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Pflanzenwelt => Arboretum => Thema gestartet von: Sonnenstrahl am 08. November 2005, 17:59:09
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Hallo Forengemeinde,
ich habe eine Frage zur Laurus noblis, dem echten Lorbeer.
Soweit mir bekannt war, ist diese Pflanze nicht frostfest.
Doch nun habe ich folgendes erlebt:
Im April 2003 kaufte eine Bekannte einen ca. 80 cm hohen 'Hochstamm-Lorbeer', also eine Pflanze auf einem ca. 45 cm hohen Stamm mit dazugehöriger Krone.
Über das damalige Alter kann ich nichts sagen, der Stamm war ca. 3-4 cm dick.
Nun diese Pflanze stand den Winter 2003/2004 auf einer druchschnittlichen Terrasse in München, es gab keinen Winterschutz, ausser absolute Trockenheit zählt dazu ;)
Im Jahr 2004 trieb diese Pflanze auch wunderbar neue Blätter.
Auch im darauf folgenden Winter (2004/2005) wurde die Pflanze nicht geschützt, allenfalls etwas ans Haus herangezogen.
Gegossen wurde auch hier über ca. 3,5 Monate insgesamt wohl nur 1-2 Liter Wasser. Windgeschützt ist der Ort.
Spätfrost mit ~ -15 bis -20° im März tötete die Pflanze jedoch - vermeindlich.
Alle Blätter wurden gelb-braun, hart und 'zerbrechlich-trocken'.
Als im Mai noch immer kein Neuaustrieb zu sehen war, wurden ALLE Äste abgeschnitten, übrig blieb nur noch der Stamm mit ca. 5 cm langen Astansätzen.
Da die Bekannte den Tot nicht akzeptieren wollte, stellte sie die Pflanze unter eine große Kletterhortensie in den absoluten Schatten und befestigte - man staune - ein Bild eines Heiligen daran.
Großes Gelächter meinerseits war die Folge. Ich behaptete die Pflanze MÜSSE tot sein und auch das Bild eines Heiligen würde nicht helfen.
Nunja im August 2005 habe ich dann mit Erstaunen den Neuaustrieb betrachten dürfen.
Mitlerweile sind einige Triebe und eine relativ große Anzahl an Blättern nachgewachsen. Es bildet sich erneut eine Art Krone.
Zu meiner Frage:
Wie kann das sein?
Nicht frostfest heißt doch nicht frostfest. Und wenn, doch nur wenige Grad unter null für eine kurze Zeit.
Denke ich zumindest.
Evtl. weiß jemand etwas genaueres oder hat eine logische Erklärung (also keine 'göttliche Heilwirkung')?
Und nur nochmal: Es ist 10000% sicher der echte Lorbeer, Laurus nobilis, und keine LorbeerKirsche.
Oder gibt es eine Pflanze die genauso aussieht und beim Kochen die selbe geschmacklice Wirkung erziehlt?
Für die Aufklärung danke ich euch schonmal.
Sonnenstrahl
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Lorbeer (Laurus nobilis) hält einiges an Kälte aus, wenn er nicht zu sonnig und nicht zu nass steht.
In Klimazone 7/8 konnten in den letzten harmlosen Wintern einige Lorbeer recht gut draußen überwintern. Bei meiner Schwester auf dem Balkon steht seit mehreren Jahren ein großer Lorbeerbaum im Kübel. Südseite Innenstadt, leicht beschattet.
Bessere Überlebenschancen als im Kübel haben die Sträucher, wenn man sie im Frühjahr einpflanzt und dann für den Winter mit Tannenreisig, Jute oder Flies abdeckt. Kübel frieren schneller durch als das geschützte Erdreich.
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Bei mir hat ein L.n. mehrere Jahre im Kübel überlebt, erst eine langandauernde Kälte, die auch allen Kamelien im Kübel das Lebenslicht auspustete hat auch den Lorbeer umgebracht. Er stand überdacht, bei großer Kälte durch eine Wand aus Noppenfolie zusätzlich geschützt auf der Südterrasse in Klimazone 7b.
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Na dann danke ich mal für eure Antworten! :)
Nur warum wird diese Art dann als 'nicht frostfest' bezeichnet, wenn sie auch in Klimazone 7/8 die Winter durchsteht? Minus 15° hat es doch dort auch regelmäßig jeden Winter.
'Nicht voll frosthart' würde dann doch eher zutreffen.
Aber alle Internetseiten die ich durchforstet habe bevor ich diesen Beitrag schrieb, behaupteten das selbe: Nicht frosthart.
Und darunter verstehe ich doch etwas anderes.
Wie dem auch sei, ich ziehe daraus den Schluss, dass L.n. trocken sowie wind- und sonnengeschützt problemlos mittelkalte Winter mit Frostphasen von -10° übersteht.
