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News: Streuobstwiesen sind ein wunderbares Biotop für menschenmassenscheue Gärtner. (Staudo)
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News: Streuobstwiesen sind ein wunderbares Biotop für menschenmassenscheue Gärtner. (Staudo)

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Autor Thema: Tafeltrauben 2008  (Gelesen 443626 mal)

wazoo

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Re:Wein 2008
« Antwort #435 am: 27. Mai 2008, 16:29:04 »

Hallo,


vorsicht, Anfängerfrage. :)
Hab mich zwar schon durch etliche Beiträge hier (und auch andere Internetseiten) durchgelesen, würde mich aber trotzdem auf direkte Bestätigung bzw. direkten Rat freuen.
Habe mir eine Königl. Esther gekauft, weil: standortmässig eher anspruchlos, frühe Sorte, schönes Herbstlaub, gute Trauben. Die steht im grossen Kübel auf dem Balkon an einer Mauer:



Kann das an dem Standort was mit Früchten werden? Sonne derzeit von etwa 9:00 bis 13:30, Wand wird schön warm, aber macht halt Schatten.

Eine einfache Schnittanleitung war dabei, die hab ich auch soweit kapiert nur eine Frage (für etwas weiter in der Zukunft...) noch dazu.
Wenn der Endstand so wie auf dem Bild aussehen soll (das blaue ist das Spalier, das grüne die Triebe) und nur an einjährigen Trieben die auf zweihjährigen stehen Trauben wachsen, wie halte ich den Stand, das gibt doch Stummel auf Stummel am Haupttrieb?





Danke, cheers.
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Dietmar

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Re:Wein 2008
« Antwort #436 am: 27. Mai 2008, 21:34:57 »

Hallo,

1. zunächst erst einmal eine Frage zu Deinem Profil. Der Pfeil zu Deinem Standort steht in Ba-Wü, aber in 0 m über NN dürfte es dort in großer Tiefe dauerhaft recht dunkel sein. Wenn der Pfeil richtig ist und auch die Klimazone von 7a, dann musst Du schon recht hoch wohnen.

Diese Information (Höhe über NN) ist schon recht wichtig, ob sich der Traubenanbau bei der angegebenen Sonnenscheindauer lohnt und wieviele Bogreben bzw. welches Erziehungssystem sinnvoll ist.

2. Der Blumentopf erschein mir recht klein. Er sollte viel größer sein (verschiedene Gründe)

3. Wenn die erste Skizze mit der Angabe der Himmelsrichtungen stimmt, dann erscheint mir die gegenüber liegende Wand als besser geeignet, da Süd-West-Seite. Wenn kein Baum oder ähnliches abschattet, dann müsste dort die Sonnenscheindauer höher liegen. Außerdem ist eine Süd-West-Seite immer besser als eine Süd-Ost-Seite (ist deutlich wärmer).

4. Was machst Du mit der Rebe im Winter? Auf dem Balkon friert der Topf in Klimazone 7a durch und ein Erfrieren der Rebe ist nicht unwahrscheinlich --> kühler !! Keller zum Überwintern erforderlich

5. Wieviele Bogreben bzw. tragende Ruten möglich sind, hängt neben der Sorte auch von der Dauer der Sonneneinstrahlung, der Durchschnittstemperatur im Sommerhalbjahr und der Höhe über NN ab.
In Deiner Skizze hast Du 4 Bogreben. Das erscheint mir unter Deinen Bedingungen recht viel. Unter Umständen reifen da die Trauben nicht aus.

6. Zum Rebschnitt empfehle ich Lektüre, z.B. aus einer Bibliothek. In allen Büchern, die ich kenne, sind jedoch nur die ersten 3 Jahre beschrieben. Vor längerer Zeit habe ich mal einen Rebschnittlehrgang bei Profiwinzern besucht und dort die gleiche Frage gestellt. Ich habe mal die Knolle in ca. 60 cm Höhe , aus der alle Ruten kommen sollen, darin ganz unfachmännisch "Knolle" genannt.

