Nun ja, es ist gewissermaßen eine Geschmacksfrage, ob die Orchideen-Blütenstiele an Stäben befestigt sein müssen.
Braucht man gerade Stiele für die Schnittblumenproduktion, so mag es notwendig sein. Wie oidium schon sagte, ist das Stäben auf jeden Fall auch vorteilhaft, wenn man die Pflanzen transportieren möchte, denn zu schnell ist da mal was abgebrochen. Auch Orchideen, die schlecht eingewurzelt sind, sollten durch Stäbe etwas Halt bekommen. Dies bezieht sich nicht unbedingt auf die Blütenstiele - die sollte man bei schlecht eingewurzelten Pflanzen sogar besser entfernen!
-, sondern vor allem auf die kräftigen und schweren Pseudobulben, die bei vielen
Cattleya und
Dendrobium-Arten die Pflanzen dermaßen kopflastig machen, dass sie sich beim zu geringen Wurzelhalt blöderweise gelegentlich selbst wieder austopfen.
In all den Fällen, in denen aus Gründen der Floristik gestäbt wird, kommt es meiner Meinung sehr auf die spezielle Situation an. Es gibt prachtvolle floristische Arrangements, bei denen ich das Stäben zum Zwecke der Präsentation für angemessen halte, aber bei einer "einfachen"
Phalaenopsis-Sammlung auf der Fensterbank nimmt man den Pflanzen doch sehr viel von der Anmut, den ein natürlich wachsender, überhängender Blütenstand hat. Bei vielen der in der Natur epiphytisch wachsenden Pflanzen biegt sich der Blütenstand sogar generell überhängend nach unten, wie zum Beispiel dieses schöne Exemplar der
Phalaenopsis schilleriana zeigt. Unvergleichlich reizvoll!
Ganz grausam finde ich das Anbinden an "farblich abgestimmte" neonfarbene Plastikstäbe, wie ich es auch schon gesehen habe
. Das nimmt den Pflanzen nicht nur die Anmut, sondern per Verkitschung sogar gewissermaßen die "Würde". Aber, wie oidium es in jedem seiner Posting beiläufig erwähnt: "de gustibus non est disptandum"- weder über den guten noch den schlechten ...