Richtig, oder?
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Wie dem auch sei, ich ziehe daraus den Schluss, dass L.n. trocken sowie wind- und sonnengeschützt problemlos mittelkalte Winter mit Frostphasen von -10° übersteht.
Richtig, oder?
vielleicht auch nicht. bei mir sind öfters ältere lorbeerbüsche im winter
runtergefroren und erst spät im jahr wieder ausgetrieben. (rhein-main)
kälter als -12 grad war es in den letzten paar jahren hier nie und das
auch ganz selten.
gruß
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Meine Lorbeers erleben schon den 4. Winter :D
Sie stehen auf dem Fensterbrett des Küchenfensters. Einer ist ca. 80 cm hoch, die beiden kleinen etwa 20 cm und kugelig.
Geschützt hatte ich sie nur mit einem abgelgten breiten Schal und einigen Tannenzweigen. Wasser wollen meine trotzdem auch im Winter haben.
Der Balkon ist in Berlin und westseitig, sehr schattig gelegen. Ein Hereinholen haben mir die 3 mit Blattabwurf gedankt. Nun stehen sie Jahr für Jahr draußen, aber bekommen eben vom Küchenfenster noch gewisse Wärme ab, reicht offensichtlich auch bei eiskalten Tagen.
LG
Carmen
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Es gibt einige Sträucher, die unter bestimmten Voraussetzungen unsere Winter überstehen. Dazu zählen
- Kamelien
- Rosmarin
- Oleander
- Lorbeer
- Olive
Warum einige selbst bei relativ geringen Minusgraden dennoch Pech haben, wird man nicht immer feststellen können. Es mag am Boden liegen, an der Feuchtigkeit/Trockenheit, am Temperaturverlauf (plötzlich einsetzende Kälte, wiederholtes Einfrieren und Auftauen), aber gewiss auch daran, ob man einen Klon erwischt hat, der eine größere Kälteresistenz aufweist.
Inzwischen gibt es ja bei Rosmarin und Kamelien Auslesen/Züchtungen, die deutlich robuster sind. Aber zuverlässig sind sie deshalb noch lange nicht. Sie bleiben immer Wackelkandidaten.
Lorbeer gilt gemeinhin als nicht winterhart, auch wenn hier positive Beispiele genannt werden können. Deshalb ist das Etikett schon richtig und auch angebracht.
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Mit Lorbeer mache ich in diesem Winter den ersten Frosthärte-Test, ich habe meinen Strauch ausgepflanzt. Allerdings an geschützter Stelle, die lockeren, nicht zu schweren Boden hat und im Winter nicht zu viel Nässe abkriegt, und neben anderen Wackelkandidaten; bei Bedarf wird's für alle zusammen etwas (nicht überpingeligen) Winterschutz geben.
Als ich den Lorbeer im Frühjahr bei einer Gartenmesse kaufte, antwortete der Verkäufer auf meine Frage nach der Winterhärte ganz erstaunt, die Pflanze sei hart, aber klar doch, selbstverständlich - was ich nicht recht glauben mag. Oder höchstens als spezielle "Lokalerfahrung" werten kann (der Verkäufer kam aus dem milden Luxemburg). Aber da ich nur zwei Euro für das Sträuchlein berappen musste, teste ich fröhlichen Mutes :)...
Bärtels ordnet Lorbeer übrigens in die Winterhärtezone 8b ein; da kann's in 8a oder 7b also durchaus noch klappen mit der Draußen-Überwinterung.
Schöne Grüße
Querkopf
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Hatte letztes Jahr 2 grosse Lorbeer auf Stamm im Kübel. Trotz südseitig dicht an der Hausmauer haben sie die 15 grad- ein paar Tage, nicht überlebt ! War ein verd.... teures Experiment.... :'( :'(
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Mir ist aufgefallen, daß hier zwei verschiedene Begriffe, nämlich "winterhart" und "frosthart" verwendet werden. Soweit mir bekannt ist, bedeuten die aber nicht das gleiche.
Pflanzen, die tiefe Minus-Temperaturen (also im zweistelligen Bereich) längere Zeit überstehen, gelten als winterhart. Das heißt auch, daß die Wurzeln mit zeitweise gefrorenem Boden zurecht kommen.
Frosthart hingegen bedeutet, daß die oberirdischen Pflanzenteile kurzzeitig einige wenige Minusgrade erträgt (also Bedingungen, die z.B. im mediterranen Winter vorkommen. Die Lufttemperatur liegt unter 0°C, der Boden ist nicht oder nur wenige Zentimeter tief geforen).
