Positiv aufgefallen ist dieses Jahr erneut die Zuccalmaglio (Zuccalmaglios Renette). Sie reifte nicht vorzeitig, sondern war noch am 30.9. etwas grünlich gefärbt (Grund- = Deckfarbe), etwas hart und auch im Geschmack unreif. Dieses Wochenende war sie so schön "Voll-Hellgelb" wie immer und fiel beim leichten Schütteln. Die Sorte sollte sicherlich auf besseren Boden stehen (mittlerer Boden, guter Apfelboden), da sie sich für ihre Früchte sehr stark verausgabt (deshalb nur Halbstamm, mit robustem Gerüst), aber nur schwächer alterniert (abweichend von den Sortenbeschreibungen). Hier steht sie auf der humos angereicherten Streusandbüchse (ehemalige Rieselfelder) in einer Plantage, von Hecken geschützt, mit ca. 30 Halbstämmen, die einst zur Frischobstversorgung Berlins gepflanzt war. Obwohl diese Halbstämme im Greisenalter von 75 Jahren am Ende ihres Lebenszyklus angekommen sind, tragen manche von ihnen (etwa 1/4) immer noch wie Vollertragsbäume, so auch in diesem Jahr. Wir haben extra für sie einen 2. Erntetermin angesetzt, weil sie pünktlich reif wurden (und alle anderen nach dem Anomalie-September zu früh oder wegen Monilia gar nicht) - und diese Ernte hat sich gelohnt.
Geschmacklich wie immer die Wucht! Da die Bäume lange unbeschnitten geblieben sind, erzeugen sie viele kleine Früchte, die aber alle vollständig zu ihrem Edelgeschmack ausgereift sind (ein weiteres Kennzeichen dieser Sorte), neben wenigen "Ausreißern" in mittlerer Normalgröße. Auch bleibt es ihr Geheimnis, warum sich manche Früchte leicht röten, aber die meisten auf genau derselben Sonnenseite des Baums schön gelb bleiben. Die beste Sortenbeschreibung steht in "Deutschlands Obstsorten" (momentan nicht online bei der-apfelmann); ein Foto vom Vorjahr füge ich bei.
Es lohnt sich, diese Sorte in Zeiten des Klimawandels weiter im Auge zu behalten.