menschenbezogen...iher mensch ist quasi ihr revier...
die haltung von solchen tieren nur in der wohnung gestaltet sich auch daher unproblematisch. damit sie in der zeit, wo ich aushausig bin, aber icht alleine und einsam sind, habe ich drei...eine allein würde durchdrehen und ich müßte mich schämen so mit einer hilflosen kreatur umgegangen zu sein...ich mag so lässig dahingeworfene kommentare, dass das halten von katzen in der wohnung tierquälerei sei nicht sonderlich, wenn ich ehrlich bin ;)
Titel: Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Franco Stein am 10. Juni 2005, 09:13:57
Hallo Rorobonn

Schon seit Kindsbeinen wohne ich mit Katzen zusammen. Die erste - eine Hauskatze - lebte mit uns ebenfalls in einer Wohnung, war aber selten alleine, weil meine Mutter Hausfrau war. Das ging gut. Ob das Revier damals gross genug war, ist schwierig zu sagen - ich bezweifle es. Später bin ich dann in ein Haus mit Garten gezogen, und hatte Freigänger. Leider ist mehr als einer von ihnen überfahren worden (immer Männchen). Dann hat mir auch jemand von der Menschenbezogenheit der Orientalen-Katzen erzählt, und nun habe ich zwei Siam-Weibchen. Sie leben in Haus und Garten, sind aber dennoch keine richtigen Freiläufer, weil der Garten katzensicher eingezäunt ist. Ich bin nicht immer, aber recht oft zu Hause, und habe den Eindruck, dass sich die Tiere sehr wohl fühlen, bestimmt nicht zuletzt deshalb, weil ich mich jeden Tag lange mit ihnen abgebe. V.a. die jüngere Katze hat noch ein sehr grosses Spielbedürfnis. Einen Teil Freiheit, etwa das Mäuse- und Insektenjagen, können sie im Garten leben. Aber es ist natürlich nicht dasselbe wie die Freiheit einer Bauernhofkatze. Dennoch sehe ich keine andere Lösung, denn es würde mich zu sehr schmerzen, schon wieder ein Haustier zu verlieren.
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Landpomeranze † am 10. Juni 2005, 13:10:18
...ein anderer aspekt liegt mir gerade am herzen: ich habe drei katzen, die in der wohnung leben. ich wohne im vierten stock eines mietshauses in der bonner innenstadt...es bietet sich nicht wirklich an, die katzen nach draußen ind die natur zu lassen....

Das ist ja wohl etwas untertrieben, oder willst du sie mit dem Lift und Haussschlüssel in der Pfote nach unten schicken? ;D

Zitat
ich habe katzen gehabt bzw meine eltern seit ich denken kann...seit jahren haben wir eine schwäche für siamesen bzw havannas...diese katzen bieten sich als "wohnungskatze" recht gut an: im gegensatz zu den meisten hauskatzen ist ihr drang sich ein revier zu schaffen nicht sonderlich ausgeprägt bzw m.e. nach nicht vorhanden...sie sind quasi die hunde unter den katzen und sehr, sehr menschenbezogen...iher mensch ist quasi ihr revier...
die haltung von solchen tieren nur in der wohnung gestaltet sich auch daher unproblematisch. damit sie in der zeit, wo ich aushausig bin, aber icht alleine und einsam sind, habe ich drei...eine allein würde durchdrehen und ich müßte mich schämen so mit einer hilflosen kreatur umgegangen zu sein...ich mag so lässig dahingeworfene kommentare, dass das halten von katzen in der wohnung tierquälerei sei nicht sonderlich, wenn ich ehrlich bin ;)

Ich kenn Havannas oder Siamesen nicht, bis auf meine MC hatte ich bisher immer nur Hauskatzen. Aber wie ich schon erwähnt habe - arm sind die einsamen Einzeltiere, die vor lauter Frust und Langeweile die Wohnung zerlegen oder mit Pinkelpfützen übersäen, sobald mehrere sich miteinander beschäftigen können, leben Katzen wahrscheinlich auch innerhalb von 4 Wänden recht gut.

lg, Patricia
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 12. Juni 2005, 11:39:11
[
Das ist ja wohl etwas untertrieben, oder willst du sie mit dem Lift und Haussschlüssel in der Pfote nach unten schicken? ;D

lg, Patricia
..es wäre einmal einen versuch wert :-)
nun, du wirst ja vielleicht lachen, aber den vorwurf der tierquälerei habe ich mir tatsächlich schon ein bis zweimal anhören dürfen ??? es waren in beiden fällen menschen, die selber keine tier hatten aber auf dem lande goßgeworden waren. in dem einen fall war es eine freundin und wir konnten das in ruhe und frieden bereden...war ja eher erhellend, was sie da so mit sich herumschleppte, aber nie zu fragen sich traute... aber in dem anderen fall habe ich letztlich ganz schön geschäumt, wenn ich ehrlich bin. mitunter sind menschen halt ganz schön schnell bei der hand mit vorwürfen ::)
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Svenja am 12. Juni 2005, 13:17:46
Also ich habe meine Katze seid 6 Jahren und die ist auch in der Wohnung. Sie ist jeden Tag ca. 12-14 Stunden alleine da mein Vater so lange arbeiten muss. Das ist auch garkein Problem ^^

Ich denke mal das es Katzen gibt die auch alleine und ohne Auslauf gehalten werden können. Meine ist ja auch alleine.

Bei uns ist das total problemlos
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Scilla am 12. Juni 2005, 14:19:24
Also ich habe meine Katze seid 6 Jahren und die ist auch in der Wohnung. Sie ist jeden Tag ca. 12-14 Stunden alleine da mein Vater so lange arbeiten muss. Das ist auch garkein Problem ^^

Ich denke mal das es Katzen gibt die auch alleine und ohne Auslauf gehalten werden können. Meine ist ja auch alleine.

Bei uns ist das total problemlos
Hallo Svenja,
Katzen,die alleine sind und in der Wohnung gehalten werden,sollten allermindestens einen- je nach Höhe -gesicherten Balkon zur Verfügung haben. Falls dies nicht möglich ist,weil gar kein Balkon da ist,wäre es sicher einiges leichter für Eure Katze,wenn sie einen Spielkameraden hätte.Klar,das ist in den ersten Wochen oft nicht leicht, aber es wäre einen Versuch wert! :)
Ich will mich ja nicht unbeliebt machen,aber ich finde soviele Stunden alleine zu sein für eine Einzelkatze mehr als hart.
Wir können unsere Samtpfoten ja nicht fragen,ob sie denn glücklich sind....
Spielt am Abend mit Ihr,gebt ihr viel Zuneigung und Aufmerksamkeit.

Man hört öfter, Katzen seien Einzelgänger -das ist vielleicht schon wahr,aber sie geniessen und brauchen auch das Zusammensein und die Gesellschaft ihrer Menschen!
Nichts für ungut liebe Svenja!

