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News: Streuobstwiesen sind ein wunderbares Biotop für menschenmassenscheue Gärtner. (Staudo)
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16. Juni 2024, 06:41:25
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News: Streuobstwiesen sind ein wunderbares Biotop für menschenmassenscheue Gärtner. (Staudo)

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Autor Thema: Schwarze Blumentöpfe - Schutz der Wurzeln vor Überhitzung durch die Sonne  (Gelesen 21455 mal)

Bergfeige

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Hallo,
Schwarz ist im Sommer die völlig falsche Farbe für Blumentöpfe.
In den schwarzen Blumenpötten aller Größen staut sich die Hitze, sobald die Sonne drauf scheint. Das muss für die Wurzeln, die entlang der Wandung wachsen, Horror sein.
Nach der gestrigen ca. 12°C kalten Nacht scheint bei mir die Sonne seit 8 Uhr auf etliche Blumentöpfe. Ich habe gegen 11:30 Uhr in einem 20 cm Topf an der Sonnenseite 41°C gemessen. Bei einem höheren 30 cm Topf waren es 34°C. Ich finde diese Temperaturen für 11:30 Uhr schon unerträglich hoch. In zwei Stunden müssten die Wurzeln kurz vorm Kochen sein.
Wie kann man den Topfpflanzen ein angemessenes Wurzelklima schaffen?
Ich dachte schon an Weißen der Töpfe, oder wenn sie in einer Reihe stehen eine Holzplanke vorsetzen, oder in eine weiße Plastiktüte stecken, oder einfach sommers einen abnehmbaren, weißen Plastikstreifen in Höhe der Töpfe umlegen. Beste Lösung wäre das Eingraben ins Beet. Aber das geht nicht immer.
Wie löst Ihr das Problem?
Es grüßt
Die Bergfeige
« Letzte Änderung: 26. Juni 2010, 12:04:29 von Bergfeige »
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zwerggarten

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schwarze töpfe habe ich selbst keine bepflanzt herumstehen, aber ich denke auch, dass eine schattierende lösung (verblendung, in ein füllmaterial (boden, kies, sand, stroh?) einlassen, vertiefte stellfläche) sicher gut wäre. vielleicht reicht es auch, nur die südseite der töpfe zu schützen? bei geeigneten pflanzen sind sicher auch generell halbschattige stellplätze sinnvoll...
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fips

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Meistens betrifft es vor allem die 1. Reihe der Töpfe. Die dahinter stehenden werden nicht mehr so heiß. Wenn es zu stark aufheizt, stelle ich die vorderen Töpfe auch mal in einen etwas größeren Topf. Oder überhaupt größere Töpfe nach vorne, möglichst dann nicht die schwarzen.

Noch nicht ganz dahintergekommen bin ich, ob es besser ist, abends durchdringend die Töpfe zu gießen oder morgens. Kommt vor allem wohl darauf an, ob morgens gleich die Sonne draufbrennt und die Wurzeln kochen oder durch die Verdunstung Kühler bleiben.
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Staudo

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Im Großen, also in Gärtnereien, können die schwarzen Töpfe nicht schattiert werden. An den Außenseiten der Beete haben die Pflanzen keine Wurzeln an den Topfwänden und bleiben etwas kleiner als Pflanze mitten im Beet. Dramatisch ist das nicht. Im privaten Topfgarten würde ich peinlichst darauf achten, die Töpfe nicht zu drehen, weil es für die Pflanze wirklich Stress ist, wenn die gesunden Wurzeln auf der Schattenseite der Töfpe auch noch verkochen.

So lange man die Pflanzen nicht nass macht, ist es egal, wann man gießt. Ansonsten ist ein gießen in den zeitigen Morgenstunden optimal.
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

Biotekt

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Ich habe gegen 11:30 Uhr in einem 20 cm Topf an der Sonnenseite 41°C gemessen. Bei einem höheren 30 cm Topf waren es 34°C. Ich finde diese Temperaturen für 11:30 Uhr schon unerträglich hoch. In zwei Stunden müssten die Wurzeln kurz vorm Kochen sein.

Die Wärmeabsortion hat derzeit aufgrund des Einstrahlwinkels in den Morgen- und Abendstunden ihr natürliches Maximum. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass nach deiner Messung noch höhere Temperaturen auftraten.
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"Berater" sein ist nicht sehr schwer und obendrein lohnt es sich mehr....

