Mein neuestes Gartenbuch ist das neue Buch von Evi Faulpelz
Zen-Gärten und es ist ein prachtvolles, außergewöhnliches Buch
Japanische Gärten finde ich immer schon wunderschön, mich beeindruckt die Disziplin, die notwendig ist einen solchen Garten im gewünschten Zustand zu halten und ich glaube, dass ich selber zu chaotisch bin für einen solchen Garten.
Bisher hatte ich aber wenig Ahnung von der Philosophie, die zum Aussehen dieser Gärten führt. In diesem wirklich prächtigen Buch wird das ausführlich erklärt und Evis wunderbare Fotos zeigen das Ergebnis der Gedanken, die sich die Gärtner gemacht haben. Kaum zu glauben, dass es erst die Fotos, dann den Text gab. Hier war ein sehr fruchtbares Team am Werk, Evi, die Fotografin und Susanne Wannags, die Autorin.
Alle Gärten, über die in diesem Buch berichtet wird, liegen in Deutschland und alle Gartengestalter haben sich ausführlich mit japanischen Gärten befasst, ehe sie Gärten gestaltet haben. Die Fotografin und die Autorin führen uns nicht nur in diese realen Gärten, sondern wir bekommen auch anhand dieser Beispiele die zugrunde liegenden Ideen erklärt.
Evis Fotos sind großartig, in den Übersichtsfotos wie im Detail und sie zeigen alles, was für einen japanischen Garten wichtig ist und zwar zu verschiedenen Jahreszeiten. Ich bin sehr beeindruckt von ihrer Kunst.
Ein Detail hat mich zunächst ziemlich gestört: dem Buddha auf dem Titelbild wurde die Spitze seiner Kopfbedeckung angeschnitten. Ich muss in einem solchen Fall immer darauf schauen, kann mich nicht auf den wichtigen Rest des Bildes konzentrieren, und ich frage mich, ob das wirklich notwenig war. Es hat mich dann beruhigt, dass das komplette Foto mit heiler Kopfbedeckung im Inneren des Buches auch vorkommt.
Zu der meditativen Arbeit in einem japanischen Garten möchte ich noch aus dem Buch zitieren:
Samu nennt sich diese Arte des meditativen Arbeitens. Dabei geht es weniger um ein Ergebnis oder um die Zeit, die man dafür braucht, sondern vielmehr über die Art und Weise, wie diese Arbeit verrichtet wird: mit Achtsamkeit. Eine der bekanntesten Geschichten aus dem Zen-Buddhismus ist die eines Zen-Mönches, der von einem Schüler gefragt wird, wie er denn meditiere. Der Mönch antwortete: " Wenn ich esse, dann esse ich. Wenn ich sitze dann sitze ich. Wenn ich stehe, dann stehe ich. Wenn ich gehe, dann gehe ich...."
Zen, das bedeutet nicht ständige Meditation, sondern vielmehr Achtsamkeit bei allen Dingen ....