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Autor Thema: Keine Bienen - kein Obst?  (Gelesen 15461 mal)

Zuschauerin

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Keine Bienen - kein Obst?
« am: 04. Mai 2008, 20:45:00 »

Hallo Forum,

in diesem Frühjahr habe ich noch keine Bienen gesichtet. Vorigen Herbst gab's noch jede Menge. Da zur Zeit die Obstbäume blühen, fange ich an mir Sorgen zu machen. Hummeln sehe ich recht häufig, aber nur an den Zierpflanzen. Wer übernimmt denn sonst noch die Bestäubung der Obstbäume? Und was ist mit den Beerensträuchern? Kann ich irgendwas tun, um Bestäuber anzulocken?

Viele Grüße
V.
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Apfelfreund

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #1 am: 04. Mai 2008, 20:50:58 »

Keine Panik; wenn Du genug verschiedene Sorten Obst in Deinem und Nachbars Gärten hast, wird es mit der Bestäubung auch schon klappen. Außer Bienen und Hummeln, die natürlich sehr wichtig sind, gibt es auch viele viele andere Insekten, die für Bestäubung sorgen. Nicht zuletzt auch der Wind, der bei Allergikern in diesem Zusammenhang nicht so beliebt ist. Um ganz sicher zu gehen, bestäube doch selbst: Nehme Apfelblüten eines fremden Apfelbaumes und berühre damit die Blüten eines anderen Apfelbaumes. Nicht jedoch die selben Sorten untereinander; die befruchten sich nicht. Verfahre so auch mit Birnen und anderem Obst. Und im Herbst stellst Du ein paar Bilder von den schönsten Früchten rein...
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Zuschauerin

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #2 am: 04. Mai 2008, 21:04:44 »

Hallo Apfelfreund, an den passenden Befruchtersorten mangelt es hier nicht. Das hat in der Vergangenheit bereits gut geklappt. Ich dachte eigentlich, daß der Wind bei der Befruchtung von Obstbäumen überhaupt keine Rolle spielt. Ich werde mal einige Apfelblüten selbst bestäuben. Hoffentlich sieht mich keiner dabei ;D.
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Dietmar

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #3 am: 04. Mai 2008, 21:28:01 »

Entweder man macht es klammheimlich oder man steht dazu. Im zweiten Fall empfehle ich ein schwarz-gelb quergestreiftes T-shirt. Vielleicht hilft es auch, wenn man beim Bestäuben etwas summt.

 ;D ;D ;D

Schlimmstenfalls bekommt man einen neuen Spitznamen, z.B. Maja.

 ;D ;D ;D

Spaß beiseite. Auch ich habe dieses Jahr noch keine Bienen gesehen (obwohl es jetzt schon mehrere Tage ziemlich warm war) und meine Kirsch- und Birnbäume haben schon ausgeblüht.

Allerdings hört man auch Schlimmes über große Ausfälle bei den Imkern durch Bienenkrankheiten bzw. -parasiten. Zumindest bei uns gibt es auch große Nachwuchsprobleme bei den Imkern und die meisten sind schon Rentner. Mit den Imkern sterben dann auch die Bienen aus bzw. Großplantagen mieten die wenigen verbliebenen Bienenvölker wie einen Rucksackbullen.

Ergo: Entweder man stellt nach und nach auf wind- oder fliegenbestäubtes Obst um oder zieht sich den schwarz-gelben T-shirt an.
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Crispa †

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #4 am: 04. Mai 2008, 21:34:00 »

Na ja Apfelfreund die Bienen bestäuben aber zu 8o% unsere Apfelbäume und wo keine Bienen sind gibt es weniger Obst und Gemüse. Natürlich werden auch die Blüten von anderen Insekten bestäubt aber es gibt keine Wildbienen oder andere Insekten die in so großen Massen antritt wie die Honigbiene um die Blüten zu bestäuben.

Sicherlich hast auch du schon gehört , dass es ein mysteriöses Massensterben der Honigbiene gibt deren Ursachen noch nicht ganz geklärt sind. Neben der in den 70 Jahren unvorsichtiger Weise eingeschleppten Varroramilbe kommen wohl auch bakterielle Erkrankungen der Bienen hinzu.