Hier meine Mitschrift (Erziehung mit nur einer Bogrebe):

Ertragsreben ab 4. Jahr

- Knollenbildung in ca. 60 cm Höhe knapp unter unterem Draht

Prinzipien:

- unterste Rute auf 2 – 3 Augen kürzen – Basis für Fruchtholz im nächsten Jahr
- zweitunterste Rute auf 6 bis 8 Augen kürzen – Fruchtholz für laufendes Jahr
- drittunterste Rute als Reserve stehen lassen, zumindest bis zweitunterste Rute gebogen und
  angebunden (bei 2 Bogreben als 2. Bogrebe verwenden)
- alle anderen Ruten direkt an Knolle abschneiden
- alle Augen am Stamm entfernen
- alle Wurzeln der Edelrebe entfernen, falls vorhanden

- Pflanzhöhe: Veredelungsstelle ca. 5 ... 6 cm über den Boden

- im Wintern anhäufeln bei empfindlichen Sorten

Später im Jahresverlauf:

- pro senkrechten Fruchtholz nur eine Traube stehen lassen (in der Regel die unterste, wenn
  diese nicht verrieselt ist) – Zeitpunkt: nach Blüte und Gescheinbildung
- Laubreduktion: pro Traube und damit Fruchtholz sollten 10 bis 15 Blätter stehen bleiben

- leichte Knicke in Rute zumeist unproblematisch, wenn Rinde ohne Verletzung
- ganz schwache Ruten zählen nicht und werden entfernt

2. Schnitt bzw. Erziehung von Spalieren

- Stammerziehung wie bei Ertragsreben
- Eine zusätzliche Rute senkrecht hochziehen und ca. 60 ... 70 cm über der Knolle eine
  weitere Knolle erziehen, d.h. :

- diese senkrechte Rute (neuer Stammabschnitt) bei ca. 70 cm über der Knolle abschneiden
- an dieser Rute alle Knospen bis auf die obersten 2 bis 3 abstreifen
- neue Knolle erziehen
- wenn erforderlich wieder eine zusätzliche Rute senkrecht hochbinden und bei ca. 70 cm
  einkürzen – danach analog weiter

Anmerkung:

Sowohl bei Ertragsreben als auch bei Spalieren nur eine Rute pro Knolle (eine Bogrebe), sonst werden Trauben und Beeren zu klein oder reifen nicht aus.
------------------------------------------------

Kommentar: Wenn Bogreben in zwei Etagen gezogen werden sollen, erscheint mir ein Etagenabstand von 70 cm, wie im Lehrgang genannt, als zu klein. Aus den Bogreben wachsen senkrecht die traubentragenden Ruten. Diese sollten beim Stehenlassen von einer Traube pro Rute ca. 15 Blätter haben. Diese sind zur Ernährung der Traube erforderlich. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man auf 70 cm Höhe 15 Blätter an einer senkrechten Rute unterbringen will. Weniger als 15 Blätter pro Rute sind bei einer zeitlich eingeschränkten Sonneneinstrahlung ein Risiko. Bei einer normalen ein-etagigen Erziehung ist die Knolle in ca. 60 cm Höhe, die Bogrebe in ca. 60 bis 80 cm über dem Boden und die Laubwandhöhe (Gesamthöhe) ca. 1,95 m oder knapp darüber, d.h. eine Etage müsste dann ca. 1,20 m hoch sein.

Auf einem Balkon könnte die Stammhöhe = Höhe der Knolle meiner Meinung nach kleiner als 60 cm sein, da ein Hauptzweck dieser Stammhöhe der Bodenfrost ist - und Bodenfrost dürfte es auf einem Balkon nicht geben..

Falls Deine Skizze eher eine Kordonerziehung werden soll, dann müssten sich mal die Profis äußern. Vielleicht können diese auch ein paar sachkundige Tips geben.

Ansonsten wünsche ich viel Erfolg!
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wazoo

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Re:Wein 2008
« Antwort #437 am: 28. Mai 2008, 09:14:09 »

Morgen,


1. ...Höhe über NN...
2. Der Blumentopf erschein mir recht klein.
3. ...erscheint mir die gegenüber liegende Wand als besser geeignet, da Süd-West-Seite. Außerdem ist eine Süd-West-Seite immer besser als eine Süd-Ost-Seite (ist deutlich wärmer).

1. 450m, muss ich beim Eintragen übersehen haben.
2. das war nur der Container in dem sie geliefert wurde, steht jetzt im ca. 50L Holzkübel.
3. Skizze mit Himmelsrichtung stimmt, was nicht daraus ersichtlich ist, ist das alles andere ausser der einen Wand in der Mitte nur Geländer ist.
Daher ist eigentlich nur der Standort möglich, auch zwecks der Optik wollte ich sie dort, so eine graue Betonand ist ja nicht grade der Hingucker.

