Wer das Muskataroma liebt: Garold (hell, mittlere Trauben und Beeren, sehr pilzfest, kann lange hängen bleiben, also langes Erntefenster, ca. 90 bis 95 Tage, also auch für Nichtweinbauregienen geeignet.
Wer Garold und Muskat Bleu kurz hintereinander kostet, der schmeckt bei Muskat Bleu einen deutlichen Foxton heraus, der sonst nicht so auffällt. Während Garold nach Wein schmeckt (Weinsäure), schmeckt MB aufgrund des schwachen Foxtones nach anderen Früchten. Der Foxton ist aber nicht störend.
Muskat Bleu siegt oft bei Verkostungen, hat also einen weitgehend anerkannt guten Geschmack, aber MB hat eben auch viele sehr unangenehme Eigenschaften, die MB für viele zum No Go machen:
- kleine Trauben und Beeren
- sehr verrieselungsanfällig (ich hatte in 4 von 5 Ertragsjahren praktisch nichts an den Trauben dran), aber es gibt auch weniger anfällige Klone, z.B. Muskat Garnier
- sehr zähe Beerenhäute
- 4 große, sehr störende Kerne
- kein knackiges Fruchtfleisch, etwas geleeartig bis flüssig
- ein Eldorado für die KEF und den Traubenwickler, da blaue Farbe
Positiv an MB: hohe Pilzfestigkeit
Für den, dem das Muskataroma von Garold zu intensiv ist: Tigin (nur leichtes Muskataroma), sehr große Trauben (750 ... 1000 g bei Ertragsreduzierung) und Beeren (10 ... 12 g), kleine, wenig störende Kerne, knackiges Fruchtfleisch, sehr pilzfest, ca. 115 Tage, fruchtiges Aroma mit etwas Muskat, helle Farbe und deshalb weniger attraktiv für die KEF und den Traubenwickler, ohne Foxton, sehr wüchsig, braucht viel Platz, Ertragsreduzierung unbedingt erforderlich. Außerhalb von Weinbauregionen erfordert Tigin einen sehr guten Standort, z.B. südwestliche Hauswand, damit Tigin richtig reif wird.