Ja! Nigra (bald 12) hat auch schon paar Zähne eingebüßt und wirkte hinterher immer ganz erleichtert.
Domus, du meinst also, die Todesangst und die Schmerzen von Tauben oder Mäusen wären weniger intensiv als die von Menschen oder wir Menschen würden uns das Leiden dieser Tiere nur einbilden? - Sorry, das kann ich nicht nachvollziehen.
Natürlich hast du recht damit, daß das Spielen von Katzen dem Einüben späterer Fertigkeiten dient, das ist ja bei allen Lebewesen so, die durch
spielerische Handlungen lebensnotwendige motorische Abläufe einüben.
Aber das geht im Fall von Katzen, genausogut am toten oder an einem Ersatzobjekt.
Und Katzen sind eben doch "erziehbar" in dem Sinne, daß sie genau wissen, welches Verhalten erwünscht und welches unerwünscht ist.
Alle Katzen, die ich von klein an hatte, waren sehr gute Jäger, auch wenn sie nicht am lebenden Objekt geübt haben.
Mein allerbester Wühlmausfänger (im Schnitt sechs bis acht Wühlmäuse pro Tag) Victor z.B. ist keineswegs frustriert oder jagdunlustig, weil er von klein auf dazu angehalten wurde, gefangene Mäuse gleich zu töten.
Er stürzt sich auf die Wühlmaus, beißt sie tot (meist kommt sie nichtmal zu einem letzten, überraschten Quieken) und bringt sie an, um sich sein Lob abzuholen, bevor er sie auffrißt.
Dieses Verfahren erspart den Beutetieren Qualen (die sie sehr wohl empfinden) und bringt dem Jäger trotzdem Erfolgserlebnisse (und einen vollen Magen).
Früher hatte ich zeitweise manchmal zwei Hunde, die in der Umgebung des Wohngebiets Kaninchen (damals gab´s noch ganz viele davon), Ratten, Maulwürfe, Mäuse etc. jagen durften, weil es kein Jagdgebiet war, aber dort viele verwilderte Gärten und Weiden waren.
Der jeweils ältere, erfahrene Hund hat dem jeweils Jüngeren das Jagen beigebracht. Dabei konnte man sehen, daß es -auch ohne menschliche Einmischung - "verpönt" war, das Beutetier nicht gleich mit dem ersten Biß zu töten (im Fall von Ratten, die meine Katzen gelegentlich auch fangen, wäre das für den Jäger auch sehr gefährlich). Jeder "Lehrling" bemühte sich also, das Beutetier sofort totzubeißen.
Meine Hunde damals waren angesehene Rattenfänger, die von rattengeplagten Mitbewohnern des Ortes gerne auf ihre Grundstücke gelassen wurden, wenn nach den Rheinhochwassern die Ratten in die Gärten und Häuser strebten. Und genauso angesehen ist Victor ei den Bauern der Umgebung. - Es geht auch ohne "Totspielen"!