Hallo Katrin,
im Herbst (meist ab Anfang Oktober) gibt es einige Obstausstellungen, zu denen man oft auch eigene Früchte zum Bestimmen mitbringen kann. 3 bis 4 pro Sorte sollte man sich dazu einpacken und beschriften.
Das ist meiner Meinung nach der einfachste Weg zu erfahren, welche Sorten man hat. Bei uns in Bayern gibt es die Kreisfachberater für Gartenbau an den Landratsämtern, die einem auch weiterhelfen können (und wenn's nur Termine von solchen Obst-Ausstellungen sind).
Zur Sortenauswahl bei Neupflanzung habe ich in einem alten Obstbuch eine schöne Empfehlung gefunden:
(Schmidberger, Beiträge zur Obstbaumzucht, drittes Heft, Linz 1833, S. 13)
Wähle lauter solche Sorten, die in jedem Jahr zeitig werden. Was nützt es
dem Obstfreund, wenn er die besten Sorten in seinem Garten hat, diese ihm
aber selten oder gar nie zeitig werden, folglich sie nie in ihrer Güte
genießen kann? Es gibt Sorten, die selbst im gemäßigten Klima nur dann
zeitig werde, wenn der Sommer heiß und trocken war. Dieß sind größtentheils
solche Sorten, die in mehr südlichen, warmen Gegenden erzogen und gepflegt,
und späterhin nach Deutschland verpflanzt und verbreitet worden sind, ohne
daß man sich um die Zeit ihrer Reife bekümmert hat. Dahin gehören die
Winter=Butterbirn, (Bezi de Chaumontelle) die Winter=Gutchristenbirn,
(Bonchretiene d'hiver), die Virguleus, die Bergamotte Souleurs, die
Bergamotte de Bugi, die Sarasin, die Osterbergamotte, die deutsche
Muskateller u. a. , die ich alle aus der Baumschule verwiesen habe.
Auch wenn es viele Sorten, die Schmidberger erwähnt nicht mehr gibt, der Kern seiner Aussage ist heute so gültig wie vor 170 Jahren.