4. Was machst Du mit der Rebe im Winter?
5. Wieviele Bogreben... möglich sind, hängt... von der Sonneneinstrahlung, der Durchschnittstemperatur... und der Höhe über NN ab.
In Deiner Skizze hast Du 4 Bogreben. Das erscheint mir unter Deinen Bedingungen recht viel. Unter Umständen reifen da die Trauben nicht aus.

4. geplant war einpacken und an die Seite wo die Tür eingezeichnet ist ranrücken, da ist direkt dahinter das geheizte Wohnzimmer, bzw. sogar die Heizung. Müsste gehen, der Maulbeer"baum" (nigra) hatte ohne Schutz gut dagestanden.
5. dabei hab ich schon reduziert ;) ursprünglich waren 6 eingezeichnet.

6. ...Lektüre... sind jedoch nur die ersten 3 Jahre beschrieben.

Grade gestern gekommen, "Wein im Garten: Die besten Sorten. Erziehen, Schneiden, Verwerten" nur grob überflogen bisher, mal sehen was es hergibt.

Hier meine Mitschrift (Erziehung mit nur einer Bogrebe):

Super! Danke Dir, auch für den restlichen, sehr ausführlichen Beitrag.


Ciao.
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Werner987

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Re:Wein 2008
« Antwort #438 am: 28. Mai 2008, 17:24:27 »

bei dem wärmeangebot auf dem balkon sind die aussichten gut, daß die rebe früchte trägt.
über fußboden und gebäudewand/fenster wird vielleicht sogar etwas restlicht auf die betonwand reflektiert.
eine lage mit öfters auftretendem frühnebel im herbst würde sich negativ auf die traubenreife auswirken.

zur vermeidung von wärmestau und zwecks besserer belüftung sollte das spalier mindestens 10 cm wandabstand haben. dann kann man im sommer auch notfalls lange triebe hinter die latten klemmen.

Esther hat je nach unterlage meist nur ein mittleres wachstum.
nach dem anschnitt der 1. bogrebe wird sich zeigen ob die wuchskraft für eine 2.bogrebe ausreicht.
wenn nicht - seitliche kordons mit zapfenschnitt anwenden.
das größte problem dürfte die gleichmäßige, an die temperatur angepasste wasserversorgung sein. darüber wissen die kübelrebenfans mehr.

thema stummel siehe unten:
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minor

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Re:Wein 2008
« Antwort #439 am: 28. Mai 2008, 20:55:58 »

Hallo Weinkenner ;)

ich bin absoluter Laie, was die Weinreben angeht.
Nun wollen wir aber unsere Garage mit einer Tafeltraube begrünen.

Seit Tagen beiß ich mich hier durchs Forum und Internet.

Nun war ich heute im hiesigen Gartencenter und hab mal die Sorten aufgeschrieben.

Vroege van der Laan
Boskoop Glory
Phönix weiß
Regent blau
Roter Portugieser

Sie sollen alle sehr resistent gegen Mehltau und co sein.
Nur wie siehts mit dem Geschmack aus?

Vielleicht kann mir jemand bei der Kaufentscheidung helfen.

Klimazone 8a, Sonne am Standort erst gegen 15-16 Uhr.

lg - Heike

Nachtrag:
Ich lese hier immer was von Foxton. Kann mir das mal jemand beschreiben?
Kann mich an eine selbstgemachte Traubenmarmelade erinnern, die widerlich schmeckte. Beschreiben kann ich das nicht mehr. Aber Rezina hat ja auch so einen gewöhnungsbedürftigen Geschmack *schüttel-würg*
« Letzte Änderung: 28. Mai 2008, 21:16:05 von minor »
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Dietmar

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Re:Wein 2008
« Antwort #440 am: 28. Mai 2008, 21:42:50 »

Die erste Sorte kenne ich nicht. Nr. 2 ist Geschmackssache, d.h. die Ansichten sind sehr verschieden. Nr. 2 und 3 haben eine relativ gute Pilzfestigkeit. Phönix wird oft in Gartenmärkten angeboten und ist nicht schlecht, aber mittlerweile veraltet.
Regent und blauer Portugieser sind eigentlich Keltertrauben, können aber auch gegessen werden. Die Pilzfestigkeit ist nicht allzu hoch.

