Meine Mutter hat´s zur Mardervertreibung ausprobiert, aber den hat´s nicht gestört
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Auch Terror-Wecker-Dauerklingeln und andere Störgeräusche haben hn nicht aus der Wand gescheucht.
Zum Glück haben Marder meist mehrere Wohnplätze (vielleicht weil sie irgendwann ihren eigenen Gestank nicht mehr ertragen
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) die sie in Abständen wechseln.
Wo Marder wohnen riecht es intensivst nach einer Mischung aus Verwesung (Beutereste) und Sekret von unkastriertem Kater plus verstopfter Hundeanaldrüse.
Vorteile gibt es aber auch: Wo Marder wohnen gehen sie fast nie an Autos (sind also nicht undiplomatisch).
Auch den Marder-Vermietern gehörende Hühner- und Kaninchenställe werden meist in Ruhe gelassen.
Und wo Marder sind sind keine Ratten und Mäuse (höchstens deren Überreste).
"Unseren" Marder (er wohnte in der Schräge über dem Arbeitsplatz des Liebsten) hat der alte Kater irgendwann auf dem Dachboden gestellt und nachdem ich auch noch dazu kam ist er nicht mehr aufgetaucht, uff!
Auf großen Dachböden mit Stroh etc sind Marder sehr nützlich denn sie fangen Nager weg und/oder halten sie fern. Dichter an Wohnräumen kann der Geruch aber sehr unangenehm sein.
Der Versuch, unseren Marder lebend (mit einer ausgeliehenen Kastenfalle vom Tierschutz) zu fangen und dann auf der Koppel freizulassen ist mehrfach daran gescheitert daß er die Köder aus der Falle nahm ohne sie zum Zuklappen zu bringen. Dumm sind Marder nicht.
Wanderratten sind häuslicher und benutzen die Überwinterungsquartiere der Sippe jahrzehnte- bis jahrhundertelang.
Bei unserem Umbau im Spätherbst/Winter liefen sie ganz aufgeregt oben auf den Balken herum (wo die Katzen nicht hinkamen) und suchten ihre angestammten Glaswollequartiere (vergeblich).
Wegbekommen haben wir sie durch die Ansiedlung wilder Katzen vom Tierschutz auf dem Dachboden.
Das hatte uns auch der hinzugezogene Profi-Schädlingsbekämpfer geraten der der Wirksamkeit jeglicher Gifte damals schon eher kritisch gegenüberstand.
Nachdem ich die Dokumentation über Wühlmäuse bei ARTE gesehen habe würde ich von Gift noch intensiver abraten:
Das französische Landwirtschaftsministerium hat wegen der immensen Schäden durch Wühlmäuse eine millionenteure, langjährige Untersuchung finanziert.
Deren Ergebnis war u.a. daß sich die Population von Wühlmäusen mittel- und langfristig durch Gifteinsatz erhöht.
Grund: Durch das Fressen vergiftetet Nager sterben sehr viele natürliche Feinde. Diese haben eine geringere Reproduktionsrate und werden darum proprtional zu den Wühlmäusen immer weniger.
Bei Ratten ist das nicht anders. Hierzulande sterben z.B. grade die Schleiereulen durch Rattengift aus.
Die bewohnen nämlich eigentlich Dachböden und Scheunen und leben von Mäusen und Ratten.
Seit Jahrzehnten erlebe ich daß immer mehr Geld für immer raffiniertere Rattengifte ausgegeben wird. Aber weder in meiner alten Heimat, dem Rheinland, noch hier in Norddeutschland scheint sich die Rattenpopulation dadurch verringert zu haben. Eher scheint das Gegenteil der Fall zu sein.
Stattdessen sterben immer mehr Beutegreifer und natürliche Rattenfeinde eines qualvollen Todes...
Die neueste Generation läßt z.B. auch Katzen und Hunden keine Chance mehr die eine vergiftete Maus oder Ratte gefressen haben.
Der Wirkstoff kann nicht mehr mit Konacion-Spritzen aufgefangen werden. Die vergifteten Tiere müßten wochenlang am Infusionstropf hängen um evtl. gerettet werden zu können.
Das ist Tierquälerei und so teuer daß es sich kaum jemand leisten kann.
Also bitte Finger weg von Rattengift und stattdessen lieber den natürlichen Feinden eine Chance geben.
Die Menschheit hat es noch nie geschafft etwas komplett auszurotten was sie ausrotten wollte. Stattdessen wurden und werden immer noch eigentlich nützliche Tierarten als "Kollaterialschaden" augerottet, wie zur Zeit grade die Schleiereulen und die wirklich eifrig rattenjagenden Bauernhofkatzen.