LG Scilla
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Ismene am 12. Juni 2005, 16:04:32
Wie bei Menschen auch gibt es sehr unterschiedliche Typen von Katzen.
- Es gibt Katzen, die absolut keine anderen Katzen in der Nähe haben wollen.
- Andere wünschen sich sehnlichst einen Spiel- oder Schmusekameraden.
- Es gibt welche, die unbedingt nach draußen wollen und die ganze Bude auseinandernehmen, wenn sie nicht raus können. Sie sind unausgelastet und unzufrieden in der Wohnung.
- Es gibt aber auch sogar Freigänger (vielleicht sogar Ex-Bauernhofkatzen), denen der Freigang nicht soo wichtig ist und die dankbar sind für Futter und Aufmerksamkeit und keinerlei Anstalten machen aus der Wohnung zu entwischen.
Zitat
aber sie geniessen und brauchen auch das Zusammensein und die Gesellschaft ihrer Menschen!
schreibt Scilla
Davon gibt es wirklich viele. Sehr anhänglich, laufen sogar mit auf Spaziergängen und Siamesen z.B. sind ja bekannt dafür und fordern es lautstark ein. ;D
ABER, Scilla, Katzen sind auch sehr anpassungsfähig und viele stellen ihren Tagesrhythmus durchaus auch problemlos auf "Abends- kommt-Herrchen" ein.
Wieviele Stunden von 24 Stunden ist eine Katze eigentlich überhaupt nochmal wach?
Ich glaub 7 Stunden und davon gehen 3,5 drauf für die Körperpflege. ::)

 



 
 

Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 13. Juni 2005, 09:15:48
..und wie sehr katzen doch individualisten sind zeigt das verhalten meiner mistviecher ;D
mein lieber alter fetter hauskater ist immer im winter brav mit mir ins bett gehüpft und wir haben uns gegenseitig gewärmt...nicht so meine jetztigen mistkröten...ich bin ja im schlafzimmer her frischluftfanatiker...maria theresia ist schließlich auch daran gestorben, no?...im winter bin ich mitunter willens diese einstellung zu überdenken...zumindest wenn ich ins bett gehe, meine lieben drei katzen laufen freudig aus dem warmen wohnzimmer ins eiskalte schlafzimmer. (welch liebesbeweis)...ich packe mich ins eiskalte bett, sehe wie mein atem wölkchen bildet (na ja, fast ::)) kuschel mich zusammen und schnatter vor mich hin....nur, wo sind meine lieben stubentiger, die mich wärmen sollen????? sie hocken nebeneinander auf der fensterbank und schauen auf mich herunter...zwischen durch sehen sie sich an, und ich kann mir denken was sie sagen: "langsam hört er auf zu zittern, meinst du wir können schon?" "nö, er liegt noch zu verkrampft da, warten wir noch einen moment!"
wenn es dann warm genug ist, lasen sich auch dies drei dann herab sich zu mir zu gesellen
mistviecher
 ;D
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Franco Stein am 13. Juni 2005, 09:28:07
Ausser dem Strassenverkehr gibt es noch mehr gefahren für Freigänger:

- Gifte und Dünger in der Landwirtschaft, Jauchegruben
- Katzendiebe (Fell, Tierversuche in der Pharmaindustrie)
- Schabernack (Tierquäler)
- Eingeschlossenwerden in fremden Häusern in der Ferienzeit
- Jäger zur Jagdzeit
- ...

Des somit nicht ganz geringen Risikos sollte sich jeder Katzenhalter bewusst sein, der seine lieblinge rumstromern lässt. Umgekehrt sollte auch jeder, der sie in der Wohnung oder im Garten hält, sich seiner verantwortung bewusst sein, dass sie täglich mehrere Stunden Aufmerksamkeit brauchen. wer das nicht gewährleisten kann, lässt sie lieber frei laufen. Denn ein Ende mit Schrecken ist besser als ein Schrecken ohne Ende.
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 13. Juni 2005, 09:34:27
mann sollte auch die impfungen nicht vergessen. meine viecher nehme ich für gewöhnlich einmal wieder mit in den garten...dann erzählte mit die tierärztin vor- ich glaube 2 jahren- von einer art aktueller, mutierter katzenseuche (ich vereinfache das hier einmal mit dem begriff, den namen habe ich nämlich leider vergessen), die sich wohl über den speichel übertrage...narürlich ist auch mein garten ein ziemliches durchlaufgebiet für zahllose katzen....
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Franco Stein am 13. Juni 2005, 09:53:25
Impfungen? Für mich ein Reizthema. Meine ältere Katze hat eine chronische Zahnfleischentzündung (Caliciviren), die von zu früher und zu ofter Impfung* gegen Katzenseuche und mehr (also diese Impfcocktails gegen vier und mehr Krankheiten) herrühren dürfte. Ich impfe meine Katzen nicht mehr. Seither gehts meiner älteren Katze etwas besser. Das Risiko im eingezäunten Garten ist ja auch sehr klein.