Ein in der Nähe wohnender Imker hat von 10 Völkern nur 6 über den Winter gebracht. Von diesen 6 Völkern sind 3 sehr geschwächt. Viele kleine Imker geben aufgrund der Ausfälle die Imkerei auf. In MeckPom werden schon Großversuche mit der Mauerbiene unternommen. Aber auch diese Biene bildet nur kleine Völker mit wenigen Bienen.
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Liebe Grüsse Crispa

cydorian

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #5 am: 04. Mai 2008, 22:29:51 »

Ich habe selber Bienen, in unserer Region hat die der Kälteeinbruch Anfang April total zurückgeworfen. Erst jetzt sind wieder genug Flugbienen da, so dass die Völker langsam die Sollstärke erreichen. Honig gibts auch keinen, obwohl schon seit vier Wochen alles blüht. In anderen Regionen siehts dagegen besser aus. Bis jetzt ein übles Minusjahr.

Imkerei ist meist ein Verlustgeschäft und oftmals frustrierend. Im Nachbarkreis mit intensiverem Obstbau hat kaum ein Imker seinen Honig geniessen können. Er war mit Streptomycin, einem Antibiotikum in Pflanzenschutzmittel gegen Feuerbrand belastet, das Land liess ihn untersuchen und kaufte die nicht verkehrsfähigen Partien auf. Sowas frustriert, viele haben aufgegeben. Für den Abfallkübel imkern? Man kommt sich vor wie ein hakenschlagender Hase auf der Flucht vor Agrarwüste, dem Wahnsinnsgifteinsatz in der konventionellen Landwirtschaft, eingeschleppten Bienenkrankheiten und immer neuen dunklen Wolken am Horizont, z.B. gentechnisch veränderten Pflanzen oder ab diesem Jahr das Ende der Flächenstillegung, wodurch die Agrarwüste noch wüster wird. Strenggenommen gibts es keine "Natur" mehr, nur noch "Grünes".

Wenn ihr ernste Bestäubungsprobleme habt, kauft euch ein Hummelvolk, z.B. http://www.re-natur.de/online-shop/biolog--pflanzenschutz/hummelvoelker_094450.html?o=0&d=371
Das schafft zwar höchstens 1% der Bestäubungsleistung eines Bienenvolks, wird aber trotzdem z.T. im kommerziellen Anbau eingesetzt. Nachdem alles unternommen wurde, um Bienen loszuwerden, müssen die "Profis" eben zahlen.

Wer einen guten Standplatz für Bienen hat, nur her damit ;-)
http://forum.garten-pur.de/index.php?action=viewprofile;user=cydorian
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Crispa †

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #6 am: 05. Mai 2008, 06:11:58 »

Hallo cydorian, ich glaube das ist vielen noch garnicht aufgegangen was es bedeutet ohne Bienen zu gärtnern.

Auch die Massenanbaugebiete von Obst, Gemüse und Fedfrüchten sind auf die Honigbienen angewiesen. So zahlen teilweise die Plantagenbesitzern den Imkern Honorare wenn er seine Bienen in die Anbaugebiete stellt.

Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.


Selbst wenn dieser Auspruch, welcher von A. Einstein stammen soll, nicht stimmen sollte wird die Nahrungsbeschaffung teurer. Die Biene ist nach Schwein und Rind das drittwichtigste Haustier.

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Liebe Grüsse Crispa

minor

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #7 am: 05. Mai 2008, 07:33:43 »

Morjen,

wenn ich das so lese, macht mich das schon traurig.

Aber ich muß zugeben, daß ich hier am Rande von Duisburg lebe und garnicht weiß, wo und ob es hier in der Nähe einen Imker gibt. ::)

Honigbienen sind hier eine Seltenheit. Ich sehe hier im Garten an meinen Blumen nur Wildbienen und Hummeln.

Wie weit fliegt so eine Honigbiene zum Sammeln vom Stock weg?

lg - Heike

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trauben-freund

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #8 am: 05. Mai 2008, 07:41:20 »

kann ich so absolut nicht bestätigen.........vor 1-2wochen hat der ringlo baum in meinem garten geblüht und schon von weitem konnte man das summen hören , da war ein ganzer bienenstock allein in meinem baum!!!! das ist aber der regelfall, irgendwie scheint der duft die bienen magisch anzuziehn, riecht auch recht intensiv. bei meinen pfirsichen konnte ich nur vereinzelt hummeln sehn, die meisten blüten sind auch schon abgefallen, mal schaun ob ich noch paar früchte bekomm, ich bin zuversichtlich.
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Crispa †

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #9 am: 05. Mai 2008, 08:06:25 »

Normal suchen die Bienen den Nektar im Umkreis von 2 km. Wenn es dort aber keinen mehr gibt oder weiter weg sind ertragreichere Blüten fliegen sie auch bis 10 km. Die Fluggeschwindigkei liegt zwischen 20 und 28 km/h. Ein Bienenvolk hat je nach Jahreszeit und Bedingungen zwischen 40.000 - 80.000 Bienen. Und das macht ja die Honigbiene für die Befruchtung der Blüten so interessant. Hummeln und Wildbienen leben nie in so großen Gemeinschaften wie die Honigbiene.
« Letzte Änderung: 05. Mai 2008, 08:09:12 von Crispa »
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RosaRot