Zur Sortenwahl empfehle ich den Link:

http://www.lwg.bayern.de/gartenbau/obstbau/27960/

Die besseren Sorten sind momentan aber noch nicht in Deutschland zu haben, wahrscheinlich ab September im Versand und Ende Juli/August bei Selbstabholern. Jetzt stehen diese Sorten noch nicht in den Online-Shops.

Unter www.lwg.bayern.de sind unter den Stichworten Gartenbau/Obstbau ... und Freizeitgarten/Infoschriften viele weitere Informationen.

Ich vertraue den Beschreibungen der lwg mehr als den Sortenbeschreibungen der Rebschulen, da letztere nicht meinungsneutral sind und alle die eigenen Sorten anpreisen.

Eine Auswahl von Rebschulen mit PiWi-Tafeltrauben gibt es hier:

http://www.lwg.bayern.de/gartenbau/obstbau/27968/linkurl_1.pdf

Zum Angebot in Bau- und Gartenmärkten habe ich eine sehr zurückhaltende Meinung. Die meisten dort angebotenen Tafeltraubensorten sind ein bis zwei Generationen zurück, also veraltet bis Murks. Die Beschreibungen an den Reben sind meist unsinnig und in der Regel haben die Verkaufskräfte keinerlei fachliche Ahnung.

Bei der Sortenwahl empfehle ich außer in Weinbaugebieten frühe und mittelfrühe Sorten, ansonsten kann es in kalten Sommern dazu kommen, dass die späteren Sorten nicht ausreifen.

An südlichen Hauswänden mit ganztägiger Sonne gedeihen auch noch mittelspäte Sorten. Auf alle Fälle sollte man außerhalb der Weinbaugebiete die Finger von späten und sehr späten Sorten lassen.

Bei Sonne erst ab ca. 15:00 Uhr (wie bei Dir) würde ich überhaupt keine Reben mehr anbauen, höchstens sehr zeitige Sorten. Die werden eben bei wenig Sonnenstunden einige Wochen später reif. Besser wäre ein Standort mit möglichst vielen Sonnenstunden und möglichst windgeschützt, zumindest beim Anbau von zur Verrieslung neigenden Sorten wie z.B. Muskat Bleu, Königliche Ester, Lakemont ...

Auf keinen Fall würde ich nicht Piwi-Reben empfehlen. Einige Sorten schmecken zwar recht gut, aber ohne eine aggressive chemische Keule werden diese Sorten ein Opfer verschiedener Pilzkrankheiten.

Auch Piwis sollte man ein paar mal spritzen, aber im Gegensatz zu nicht-Piwis erheblich seltener (ca. 5 mal) und mit erheblich milderen und ungefährlicheren Spritzmitteln.
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Apfelfreund

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Re:Wein 2008
« Antwort #441 am: 28. Mai 2008, 21:43:11 »

Dietmar, sehr interessant Dein Bericht, aber sag mir doch bitte mal was Du mit Knolle meinst. Verzweigung?
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wazoo

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Re:Wein 2008
« Antwort #442 am: 29. Mai 2008, 09:30:10 »

Morgen,

bei dem wärmeangebot auf dem balkon sind die aussichten gut, daß die rebe früchte trägt.

das hatte ich auch gehofft, mal sehen was kommt.

zur vermeidung von wärmestau und zwecks besserer belüftung sollte das spalier mindestens 10 cm wandabstand haben.

werde ich mich dran halten, noch ist's nicht gebaut.

nach dem anschnitt der 1. bogrebe wird sich zeigen ob die wuchskraft für eine 2.bogrebe ausreicht. wenn nicht - seitliche kordons mit zapfenschnitt anwenden.

da muss ich mich noch stärker einlesen, im Moment ist's alles noch recht ein bisschen im Nebel, und wenn ich vor der Pflanze stehe sieht's so anders aus als im Buch ;)

das größte problem dürfte die gleichmäßige, an die temperatur angepasste wasserversorgung sein.

gleichmässig wird natürlich schwierig.

thema stummel siehe unten:

wow, wer soll da noch den Überblick behalten.

Danke Dir für die Hinweise und Tips.


Ciao.
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Drübel

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Re:Wein 2008
« Antwort #443 am: 29. Mai 2008, 11:55:49 »

Hallo zusammen,

habe seit einem Jahr Fanny im Ertrag. Was meint Ihr zu dieser Sorte? Ich finde sie geschmacklich etwas fade und säuerlich obwohl sie in guter Lage steht.
Ist dies bei älteren Reben besser? Was habt Ihr für Erfahrungen?