*Tierärzte und Pharmaindustrie verdienen sich damit ein goldenes Auge...sei vorsichtig, rorobonn, deine Tierärztin will vielleicht nur Geld :-X
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 13. Juni 2005, 10:21:34
sicher, die gefahr besteht...drum wird es ja auch imemr schwere einen guten tierarzt zu kriegen ;-) in dem fall allerdings habe ich glück...sie empfahl mir in anbetracht der tasache, dass die spritze 50 euro kosten würde und das bei drei katzen gleich schnell 150 euro ausmachen würde eher die katzen diesen sommer nicht in den garten mitzunehmen...was ja ein netter zug von ihr ist, no?
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Franco Stein am 13. Juni 2005, 10:27:41
Warum nimmst du deine Wohnungskatzen eigentlich in den Garten mit? Ich habe mal verinnerlicht, dass man "halbgefangenen" Katzen nicht vorübergehend ein wenig Freiheit zeigen soll, da sie sonst - zurück in der Wohnung - leiden? Ich lasse meine Katzen in den eingezäunten Garten (500 m2), aber nie raus, da können sie vom Kirschbaum im Garten noch so in die Umgebung gucken, das Revier endet am Zaun. Was meinst du, was meint ihr dazu?
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 13. Juni 2005, 10:39:12
...kann ich jetzt bei meinen nicht bestätigen :-) es scheinen problemlose rabauken zu sein, denn sie nehmen garten und wohnung gleichermaßen gelassen auf ;-)
einzige ausnahme war einmal aramis, der kleine spinner: beim versuch eine libelle zu fangen übrschätze er seine fähigkeiten zu springen und landete mittem im teich ;-) wie ein auffliegendes segelboot raste die katze quasi im stand über das wasser...ich habe mich fast ausgeschüttet vor lachen, wenn ich ehrlich bin...allerdings war ich auch sehr gerührt, denn der kater raste aus dem teich schnurstracks zu mir und sprang mir pitschnass in die arme... :D
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Franco Stein am 13. Juni 2005, 10:44:03
Tolles Erlebnis, Rorobonn. In meinem eingezäunten Garten lauern ja auch etliche Gefahren und Verlockungen. Die kleine Katze rast bei Gefahr (kläffender Hund, Bienenstich, schreiendes Kind) auch sofort zu mir ins Haus. Das rührt mich jedes Mal. Die ältere Katze verteidigt hingegen das Territorium: Kamm, aufgestellter Schwanz und schreckliche Laute! Macht ebenfalls Spass.
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Feder am 13. Juni 2005, 10:45:30
Wohnungskatzen würde ich in der Wohnung lassen. Ein begrenztes Revier hingegen ist ganz ok, finde ich.
Das Thema Impfungen ist wirklich schwierig. Die jährliche Impferei scheint tatsächlich eine Haupteinnahmequelle der Tierärzte zu sein. ::)Welcher Warmblüter baut nur einen einjährigen Impfschutz auf? Mir nicht bekannt. In den USA werden die jährlichen impfungen nicht mehr empfohlen. Ich lasse meine Katze jetzt jedes zweite Jahr impfen, nachdem sie einmal richtig krank nach einer Impfung war. Alle zwei Jahre ist vermutlich immer noch reichlich.
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 13. Juni 2005, 11:14:33
generell baut sich da m e. nach ein problem auf: seit einigen jahren beobachte ich besorgt, dass wir es auch hier den amerikanern nachtun und die tier "vermenschlichen"...man verstehe mich nicht falsch...ich liebe meine mistviecher abgöttisch, aber vermutlich würde ich nicht mit ihnen zum tier-psychiater gehen ::)...das thema tierfriedhof ist sicherlich von zwei seiten zu betrachten, aber ich für meinen teil betrachte auch das schon etwas skeptisch, wenn ich ganz ehrlich sein darf und klar ist, dass ich hier keinen vor den kopf stoßen will, der seine lieblinge dort beisetzen möchte oder schon hat ::) ;)
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Franco Stein am 13. Juni 2005, 11:19:17
Oder Homöopathie und Akupunktur für Katzen - da habe ich schon Mühe mit. Ein Mensch kann da ja selbst überlegen, ob er denkt, dass ihm sowas nützen könnte, aber die Katze ist da ja Objekt, kein geeigentes nach m.M.
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Monika am 13. Juni 2005, 11:33:34
Spätestens im nächsten Jahr kann ich mir endlich auch zwei Katzen zulegen. Da ich ein absoluter Fan der BKH bin, werden die auch überwiegend Wohnungskatzen werden. Ich bin aber am Überlegen, ob ich einen Gartenbereich sicher einzäunen könnte.
Franco, kannst du mal etwas genauer schildern, wie du dein Grundstück katzensicher eingezäunt hast? Zaunart, Höhe etc. Das interessiert mich sehr.
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 13. Juni 2005, 11:35:47
...mir geht es ja ähnlich, obwohl sich die geister hier wohl schnelle scheiden können ;) ich gestehe es ehrlich zu letzthin etwas im zwiespalt gewesen zu sein.
mein tölen hatten sich gebalgt und dabei war eine katze mit der kralle im ohr hängengeblieben und es leicht geschlitzt...die katze hatte einmal kurz gefaucht und dann war es da auch schon...theoretisch hätte ich mich ja nun am sonntag abend sofort mit einem tiernotarzt in verbindung setzte müssen...nähen, desinfizieren usw....ich habe es gelassen...nun ist mein kater ein schlitzohr und -je nach stimmungslage- fühle ich mich als rabenvater oder als mensch mit gesundem menschenverstand ;)
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 13. Juni 2005, 11:39:22
, wie du dein Grundstück katzensicher eingezäunt hast? Zaunart, Höhe etc. Das interessiert mich sehr.
ich habe meine drei damals etwas drastisch erzogen, wenn ich ehrlich bin...mein garten liegt in der bonner innenstadt und eine katze, die aufs nachbargrundstück rennt wäre einfach nicht mehr zu bekommen...ich arbeitete damals mit jungen kleinen katzen und einer handlichen wasserpistole...etwa einen sommer lang ::) es funktioniert...die katzen verlasen das grundstück nie ;)
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Monika am 13. Juni 2005, 11:45:27
Roro, das wäre auch eine Möglichkeit. Die Methode Blumenspritze / Wasserpistole kenne ich. Die habe ich vor Jahren bei einem schwarzen Babyteufel erfolgreich angewandt. Da müsste ich am Anfang halt sehr hinter her sein, aber nachdem ihr klar wurde, dass es auf der Küchenanrichte immer regnet, hat sie es sein lassen ;D .
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 13. Juni 2005, 11:48:02
soll keiner sagen katzen wären nicht klug und gelehrig....halt nur so dickköpfig ;-) ja, man sollte solche vorschläge aber natürlich schon ein wenig bedacht ausführen...ein kleiner spritzer wasser reicht schon...immerhin will man ja nicht übertreiben oder gar quälen...es ist aber auf jeden fall ein gut wirksame methode, die du mit dem zaun auch kombinieren kannst ;-)
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Franco Stein am 13. Juni 2005, 12:02:03
Franco, kannst du mal etwas genauer schildern, wie du dein Grundstück katzensicher eingezäunt hast? Zaunart, Höhe etc. Das interessiert mich sehr.

Es handelt sich um einen etwa 1m hohen Maschendrahtzaun aus Kunststoff. In den waagrechten "Fäden" sind Metalldrähtchen eingearbeitet, die man, wie bei einem Weidezaun, unter Strom setzt. Das merken die Katzen schon aus Distanz, also das Elektrosmogfeld, und nähern sich dem Zaun erst gar nicht auf mehr als auf etwa 20 cm. Der Zaun ist individuell umsteckbar und bei mir völlig ausbruchsicher. Dahinter hab ich eine Thujahecke gepflanzt, als Schutz für die nachbarskinder und als Sichtschutz. Die Wasserpistole haben meine Siamesen rasch ignoriert: Eine erste Schrecksekunde - Harmlosigkeit erkannt - Pistole existiert nicht mehr...
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: carmen am 13. Juni 2005, 12:15:01
Und was macht man mit einem wassersüchtigen Kater?
Er bettelt jedes mal beim Blumen gießen, er rennt vor einem ins Bad und wartet in der Wanne unterm Wasserhahn, und wenns regnet stellt er sich auf die Balkonbrüstung. Nur um nass zu werden.
Mit der Wanne hab ich schon mal ein Schnippchen geschlagen ;D
Wanne voll Wasser, als ers nicht gemerkt hat.´Das gab ein herrliches Platsch, als 6kg Katze schwimmen gingen. Ich hab Tränen gelacht. Die Moral von der Geschicht: er gewöhnte es sich dennoch nicht ab.
Zum Thema impfen: wir lassen ihn jährlich impfen, da er unseren Urlaub im Ferienlager verbringt. Und die anderen Katzen sollen ja auch alle gesund sein, darauf verläßt man sich schließlich.

LG
Carmen
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Wolfgang am 13. Juni 2005, 12:29:20
Meine frühere Katze hat nach sechs Etagenjahren einen 100 qm kleinen Garten kennen gelernt. Eine Abzäunung war gar nicht nötig. Sie hat lange gebraucht, bis sie sich mal unbeschwert in die Sonne legen konnte. Öfter sprang sie in die großen Zinnienblüten, wenn der Wind sie bewegte. Einmal hatte sie im Gebüsch Amselnachwuchs erspäht, der sich wohl vom ersten Flug erholte. Aber da kam schon die Amselmutter im Sturzflug an, und die Katze raste auf dem schnellsten Weg zurück ins Haus. Danach war sie in der Wohnung nicht mehr sauber.
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 14. Juni 2005, 10:23:14
. Die Wasserpistole haben meine Siamesen rasch ignoriert: Eine erste Schrecksekunde - Harmlosigkeit erkannt - Pistole existiert nicht mehr...
...ich ahnte schon immer, dass meine viecher ganz bemerkenswert blöd sind :-)
was für siamesen hast du denn, frank??? mein momentaner ist ein choklat

@carmen, das ist ja königlich!!!!!!!
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Landpomeranze † am 14. Juni 2005, 10:32:53
Impfungen? Für mich ein Reizthema. ...
*Tierärzte und Pharmaindustrie verdienen sich damit ein goldenes Auge...sei vorsichtig, rorobonn, deine Tierärztin will vielleicht nur Geld :-X

Ich habe da einen Kompromiss gefunden. Ich lasse in Jahresabständen Tests machen (gemeinsam mit dem Blutbild), ob der Wirkstoff noch aktiv ist oder nicht und lasse die Katzen jetzt in 2- bis 3-Jahres-Abständen impfen, alte Katzen (ab 12) wurden überhaupt nicht mehr geimpft. Diese Kombinationsimpfungen sind mir sowieso ein Greuel, ich verteile es lieber auf mehrere Wochen und bilde mir ein, dass die Katzen das besser wegstecken.

lg, Patricia
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Franco Stein am 14. Juni 2005, 10:37:24
Ich habe Thai, also Siam-Rundkopf: eine seal-point und eine blue-point.