Letzten Winter (kälteste Nacht: -17°C) habe ich einen getopften Rosmarin-Hochstamm auf meiner Dachterrasse durchgebracht. Geschützt war der oberidische Pflanzenteil nur durch einen Jutesack gegen zu viel Sonne (Frosttrocknis ist mein größtes Problem im Winter). Ende August hat er sich schlagartig verabschiedet (keine Ahnung warum).
Irisfool spricht da übrigens was Interessantes an: sau-teurer Lorbeer! Habt ihr auch schon bemerkt, daß Lorbeer bei gleicher Pflanzengröße meistens doppelt so teuer wie alle anderen Kräuter/Gewürze ist. Wieso eigentlich? Vielleicht liegt es ja daran, daß man ihn nur mit dem richtigen (!) Heiligenbildchen gut im Topf überwintern kann. ;)
Liebe Grüße, Barbara
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Nix Heiligenbildchen ! rein in's GH kommt er dieses Jahr, auch schleppe ich mir dabei beinahe einen Bruch! :o
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Hallo, Barbara,
Mir ist aufgefallen, daß hier zwei verschiedene Begriffe, nämlich "winterhart" und "frosthart" verwendet werden. Soweit mir bekannt ist, bedeuten die aber nicht das gleiche. ...
so grundlegende Unterschiede zwischen den Begriffs-Bedeutungen, wie du sie beschreibst, kannte ich bisher nicht. Bei normalen Mitteleuropäern, die normale mitteleuropäische Winter im Blick haben - Dauerfröste mit je nach Klimazone mehr oder weniger gefrorenem Boden inklusive -, dürfte der Sprachgebrauch da kaum präzise, geschweige denn einheitlich sein. Selbst kluge Bücher wie z. B. die RHS-Enzyklopädie (deutsche Version) kennen nur "frosthart". Mit Nuancen: "voll frosthart" (=bis minus 15 Grad), "frosthart" (=bis minus 5 Grad), "bedingt frosthart" (=bis 0 Grad). Die RHS-Enzyklopädie stuft Lorbeer in diesem Sinn als "frosthart" ein - das passt ganz gut zu den Erfahrungen, die du und andere hier mit ihm gemacht haben.
... sau-teurer Lorbeer! Habt ihr auch schon bemerkt, daß Lorbeer bei gleicher Pflanzengröße meistens doppelt so teuer wie alle anderen Kräuter/Gewürze ist. Wieso eigentlich?
Nuja, er wächst halt langsam. Wird zudem meistens als Hochstamm gehandelt; da dauert’s erst recht, bis er Format kriegt. Und Zeit = Kosten. Mein kleines Zwei-Euro-Teil ist strauchig, hat dem Gärtner also viel weniger Arbeit gemacht...
@Irisfool: Ein Gewächshaus muss man erstmal haben ;). Ohne hat man freilich den Vorteil, nicht schleppen zu müssen ;D.
Schöne Grüße
Querkopf
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... dürfte der Sprachgebrauch da kaum präzise, geschweige denn einheitlich sein. ..
Da hast du sicherlich Recht. Ich bin da wohl einem gewaltigen Irrtum (bzw. Wunschdenken) unterlegen. Mittlerweile habe ich verschiedenste Kennzeichnungen für Winterhärte gefunden, von einem Zahlensystem (wobei 1 für extrem frosthart und 5 für verträgt keinen Frost = tropisch ??? steht) über "Froststernchen" (ähnlich den Symbolen bei Tiefkühlkost :-X) bis zur Angabe von Klimazonen (USDA Zone).
Um nochmal auf Lorbeer zurückzukommen: meinen "überwintere" ich heuer so: die Blätter einzeln auf einen Faden aufgefädelt in der Küche. ;) ;D
Liebe Grüße, Barbara
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Hallo,
Testbericht, erste Runde: Mein jugendliches Zwei-Euro-Lorbeersträuchlein hat einen langen Draußen-Winter lebendig überstanden :).
– Wetter: Wetterstationen in der Nähe haben Temperatur-Minima um minus 10, 11 Grad Celsius gemessen (in zwei Metern Höhe; am Boden war's also kälter). Die Frostperiode war aber außergewöhnlich hartnäckig, dauerte von Mitte November bis Ende März. Mit mehr Schnee als üblich.
– Standort: oben an einem sanft abfallenden Hang, also nicht zu feucht; guter, lockerer, humos-lehmiger Boden. In Richtung Nordwesten Schutz durch eine einen Meter hohe Mauer, die den steileren Rest-Hang stützt; nach Südosten offen und sonnig.
– Winterschutz: auf dem Boden Rindenmulch plus ein paar Fichtenzweige, sonst nix.
