es gibt da schon eine Möglichkeit, und zwar das Rutengehen. Unsere Wasserader im Garten wurde auf diese Weise gefunden. Sicherlich, zu diesem Thema gibt es viele kritische Stimmen, aber bei natürlichen Wasseradern und sogar bei Stromleitungen funktioniert es ganz sicher. Ich habe es selbst ausprobiert.
Du gehst ja davon aus, dass es überhaupt 'Wasseradern' gibt. Im speziellen Fall sogar, dass da genau eine ("unsere Wasserader im Garten") war, und ihr die 'gefunden habt'. Dabei ist das Teil eines uralten Weltbildes, noch aus antiker Zeit. Also auch aus einer Zeit, in der man die Erde für flach hielt. Ich verstehe einfach nicht, warum manche Leute sich an sowas festklammern...
Die Realität sieht so aus: Wasser sickert, angetrieben von der Schwerkraft und gehemmt durch Kapillarkräfte, durch den Boden, und da der Boden aus verschiedenen Erd- und Gesteinsschichten besteht, sickert es durch einige schneller, durch andere langsamer, und an un- oder schwer durchlässigen Schichten kann es sich stauen und 'fließt' darauf. Nun sind diese Schichten und Bodenarten aber nicht unbedingt gleichmäßig, sondern verworfen und gefaltet, wie ein Stück zerquetschter Blätterteig. Kann also sein, dass sich in einigen Gebieten das Wasser dadurch in unterirdischen 'Rinnen' sammelt, während anderswo (z.B. hier im Berlin-Brandenburger Raum) ab einer bestimmten Tiefe praktisch überall Wasser 'steht'. Oft gibt es auch mehrere Schichten, an denen sich Wasser sammelt, übereinander. Es kann also passieren, dass man z.B. in 2 m Tiefe, in 6 m und in 30 m Wasser fördern kann.
Ob ein Rutengänger nun Stellen finden kann, an denen sich unterirdisch Wasser sammelt (weil da z.B. eine Verwerfung einer undurchlässigen Schicht ist, an der sich das Grundwasser staut), weiß ich nicht. Ich bin skeptisch, aber mein Urgroßvater war Rutengänger und Brunnenbohrer in seiner Stadt (neben seiner Tätigkeit als Hufschmied und Einzelhändler). Offenbar war er erfolgreich bei der Wassersuche, aber vielleicht wäre jeder andere genauso erfolgreich gewesen, einfach weil es dort fast überall Wasser gibt? Ich habe ihn leider nicht kennengelernt.
In Marokko ist die Sache natürlich problematischer,weil dort der Nachschub aus versickerndem Regenwasser fehlt. Die Grundwasservorräte liegen viel tiefer, sind z.T. mehrere Tausend Jahre alt, und man kann das Pech haben, dass man zwar Wasser findet, dieses aber salzhaltig ist. Geologische Karten gibt es garantiert auch für Marokko, sie sind halt unter Umständen nur sehr viel gröber als z.B. für Bayern. Evtl. so grob, dass man damit für die Wassersuche nicht viel anfangen kann.
Ich war selber noch nicht in der 'Wüste', aber es heißt, dass Menschen in solchen Gebieten Wasser finden, indem sie Tiere und Pflanzen beobachten. Bestimmte Käfer oder Gräser könnten z.B. eine ganz leicht erhöhte Bodenfeuchtigkeit anzeigen, die auf Grundwasser in absehbarer Tiefe hindeutet. Es gibt auch Pflanzen, deren Wurzeln viele (Dutzend?) Meter tief reichen, und die so lohnende Orte anzeigen. Wasserförderung in solchen Trockengebieten ist aber immer Raubbau an uralten Reserven, die zur Zeit nicht wieder aufgefüllt werden. Der Grundwasserspiegel sinkt, manchmal versalzt es auch....
Bye,
Robert