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Autor Thema: Oeschbergschnitt - Musterbäume  (Gelesen 61564 mal)

willi2000

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Re: Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #90 am: 30. Dezember 2016, 21:21:30 »

Ich kenne in meinem Kollegenkreis auch keinen, der Stur immer nach Schema F schneidet, allerdings sind einige dabei, die sehr schöne Öschberg-Varianten praktizieren.
Ich selbst habe bisher noch keine Öschbergkrone erzogen und werde meine Hochstämme auch nicht danach umstellen, da für mich als Hesse sowieso der Ebbelwoi im Vordergrund steht. Ich halte es mehr mit dem naturgemäßen Obstbaumschnitt (gut beschrieben bei Hans-Thomas Bosch: Naturgemäße Kronenpflege am Obsthochstamm). Da schneide ich die älteren Bäume in einem Abstand von 3-5 Jahren.
Zu den obigen Bäumen muss ich aber nochmals betonen, dass für mich immer die Stabilität der Krone/des Baumes im Vordergrund steht. Ich hasse nichts mehr, als zu einem Baum mit ausgebrochem Fruchtast/Leitast gerufen zu werden, nur weil die Leute mal wieder die Früchte nicht ausdünnen wollten.

Schobbe,


 
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Staudo

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Re: Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #91 am: 30. Dezember 2016, 21:32:29 »

Dieses Buch habe ich mir gekauft und bin begeistert. Soweit ich das verstanden habe, propagiert Bosch eine weniger strenge Form des Oeschbergschnitts.
Ich kümmere mich um etliche junge Obstbäume, die schon recht groß gepflanzt wurden und von der Baumschule im "Alleebaumschnitt" kamen. Die will ich ab Februar in Richtung Bosch-Schnitt umbauen.
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thuja thujon

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Re: Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #92 am: 30. Dezember 2016, 21:53:43 »

Ich presse lieber Sonnenfrüchte als Schattenfrüchte. Mein Ziel beim Schnitt ist, möglichst hochwertiges Obst zu produzieren.

Die Bäume auf den Fotos sind übrigens alle ausgedünnt. Da hängt nur das drauf, was die Äste mit nassem Laub bei einem Sommergewitter mit ordentlichen Sturmböen verkraften können.

Ausgeschlitzte Äste haben meiner Meinung nach eher Schlitzäste, also falsche Astabgangswinkel, als Ursache.

Cydorian: hier in der Gartenanlage hat man früher wüchsige Bäume gepflanzt.
Die meisten sind schon längst weg, weil sie zu viel wachsen. Untenrum aufgeastet, weil man ja noch untendrunter hin will im kleinen Garten, obenrum runtergeschnitten, weil die Bäume nicht so hoch sein sollen. Folge war, na klar ein Besenwald oben, knapp über Kopfhöhe wertlose Schattenfrüchte und in der Kompfortpflückzone nichts außer Schatten für die Sonnenliege oder das Tischchen mit dem Rotweinglas.


Eine solche `Tellermine´ steht bei einem befreundeten Gärtner. An dem Baum haben wir früher 2 Tage rumgeschnippelt. Irgendwann hat er gesagt, mach, schneid wie du denkst. Ab dann habe ich umgestellt. Ein paar Jahre später sieht der Jonagold so aus:


Wenn der Baum jetzt geschnitten ist, bleibt an dem Tag noch Zeit für 3 andere Bäume oder anderen Kram und einen Kasten Bier. Der Besitzer jammert jetzt über zuviele Früchte, die von den Maden angestochen sind und zu süß schmecken und er garnicht weiß, wohin damit.
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thuja thujon

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Re: Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #93 am: 30. Dezember 2016, 22:04:18 »

@staudo: mittlerweile sind wie schon erwähnt fast alle vom Äste-flachstellen-Trip auf mehr oder weniger Oeschbergschnitt umgestiegen. Das mit dem licht wurde eingesehen und das mit der Wuchskraft auch. Da das lernen wohl mit viel Sturheit und damit Schmerz verbunden war, will jetzt keiner drüber reden, woher das mit den steileren Ästen und Licht usw kommt.

Buch- bzw eher Broschüren-Tip:
Obstbäume kräftig aufbauen und vital erhalten

Aktuell lese ich schnittechnisch eher eine ehrliche Diskussion von dem Obstplantagennetzwerk. Dort scheint wohl noch eine Diskussion über die `richtige´ Erziehungs- und Schnittmethode stattzufinden. Fruchtwand, V-Hecke, Duobaum, anschneiden oder nicht, geeignetes Pflanzgut usw.
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willi2000

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Re: Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #94 am: 30. Dezember 2016, 22:17:20 »

Das Ziel des naturgemäßen Obstbaumschnittes ist eine langlebige, stabile Krone. Und was die Statik angeht, ist die Öschbergkrone nun mal unschlagbar.

