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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Frosthärte von Saatgut  (Gelesen 1666 mal)

marygold

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Frosthärte von Saatgut
« am: 14. Januar 2009, 21:51:10 »

In meinem Garten vagabundieren einige Kräuter und einjährige Blühpflanzen durch Selbstaussaat quer durch den Garten:
z.B.: Borretsch, Bohnenkraut, Kapuzinerkresse, Dill, Petersilie, Tagetes, schwarzäugige Susanne, Wicken, Malven, u.a.

Von diesen nehme ich auch nie Samen ab, weil sie bisher immer zuverlässig gekeimt sind.

Wie sieht das jedoch bei Temperaturen von -17° und mindestens einer Woche Minusgrade im zweistelligen Bereich aus? Können die genannten dann immer noch keimen?

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marygold

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Re:Frosthärte von Saatgut
« Antwort #1 am: 14. Januar 2009, 21:54:58 »

Umgekehrt keimen genauso zuverlässig andere Kräuter: Vogelmiere, Melde und die üblichen Verdächtigen. Denen macht der Frost sicher nichts aus.

Aber wie steht es um diesen fiesen Sauerklee, der sich seit einigen Jahren ausbreitet? Ältere Leute sagen, den habe es früher in den Gärten nicht gegeben.
Besteht da Hoffnung, daß er durch den starken Frost zumindest dezimiert wird?
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knorbs

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Re:Frosthärte von Saatgut
« Antwort #2 am: 15. Januar 2009, 08:51:02 »

frost macht den samen nichts aus. wäre ja schön, wenn der oxalis durch frost verschwinden würde. das bleibt aber ein wunschtraum.
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z6b
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Sena

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Re:Frosthärte von Saatgut
« Antwort #3 am: 15. Januar 2009, 09:02:54 »

Kapuzinerkressesamen haben hier keine Chance zur Überwinterung, auch Tagetes nicht, vorigen Winter hat erstmalig ein! Kapuzinerkressesamen auf dem Kompost überlebt.
Dill, Petersilie und Borretsch kommen problemlos über den Winter.

Sena

« Letzte Änderung: 15. Januar 2009, 09:03:50 von Sena »
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brennnessel

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Re:Frosthärte von Saatgut
« Antwort #4 am: 15. Januar 2009, 09:59:04 »

Das wundert mich, Sena! Bei mir keimen immer wieder Kapuziner, wo im Vorjahr welche standen - allerdings oft schon ziemlich spät. Deshalb säe ich sicherheitshalber meist auch selber welche aus.
Tagetes-, Dill-, Borretsch- und Petersilienpflänzchen etc. haben wegen der Schnecken kaum eine Chance. Früher brauchte ich nur zu jäten, was zu viel war..... ::)!

LG Lisl
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knorbs

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Re:Frosthärte von Saatgut
« Antwort #5 am: 15. Januar 2009, 10:23:03 »

Kapuzinerkressesamen haben hier keine Chance zur Überwinterung, auch Tagetes nicht, vorigen Winter hat erstmalig ein! Kapuzinerkressesamen auf dem Kompost überlebt.

so pauschal kann man das nicht sagen denke ich. die frage bezieht sich auf die keimfähigkeit des samens trotz frosteinwirkung. das problem ist, dass unsere winter durchaus auch perioden mit deutlichen plustemperaturen aufweisen. dann kann es duchaus passieren, dass im samen die enzymatischen prozesse zur keimung augelöst werden, also die eingelagerte stärke mobilisiert wird + der embryo zu keimen beginnt. wirkt dann wieder frost ein, kann der sich entwickelnde keimling absterben. daraus zu schließen, der samen sei generell nicht frosthart wäre m.e. falsch.
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Hortus

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Re:Frosthärte von Saatgut
« Antwort #6 am: 15. Januar 2009, 10:34:37 »

Was Knorps sagt ist zutreffend. Gut getrocknete Samen auch sehr frostempfindlicher Pflanzen überstehen sehr wohl tiefe Minusgrade.
Deshalb wird auch in Samenbanken das Saatgut bei etwa -35°C eingelagert, um die Keimfähigkeit zeitlich zu verlängern. Durch die Frosteinwirkung laufen dann die normalen Abbauprozesse im Samen stark verlangsamt ab.
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Viele Grüße, 
Hortus

micc

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Re:Frosthärte von Saatgut
« Antwort #7 am: 15. Januar 2009, 11:07:41 »

Das muss man noch etwas relativieren. Es gibt viele Samen, die man nicht einfrieren sollte, weil sie bei Erreichen des notwendigen Trocknungsgrades absterben würden. Aber das wären dann beispielweise tropische Arten.