Bergfeige

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Einspruch, Herr Generalrat Biotekt.
Ich habe soeben gemessen. Mein geliebtes, bewährtes Bratenthermometer zeigt in dem sonnig stehenden 10l-Eimer von der Morgenmessung am Eimerrand 46,5°C an. Tatsächlich haben wir nur 35,5°C in der Sonne. Kommentar erstirbt unter der Beweislast.
Es grüßt
Die Bergfeige,
die überlegt, ob sie Eiswürfel verteilt, rote oder grüne?

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zwerggarten

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niedrigtemperatur-gegarte wurzel als cocktaileinlage? ich weiß ja nicht... stell lieber für morgen einen sonnenschutz vor den töpfen auf. ;)
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Paulownia

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Ich habe alle meine Kübelpflanzen in schwarzen Töpfen. Die waren alle gratis, eben drum.
Stehen alle in praller Sonne Südseite. Doch wenn ich mir das genau betrachte fällt ja die Sonneneinstrahlung mehr direkt auf die Erde/Pflanze statt auf dem Topf.
Bei mir hat nix einen Schaden und durchwurzelt sind sie auch immer gleichmäßig.
Ich denke so dramatisch wird es ja dann wohl auch nicht sein. Außerdem sind es ja eh meistens Mediterane und die sind es schon gewohnt in der Sonne gebraten zu werden.
Ausserdem kann Sand auch brüllend heiß werden.
Selbst meine Jungpflanzen stehen in schwarzen Töpfen, die haben auch keine Probleme.
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LG Margrit
"Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die grosse Menge nicht sieht" (Laotse)

June

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Man kann sie auch in einen größeren Tontopf stellen, im Herbst lassen sie sich so leichter umquartieren.
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June

"Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden." Karl Foerster

Biotekt

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Einspruch, Herr Generalrat Biotekt.
Ich habe soeben gemessen. Mein geliebtes, bewährtes Bratenthermometer zeigt in dem sonnig stehenden 10l-Eimer von der Morgenmessung am Eimerrand 46,5°C an. Tatsächlich haben wir nur 35,5°C in der Sonne. Kommentar erstirbt unter der Beweislast.

Nun gut - habe mich ungenau ausgedrückt. Hätte schreiben sollen, dass die Pötte i.d.R. mittags nicht mehr wärmer werden. Aber deine Messung von etwa 18.00 Uhr bestätigt meinen Hinweis, dass es (am rundum unverschatteten Standort) zwei Maxima (eines vormittags, eines nachmittags) gibt. Mittags wird aktuell wegen der dunklen (Plastik)Topffarbe sicher keine Maximaltemperratur erreicht - eher wegen schwarzer Erde und fehlenden Blättern des Topfbewuchses.

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Bergfeige

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Und noch ein Einspruch, Herr Generalrat Biotekt.
Das eine gemessene Beweisobjekt im 10l-Eimer ist ein diesjährig gekaufter Obstbaum voller Blätter und drei Äpfeln und einer dicken Mulchschicht. Das andere ein kleiner beblätterter Strauchneuling.
Meine Messobjekte standen nicht an Südwand, sondern frei, hatten kurzfristig mittags leichten Schatten im Rücken, danach Sonne bis zum Untergang.

Da helfen nur Messergebnisse. Ich hätte selbst nicht gedacht, dass die Temperaturen so hoch sind, arbeite doch schon seit Jahrzehnten mit den 10l-Eimern vom Supermarkt. Der Hinweis, dass man schon immer in den Töpfen pflanzte, ist kein Gegenargument. Ich mache es auch so und weiß gar nicht, wie viel besser die Pflanzen ohne den Hitzeschock wachsen könnten.

Ich werde einen Pflanztopf mit einer Weide, die keiner pflanzte, an die Südwand stellen und ab und an messen.
Vielleicht können noch mehr messen? Dann hätten wir Vergleichsergebnisse.

Es grüßt
Die Bergfeige

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tapir

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Interessant wäre auch, zwei gleich bepflanzte Töpfe nebeneinander in die Sonne zu stellen, wobei der eine aus schwarzem Plastik ist und der andere aus dickwandigem Ton. Wieviel Grad Unterschied man wohl messen könnte?