Anfangs glaubte ich, das Experiment habe tödlich geendet: Der Lorbeer verlor im Winter das Laub und stand zu Frühjahrsbeginn völlig dürr da. Vor ca. drei Wochen zeigte sich aber ein grünes Spitzchen neben den toten Vorjahreszweigen. Das wächst erstaunlich flott, guckt jetzt 12-15 cm aus der Erde – unverkennbar Lorbeer :).
Ich bin gespannt, ob & wie es mit dem Winzling nächstes Jahr weitergeht…
Schöne Grüße
Querkopf
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Hallo, Susanne,
... Laurus nobilis. Den habe ich vor fünf Jahren ausgepflanzt und in den ersten zwei Jahren auch mit Winterschutz versehen. Seit zwei Jahren hat er enorm an Wachstum hingelegt ....
wie groß war der Strauch, als du ihn ausgepflanzt hast? Und welchen Winterschutz hat er anfangs bekommen?
Ich frage, weil ich 2005 einen Lorbeer ausgepflanzt habe; Mini-Sträuchlein, damals vielleicht 30-40 cm hoch. Er steht vor einer Mauer, zwischen anderen Gehölzen, und ist so vor kaltem Wind geschützt. Als Winter-Extra gab's regelmäßig eine ordentliche Laubschütte, sonst nix. Das Sträuchlein hat bisher überlebt (scheint auch jetzt noch lebendig, freilich wage ich noch kein Urteil...). Aber mehr auch nicht: Es ist zurückgefroren, ein- bis zweimal fast bodeneben, dann wieder ein bisschen vorwärts gewachsen, dann wieder ein bisschen retour - größer geworden ist es jedenfalls nicht ::)...
Falls es auch die aktuelle Kälte übersteht, würde ich gern versuchen, ihm in den nächsten zwei, drei Wintern durch besseren Schutz eine reelle Startchance zu verschaffen. Deshalb interessiert mich, wie du's gemacht hast.
Danke & schöne Grüße
Querkopf
edit: Jahreszahl korrigiert
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wie groß war der Strauch, als du ihn ausgepflanzt hast? Und welchen Winterschutz hat er anfangs bekommen?
Die Pflanze war etwa 20 cm hoch, ein gut durchwurzelter 8cm-Topf. Nun ist die Wurzelei bei Laurus eigentlich kein Problem, der wurzelt gerne...
Ich habe ihn an seinen Platz gepflanzt, etwas tiefer als normal, aber nur ein paar cm.
Im ersten Winter habe ich ihm, weil er noch so klein war, einen Pappkarton übergestülpt. Wir hatte nur wenige Tage Frost, da hat er sich nicht über Lichtmangel beklagen können.
Im Jahr darauf habe ich ihm nur einen Jutesack umgelegt, danach nichts mehr.
Auch wenn das auf dem Foto nicht so aussieht, steht der Lorbeer doch ziemlich geschützt, zwischen den Lauben und nach Westen durch höhere Sträucher und einige Bäume.
Angriffsfläche gibt's lediglich von Osten und Süden.
Bei einem Nachbarn steht schon länger ein größeres Exemplar auf der Nordseite hinter der Laube. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß Laurus gerne nahrhaften und leicht dauerfeuchten Lehmboden mag, Konkurrenz um Wasser und pralle Sonne findet er nicht so toll.
In meinem Schattengarten hinter dem Haus habe ich ebenfalls einen Lorbeer ausgepflanzt, dem gefällt es sogar dort noch gut.
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Hallo, Susanne,
herzlichen Dank :)!
Ich hab' nochmal meine alten Notizen rausgekramt: Mein Laurus war beim Auspflanzen knapp 30 cm hoch, also nicht viel größer als deiner. Dass der Lorbeer bei dir so schön üppig gewachsen ist, spricht dafür, dass "Deutsch-Hawaii" doch eine sehr begrenzte Klimazone ist ;D.
... Wir haben die Erfahrung gemacht, daß Laurus gerne nahrhaften und leicht dauerfeuchten Lehmboden mag, Konkurrenz um Wasser und pralle Sonne findet er nicht so toll. ...
Merci, jetzt kann ich meine Beobachtungen besser deuten: Das Sträuchlein hält sich seit zwei Jahren etwas wackerer - in dieser Zeit sind der Chimonanthus praecox links und der Rosmarin rechts so weit herangewachsen, dass der Lorbeer keine Knallsonne mehr abkriegt. Und vor zwei Jahren habe ich in dem Streifen einen Tropfschlauch verlegt, so dass das leicht erhöht gelegene Beet jetzt auch bei Sommerdürre ganz gut feucht bleibt.
Wintertemperaturen sind demnach wohl nicht alles ;)...
