Ich habe auch so einen mittelalterlichen Brunnen von ca. 12 m Tiefe.
In ihm ist eine leistungsstarke gusseiserne Tauchpumpe installiert, welche das Wasser ca. 22 m hoch auf die höchste Stelle meines Grundstücks pumpen muss. Bei mir handelt es sich um ein Hanggrundstück mit ca. 16 m Höhenunterschied. Die Pumpe hat eine Leistungsaufnahme von 2400 Kw. Ist also sehr leistungsstark und nicht zum unmittelbaren Gießen geeignet, sondern ich fülle damit meinen kleinen Hochbehälter von 1000 l. Aus diesem Hochbehälter wird dann das Wasser mittels einer separat arbeitenden Pumpe, einem Hauswasserwerk, im Garten zu verschiedenen Zapfstellen verteilt.
Zum beregnen des Rasens mit zwei Rasensprenger benutze ich allerdings sofort das Wasser wie es mit der Tauchpumpe aus dem Brunnen gefördert wird. Also ich umgehe den Hochbehälter und dessen Verteilerpumpe.
Nun zur Problematik: Die Tauchpumpe im Brunnen ist so stark, dass der Brunnen bei angeschlossenen Rasensprengern innerhalb von 1,5 Stunden leergepumpt ist. Es dauert dann ca. 20 Minuten bis sich genügend Wasser im Brunnen angesammelt hat und die Pumpe wieder einschaltet (mittels Schwimmerschalter).
In früheren Zeiten als man noch mit Handpumpen arbeitete, hatte man sicherlich diese Problematik nicht, aber andere Schwierigkeiten zu bewältigen.
Ich empfehle vor Anschaffung der Pumpe zu überprüfen wie viel Wasser denn überhaupt aus dem Brunnen gefördert werden kann.
Eine derartige leistungsstarke Pumpe wird man nicht im Baumarkt kaufen können. Ich habe mich seinerzeit von einem Pumpenhersteller beraten lassen und war im ersten Moment überrascht, wie viel so eine Pumpe kostet.
Den Brunnenkopf wird euch ein ortsansässiger Maurermeister aufmauern können. Auch solltet ihr an eine gute Abdeckung denken.
Eine weitere Problematik stellt die Verrohrung des Brunnens dar. In keinem Fall darf unten im Brunnen ein Rückschlagventil eingebaut sein. Andernfalls wäre das hochholen der Pumpe aus dem Brunnen zu schwer. Der im ersten Ansatz verwendete Spiralschlach von 1 Zoll brach mehrmals unten an der Pumpe. Zur Zeit verwende ich einen Triflex-Schlauch von 1 Zoll, werde aber auf ein Kunststoffrohr bei der nächsten Wartung umstellen. Zum Rausziehen der Pumpe benutze ich eine verzinkte Stahlkette. Ein Edelstahlseil hat sich nicht bewährt. Man konnte die schwere Pumpe daran kaum halten.
Auch muss man Wartungsarbeiten an der Pumpe mit einplanen denn in zwei drei Jahren ist die Pumpe durch das durchfließende Wasser versintert, dass es zu einem spürbaren Leistungsabfall kommt.