Einzelimpfungen sind mit Sicherheit verträglicher als Cocktails.
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 14. Juni 2005, 10:39:39
oh weie schön: hast du photos??????????? ich habe mich schon seit längeren in diese thais verliebt...meine sind noch die klassischen ohrensegler :-)
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Landpomeranze † am 14. Juni 2005, 10:40:17
generell baut sich da m e. nach ein problem auf: seit einigen jahren beobachte ich besorgt, dass wir es auch hier den amerikanern nachtun und die tier "vermenschlichen"...man verstehe mich nicht falsch...ich liebe meine mistviecher abgöttisch, aber vermutlich würde ich nicht mit ihnen zum tier-psychiater gehen ::)...das thema tierfriedhof ist sicherlich von zwei seiten zu betrachten, aber ich für meinen teil betrachte auch das schon etwas skeptisch, wenn ich ganz ehrlich sein darf und klar ist, dass ich hier keinen vor den kopf stoßen will, der seine lieblinge dort beisetzen möchte oder schon hat ::) ;)

Wenn du ein entsprechend ge- oder verstörtes Tier hast, kommst du vielleicht auch auf die Idee, einen Tierpsychiater in Anspruch zu nehmen ;) Mir sind eher die Tierheilpraktiker ein Dorn im Auge, die aufgrund eines scharfen Blicks und eines Fellbüschels die Bachblütenmischung zusammenstellen. Scheint - wenn ich von den Threads in einem Tierforum ausgehe - in Deutschland inzwischen ein gut gehendes Gewerbe zu sein ::)

Den Tierfriedhof muß ich mir nicht überlegen, wahrscheinlich würde ich es nicht tun. Meine Tiere werden im Garten begraben, einen Grabstein bekommen sie aber nicht...
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Landpomeranze † am 14. Juni 2005, 10:44:00
Ich habe Thai, also Siam-Rundkopf: eine seal-point und eine blue-point.

Einzelimpfungen sind mit Sicherheit verträglicher als Cocktails.

sind das die nicht-ganz-so-extrem-stromlinienförmigen? Die neuen Siamzüchtungen gefallen mir nicht, die schauen so verhungert aus...
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Franco Stein am 14. Juni 2005, 10:48:53
Also hier sind einige abgebildet, die mit meinen typgleich sind:

http:***//www.doofnasen.ch/thai.htm

(aus copyright-Gründen verlinke ich mal nicht direkt; einfach in Adressleiste kopieren und die drei *** entfernen)
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 14. Juni 2005, 11:04:34
[Die neuen Siamzüchtungen gefallen mir nicht, die schauen so verhungert aus...
ja, die neuen bzw alten siamesen sind sicherlich gewöhnungsbedürftig :-) meine haben auch noch dieses extrem dreieckige gesicht mit den riesen jumbo-ohren- grins...leute, die diese rasse nicht kennen stutzen immer etwas irritiert und sprechen von ihrem "archaischen" aussehen (grins: am liebsten würden sie wohl "bescheuertes aussehen" sagen)...ich persönlicvh stutze mittlerweile eher beim anblick der riesigen pelzgesichter, weil sich mein auge an diese elegante, leichtfüssige art gewöhnt hat...generell ist mein ideal aber auch eher wieder richtung hauskatzenaussehen gehend...der spanische strassenkater meiner eltern enstammt dem vergewaltigungsakt einer syphillitischen weißen hauskatze und einem übergewichtigen siamesen...die mischung ist herrlich geworden!!! körper eines hauskaters, farbe und charakter eines siamesen...wunderschöne graublaue augen :-)
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Landpomeranze † am 14. Juni 2005, 11:45:53
leute, die diese rasse nicht kennen stutzen immer etwas irritiert und sprechen von ihrem "archaischen" aussehen (grins: am liebsten würden sie wohl "bescheuertes aussehen" sagen)...

Ich würde nicht behaupten, dass meine kugelköpfigen intelligenter aussehen ;D
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 14. Juni 2005, 11:50:42
...ich hatte einmal einen ziemliche eitlen seal point siamesen, der, wenn er sich beobachtet fühlte, eindeutig eine dresdener porzellanfigur zu immitieren suchte: stolz erhoben, grazil, die pfote gerne leicht erhobe...versonnend in die ferne blickend mit großen weit geöffneten augen
lach, zu königlich zu sehen, wie das vieh sich verhielt, wenn es sich unbeobachtet wähnt: augen auf halbmast, schultern eingesunken, kopf hängend, leichter speichelfluss am mundwinkel...aber diese verwandlung, wenn man ihm beim namen rief :-))
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Landpomeranze † am 14. Juni 2005, 11:55:01
 ;D :D
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 14. Juni 2005, 11:56:01
Haus. Danach war sie in der Wohnung nicht mehr sauber.
hossa, und es hat sich auch später nicht gebessert????
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 14. Juni 2005, 11:58:18
;D :D
ich sage es dir!!!!
mein jetziger siamese ist auch so blond, wie man es sich nur vorstellen kann ;-)
meine schwester drückte es einmal passend so aus:
wenn du ein tier willst, das anhänglich und menschenbezogen, verschmust und lieb ist: dann nimm dir einen siamesen...wenn du darüber hinaus auch noch eine intelligente katze haben willst, dann nimm eher eine havanna
;-)
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Franco Stein am 14. Juni 2005, 12:29:03
Wir sind hier ja schon OT, erlaube mir daher noch dies: Erst die Verzüchtung der Siamesen, und dann die mühsame Rückzüchtung. Siamesen sind ja künstliche Halbalbinos, die hellen Fellteile gründen auf einem Defekt. Und dann die windschschnittigen Köpfe und die überdimensionalen Ohren. Thais sind immer noch Siamesen, haben aber einige Zuchtdefekte weniger. Letzte Exemplare von Ursiamesen wurden in den 70er-Jahren in Osteuropa und Russland ausfindig gemacht, um die Thais hervorzubringen.
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Wolfgang am 14. Juni 2005, 13:49:33
Haus. Danach war sie in der Wohnung nicht mehr sauber.
hossa, und es hat sich auch später nicht gebessert????
Erst als wir zwei Jahre später wieder auf eine Etage umzogen. Aber vor Überraschungen war man nie mehr ganz sicher.
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Raphaela am 15. Juni 2005, 00:43:32
Die Gefahren für freilaufende Katzen sind wirklich sehr groß...
Andererseits b r a u c h e ich die Katzen auch aus praktischen Gründen: Ohne Dezimierung der Wühlmäuse könnte ich meinen Garten aufgeben und das wäre irgendwie schade.
Und es gibt Katzen, die die Freiheit brauchen: Victor z.B. würde als Hauskatze elend zugrunde gehen vor Trauer.
Die mittlerweile 12jährige Nigra, die ihre ersten drei Lebensjahre in einem verwarzten Kölner Proberaum verbracht hat und laut schreiend auf dem Bauch zurück in´s Haus rannte, als ich sie zum erstenmal mit in den Garten genommen hab, wäre ohne ihr tägliches Staub- und das anschließende Sonnenbad mittlerweile auch kreuzunglücklich.
Speedy, unser früherer Dachbodenkater aus dem Tierheim ist inzwischen nicht mehr ganz wild, verbringt aber auch auf seine alten Tage zumindest im Sommer immer noch mehr Zeit draußen als drinnen und Sharon, unsere Jüngste, erweitert ihr Revier jeden Tag und gewinnt dabei zusehends an Selbstvertrauen und Erfahrung.

Amun wäre auch kein Kandidat für ein Wohnungsdasein gewesen. Er war sooo stolz und glücklich mit seinen ersten selbstgefangenen Mäusen und kam abends so ungern in´s Haus: Es gab ja immer noch soviel zu sehen und zu entdecken draußen.