Schöne Grüße
Querkopf
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Ich habe eure Beiträge speziell zum Lorbeer mal aus dem Thread zur Frage nach den Winterschäden rausgeholt und hierher geschoben.
Mein erst im Herbst gepflanzter Lorbeer (Mitbringsel vom Comer See) hat an sehr geschützter Stelle bis jetzt allenfalls ein paar wenige angetrocknete Blätter. Hier waren es aber auch nur -12 °C.
Eine winterhärtere und - bei entsprechend vorsichtigem Gebrauch - küchengeeignete Alternative zum echten Lorbeer ist übrigens der Kalifornische Lorbeer (Umbellularia californica).
Ergänzung
Irisfool spricht da übrigens was Interessantes an: sau-teurer Lorbeer! Habt ihr auch schon bemerkt, daß Lorbeer bei gleicher Pflanzengröße meistens doppelt so teuer wie alle anderen Kräuter/Gewürze ist. Wieso eigentlich? Vielleicht liegt es ja daran, daß man ihn nur mit dem richtigen (!) Heiligenbildchen gut im Topf überwintern kann. ;)
Das Mitbringsel vom Comer hat so 6-8 Triebe von etwa einem Meter Höhe und war gut durchwurzelt. Kostenpunkt: 10 Euro! :D
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Hallo, Bristlecone,
danke fürs Verschieben!
Da sieht man mal, wie Erinnerung trügen kann: In diesem Faden, der in der Versenkung verschwunden war, konnte ich nachlesen, dass ich mein Sträuchlein nicht schon 2002 ausgepflanzt habe, sondern erst 2005 ::). Tja, war zweimal die gleiche Gartenmesse... ;D
Ich habe in #14 die Jahreszahl korrigiert.
Schöne Grüße
Querkopf
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Ich war am Wochenende im Garten und habe mir meinen Küchenlorbeer noch mal genau angesehen. Ein Verfärbung der Blätter ist offensichtlicher Frosteinfluß, aber es gibt kaum Stellen, die verbrannt wirken.
Auch im Stammbereich habe ich bislang keine Schäden wie zum Beispiel Rindenrisse gefunden.
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Mein Lorbeer hat nun schon zum zweiten Mal mindestens etwa -10 Grad ohne jeden Schaden ertragen. Im Winter 05/06 und in diesem wurde das Minimum jeweils mit -14 Grad angegeben. Das standörtliche Kleinklima (Innenstadtlage) ist deutlich günstiger, so dass ich von etwa 2 bis 4 Grad höheren Temperaturen ausgehe (Hab ich mal ausgetestet).
Aber: im Winter keine direkte Sonneneinstrahlung, da schattiger Hinterhof. Vielleicht ist das das Entscheidende
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An einem Café hier im Dorf steht seit einigen Jahren ein Lorbeer ausgepflanzt. Nachdem ich diesen ein paar Jahre beobachtet hatte, habe habe ich meinen im letzten Frühjahr auch ausgepflanzt. Sehr geschützt und wenig besonnt. Er sieht gut aus nach dem Frost, während der Caféhauslorbeer ziemlich hinüber ist.
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wir haben uns, nachdem der andere Lorbeerbusch den letzten Winter nicht überstanden zu haben schien -
Lorbeer
- einen neuen zugelegt
Lorbeer o9
und nun gelesen, daß "Pflanze nicht zum Verzehr geeignet" sein soll: wie ist das beim Gewürzlorbeer möglich?
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hier noch der Anhänger
Gewürzlorbeer?
Gewürzlorbeer?2
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Vielleicht hat da jemand vor dem Topfen/Verkauf schnell noch einmal die chemische Keule geschwungen.
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außerdem sind "pflanze verzehren" und "blatt bei der zubereitung mitkochen" zwei verschiedene dinge. ;)
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offenbar macht wie immer die dosis das gift: in größeren mengen verursacht der echte lorbeer offenbar orakelgeeignete bewusstseinsstörungen...
edit: wortstellung korrigiert
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Na, danke und prima - da kann der nächste Kesselgulasch geplant werden ::)
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Im Frühjahr erstehe ich regelmäßig einen Topf mit Lorbeerpflänzchen.
Das dumme ist, ich bekomme sie kaum über den Sommer und dann ist Schluß. Wie pflege ich Lorbeer richtig. Was für einen Boden benötigt die Pflanze. Wie bekomme ich sie über den Winter? Der Boden in den Töpfen ist mehr Kies und Kalkgrus
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Im Frühling kannst du sie direkt in einen grossen Topf pflanzen, nimm Substrat, das mit Landerde und etwas Kies oder sowas gemischt ist. Dachgartensubstrat ist auch ok, weil es die Struktur behält. Im Spätherbst nimmst du den Topf rein und überwinterst ihn kühl und hell.
