hi irm,
Natürlich habe ich trotzdem hin und wieder traurige Ausfälle
...die haben wir alle...nicht nur bei den orchids. schließlich fallen wir ja nicht als meister vom himmel. bei mir läuft das meistens über "try&error". und "error" bei cypries tut halt besonders weh...dem ego + dem geldbeutel.
ich beschränke mich mal vorerst nur auf meine erfahrungen mit den cypries...(s. betreff
weeeeites feld).
angefangen habe ich vor vielen jahren mit freilandversuchen...auch auf die gefahr eines furchtbaren aufgeschreis (der frei von schuld ist werfe den ersten stein)...es war ein kleiner c. calceolus aus der nahen umgebung. ich konnte ihn über mehrere jahre halten, trotzdem ich ihn in - vom jahrelangen mulchen - humose (!!!) gartenerde gesetzt habe. vielleicht lags auch daran...ich dünge in der fläche nie, wenn dann gezielt um einen pflanzenhorst. durch das ständige mulchen wird ja vor allem der stickstoff im boden reduziert, weil der von den bakterien bei der aufspaltung des organischen materials als "brennstoff" verbraucht wird, ein kleiner teil wird sicherlich über die mineralisation wieder zugeführt. mein boden ist zumindest in der oberen 50 cm schicht im waldbereich meines garten sandig humos...staunässe tritt nie auf.
der calceolus entwickelte sich so gut, dass er gaaaanz langsam bestockte und sogar doppelblüten produzierte...also 2 schuhe übereinander. wie's halt so geht...ich meinte es sähe gut aus, wenn in der unmittelbaren nähe ein kleiner rhodo stünde (weiss den namen nicht mehr, so ein kleinblättriger, nix ausgefallenes). und weil der rhodo nach einiger zeit nicht mehr so recht blühen wollte, gab ich rhododünger in dessen wurzelbereich. ...mein calceolus hat sich im darauf folgenden jahr verabschiedet
...klar...man hätte es natürlich wissen müssen, aber man wird halt nachlässig + leichtsinnig wenn's gut läuft.
ich habe mal gelesen - man verzeihe mir, wenn ich es nicht so richtig und sehr vereinfacht rüberbringe - dass "wilde" cypries (+ andere orchideen) in ihren wurzelspitzen noch den zur keimung notwendigen mykorrhiza-pilz beherbergen. der pilz mineralisiert die organischen substanzen im boden + gibt die notwendigen stoffe an die cyprie ab. im grunde sei es keine echte symbiose zwischen pilz + orchidee. der pilz wird durch abwehrstoffe der orchidee gehindert, weiter in das pflanzengewebe einzudringen, wodurch er die pflanze zerstören würde. wenn man nun düngt + vor allem stickstoff, führt das zu einem explosionshaften wachstum des pilzes und die pflanze ist nicht mehr in der lage sich der ausbreitung in das restliche gewebe zu erwehren...sie wird zerstört. das erklärt meines erachtens auch die wachstumsweise der cypries...das rhizom steckt meist in eher mineralischem boden (calceolus->lehmig,kalk) , während die oft sehr langen wurzeln im grenzbereich zwischen dünner humoser mulchschicht + unterboden umherstreifen. ich denke, dass gibt schon hinweise für das substrat für eine erfolgreiche pflanzung im freien unter gartenbedingungen.
das heisst nun nicht, dass cypries keine nährstoffe brauchen. gerade bei topfkultur zwingend notwendig. nur muss man vorsichtig dosieren + evtl. mehr über blätter mittels flüssiger mineraldünger düngen. da bin ich noch am ausprobieren. von erfolgreichen cypriepflegern bekam ich den tipp mit "wuxal" von bayer (mineralischer flüssigdünger). das teste ich heuer mal. wuxal wird nährstoffabgestimmt für alle möglichen pflanzen angeboten. ich habe den für rosen genommen...aufsteigendes n-p-k- verhältnis mit eisen-zusatz. da meine getopften cypries alle in reinem oder fast reinem mineralischen substrat stehen, gebe ich ins gießwasser auch eisenchelat um der chlorose vorzubeugen. natürlich darf man sich nicht an die auf der flasche angegeben mengen richten, sondern erheblich weniger...wie wenig...da bin ich noch am testen (z. zt. probiere ich mit 2 ml/L nur auf blatt sprühen).
so reicht erst mal... evtl. gibt's heute abend ne fortsetzung
hab noch ein altes foto gefunden...ist sehr mau, eingescanned.
norbert