Auch das Zusammen- oder, je nach dem, Aufeinandertreffen mit anderen Katzen scheint ihnen sehr wichtig zu sein: Es gibt erbitterte Feindschaften, die oft geradezu lustvoll gepflegt werden, aber auch rührende Freundschaften mit Katzen aus der Umgebung, die den Garten zu bestimmten Zeiten (Durchquerungsrechte werden erkämpft oder huldvoll gewährt) passieren.
Victor z.B. hat mindestens drei Wochen lang gegrinst, als er endlich den großen Weißen von Scholzens in die Flucht geschlagen hatte und
wenn er der grazilen Eisgrauen begegnet, gibt es eine zärtliche Begrüßung.
Manche besuchen sich auch gegenseitig und sitzen dann stundenlang zusammen auf einer Bank wie in ernste Gespräche vertieft.
Bei Vollmond ist es besonders schwer, bei manchen unmöglich, sie abends rein zu locken: Dann finden nämlich Treffen statt, bei denen alle Katzen der Umgebung im exakt gleichen Abstand im Kreis sitzen.
Manchmal miauen sie zusammen, manchmal nicht.
Wo diese Treffen in unserem Dorf stattfinden, habe ich noch nicht herausgefunden, aber sicher gibt es sie genauso wie im Rheinland, wo ich sie früher oft beobachten konnte: Bei Vollmond kommt Victor abends nicht mal in die Nähe vom Haus, denn sicher wäre es ihm sehr peinlich, als gestandener Revierchef wegen "Hausarrest" nicht dabei anwesend sein zu können.

Was ich an Katzen so liebe, daß ich sie Hunden mittlerweile vorziehe, ist ihre Autonomie. Zwar hatte ich auch immer sehr autonome Hunde (Terrier), aber selbst bei ihnen ist der Freiheitsdrang nicht mit dem einer Katze vergleichbar.
Aus Sicherheitsgründen muß ich ihnen schon einen Teil ihrer Freiheit nehmen, indem ich sie nachts (da sind die Risiken nämlich am größten) einsperre, aber zumindest tagsüber will ich ihnen das nicht antun: Da sollen sie selbst entscheiden dürfen, wohin sie gehen und welche Erkundungen sie machen.
Und ein richtiges Katzenleben besteht aus beidem: Muße und Abenteuer.

Da ich selber früher im Rheinland ehrenamtlich in einem Tierheim mitgearbeitet habe, kenne ich das Elend der Tierheimtiere gut (wenn es auch jetzt noch viel schlimmer sein muß, alleine durch die elenden Folgen dieser gräßlichen "Hartz IV" Gesetze >:().
Darum würde ich auch nichts lieber tun, als ein oder zwei, gerne recht alten, Tierheimkatzen ein neues Zuhause geben. Ich weiß aber ganz genau, daß es ziemlich unmöglich ist, erwachsene Katzen in die Katzenfamilie zu integrieren...
Als wir damals (aufgrund eines innerfamiliären Notfalls) Nigra aufgenommen haben, wurde sie fast ein Jahr lang von unseren beiden damaligen Senioren verfolgt und verprügelt. Die ersten Monate hier hat sie unter irgendwelchen Schränken und auf dem kleineren (von innen zugänglichen) Dachboden verbracht, alle drei Katzen wurden unsauber.
Wenn Nigra nicht so ein toughes Mädel wäre, hätte sie diese Zeit wohl kaum überstanden.
Nun ist sie aber die Seniorin und würde jede andere erwachsene Katze unerbittlich verfolgen, die in´s Haus käme.
Auch mit Speedy hatte sie große Probleme, als er sich entschloss, nicht mehr auf dem Dachboden sondern bei uns unten im Haus zu wohnen, aber Speedy kann mit seinem "bösen Blick" jede andere Katze auf Distanz halten, sogar Victor.
Und Victor ist sowieso schon genervt wegen der anderen Katzen.
Zum Glück beanspruchen sie wenig von seinem ausgedehnten Jagdrevier, darum ignoriert er sie weitgehend. Nur junge Kater, denen er das Jagen beibringen kann und hübsche Kätzinnen aus der Nachbarschaft, die ihn nicht zuhause belästigen, finden seine Sympathie.

Victor und Speedy (letzterer ist dafür sehr eng mit dem Hund befreundet und akzeptiert zumindest die freche Sharon, die wiederum versucht, Nigra von ihrem Platz als "First Lady zu verdrängen) sind eigentlich eher Einzelgängerkatzen und Nigra sowieso...
Aus diesen Gründen kommt für uns leider wieder nur ein junger Kater infrage, der noch Welpenschutz genießt, trotz aller Gefahren...

Beim Bauern ist der Tod durch Ertränken oder Erschlagen gewiss, hier gibt es zumindest eine Chance zum Überleben.
Wer irgendwie kann, sollte aber auf jeden Fall eine erwachsene Tierheimkatze nehmen: Ich hab das schon oft getan und es noch nie bereut: Alle waren wirklich große Charaktere und besonders dankbar!


Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 15. Juni 2005, 08:58:46
herrlich, wie du das geschildert hast, raphaela :D
ich fühlte mich in die zeit zurückversetzt als ich kater schnurr zum ersten mal las ;-)
bei meinem jetzigen siamesen hat mich der jagstrieb auch überrascht...eigentlich hatte ich ihn in jeder beziehung für ziemlich degeneriert gehalten, aber offensichtlich....wenn ich die katzen mit in den garten nehme kommt plötzlich der moment, wo amber stocksteif stehen bleibt und fixiert: eine ander katze näherte sich und amber starrt ihn weg: nicht agressiv, ohne irgendwelche mätzchen...er sitzt einfach da und jeder muskel seines körpers sagt: du bist entdeckt! ich sehe dich! geh nun
aramis und amalita tollen fröhlich im sonnenschein, bis sie iregndwann den starren amber sehen...dann kommen sie herbei und setzten sich neben ihn...nun sitzen dort drei gespannte katzenkörper, bewegungslos und starren...ich warte immer darauf, dass die teichpumpe aus sympathie gleich mitversagt...ertappte mich selber schon dabei mein buch sinken zu lassen und zu starren ;)
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Amur am 15. Juni 2005, 09:29:18
Also unsere Katzen, die fast immer draußen waren, kamen durch Auto oder Rattengift ums Leben. Bzw. etliche blieben verschollen, was bei der Ortsrandlage mit Scheunen, Wald und allem dazugehört auch nicht verwunderlich ist.
Unser blinder Kater fiel mal in eine tiefe Baugrube und mußte dort das Wochenende über bleiben, bis die Arbeiter ihn rausholten. Wir hatten zwar gesucht, aber es war normal der der Streuner mal eine zeitlang wegblieb.
Einmal muß er irgendwo eingesperrt gewesen sein. Da kam er nach 4 Tagen völlig ausgehungert zurück und ging 2 Tage nicht mehr aus dem Haus.

Die Kätzin dagegen blieb nur während der Ranz und wenn sie irgendwo Nachwuchs bekam aus.

Mfg
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 15. Juni 2005, 09:48:55
wie prosaisch :-) und ich war noch ganz mit dem geheimen katzenleben nach den berichten von rapahela beschäftigt...da holen eine begriffe wie rattengift und baugrube aber ganz schön schnelle wieder auf den teppich ::)
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Amur am 15. Juni 2005, 11:20:09
Na ja, Baugruben sind wohl auch nur für blinde Katzen ein Risiko. Die sehenden erkennen ja das Problem.
Immerhin wurde er so stockblind wie er war über 16 Jahre alt. Zum Schluß war er fast immer im Haus und höchstens noch Mittags im Sommer mal im Garten draußen.
Rattengift ist und bleibt immer kritisch. Aber eben wohl auch eher in Gebieten mit Kläranlagen oder Landwirtschaft. Wobei es ja von den Städten und Gemeinden "flächendeckend" in den Kanalisationen angewendet wird.

Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 15. Juni 2005, 11:48:04
verzeiht die blöde frage, aber bislang stellte sich mir das problem nie, da keine unserer katzen je damit konfrontiert wurde (meine hausviecher ja nun eh nicht)
..ich dachte immer katzen wären so heikel was gift angeht? meine sind für mich durchaus auch ein gradmesser: fressen sie etwas nicht, sollte ich es auch besser sein lassen
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Landpomeranze † am 15. Juni 2005, 12:07:37
Zitat
Die Gefahren für freilaufende Katzen sind wirklich sehr groß...
Andererseits b r a u c h e ich die Katzen auch aus praktischen Gründen: Ohne Dezimierung der Wühlmäuse könnte ich meinen Garten aufgeben und das wäre irgendwie schade.


Und ich wäre froh, wenn mein Kater nicht so einen ausgeprägten Jagdinstinkt hätte, mein Mann betrauert jeden toten Maulwurf. Wühlmäuse jagt er entweder nicht oder er frisst sie gleich, von denen finde ich nie Überreste.

Zitat

Und es gibt Katzen, die die Freiheit brauchen...


Wahrscheinlich können Katzen, die Freigang gewöhnt sind, einfach nicht mehr an ein kleineres Revier, sprich Wohnung, gewöhnt werden. Als ich mit meinen 2 alten Katzen ins Haus übersiedelt bin, war schon nach 3 Monaten klar, dass wir nicht mehr in die Wohnung zurück können (wie ursprünglich für den Winter geplant), beide bestanden lautstark auf ihren gewohnten Ausgang. Dabei wollte ich ursprünglich den blinden Kater gar nicht rauslassen...
 
Zitat

Ich weiß aber ganz genau, daß es ziemlich unmöglich ist, erwachsene Katzen in die Katzenfamilie zu integrieren...


Nach meinen Erfahrungen nicht unbedingt, es dauert nur etwas länger, bis wieder Ruhe einkehrt im Haus ;D

Als mein alter blinder Kater starb, kam als Gesellschaft für den kleinen Kater (damals ca 2 Jahre alt) eine 3jährige Katze - nach 2 Tagen lagen sie gemeinsam auf dem Sofa, das war wirklich ein Glücksfall. Ein Jahr später kam die "Autobahnkatze", ca 1 Jahr alt, unkastriert - der Kater zog für eine Woche aus, die Katze war empört. Der Kater hat nach 2 Wochen beschlossen, sich auch mit dem Neuankömmling anzufreunden, nach einem halben Jahr haben sich auch die beiden Katzen zusammengerauft, die Rangordnung war endlich geklärt.
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Landpomeranze † am 15. Juni 2005, 12:10:30
Zitat

..ich dachte immer katzen wären so heikel was gift angeht?

schön wärs... sie sind zwar heikler als Hunde, aber Köder mit Rattengift sind ein Problem. Vielleicht ist das Rattengift geruchlos? Ich weiß es nicht.
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Raphaela am 15. Juni 2005, 13:20:27
Katzen nehmen das Rattengift meist durch Beutetiere auf: Es wirkt ja mit Zeitverzögerung, darum wirken Mäuse und Ratten, die Gift gefressen haben, auch auf Hunde und Katzen erstmal noch "normal". Wenn sie schon sichtbar vergiftet sind, machen Katzen einen großen Bogen um sie.
Da hier teilweise leider auch sehr verantwortungslos damit umgegangen wird (Rattengift wird z.B. über den Kompost gestreut),
kontrolliere ich vor allem Victor (er frißt die meisten Mäuse) täglich.
Wenn er irgendwie schlapp wirkt und blasse Schleimhäute hat, geht´s sofort zum Tierarzt und er kriegt (eventuell mehrere Tage hintereinander, wenn der Tierarzt weitere Symptome wie z.B. Untertemperatur feststellt) Vitamin K gespritzt. Leider war das bisher meist mindestens einmal jährlich nötig...
Es gibt nun leider auch neuere Rattengifte, bei denen das nicht mehr ausreicht (dazu hatte ich schon einen thread eröffnet). In diesem Fall würde das leider nicht mehr ausreichen und das vergiftete Tier müßte an den Tropf.
Hier in der Gegend werden u.a. langsam auch die Schleiereulen durch Rattengift ausgerottet >:( :'( >:(

Wenn man eine sozial eingestellte Chefkatze hat, ist es meist kein Problem, neue Katzen in eine bestehende Gruppe zu integrieren. Das Glück hatte ich früher sehr lange. Aber wenn die Chefin und/oder der Chef eher Einzelgänger sind, ist es leider sehr schwer...

Übrigens halte ich es für völlig verantwortungslos, Katzen und Kater n i c h t kastrieren zu lassen!!!!
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Landpomeranze † am 15. Juni 2005, 13:40:45
Zitat
Katzen nehmen das Rattengift meist durch Beutetiere auf

Das habe ich nicht gewusst, ich habe angenommen, dass sie direkt die Fleischköder fressen :(

Zitat

Übrigens halte ich es für völlig verantwortungslos, Katzen und Kater n i c h t kastrieren zu lassen!!!!

was erwartest du von jemand, der eine kranke Katze auf einem Autobahnparkplatz aussetzt? Zum Glück war sie wenigstens nicht schwanger, als wir sie gefunden haben, ich habe uns schon mit 6-8 statt 3 Katzen gesehen ::)

Ich schweife schon wieder ab, das gehört wahrscheinlich nicht zu den typischen Gefahren für Freigänger ;)
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Amur am 15. Juni 2005, 14:41:44
Rattengiftköder sind m. w. ohne Fleisch. Meist sind es Haferflocken und ein Binder der evt. eiweißhaltig sein könnte. Von daher ist die Gefahr für die Katze weniger der Köder, als eben die daran eingehenden Ratten/Mäuse.
Und gerade halbwüchsige Katzen sind manchmal ganz stolz so ein halblebige Ratte überwältigt zu haben.

Rattengift großflächig über den Kompost zu streuen ist schlicht verantwortungslos. Denn oft holen dann Vögel die Körner. Ausserdem ist es Ratten auch lieber, sie finden ihren Fraß etwas versteckt und können dann in Ruhe daran rumknabbern. Zweitens ist ja keinerlei Kontrolle möglich, ob der Giftköder überhaupt gefressen wurde. Aber das Thema hatten wir ja auch schon.

mfg
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 16. Juni 2005, 10:36:50
gruselig, aber völlig logisch, wenn man darüber nachdenkt...es ist eine gefährlich sache, seine "babies" nach draußen zu lassen...warum bleiben sie nichte einfach kleine und lieb und werden nie groß????? ;)
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Raphaela am 16. Juni 2005, 12:49:41
Das fänd ich aber furchtbar: So eine lebenserfahrene, weise, alte Katzendame oder ein weltkluger, alter Kater, der schon einiges erlebt hat, sind doch richtige Charaktere mit denen man sich tunenlang unterhalten kann :)
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Cogito am 16. Juni 2005, 18:38:34
Ich finde es auch völlig unverantwortlich, Rattengift zu streuen, allein schon wegen Igeln, Vögeln und Co. Ratten treten doch nur da auf, wo Abfall herumliegt, wobei rein pflanzliche Küchenabfälle da bestimmt nicht dazugehören. Wenn man den Abfall beseitigt, verschwinden auch die Ratten von alleine.
Wobei eine einzelne Ratte, oder auch zwei, für mich noch kein Grund wären, gleich Gift zu streuen oder Fallen aufzustellen, solange sie sich nur im Garten aufhalten und nichts kaputtmachen. Im einem Garten wohnen halt nun mal Tiere, wem das nicht paßt, soll sich ins Wohnzimmer einen grünen Teppich reinlegen und den Garten verkaufen.