Gruss,
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Re: Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #95 am: 30. Dezember 2016, 22:19:53 »

Eine klassische schlanke Spindel mit Fruchtbogenprinzip will ich nicht als widernatürlich bezeichnen. Es ist lediglch kein Baum.
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cydorian

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Re: Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #96 am: 31. Dezember 2016, 09:33:48 »

Ich presse lieber Sonnenfrüchte als Schattenfrüchte. Mein Ziel beim Schnitt ist, möglichst hochwertiges Obst zu produzieren.

Sicher, aber um das zu schaffen muss auch die Ökonomie des Schnitts stimmen, sonst geht nämlich gar nichts, weil man seine Prinzipien nicht mehr anwenden kann. Der Punkt fällt seltsamerweise bei der Diskussion toller Schnittprinzipien meistens hinten runter, als ob Zeit und Material keine Rolle spielten. Lustigerweise geht es im kommerziellen Bereich immer vor allem genau darum, die Aufwand-Nutzen Relation bis auf die Minute gerechnet ist dort eminent wichtiges Kriterium.

Apropos Sonnenfrüchte: Wir haben vermehrt Sonnenbrandschäden an Früchten. Letztes Jahr auch wieder schwere Trockenschäden. Inwieweit dichtere Kronen und auch bessere Bodenbeschattung da ihre Pluspunkte haben, ist noch die Frage.

hier in der Gartenanlage hat man früher wüchsige Bäume gepflanzt.

Dass das Schwachsinn für einen Kleingarten ist, darüber sind wir uns sicher einig. Wenigstens sind die Tellerkronenbäume noch zu verbessern. Schlimmer ist es mit den hier verbreiteten Besenbäumen. Da wird aufgeastet, weil unten mit Mähgerät gefahren wird und oben wird nix gemacht, die Krone sieht dann aus wie ein Pilz oder ein Besen - die Kehrborsten oben. Brrr.
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thuja thujon

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Re: Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #97 am: 31. Dezember 2016, 10:28:14 »

Bei der Ökonomie kann ich nicht wirklich mitreden. Ich habe um die 20 Bäume im Garten und von Dezember bis Februar an den Wochenenden Zeit dafür. Diese Freizeit ist Hobby, ich habe keine Lohnkosten als wesentliche Produktionsausgabe. Es bleibt sogar noch etwas Zeit für andere Gärten und Bäume. Davon wird dann gerne mal Werkzeuge gekauft, die das arbeiten erleichtern, weil man nicht wegen einer stumpfen Säge rumfluchen muss usw.

Sonnenbrandschäden: leider ists extrem witterungsabhängig. Es sind ja immer nur die heißen Tage mit voller Sonne nach bewölkten, kühleren Perioden, die die Schäden verursachen. Der Jamba mit dem dichten Fruchtholz ist dafür deutlich weniger anfällig als ein Spalier, das ab Mittag im Schatten liegt, aber deutlich weniger Blätter hat und deswegen die Früchte sozusagen voll exponiert sind. Es gibt wohl auch Sortenunterschiede.
Ich versuch mit der dichteren Belaubung die Schäden zu mildern. Freie Früchte sind zu gefährdet, zu viel beschattete Früchte reifen nicht richtig aus. Wieviel das richtige Maß ist, muss wohl jeder selbst und jedes Jahr neu rausfinden.
Der Großteil der Jambaernte 2015, sicherlich nicht die perfekte Tafelobstqualität, aber trotz dichter Belaubung für mich ausreichend gefärbt.
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cydorian

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Re: Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #98 am: 31. Dezember 2016, 11:17:05 »

Bei denen, die noch ein gewisses Grundinteresse haben, ist Zeitmangel der Hauptgrund, wieso die Pflege der Obstwiesenbäume oder überhaupt grösserer Gärten eingestellt oder unzureichend wurde. Einen Nachbarn konnte ich wieder dazu animieren, nachdem ich ihm gezeigt habe, wie er schnell mit einem Schnitt durchkommt, dass dies möglich ist. Die Bäume sind dann zwar nicht als Lehrbuchabbildungsmodelle geeignet, stehen aber bedeutend besser als vorher da. In der Folge stieg auch wieder das Interesse am eigenen Obst.
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Monti

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Re: Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #99 am: 01. Januar 2017, 12:56:16 »

Buch- bzw eher Broschüren-Tip:
Obstbäume kräftig aufbauen und vital erhalten


Danke dafür, sehr interessant.