Im März kannst du ihn umtopfen (ev. nur alle paar Jahre) und die langen Triebe zurückschneiden.
Lorbeer ist eigentlich ein grosser Strauch, kleine Töpfe sind keine artgerechte Haltung. ;)
Wenn du in einer sehr milden Gegend wohnst, kannst du ihn auch auspflanzen und den Ballen die ersten Jahre schützen. Ich glaube, er wächst in fast jedem Boden.
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Meiner ist ausgepflanzt (Niederrhein, Klimazone 8a) und hat den letzten Winter überstanden. Er war zwar total runtergefroren, ist dann aber bis zum Sommer kräftig wieder auf gut 1,20 m Höhe ausgetrieben.
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glaubst du, er übersteht auch zwei harte Winter hintereinander?
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Ich glaube schon...
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meine Mutter hat ein Riesenteil, das nicht mehr in den Keller passt, deshalb hat sie ihn im Sommer grausam verstümmelt :-\
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den meinigen hats schon im letzten Winter erwischt. Er stand schon 10 Jahre draußenohne Probleme. Er hat auch leider nicht wie Susannes wieder von unten eusgeschlagen. Mein Neuer bleibt jetzt im Topf!
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ein zwar erfrorener, aber wieder austreibender Lorbeer macht keine Freude. Er überwächst das nicht so gut, wie sagen wir mal Viburnum tinus.
Hier ging es schon mal um Laurus - Echten Lorbeer
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Mein wieder ausgetriebener Lorbeer macht mir durchaus Freude. Ich hätte nicht damit gerechnet, daß er gleich wieder diese Höhe erreicht, mit mehreren kräftigen Trieben, und ich traue ihm durchaus zu, daß er das nochmal schafft.
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Hallo !
Mein Lorbeer durfte so lange draußen auf der Terasse stehen, jetzt wenns so kalt ist stelle ich ihn rein in die Werkstatt, wenns wieder milder wird darf er wieder raus. Er hält also locker so 2-3 Grad Dauerfrost aus.So praktiziere ich es schon jahrelang, es klappt wunderbar. Wenn er drinnen steht,ist es kühl und nicht mal so hell. Ich habe ihn mir selber gezogen, schneide ihn immer gut zurück, bzw. ernte immer viel und verschenke die Lorbeerblätter.
lg. elis
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Vielen Dank. Dann probiere ich´s mal aufs neue im Frühjahr
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hallo,
mein Küchen- oder Gewürzlorbeer hat unten an den Trieben kaum mehr Blätter und wenn, dann gelbliche mit braunen Flecken. Oben, an den Triebspitzen spriesst er jung und kräftig aus.
Kann ich ihn dennoch zurückschneiden? Die kahlen Stengel mit Büschel oben sind mittlerweile schon 150cm hoch.
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wir haben uns, nachdem der andere Lorbeerbusch den letzten Winter nicht überstanden zu haben schien -
Lorbeer
- einen neuen zugelegt
Lorbeer o9
und nun gelesen, daß "Pflanze nicht zum Verzehr geeignet" sein soll: wie ist das beim Gewürzlorbeer möglich?
Hallo Uwe,
ich weiß von einer Freundin (Portugiesin), dass Lorbeer nicht frisch verwendet werden darf, sondern erst einige Tage trocknen soll. Das hatte ich auch schon vorher irgendwo gehört (fundiertes Halbwissen), Grund sei, dass sich erst noch ungenießbare Stoffe abbauen müssten, leider finde ich die Quelle nicht mehr.
Meine beiden Kräuterbücher sprechen wiedersprüchlich, das eine spricht von frischem Lorbeer, das andere empfiehlt ihn einige Stunden trocknen zu lassen. ???
In einem Netz-Kräuterbuch habe ich folgendes gefunden:
"...Frische Blätter enthalten sehr viel Bitterstoffe, deshalb sollten die Blätter einige Tage, und zwar nicht an der Sonne, sondern an einem schattigen Platz, getrocknet werden; nach 2 Jahren verlieren getrocknete Lorbeerblätter ihre Würzkraft.
Beim Trocknen breitet man ein Tuch über die Blätter und legt ein Brett oder ein Buch darauf, damit die Blätter sich nicht biegen, sondern flach bleiben..." - Genau so werde ich auch verfahren, wenn mein ca. 10 Jahre alter, dahinkümmernder Lorbeerbusch endlich mal beerntet werden darf. Allerdings hat der auch schon Frost bekommen, alle Blätter verloren, ich war nicht schnell genug mit wegschmeißen, er trieb zwar wieder aus, aber seither kümmert er.