Manche Leute scheinen echt alles sofort vernichten zu müssen was sich bewegt. Iiiiih, das lebt! Machs tot, machs tot! Erst wenn alles sterilisiert und vergiftet ist, ist der Garten schön.
 ::)
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Amur am 17. Juni 2005, 08:09:57
Du hast wohl noch nie einen größeren Garten mit Viechzeugs, Holzstössen und alten Hütten mit dunklen Ecken gehabt und evtl. noch Landwirtschaft drum rum. Oder gar noch an einem Wasser.

Ratten hausen aber auch im ruhigsten Wohngebiet in Massen und zwar in der Kanalisation. Auch wenn die Komposthaufen nur aus Pflanzen sind. Und die bleiben keineswegs in der Kanalisation drin. Allerdings sieht man sie normalerweise nicht auf ihren oberirdischen Ausflügen.
Und Ratten sind sehr wohl auch scharf auf Früchte wie Pflaumen, Äpfel und Birnen und kommen dafür auch raus aus den Löchern.

Aber wenn du erst mal eine Ratte siehst, dann hast du dutzende, die du nicht siehst. Und dann gilt es durchaus was dagegen zu tun. Aber eben nicht Rattengift wahllos zu verstreuen, sondern es mit Verstand anzubringen.

Vielleicht meinen ja manche wirklich man müßte nur nichts tun und alles regelt sich. Tuts auch, aber nicht so wie man es will.

mfg
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: fisalis am 17. Juni 2005, 08:27:58
Warum sind Ratten eigentlich ein Problem? Tönt jetzt blöd, aber ich frage mich das wirklich. Gehört habe ich, dass sie Krankheiten übertragen sollen? Essen sie den Kornspeicher leer?
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Amur am 17. Juni 2005, 09:03:57
Ratten sind sehr intelligent und sehr fruchtbar.
Einzeln als Haustiere werden sie sehr zahm und sind genausowenig ein Problem wie eine Katze ein Hund oder ein Kaninchen. Nur ungewohnter.

Aber eben sehr fruchtbar und fressen bei Bedarf alles.
Wenige Ratten werden nicht bemerkt, Fisalis, die stören nicht.

Aber sie sind eben enorm fruchtbar. Und wenns dann entsprechende Mengen sind ,wird alles angefressen und unterhöhlt. Dein evtl. vorhandenes Winterlager an Früchten in der Hütte oder Garage, oder Nüsse werden aufgefressen. Blumenzwiebeln und überwinternde Knollen, einfach alles was du denken und nicht denken kannst.

Wenn du dann noch irgendwo ein Polster hast, dann wird das für den Nestbau geplündert. Und sie sind verdammt energisch wenn sie irgendwo rein wollen. Untergrabene Fundamente, aufgenagte Türen oder Kunststoffrohre, alles findest du bei entsprechenden Mengen an Ratten.
Auch werden Eier und kleine Vögel nicht verschont.
Krankheiten werden wohl erst im Wohnraum zum Problem (Flöhe).

Also ein "Grundstock" an Ratten kein Problem. Aber oft nehmen die schnell zu und dann wirds zum Problem. Fallen sind selektiver, aber nur bei entsprechender Erfahrung und Zeitaufwand erfolgreich.

Ich habe bei uns immer eine Kastenfalle für Ratten an dem Holzschuppen stehen. Mit verschiedenen Ködern probiert. Bei Wurst und Knochen waren oft Igel drin ==> aufgemacht und Igel rausgelassen Falle verdreckt. Also keine Köder mehr die Igel mögen, also auch keine Früchte.
Mit Körnern keinerlei Erfolg, nicht einmal Igel.
Bei Nutella nahm ich mal an, daß Igel das nicht mögen. Falle klapperte gegen Morgen aha! Was war drin, wieder ein Igel! Dann habe ich das Nutella eben selber gegessen (aber nicht in der Falle! ;D).

Fazit: Fallen nicht einfach. Ein paar habe ich schon gekriegt, aber die Masse kriegt man damit nicht.

mfg
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: fisalis am 17. Juni 2005, 09:25:42
Ach so, die (Über-)Zahl ist also das Problem. Kann ich verstehen. Grad in ländlichen Gegenden war und ist es schlimm, wenn die Vorräte aufgefuttert werden. Aber in der Stadt? In Italien habe ich richtige Feldzüge gegen ratten erlebt, wo an jeder Ecke Rattengift liegt mit einem entsprechenden warnschild. Hier in Zürich gibts auch immer wieder Programme zur Ratteneindämmung. Werden doch nicht das Supermarktlager plündern? Hier muss der Grund ein anderer sein: Doch irgendeine Seuchengefahr? Oder werden im Stadtpark friedlich schlafende Babies in den Zeh gebissen? :-X

Nun voll OT. Vielleicht könnte das abgetrennt und als Rattenthread weitergeführt werden.
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 17. Juni 2005, 09:29:52
Das fänd ich aber furchtbar: So eine lebenserfahrene, weise, alte Katzendame oder ein weltkluger, alter Kater, der schon einiges erlebt hat, sind doch richtige Charaktere mit denen man sich tunenlang unterhalten kann :)
hm, es ist sicher gut, dass ich aller wahrscheinlichkeit nicht vater werden werde: als ich letzhin meinen jungen neffen im alter von 4 jahren auf dem rand eines steinpils herumturnen sah, während ihn nur ein kleiner abrutscher mit dem kopf aufs pflaster oder die steinkante hätte schleudern können, fragte ich mich ernsthaft, ob man ihn nicht einfach wieder in den kinderwagen stecken könnte, festschnallen und etwa mit 18 wieder losbinden könnte ;) dannnn strahlet er mich an, winkte und rief "Hallo, onkel ro, sieh mal wie schnell ich springen kann"...und ich lächelte und lachte und spürte wie meine haare immer grauer wurden, während ich mir auf die zunge biss und die sprungchanchen abschätze ihn eventuell noch aufzufangen...mein "toll, machst du das!" klabg auch nur leicht zerquält ;D meine katzen- mittlerweile auch schon 8 jahre- tun mir den gefallen und haben von alter, reife, weisheit und ruhe wohl noch nie gehört...erst gestern spielten sie frisbee mit ein paar eingelegten früchten in glas ::) das glas verlor ;D
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Raphaela am 17. Juni 2005, 11:23:12
Ja, Roro: Für Kinder und Katzen braucht man gute Nerven, aber nicht nur, solange sie klein sind ;)
Leider werden die Nerven nicht gestählter mit wachsendem Alter sondern eher schwächer ::)

Das beste Mittel gegen Ratten sind in erster Linie kräftige, fite (d.h. gut ernährte) Katzen! Auf dem Land zusätzlich Schleiereulen, Füchse (aber die gibt´s inzwischen ja auch schon in der Stadt), Marder und Marderartige. - Leider werden genau die durch Rattengift schwer dezimiert, bzw. ausgerottet...
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 17. Juni 2005, 11:59:31
...ja, selbst mein degenerierter siam fing mit schnellem griff eine ratte, die es sich bei mir im garten bequem machen wollte (ich schwank zwischen stolz und ekel- lach) hier im köln-bonner raum ist die gesamte kanalsiation fest in rattenhand...die viecher fressen sich durch materialien, die man eigentlich als absolut sicher empfunden hätte :o soweit ich gehört habe ist ein problem bei ratten, dass sie nicht einfach nur ressen, sondern wohl den nichtgefressen rest verunreinigen durch kot u.ä.----was die sache noch ärgerlicher macht, no?
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Amur am 17. Juni 2005, 12:08:06
Also meiner Erfahrung nach geht vielleicht 1 von 10 Katzen auf Ratten, jedenfalls erwachsene Ratten. Der Rest macht einen Bogen drum. Und selbst diejenigen welche auf Ratten gehen werden nicht selten schwer gebissen.
Was angeschleppt wird sind halbwüchsige Ratten hin und wieder.

