@Karin L.
Zunächst mein Mitgefühl. Zunächst solltest Du mal herausbekommen, was dem Rebstock tatsächlich fehlt. Eine Möglichkeit dazu ist:
http://www.rebendoktor.de/Falls das nicht hilft, bitte noch mal hier nachfragen. Ein aussagefähiges Photo wäre sehr hilfreich.
Ist bekannt, welche Sorte der Rebstock ist? Vermutlich eine alte europäische Sorte, die keinen nennenswerten Widerstand gegen echten und falschen Mehltau besitzt. Diese beiden Pilzkrankheiten sind die Hauptschadensverursacher bei Wein, aber nicht die einzigen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwelche Stäbchen oder Gießmittel in irgendeiner Weise gegen diese Krankheiten helfen. Aber bestimmt haben Hersteller und Handel gut daran verdient.
Um das Problem in den Griff zu bekommen, bedarf es einer Grundsatzentscheidung:
a) den Weinstock roden und eine pilztolerante Sorte setzen oder
b) zum richtigen Zeitpunkt mit dem richtigen Mittel spritzen
Auch die meisten pilztoleranten Sorten brauchen ein minimales Spritzprogramm:
2 x Netzschwefel gegen echten mehltau im Mai und
2 x Kupfermittel oder anderes gegen falschen Mehltau im Juni
Die genauen Zeiten sind abhängig vom Entwicklungsstadium der Rebe.
Auf jeden Fall muss man vorbeugend spritzen. Ist der Befall eingetreten, hilft im Prinzip nichts mehr.
Bei nicht pilztoleranten Reben muss deutlich mehr gespritzt werden. Das insbesondere dann, wenn Du in einem Weinbaugebiet wohnst, weil dort der Befallsdruck höher ist.
Ein bisschen kann man auch durch den Rebschnitt beitragen. Ein lockerer und luftiger Aufbau des Rebstockes hilft bei echten Mehltau, der Feuchtigkeit liebt. Falscher Mehltau will es eher trocken.
Die o.g. Mittel sind im biologischen Weinbau zugelassen. Trotzdem ist ein exakter Ungang empfehlenswert (Dosierung, Wartezeiten, Arbeitsschutz ...).
Zum richtigen Rebschnitt empfehle ich ein Fachbuch aus der Bibliothek bzw. zunächst ein aufmerksames Lesen des Internetauftrittes der Bayrischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau. Unter den Rubriken Infoschriften, Gartenbau/Obstbau (Tafeltrauben sind Obst) und Weinbau stehen viele Anregungen. Die Krankheits- und Schädlingsbekämpfung und der Rebschnitt von Wein und Tafeltrauben sind identisch, denn die Unterscheidung ist recht willkürlich und hat etwas mit dem europäischen Weinrecht (Begrenzung der Überproduktion) zu tun und nicht mit der Biologie der Reben.
Guckst Du hier:
http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/