Hallo, Theo,
... denke ich mir so,dass die vögel,weil sie sich dran gewöhnt haben die Natürliche Futtersuche vernachlässigen und grade mal das fressen,was leicht zu erbeuten ist. ...
tun sie definitiv nicht. Sie machen vielmehr verschärft kurzen Prozess mit Blattlaus, Raupe & Co. - verschärft deshalb, weil sich mehr Vögel im Garten aufhalten und mehr Vögel ganz offensichtlich mehr Insekten wegfuttern. Jedenfalls habe ich dieses Jahr zum allerersten Mal keine einzige verlauste Rose im Garten und praktisch keinen Raupenfraß an den Gehölzen. (Nur die Blattschneiderbienen sind aktiv wie immer, aber das ist ja ok.)
Am Wochenende habe ich erstmals beobachtet, dass Elternvögel (Kohlmeisen) mit Meisenknödelkram gefüttert haben. Die gierig aufgesperrten Schnäbel gehörten allerdings zu schon flüggen Jungen, die bloß noch keine Lust hatten, sich vom "Hotel Mama" zu trennen - sie hüpften und flatterten durchs Baumgeäst und bettelten entnervend laut... Und kriegten von Mama und Papa buchstäblich im Sekundentakt den Schnabel gestopft. Dabei führte dann etwa jeder zweite Futtersuchflug zum Knödel; so hatten es die Eltern ein bisschen leichter.
Solch eine krakeelende Halbstarkenbande habe ich aber noch nie zuvor gesehen, normalerweise verlässt der Nachwuchs ohne derartigen Radau das Nest.
Bei mir kommen nach wie vor sehr viele Vögel an die Futterstellen. Kohl- und Blaumeisen sowieso. Außerdem Sumpfmeisen, Tannenmeisen (lassen sich jetzt seltener blicken), Grünfinken, Stieglitze, Girlitze, Gimpel, Sperlinge, Kleiber, Buntspechte, vermutlich auch ein Mittelspecht (Identifizierung noch nicht ganz sicher, der "Verdächtige" ist scheu und immer schnell wieder weg). Plus kleine Bodenfresser - Zaunkönig und Heckenbraunelle sind auf jeden Fall dabei; zwei, drei weitere Arten konnte ich noch nicht bestimmen (Kamera mit langem Tele war nicht zur Hand). Schwanzmeisen habe ich (leider) schon länger nicht mehr gesehen. Stare, vor kurzem noch nervig dominant, finden sich nur noch vereinzelt ein. Auch Buchfinken, noch vor wenigen Wochen Dauergäste, machen sich rar. Amseln, Rotkehlchen, Hausrotschwänze sind zwar weiter präsent, tauchen aber kaum noch am Futter auf; so ist der Fettflockenverbrauch auf drei, vier Handvoll pro Woche gesunken.
Insgesamt habe ich Futterplätze und -mengen reduziert. Denn erstens gehen mir für die Knödelei die vollschattigen, kühlen Plätze aus. Zweitens beginnt Runtergefallenes aus den Körnersilos beim aktuellen warmfeuchten Wetter flott zu keimen, wenn es nicht weggepickt wird - und wenn oben an der Futtersäule mal Ebbe herrscht, räumen die Flieger unten am Boden viel gründlicher auf, das ist mir recht
.
Schöne Grüße
Querkopf