Hallo zusammen,
vielen Dank für die Tipps.
Zur Unterlage: Ich bin froh, überhaupt in einer nahegelegenen Baumschule einen Baum auf mittelstark wachsender Unterlage erhalten zu haben. Die meisten wollen einem M9 andrehen, das sei auch für den Privatgarten das pflegeleichteste. Und M9 wächst angeblich auch in schlechtem Boden und in der Konkurrenz zu Waldbäumen hervorragend. Naja...
Ich will mich tatsächlich auf eine erste Etage beschränken, noch mehr scheint mir vom Schnitt her eher schwierig zu werden.
Das Beschaffen der Reiser sollte kein Problem sein. Sowohl die Verwandtschaft als auch umliegende Obstbauern haben noch einige Bäume alter, nicht allzu seltener Sorten (Berlepsch, Boskop, ..) Sollten sich dabei dennoch Probleme ergeben, wende ich mich gerne an Euch.
Meine Frage, die ich noch nicht abschliessend geklärt habe, ist folgende:
Der Baum hat 4 Leitäste. Wenn ich auf alle 4 direkt am Stamm ne Veredelung mache und das alles anwächst, dann ists gut.
Freilandveredlungen klappen aber bei mir nicht zu 100%. Wenn ich die Vereldung also nahe am Stamm mache, sodass keine Knospe des ursprünglichen Triebes mehr vorhanden ist, und die Veredlung stirbt ab, dann ist der ganze Leitast futsch und der Baum vermurkst (insbesondere, wenn das bei 2 oder mehr Leitästen passieren sollte).
Wenn ich dagegen 2-3 Knospen des alten Triebs stehenlasse, die Veredlung also etwas vom Stamm entfernt durchführe, dann könnte ich bei den Leitästen, bei denen die Veredlung nicht anwächst, den Austrieb der drei vorderen Knospen als Leitast weiterziehen und dasselbe im nächsten Jahr eventuell wiederholen.
Wächst die Veredlung an, kann ich die Austrieb aus den vorderen Knospen ausschneiden, falls sie das veredelte Reis einzuholen drohen.
Die Chance, einen schönen Baum zu erhalten ist also bei der Variante, wenn man etwas Platz und einige Knospen zum Stamm lässt, etwas höher.
Die Frage ist nur, wieviel schwächer solche Äste sind, wenn es dann mal in die Erntephase kommt. Ein schöner Baum nützt ja auch nichts, wenn er dann beim ersten Apfel die Leitäste abwirft.
Um die Frage kurz zu machen: kann ein Leitast sagen wir mal 10 bis 15 cm vom Stamm entfernt umveredelt werden oder macht das auf lange Sicht Probleme? (Zur Erinnerung, meine Leitäste sind momentan noch dünn, ca Bleistiftstark)
Grüsse, M