Für mich war, als ich angefangen habe mich mit Baumschnitt zu beschäftigen, ein wesentlicher Vorteil beim Oeschberg/Palmer-Schnitt, dass er einfach zu erlernen ist. Ohne Vorkenntnisse empfand ich es als wirklich sehr leicht den Schnitt zu lernen, da der Kronenaufbau sehr Systematisch ist. Ich finde den Schnitt eine Ideale Basis. Mit eigenen Erfahrungen und solchen Diskussionen wie hier lernt man dazu und passt ihn auf seine Bedürfnisse an.
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Re: Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #100 am: 08. Januar 2017, 16:47:09 »

Bei denen, die noch ein gewisses Grundinteresse haben, ist Zeitmangel der Hauptgrund, wieso die Pflege der Obstwiesenbäume oder überhaupt grösserer Gärten eingestellt oder unzureichend wurde.
Ich mag da nicht so recht dran glauben. Zeitmangel muss immer her halten, wenn man die Prioritäten anders setzen will und eigentlich keine Lust auf irgendwas hat.

Gestern wars hier zu kalt zum schneiden, heute hat der Wetterbericht sanfte Plusgrade für Nachmittags angekündigt. Da ich aktuell keinen Rasen sondern umgegrabenen acker unter den bäumen habe, kann ich nur hin, wenn der Boden gefroren ist, sonst habe ich Zentimetderdick lehm an den Gummustiefeln. Der Wetterbericht sagte mir also, da öffnet sich ein Fenster von 4-5 Stunden, in dem der Boden noch gefroren ist, aber die Luft nicht zuu kalt zum schnippeln ist, also in dem ich die Bäume machen könnte.
Bevor ich jetzt vor dem Fernseher liege und jammere, wie kalt es draussen ist (ja, das ist der Hauptzeitvertreib, wenn man heutzutage keine Zeit hat), Gummistiefel an und los.

Leiter geholt, den großen Jamba geschnitten, Pinova fertig, die hohe Birnenspindel noch schnell, zwischendrin beim gewürzluiken Erziehungsschnitt weiter und abbinden, die junge Williams auf Sämling auch gleich fertig geschnitten. Beim auftauen habe ich noch schnell das Schnittholz aufgelesen, in den Schubkarren und ab auf die Benjeshecke.

Wenn Baumschnitt lange dauert, dann ist das meistens weil nicht klar ist, wie geschnitten werden soll. Entweder weil man unsicher ist oder weil die Bäume nicht das machen, was man sich wünscht. Ich denke gerade deswegen ist ein klarer, in sich logischer Schnitt Gold wert. Und nicht zuletzt sollte man soweit fit sein und verstehen, wie was wächst und warum, damit man auch schnell reagieren kann und nicht unsicher wird. Erst so wird auch der logische Schnitt zum Erfolg, weil man ihn immer anpassen muss. Leider ist das Verständnis für `was passiert wenn´ genau das, was einem immer weniger vermittelt wird bzw beim Baumschnitt extrem wenig Beachtung findet.

Für mich ist keine Zeit jedenfalls eine Ausrede. Ich verstehe, wenn jemand überfordert ist und deswegen nicht will. Dann liegts aber nicht daran, dass es nicht möglich wäre, sondern daran, dass keiner vernünftig aufzeigt, was machbar ist. Ich denke deinem Nachbar gings genauso und er musste nur kurz an die Hand genommen werden.
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Staudo

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Re: Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #101 am: 08. Januar 2017, 16:50:10 »

Bevor ich jetzt vor dem Fernseher liege und jammere, wie kalt es draussen ist (ja, das ist der Hauptzeitvertreib, wenn man heutzutage keine Zeit hat), Gummistiefel an und los.

 ;D

Gut, dann fange ich in den nächsten Tagen an.
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thuja thujon

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Re: Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #102 am: 08. Januar 2017, 16:59:32 »

Morgen, ... in den nächsten Tagen...    ;D
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Sternrenette

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Re: Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #103 am: 08. Januar 2017, 17:00:48 »

Bei dem Schnee sieht man sehr gut, was alles rausgeschnitten werden sollte  :D
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Staudo

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Re: Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #104 am: 08. Januar 2017, 17:06:51 »

Morgen, ... in den nächsten Tagen...    ;D


Es sind insgesamt 143 (junge) Bäume. Das dauert ein bisschen.
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