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #10 am: 05. Mai 2008, 08:10:39 »

Wir haben seit Jahren kaum noch Honigbienen im Garten, dafür jede Menge von wilden Bienen, die in einer Lehmwand in der Werkstatt wohnen, dort ist ein einziges Brummen und Sausen. Kirschen, Äpfel und Pfirsiche hatten wir in den letzten Jahren immer reichlich, wenn nicht sogar überreichlich.
Daraus läßt sich dann doch schließen, das auch die wilden Insekten einiges an Bestäubung schaffen?
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RosaRot

Manfred

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #11 am: 05. Mai 2008, 08:29:26 »

Ich habe dieses Jahr auch noch keine einzige (!) Honigbiene im Garten gesichtet und kenne auch Hobbyimker, die wegen der Bienenverluste aufgegeben haben. (Normalerweise waren um die Zeit dutzende bis hunderte Bienen in unserem Garten unterwegs.)
Die Apfelbäume fangen erst an zu blühen. Die frühen Kirschen und die Pflaumen sind durch. Der Befruchtungsverfolg scheint trotz fehlender Bienen OK zu sein. Die paar Wildbienen, Hummeln und das Heer von Kleinstinsekten haben wohl fleißig gearbeitet.
Ich schätze, auf großen Reinkulturflächen, wo evtl. auch noch Insektizide eingesetzt werden, sind die Bienen als Befruchter schwieriger zu ersetzten als im Hausgarten.
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cydorian

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #12 am: 05. Mai 2008, 08:34:56 »

Sie fliegen bis zu 5km, aber Bestäubungsleistung ist in der Praxis auf weniger beschränkt. Im Frühjahr, wenn Massentracht herrscht holen sie erstmal alles, was in der Nähe ist oder besonders beliebt. Am blühenden Apfelbaum vorbei zum Rapsfeld.

Wildbienen könne die Bestäubungdienste nicht ausgleichen, wie in den Niederlanden drastisch festgestellt wurde. Ein einziges Bienenvolk hat 20000-50000 Bienen und fliegt trachtstetig, Wildbienen und Hummeln machen das nicht. Beobachtet mal genau, wer da wirklich "Summt und Saust" in den Obstbäumen: Tatschlich sind das fast ausschliesslich Honigbienen.

Bestäubungsprämien gab es früher mal, heute spielen sie keine grosse Rolle mehr. Wenn der Imker im Vertrag auch noch Schadenersatz für eventuelle Spritzschäden stehen haben will, ist sowieso Essig. Die Anbauer wissen genau, warum sie das nicht unterzeichnen. Ich stelle meine Völker zur Blüte absichtlich von der nahen Apfelplantage weg, was dort ausgebracht wird will ich meinen Bienen nicht antun. Dummerweise ist es noch nach der Blüte ein Problem, denn die Blumen auf dem Grün zwischen den Baumreihen kriegen natürlich auch nach der Apfelblüte kräftig Pflanzenschutzmittel ab.
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Crispa †

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #13 am: 05. Mai 2008, 08:36:35 »

Die größten Probleme haben die großen Obstanbaugebiete in denen man zur Zeit für viel Geld (120.000 €) nach Ersatzlösungen sucht. Hier versucht man mit viel Mühe die Mauerbiene anzusiedeln.

Wenn man aber bedenkt das Mauerbienen Solitärbienen sind im Gegensatz zu einem Volk von Honigbienen von 40.000 - 80.000 Bienen muß man schon ins Grübeln kommen. Da brummt es doch schon ein wenig mehr.

Das Sterben der Honigbiene ist aber auch Regional sehr unterschiedlich und weltweit erst recht. Die meisten Schwierigkeiten gibt es wohl derzeit in Amerika aber auch hier in Deutschland mit zunehmender Tendenz.

Bisher sprach man immer davon, dass die Honigbiene 80% unserer Obstgehölze befruchtet den Rest übernehmen dann Hummeln Wildbienen und andere Insekten. Aber selbst wenn diese 80% nicht stimmen ist die Honigbiene am meisten an der Befruchtung von Obst und Gemüse beteiligt.


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cydorian

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #14 am: 05. Mai 2008, 08:38:48 »

In den Wohngebieten der Städte gibts keine Bestäubungsprobleme, dort ist die Hobbyimkerdichte hoch.
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