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trauben-freund

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Re:Wein 2008
« Antwort #444 am: 29. Mai 2008, 14:27:12 »

zu FANNY:

säuerlich ist die sorte ÜBERHAUPT NICHT, eher im gegenteil, ihr fehlt oft etwas fruchtige säure. vollreif ist sie zuckersüß .......schmeckt nicht sonderlich aromatisch oder so, stimmt, aber gegessen wird sie eigentlich sehr gern von nachbarn und besuchern. mir gefällt sie auch auf grund des tollen ertrags und der optik (schautraube).

an eine muscat d`hambourg wird wohl nie eine sorte rankommen ;D
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Dietmar

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Re:Wein 2008
« Antwort #445 am: 29. Mai 2008, 16:37:58 »

@Apfelfreund

Bei einer profi-nahen Erziehung wie in einem Weinberg wird in Deutschland zumeist nur eine Bogrebe angeschnitten.

Zunächst hat die Rebe einen ca. 60 cm hohen Stamm und am oberen Ende des Stammes entsteht im Laufe der Jahre eine "Knolle" (mir fiel damals so schnell der exakte Begriff nicht ein).

Aus dieser "Knolle" treiben die Bogreben aus. Damit diese "Knolle" im Verlauf der Jahre nicht nach oben wächst, empfahl der Profi-Winzer beim Rebschnitt-Lehrgang die in meinem obigen Beitrag beschriebene Schnitttechnik. Die Mitschrift der Erläuterungen und die schriftliche Festhaltung der vorgeführten praktischen Verfahrensweise im Weinberg und mit vielen Lehrgangsteilnehmern ringsherum war nicht ganz komfortabel (Drängelei, weil jeder alles sehen wollte), so dass ich in meinem persönlichen Steno möglichst viel und genau mitschreiben und trotzdem auch die Vorführung optisch verfolgen wollte.

Vielleicht erbarmen sich die Wein-Profis im Forum im Angesicht so einer banalen Frage und teilen uns mit, wie der richtige Name der "Knolle" lautet.
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Werner987

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Re:Wein 2008
« Antwort #446 am: 29. Mai 2008, 17:12:14 »

Fanny steht bei mir an einer südwand und bekommt ca. 7 stunden sonne.
an dem standort schmeckt sie durchaus etwas säuerlich mit mittlerer süße.
2006 war der geschmack relativ neutral, 2007 mit leichtem muskatton.
sie ist auf jeden fall ein echter hingucker.

Blauer Portugieser ist zwar lecker aber sehr empfindlich auf echten mehltau.
knolle = kopf

1-bogrebenschnitt bei winzern:
mit dem anschnitt nur einer bogrebe ist wahrscheinlich 2 jahre eher mit vollertrag (profit) zu rechnen, auch wenn die doppelte anzahl reben benötigt wird. 2 bogreben dauert halt länger.
der durchwurzelbare boden wird besser ausgenutzt (wäre bei breiten rebzeilen ebenfalls als grund denkbar).

@trauben-freund
was ist denn nun bei deinem gespräch mit J. Engelhart herausgekommen?
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Apfelfreund

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Re:Wein 2008
« Antwort #447 am: 29. Mai 2008, 20:03:51 »

@ Dietmar, herzlichen Dank für die Erläuterungen, insbesodere auch zur "Knolle"!!!
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Dietmar

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Re:Wein 2008
« Antwort #448 am: 29. Mai 2008, 20:50:11 »

@Apfelfreund

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Du mich auf den Arm nehmen willst.

 ;D
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Apfelfreund

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Re:Wein 2008
« Antwort #449 am: 03. Juni 2008, 12:02:47 »

Hey, lange nichts mehr los gewesen hier...
Wahrscheinlich sitzen alle wie ich vor den Weinreben und zählen neue Gescheine....
Nun doch mal eine ernstgemeinte Frage: Die Sorte Katharina habe ich letztes Jahr im Frühjahr gepflanzt. Dieses Jahr treibt nur die oberste Knospe aus. Eine Verzweigung durch mehrere Triebe ist nicht möglich. Sie ist schon so hoch bis an die Stelle getrieben, an der ich sie im Winter abschneiden würde für die Verzweigung. Ist es eventuell sinnvoll, möglich, gut, üblich gezielt Geiztriebe für Kordonarme oder Fruchttriebe zu fördern, wenn man mehrere Etagen aufbauen will? Geiztriebe bilden sich nämlich schon aus dem einen Trieb.
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