Gräm dich nicht, Iga. Die meisten von uns haben vermutlich in den Jahren auch die unterschiedlichsten Mittel verwendet, manche mehr, manche weniger giftig.
Meine Erfahrung ist, je älter ein vielfältig bepflanzter Garten wird, desto weniger Probleme gibt es mit Schadinsekten. Gibt es trotzdem mal eine Pflanze mit dauerndem Schädlingsbefall, deutet das meist auf einen falschen Standort oder Pflegefehler hin, ein neuer Standort bringt dann meist Abhilfe. Deine Weide zum Beispiel, könnte evtl. zu trocken stehen, sie mögen meist einen feuchten Boden!?
Je mehr man sich mit den Pflanzen beschäftigt, desto eher erkennt man diese Fehler und vermeidet sie. So mancher Liebling wandert auf diesem steinigen Weg über den Kompost und trägt so dazu bei, dass ein Anverwandter sich später pudelwohl fühlt!
Zum Glück sind Kamelien nicht sehr anfällig, Blattläuse gibt es selten und wenn dann nur in der kurzen Zeit des Neutriebes, Spinnmilben und Schildläuse deuten meist auf eine zu trockene Haltung, eine zu geringe Luftfeuchte oder einen zu heißen Standort.
Leider gibt es aber auch Schädlinge, die aufgrund der veränderten Umweltbedingungen zu einem echten Problem werden können, weil ihnen in unseren Gärten die natürlichen Feinde fehlen und sie sich ungehindert ausbreiten können. Dickmaulrüssler gehören in diese Kategorie, vor allem bei der Topfhaltung, die ja eine sehr unnatürliche Art der Kultivierung ist.
Über den Gartenbau sind die Käfer inzwischen überall verbreitet, ihre Wirtspflanzen sind sehr vielfältig und vermutlich in jedem Garten zu finden. Neben Kamelien, viele andere Gehölze wie Rhododendren und Hortensien, aber auch Stauden wie Fuchsien, Heuchera, Primeln und Alpenveilchen. Meist werden die Tiere mit dem Substrat eingeschleppt, deshalb sollte jede neue Pflanze gründlich kontrolliert werden, im Winterhalbjahr sind sie meist im unteren 1/3 des Topfes zu finden, wird es wärmer, fressen sie sich langsam zum Wurzelhals der Wirtspflanze hoch, meist das Todesurteil für die betreffende Pflanze.
Ich topfe deshalb inzwischen jede neue Pflanze sofort um und wiederhole das auch bei allen Pflanzen jährlich, bei den ausgepflanzten muss das zweimalige von Nematoden reichen, ältere Pflanzen können so einen Befall auch viel besser kompensieren und gehen selten dadurch ein, bei den Jungpflanzen ist es anders.
Deshalb ist für mich die Anwendung mit Nematoden und eine gute Kontrolle des Wurzelballens die beste Alternative, wichtig ist bei der Anwendung halt ein feuchter Boden und die richtige Temperatur desselben. Zusammen mit vier Freunden, bestellen wir jedes Jahr gemeinsam die Nematoden und können nur positives berichten, die richtige Anwendung und eine gute Quelle vorausgesetzt.
LG., Oliver