Insofern halte ich Katzen vielleicht als Mittel, daß sich die Ratten besser verstecken, aber nicht als Vertilger geeignet.

mfg
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Cogito am 17. Juni 2005, 12:53:08
Es heißt aber, daß Ratten sich nicht gern dort einnisten, wo es nach Katzen riecht.
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Raphaela am 20. Juni 2005, 00:46:27
Hab vor Jahren mal in einem Katzensachbuch gelesen, daß etwa jede vierte Katze auf Ratten losgeht, von den getigerten und marmorierten jede zweite. Das entspricht auch meinen Erfahrungen.

Ratten sind tatsächlich gefährliche Gegner und Rattenbisse (meist am Hals oder im Gesicht der Katzen) entwickeln sich meist zu bösen Abszessen, wenn sie nicht behandelt werden.

Fast jede halbwüchsige Katze, die sich schon mit einer Ratte angelegt hat, kommt beim erstenmal mit so einer Bißwunde nachhause.
Sie müssen die richtige Technik erst lernen, mit Glück von einer erfahrenen älteren Katze oder Kater (manche sind geborene Pädagogen), ansonsten (wie unser Victor) autodidaktisch.

Wenn man eine zuverlässige Rattenkatze sucht, sollte man im Tierheim nach wilden oder halbwilden Katzen oder Katern fragen, die von Industriegeländen; Bauernhöfen, aus Schrebergärten o.ä. stammen. Katzen, die aufgewachsen sind, wo es Ratten gibt, sind sehr wahrscheinlich auch gute Rattenjäger.
Jungkatzen in Schuppen oder auf Dachböden mit Ratten anzusiedeln ist sinnlos, weil sie eher selbst von den Ratten gefressen werden.

Der beste Rattenjäger, den ich je hatte, war Felix. Er stammte aus einer Schrebergartensiedlung, war mit etwa einem Jahr eingefangen worden und saß zwei Jahre lang im Tierheim.
Als er das erstemal (über eine Katzenleiter vom Dachboden in den Garten) raus konnte, war der Garten am nächsten Morgen ein Schlachtfeld: Rattenteile, soweit das Auge blickte. Echt gruselig...
Felix war absolut fixiert auf Ratten. Innerhalb kürzester Zeit gab es in der ganzen Umgebung keine mehr...
Das wurde ihm leider zum Verhängnis. Nach zwei Jahren war er fast zahm, aber ich konnte ihn draußen immer noch nicht anfassen.
Auf seiner besessenen Suche nach der seiner Meinung nach einzig angemessenen Jagdbeute legte r immer größere Strecken zurück und durchquerte dabei wohl ein risch gespritztes Feld. Die Symptome, die ich bei ihm sah, wiesen auf Unkrautvernichtungsmittel hin.
Leider war er noch schnell genug, um vor uns wegzulaufen und sich irgendwo im Knick zum Sterben zu verkriechen. Ein sofort verabreichtes Gegenmittel beim Tierarzt hätte ihn sicher noch retten können....

Victor bringt auch ab und zu eine erwachsene Wanderratte an, wenn ihm eine begegnet, er ist aber auf Wühl- und andere Mäuse spezialisiert, Vögel interessieren ihn zum Glück kaum noch.

Halbverhungerte Bauernhofkatzen, die ständig für Junge sorgen müssen, können sich das Risiko, vo einer Ratte verletzt zu werden, nicht leisten und wären ihr sicher auch körperlich nicht gewachsen.
UnkastrierteKater werden von ihrem Trieb ständig durch die Gegend und auf die Brunft gescheucht (mit Sendehalsbändern hat mal jemand festgestellt, daß sie dabei bis zu 12, in Einzelfällen auch bs zu 26 km, zurücklegen). Die haben gar keine Zeit, was schwieriger zu Fangendes zu jagen und haben schon durch die Kämpfe mit anderen Katern ständig Verletzungen. Nicht ausreichend ernährt sind sie auch zu schwach.

Die besten Jäger und Jägerinnen sind kastrierte Kater und Katzen!!!!
Denn Katzen jagen nicht, weil sie Hunger haben (Ratten werden normalerweise auch nicht gefressen, da sie, genau wie Spitzmäuse, wohl nicht gut schmecken und auch in extremem Maß Bandwürmer übertragen), sondern weil es ihnen Spaß macht und ihren Instinkten entspricht.
Gute, erwachsene Jagdkatzen spielen aber nicht mit ihrer Beute rum, sondern töten sie schnell und professionell und fressen gefangene Haus-, Feld- und andere Mäuse auch auf.

Ich kenne viele Bauern, die viel Geld für Rattengift sparen könnten, wenn sie ihre elend dahinvegetierenden Katzen und Kater kastrieren lassen und anständig füttern würden statt sie regelmäßig mitzuvergiften (und dann mit den erkennbar vergifteten, aber noch zu rettenden Katzen nicht mal zum tierarzt fahren! >:()
- Dieses Thema regt mich immer wieder auf...

Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 22. Juni 2005, 08:40:50
...oh, die geschichte von felix werde ich in mein ständiges repertoire einbringen, wenn ich darf ;) eine schöne geschichte!!
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Raphaela am 22. Juni 2005, 11:41:41
Klar darfst du! :)
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: Eva am 22. Juni 2005, 18:16:07
Problematisch ist bei Ratten in der Stadt die Hygiene. Pest wird wohl nicht mehr häufig übertragen, aber Leptospirose und alle möglichen anderen Bakterien (pathogene Coli, Salmonellen...) schon, natürlich auch die Zersetzung von allfälligen Leichen (Gestank, Bakterien) - Ratten leben ja auch nicht ewig und nicht alle werden gefressen. Außerdem nagen Ratten gerne auch mal Isolierungen und Kunststoff- oder Holzteile an, so dass unbemerkt Schäden an Bauwerken oder Leitungen entstehen können.

Zwischen den Gleisen von S- / U-Bahn oder Bahn sieht man öfter mal welche, Mäuse aber noch häufiger - eigentlich egal welche Stadt, wenn man aufmerksam auf die Gleise guckt, sieht man's huschen.

Die Ratte, die wir früher im Garten hatten, hat in Opas Taubenschlag Eier und Jungtiere angefressen, Futter geklaut und meinen Großvater monatelang in den Wahnsinn getrieben. Er hat das richtig persönlch genommen, dass das Vieh sich nicht in die verschiedenen Fallen locken ließ. Mit einem Stück Bismarckhering hat er sie schließlich erwischt, und war noch tagelang stolz auf seinen Jagderfolg.
Titel: Re:Gefahren für freilaufende Katzen
Beitrag von: rorobonn † am 23. Juni 2005, 10:38:01
...man ist da aber auch vorgeprägt: vor etlichen jahren hatten wir bei meinen eltern im keller eine heftige überschwemmung...es wurde unter anderen eine tote maus hochgespült, die den ablauf verstopfte...also ging ich hin, packte das vieh und entsorgte es....ich war der held der familei und konnte es gar nicht verstehen...war ja nicht besonders schlimm...bis meine mutter pötzlich davon sprach, dass sie sich nie getraut hätte eine ratte anzufassen :o waaaaaaas? das vieh war eine RATTE? (speiübel werde und zittern vor ekel)
woran man wieder einmal sehen kann, wie stark man von vorurteilen geleitet wird, no?
 ;)