Als wir vor knapp 25 Jahren begannen, unsere ersten Bäume und Sträucher zu pflanzen, lernten wir sehr rasch, dass ohne Maschendraht alle Mühe umsonst sein würde. Also habe ich um die Wurzelballen der Sträucher einen Drahtsack geformt, um die Bäume eine größere Umzäunung. Nachdem ich das Wühlmausproblem nach einigen Jahren in den Griff bekam, habe ich auf Schutzdrahtkonstruktionen verzichtet und seit etwa 15 Jahren nicht mehr verwendet.
Bei den mit Maschendraht geschützten Gehölzen hatte ich nie einen Ausfall, weder durch die Maus, noch durch den Draht. Das System scheint also zu funktionieren. Nachdem ich aber in der Zwischenzeit etliche Pflanzen der ersten Generation wieder gerodet/ausgegraben habe, muß ich -nach in Ausgenscheinnahme der Wurzelstöcke- gestehen, dass mir mein seinerzeitiger Murks im Nachhinein gar nicht gefällt. Der verzinkte Draht war rostfrei und unbeschädigt, aber weitgehend in den Wurzeln eingewachsen. Die ursprünglichen Korbgrößen waren einfach viel zu klein.
Mein Rat für die Neuanpflanzung eines Obstbaumes im Schutz eines Maschendrahtes wäre folgender:
3,5 m Maschdraht ablängen, als Rolle aufstellen und die Drahtenden ineinander verhaken. Das geht leicht, ohne Werkzeug und weiteres Material. Das Pflanzloch so tief ausheben, dass die Rolle darin versenkt werden kann. Dann vorsichtig, innerhalb und ausserhalb der Rolle gleichmäßig, auffüllen bis zur Pflanztiefe. Nach dem Pflanzen des Baumes weiter so auffüllen, dass die Form der Rolle erhalten bleibt, und die Naht nicht aufreisst. Die Umzäunung ist nun zwar unten offen, die Unterkante liegt aber viel tiefer, als Wühlmäuse gehen. Wenn nicht gemäht, aber gemulcht wird, kann die Gitterolle auch über das Erdreich herausschauen und zusammen mit anderem Material als Eingrenzung der Baumscheibe bleiben und erst nach einigen Jahren abgeschnitten werden.
Wer dem offenen Boden nicht traut, oder nicht tief graben will, kann auf der Sohle ein flaches, entsprechend großes Stück Gitter auslegen und die vorher auf niedrigere Höhe geschnittene Rolle, mit der Schnittkante nach unten auf die Bodenplatte aufsetzen und -wie gehabt- einfach verdrahten. Weniger Aufwand ist das allerdings auch nicht.