Plumpsklo ist keine Lösung, es sei denn man hat Platz genug und kann alle paar Jahre ein neues Loch buddeln.
Auch dann nicht. Plumsklo im Sinne von 'Grube, in der sich alles sammelt' oder auch die Variante mit Chemikalien zur Geruchsunterdrückung sind keine Lösungen, sondern barbarisch. Plumsklos sind
- unappetitlich
- die Inhaltsstoffe sind für Pflanzen kaum erreichbar, gelangen dafür unter Umständen ins Grundwasser
- ich weiß nicht, wie es mit Schädlingen und Krankheiten aussieht.
Nach der Wende habe ich ein echtes Plumsklo kennengelernt: im Elternhaus meiner Großmutter, welches sie wieder zurück bekam, gab es noch im Jahr 1990 nur diesen Holzverschlag mit Grube drunter im Hof. Für ein Haus mit vier Mietparteien, und das über Jahrzehnte! Es stank und es war eklig. Ich meine, dass sich da unten Heere an Maden bewegten, aber ich habe es nicht gewagt, genauer nachzusehen (oder das Bild wieder verdrängt). Sicher war das ein extremes Beispiel, bei Gartenhäuschen, die nur gelegentlich benutzt werden mag es erträglich sein. Aber die Methode des Plumsklos ist trotzdem primitiv im schlechtesten Sinne.
Das übliche Wasserkloset sollte man allerdings auch mal kritisch überdenken. Ein gewisser Herr Jenkins hat das getan und das
Humanure Handbook geschrieben, auch
als kompletter Text online zu lesen. Er argumentiert, dass die menschliche Angewohnheit, potentielles Trinkwasser mit Fäkalien zu verunreinigen ziemlich einzigartig ist. Er propagiert eine Form der Komposttoilette. Diese sollte man keinesfalls mit den primitiven Plumsklos verwechseln.
Im Prinzip sehr ähnlich wie das was Eva schreibt, es wird betont, dass es wichtig ist, jedes Geschäft mit Sägespänen, Torf oder ähnlichem abzudecken. Dann soll es keinen Geruch und auch keine Fliegen geben. Auch mit der eventuellen Verbreitung von Parasiten hat er sich beschäftigt - bei einem Kompost, der entsprechend in Gebrauch ist (bei Jenkins ersetzt das System halt die üblichen Toiletten für seine ganze Familie) werden Temperaturen erreicht, die die Sache sicher machen sollen.
Sehr lesenswert!
Bye,
Robert