Im Lorbeer ist ein hoher Anteil Cineol enthalten, welches in der Medizin bei Atemwegserkrankungen Anwendung findet, kann aber bei übermäßigem Verzehr zu Durchfall und Übelkeit führen. :-X
Soviel zu der Aussage, dass die Pflanze nicht verzehrt werden darf. Aber wer verzehrt auch schon Lorbeer. Ich fische ihn immer aus Suppe, Gulasch etc. raus, und schlotze ihn maximal ab.
Gruß vom
Frl. Zizibeh
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hallo,
mein Küchen- oder Gewürzlorbeer hat unten an den Trieben kaum mehr Blätter und wenn, dann gelbliche mit braunen Flecken. Oben, an den Triebspitzen spriesst er jung und kräftig aus.
Kann ich ihn dennoch zurückschneiden? Die kahlen Stengel mit Büschel oben sind mittlerweile schon 150cm hoch.
Genau so sieht meiner auch aus. Ich überlege schon, ob ich ihn nicht einfach abschneide und die Triebe versuche neu zu bewurzeln.
Was ich noch hinzufügen wollte: Mein Kräuterbuch berichtet, dass in Irland Lorbeer ohne Winterschutz überlebt, ebenso einige Exemplare auf Helgoland. Offensichtlich gibt es schon mehr oder weniger Kälteresistente Sorten. Auch steht dort, dass am Niederrhein und am Bodensee der Laurus nobilis gute Chancen hat im Freiland mit Winterschutz zu überleben.
Ich werde jedenfalls morgen meinen Busch auspflanzen, oben kappen, versuchen die Triebspitzen zu bewurzeln. Schlägt's fehl, kann ich nicht viel verlieren, der Busch ist schon seit Jahren keine Augenweide mehr. Im Winter werde ich ihn aber, wie den Rosmarin, ausgraben und frostfrei überwintern.
Gruß
Frl. Zizibeh
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Bitte mit Humor nehmen:
Könnte man den Geldwert der in den letzten 25 Jahren in Mitteleuropa leichtsinnigerweise dem Erfriertod freigegebenen Echten Lorbeer
den Hungernden der Welt zur Verfügung stellen...................
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Echter Lorbeer hält es in mildesten Lagen Deutschlands meist einige Jahre im Freiland aus, meist mehr schlecht als recht.
Das nahezu völlige Fehlen größerer Pflanzen zeigt, dass er auf Dauer unseren Wintern praktisch nirgends nicht gewachsen ist.
Ich kenne ein paar Exemplare in Freiburg, die in sehr geschützter Lage einigermaßen durchhalten, der letzte Winter hat aber auch da erhebliche Spuren hinterlassen.
In der Nähe im Kurpark Badenweiler stehen einige an einem Teich, der niemals zufriert, da er mit Thermalwasser gespeist wird. Dort hält sich der Lorbeer recht wacker. Das dürfte aber eine der mildesten Ecken in ganz Deutschland sein.
Selbst in England leidet Lorbeer in strengen Wintern und friert dann stark zurück.
Wer in einer milden Gegend wohnt und unbedingt einen Lorbeer im Garten möchte, sollte den Kalifornischen nehmen (Umbellularia californica). Der ist deutlich härter, friert in strengen Winter aber ebenfalls zurück.
Zur Angabe "nicht zum Verzehr geeignet" bei Lorbeerpflanzen, die zum Kauf angeboten werden: Ich denke, das ist einfach eine Standardformulierung auf den Etiketten, die den Verkäufer vor möglichem Ärger schützen soll, falls jemand auf blöde Ideen kommt.
Frischer Lorbeer enthält Bitterstoffe, die durch geignete Trocknungsmethoden entfernt werden (abgebaut, verflüchtigt). Verwendet man ihn frisch, muss man vorsichtiger dosieren. Giftig ist er aber in den für Würzzwecke verwendeten Mengen nicht.
Das gilt erst recht für Kalifornischen Lorbeer!
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Hier hat der Küchenlorbeer dicke Knospen und ist auch bei minus 12 °C letzten Winter nicht erfroren. :-*
(http://up.picr.de/28895386dm.jpg)
LG
Leo
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Ich denke die Formulierung, nicht zum Verzehr geignet,
auch bei Olivenbäumen und Zitrusgewächsen vorhanden, liegt daran, daß die gespritzt sind.
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Meine "Stiefmutter" hat einen bestimmt 1,80m hohen im Pott.
Vor dem strengsten Winter kommt er in einen unbeheizten "Windfang " vorm Hauseingang.
Die letzten 16 Jahre hat ers überlebt und wird immer mehr wie reichlich beerntet.
ich habe mir letztes jahr in Aywiers einen geleistet.
Er hat im unbeheizten Gewächshaus überwintert.
Die äusseren Blätter haben Schäden ansonsten ist er wohlauf.