Das Problem mit dem sich stark erhitzendem Substrat kenne ich von meiner südseitigen Dachterrasse mit im Sommer glühendheißen Betonplatten-Bodenbelag gut. Um die Auswirkungen der vom Boden abstrahlenden Hitze (die sich durchaus auf die Temperatur in den Töpfen auswirken kann, Kochtöpfe werden ja auch von unten erwärmt! ;) ) einzuschränken, stelle ich die Töpfe alle auf Füßchen (ist auch im Winter und bei starken Regenfällen gut) und an Hitzetagen wird der Betonboden mit kaltem Wasser abgespritzt.

Meine großen Töpfe haben inwändig ein bis zwei Lagen Noppenfolie, das schützt vor starken Temperaturschwankungen (ist also auch im Winter praktisch).

Kleine Plastiktöpfe stehen in größeren Tontöpfen, manchmal mit einer Schicht Blähtonkugeln oder Seramis zwischen den Wänden.

Es würde wohl auch helfen, wenn man um die schwarzen Töpfe Bambusmatten oder hellen Stoff wickeln würde. Jeder kennt sicher den Unterschied wenn man mit schwarzen Jeans in der Sonne sitzt oder mit hellen, luftigen Beinkleidern.

Liebe Grüße, Barbara
« Letzte Änderung: 27. Juni 2010, 12:35:19 von rhabarbarum »
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Gartenlady

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Mein Test mit 3 unbepflanzten Töpfen, befüllt mit Substratmischung aus Lavasplitt und Kübelpflanzenerde:
Je 1 Topf in weiß. rotbraun und schwarz.

Vormittags um 11:30 Uhr, nach ca. 1 Stunde Sonneneinstrahlung direkt von vorne. Im rotbraunen und schwarzen Topf gleichermaßen 38° an der sonnenbeschienenen Seite, 35° an der sonnenabgewandten Seite. Im weißen Topf, an der sonnenbeschienenen Seite 34°, an der Rückseite 32°.

Es müssten also weiße Töpfe sein, wenn es kühler sein soll, ich glaube aber nicht, dass bei 38° Wurzeln verschmoren. Außerdem sorgen die Pflanzen selber für Beschattung des Topfes.

@Bergfeige, eigentlich würde ich Dir spontan recht geben, schwarze Töpfe müssen heiß werden und ich vermeide die Verwendung solcher Töpfe schon jahrelang, ich hätte aber nicht gedacht, dass rotbraune Töpfe auch nicht besser sind. Schäden habe ich noch nie bemerkt. In Zukunft sind die schwarzen Töpfe bei mir rehabilitiert, weiße Töpfe gibt es gar zu selten.

Überraschenderweise waren es in einem dickwandigen Terrakottatopf aus Impruneta auch 35° an der Sonnenseite.

Es hilft alo nix, wenn es heiß ist, wird es warm im Topf.
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Gartenlady

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@Barbara, Du treibst eiunen enormen Aufwand umd die Kübelpflanzen zu schützen. Hast Du denn schon Ausfälle wegen Überhitzung gehabt?

Die Bodenhitze von der Dachterrasse leuchtet mir natürlich ein, dieses Problem habe ich aber nicht. Ich verwende Plastiktöpfe nur als Anzuchttöpfe oder sonstwie vorübergehendes Quartier. Wenn es eine Dauerlösung wegen Übergewicht ist, stehen sie in einem Tontopf als Übertopf.
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Bergfeige

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Hallo,
ich habe heute 46,5°C als höchste Topftemperatur gegen 16:30 Uhr gemessen, vier Stunden später noch 30°C, obwohl der Topf schon im Schattenbereich stand. Die Pflanze sah wohl und munter aus.
War ein interessantes Experiment. Welche Temperaturen mögen in Balkonkästen oder in kleineren Gewächshäusern entstehen?
Jetzt fehlt noch der Test wie viel Hitze eine Wurzel im Wasserbad aushält. Übernimmt das einer?

Vielleicht kann man sagen, dass Pflanzen für sonnige Standorte so angelegt sind, dass sie im Wurzelbereich mit diesen Temperaturen und auch topfbedingten höheren bei normaler Pflege gut leben können?
Ist es so? Kann ein Fachmann das Wurzelverhalten bestätigen?

Eigentlich sind es Erfahrungen, die wir alle kennen. Die Pflanzen gingen nie an der Hitze ein. Die schwarzen Töpfe können bleiben. Keine Eiswürfel.
Und wieder hat mich die Pflanzenwelt beeindruckt.

Danke, dass Ihr mitgemacht habt.

Es grüßt
Die Bergfeige
längst nicht so hitzebeständig

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