Da bin ich...
Allerdings muss ich euch relativ enttäuschen, gegen Monilia-Fruchtfäule ist kein offizielles Kraut gewachsen.
Zwar kann man im Kleingarten mit Teldor bzw. Monizin (Fenhexamid) gegen Monila-Fruchtfäule spritzen, aber nur in Steinobst (Kirschen und Zwetschen) und dazu gehören Birnen definitiv nicht.
Es gibt aber eine Hintertür:
Fungizide, die gegen Monilia-Triebsterben an Steinobst zugelassen sind und gegen Schorf eingesetzt werden können (etwa Myclobutanil und evtl. auch Difenoconazol) wirken auch gegen Monilia-Fruchtfäule. So kann man mit späten Schorfspritzungen (
Wartezeit beachten!!!) Monilia-Fruchtfäule zumindest eindämmen.
Früher durfte man mit Euparen im Kleingarten gegen Lagerfäulen spritzen, das erfasste auch Monilia, die Anwendung von Euparen ist aber inzwischen verboten (falls noch jemand Reste haben sollte)!
Alle anderen Mittel gegen Lagerfäulen (Captan, Trifloxystrobin und Thiophanat-methyl) sind den Profis vorbehalten und haben im Kleingarten nichts zu suchen!
Alle anderen Maßnahmen (entfernen und vernichten von Fruchtmumien und befallenen Früchten, Auslichten der Krone etc.) habt ihr selbst schon genannt. Diese sollten unter allen Umständen vorrangig durchgeführt werden und erst als letztes Mittel die Chemie herhalten!
Übrigens:
Ja, gegen Birnengitterrost muss man mehrmals spritzen. Wer regelmäßig gegen Schorf vorgeht killt den Birnengitterrost quasi nebenbei. Ansonsten empfiehlt sich eine Spritzung bei Sichtbarwerden der ersten kleinen orangen Fleckchen die dann ein- bis zweimal im Abstand von etwa 7 Tagen wiederholt wird. Geeignete Wirkstoffe sind auch hier Myclobutanil und Difenoconazol, diese können die Infektion zu diesem frühen Stadium noch stoppen. Eine vorbeugende Behandlung erscheint nicht sinnvoll, da man dann regelmäßig (und dem entsprechend deutlich mehr) spritzen müsste.
Liebe Grüße,
Daniel