Letztes Jahr hatte ich die Gelegenheit die Samenbank in Wakehurst Place zu besuchen, wo man denn auch in der Lagerung deutlich unterschied. Man suchte noch nach besseren Methoden, um die Lebensdauer frostfrei gelagerter Samen zu verlängern.

Dann ist es auch ein Unterschied, wie schnell man die Samen einfriert. Das abrupte Einfrieren, etwa mit flüssigen Stickstoff, hat den Vorteil, dass eine Bildung scharfkantiger Eiskristalle unterbleibt, d.h. der Zellinhalt gefriert sozusagen glasartig, die Zellmembranen werden kaum mechanisch geschädigt. Beim langsameren Einfrieren in der freien Natur oder in der heimischen Gefriertruhe kann das anders aussehen, je nach Wassergehalt (wie bereits erklärt) und den chemischen und physikalischen Anpassung der jeweiligen Pflanzenart. Bei einheimischen Pflanzen ist diese Anpassung natürlich gegeben, wobei es schon bei mediterranen Eichenarten anders aussehen kann.

Das ist ein sehr interessantes Thema, und ich muss gestehen, dass ich bis auf die Vorgänge beim Gefrieren von Zellinhalten wenig Ahnung habe. Gibt es eigentlich eine frei zugängliche Dissertation o.ä. über die Frostresistenz von Samen? Bei der Hopplahopp-Suche im Netz stoße ich da nur auf Bezahlartikel.

:)
Michael

« Letzte Änderung: 15. Januar 2009, 11:40:46 von micc »
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Ich schnarche nicht, ich schnurre.

marygold

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Re:Frosthärte von Saatgut
« Antwort #8 am: 15. Januar 2009, 19:26:10 »



so pauschal kann man das nicht sagen denke ich. die frage bezieht sich auf die keimfähigkeit des samens trotz frosteinwirkung. das problem ist, dass unsere winter durchaus auch perioden mit deutlichen plustemperaturen aufweisen. dann kann es duchaus passieren, dass im samen die enzymatischen prozesse zur keimung augelöst werden, also die eingelagerte stärke mobilisiert wird + der embryo zu keimen beginnt. wirkt dann wieder frost ein, kann der sich entwickelnde keimling absterben. daraus zu schließen, der samen sei generell nicht frosthart wäre m.e. falsch.

das leuchtet mir ein, erklärt auch, warum nicht alle einjährigen Pflanzen sich durch Selbataussaat vermehren
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marygold

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Re:Frosthärte von Saatgut
« Antwort #9 am: 15. Januar 2009, 19:27:31 »

Das muss man noch etwas relativieren. Es gibt viele Samen, die man nicht einfrieren sollte, weil sie bei Erreichen des notwendigen Trocknungsgrades absterben würden. Aber das wären dann beispielweise tropische Arten.

Dann ist es auch ein Unterschied, wie schnell man die Samen einfriert. Das abrupte Einfrieren, etwa mit flüssigen Stickstoff, hat den Vorteil, dass eine Bildung scharfkantiger Eiskristalle unterbleibt, d.h. der Zellinhalt gefriert sozusagen glasartig, die Zellmembranen werden kaum mechanisch geschädigt. Beim langsameren Einfrieren in der freien Natur oder in der heimischen Gefriertruhe kann das anders aussehen, je nach Wassergehalt (wie bereits erklärt) und den chemischen und physikalischen Anpassung der jeweiligen Pflanzenart. Bei einheimischen Pflanzen ist diese Anpassung natürlich gegeben, wobei es schon bei mediterranen Eichenarten anders aussehen kan

:)
Michael



und auch dies ist eine gute Erklärung
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