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Lorbeer, bestimmt 3m hoch.
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Mein Lorbeer tut gerade etwas, was er noch nie getan hat: Er blüht :D!
(https://forum.garten-pur.de/galerie/albums/userpics/10225/2023-04-27_Garten_Lorbeerbl_ten-3457-klein.jpg)
2011/12 hatte ich zwei 30-Zentimeter-Stecken ausgepflanzt. Am geschützesten Fleck, den mein Garten zu bieten hat, kleiner Innenhof, mit einer Wand im Kreuz.
Erwartet hatte ich ein bisschen Wachsen, regelmäßiges Zurückfrieren, kurzum: mit Glück ein Sträuchlein von allenfalls einem Meter Höhe.
Es kam anders: Mittlerweile ragt ein Bäumchen von gut 4 m Höhe deutlich über die besagte Wand hinaus. Es wird kräftig beerntet - das fällt nicht weiter auf :).
In den oberen Partien, die keinen Wandschutz mehr haben, leidet im Winter das Laub (das Foto zeigt es), aber bisher hat sich das jeden Sommer ausgewachsen.
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Das ist ja mal toll. Ich kenne ihn ja.
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Einen ausgepflanzten Lorbeer hatten wir auch mal. Der starb aber nach Frostschäden in drei aufeinanderfolgenden kalten Wintern mit mindestens -17 Grad ab 2008 doch ab. Den hatten wir aus einem linksrheinischen Atriumgarten einer Neugärtnerin ausgebuddelt. Er war anfangs fast 3 Meter hoch und wurde nach jedem Kältewinter kleiner. Das dürfte, was das Überleben anbelangt, aber fast funktioniert haben. Eine Mauer hilft da schon viel.
Ich drücke allen Ausgepflanzten alle Daumen!
:)
Michael
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Mein Hochstamm steht seit Jahren ungeschützt im Topf und bekommt keinerlei Aufmerksamkeit. Nur starken Formschnitt.
Die kanarische Art ist im 4. Jahr bei zweistelligem Frost, ebenfalls im kleinen Topf, erfroren. Hier war aber die Nässe das Problem weil die Art am liebsten dauerfeucht steht.
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Ich habe seit etwa 30 Jahren einen kanarischen Lorbeer von Hierro im Topf. Er überwintert frostfrei im Hausflur, steht da eher trocken und verliert etwas Laub.
Einmal stand er im Dezember noch draußen, als es auf -5 Grad runterging. Hat ihn das Laub und die Triebspitzen gekostet, aber er ist wieder ausgetrieben.
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Der "gewöhnliche" Lorbeer steht seit Jahren draußen, wird öfter geschnitten und bleibt dadurch kleiner. Bei Kahlfrost unter -10 Grad friert er ein bisschen zurück.
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Meiner stand vorletzten Winter und ich meine den davor auch komplett draußen und diesen Winter bis auf drei Tage als ich dachte jetzt wintert es doch richtig ein. Danach flog das Monster sofort wieder raus.
Er blüht schon einige Jahre und muss jedes Jahr massiv geschnitten werden, sonst wäre der Kübel ständig trocken und würde bei jedem Lüftchen umfallen.
Einen kleinen hab ich vor 2 Wochen ausgepflanzt, nachdem ein Caesalpinia nun seit 4 oder 5 Jahren ohne besondere Schutzmassnahmen, aber geschützt an der Hauswand unterm Dachüberstand ohne grössere Schäden überlebt.
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Mein Kübel-Lorbeer blüht dieses Jahr auch.
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Er blüht eigentlich jedes Jahr.
Heuer nicht üppig, die ersten Knospen gehen auf
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Der Rosmarin dafür umso mehr, der Laurus steht ganz rechts, dazwischen die Feige
(https://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=8914.0;attach=904280;image)
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Der ist schon schön groß, oder? Wie lange steht er dort schon?
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Der Laurus steht seit etwa 2006 an diesem Standort.
Das war mal so ein Töpfchen mit 10 Sämlingen dicht an dicht.
Da hab ich jedes einzelne im Tomatenhaus in einer Reihe ausgepflanzt. 2 blieben nach 3 Wintern übrig.
Eines blieb im Tomatenhaus, bis es zu groß wurde. Und eins wurde dort an die Südwestseite des Hauses gesetzt. Seitdem ist es da.
Es gab 2 Winter, in denen er das Laub und die oberen Triebe verlor. Ich muss ihn aber eher eingrenzen, da er direkt an der Einfahrt steht.
und falls du den Rosmarin meinst, der ist nicht ganz so alt. Aber sicher auch schon 10 Jahre. Eigentlich sind es 2 verschiedene Rosmarine, direkt ineinandergepflanzt.