Dazu dürfte es haufenweise Literatur geben, Stichwort z. B. "Pflanzensoziologie".
Die sexuelle Vermehrung über die Bildung von Samen ist für die allermeisten Blütenpflanzen der wichtigste Weg, langfristig Überleben und Verbreitung zu sichern, da nur auf diesem Wege eine Anpassung an veränderte Umweltbedingungen erfolgt.
Ein paar Beispiele für Überlebensstragien unter unterschiedlichen Bedingungen:
Kurzfristig ist die Bildung von reichlich Samen hilfreich, um neu entstandene oder frei gewordene Flächen rasch besiedeln zu können. Meist sind die Samen recht leicht und verbreiten sich durch den Wind. Beispiele: Birken, Buddleja, Löwenzahn etc.
Außerdem kann eine solche Strategie günstig sein in Gebieten mit ausgiebiger Trockenzeit, die solche Pflanzen dann als Samen überstehen, während der Rest der Pflanze abstirbt. Das gilt für viele Einjährige aus dem Mittelmeerraum und ähnlichen Klimaten.
Schlecht ist eine solche Strategie, die ungünstige Zeit als Samen zu überdauern, hingegen in Gebieten, in denen die sommerliche Vegetationsperiode sehr kurz und der Winter recht lang ist, also in hohen Breiten. Dort reicht die Zeit nicht aus, um zu keimen, zu wachsen und keimfähige Samen zu bilden. Hier findet man dementsprechend hauptsächlich mehrjährige Pflanzen, oft mit Überwinterungsorganen am oder im Boden.
Gehölze an Lichtungen oder Waldrändern haben oft die Fähigkeit, sich durch Wurzelsprosse auszubreiten. So schaffen sie es, sich von ihrem ursprünglichen Standort aus immer dorthin zu entwickeln, wo genug Licht für sie ist, und "gehen" dem Schatten der Waldbäume lange Zeit aus dem Weg. Beispiele wären etwa Schlehe und viele Hartriegel, aber auch manche Pionierbäume wie die Robinie.
Wurzelausläufer sind auch eine gute Strategie, um in Gebieten mit Bodenbewegung zu überleben, also in Dünen oder an Hängen, die immer wieder mal nachrutschen. Hier hilft es auch, wenn überhängende Sprosse, die Bodenkontakt bekommen, oder solche, die verschüttet wurden, in der Lage sind, sprossbürtige Wurzeln zu bilden.
In manchen Gegenden spielt auch Feuer als natürlicher Faktor eine große Rolle. Auch da können Wurzelausläufer das Überleben sichern, wenn der oberirdische Teil verkohlt ist. Andere Pflanzen bilden feuerbeständige Früchte oder Zapfen, die sich erst nach einem Brand öffnen, sodass die Samen dann auf dem freien, gut gedüngten Boden gute Startchancen haben. Beispiele wären manche Kiefern.