Ich bin ja so froh, dass meine Stachelbeere wieder ausgetrieben hat.
Ich hatte sie vor einigen Jahren aus einer alten namentlich mir unbekannten dunklen (roten?) Sorte selbst mithilfe von Steckhölzern, die ich an einer jahrelang ungeschnittenen Pflanze von Bekannten abschneiden durfte, angezogen und dann drei der Steckhölzer als Strauch zusammengepflanzt. Die Pflanze sei bei ihr immer mehltauresistent gewesen, sagte mir die Schenkerin der Steckhölzer, eine alte Bauersfrau. Die Beeren, die beim Schnitt der Steckhölzer groß und fast schon violettschwarz waren, waren süß und lecker und im Jahr davor, als ich sie jahreszeitlich früher kosten durfte, im roten Zustand säuerlich, fest und erfrischend herb.
Im letzten Frühsommer, die Beeren waren noch unreif, aber schon recht groß, fiel mir ganz plötzlich auf, dass das Laub von zweien der drei Ursprungsäste bis auf den Boden hin ganz plötzlich anfing, zu schlappen. Erst dachte ich, die Trockenheit sei schuld und gab Wasser, was jedoch nichts nutzte, sondern auch die Beeren verschrumpelten ganz schnell.
Nur der dritte aus dem Boden kommende Ast blieb unbeschädigt und trug dann auch reife Früchte. Er hat zum Glück überlebt und ist jetzt wieder ausgetrieben. Aber um ihn fürchte ich nun, wäre schade, wenn ich diese leckere dunkle Stachelbeere, von der ich ja auch den Sortennamen nicht weiß, verlieren würde. Was kann ich tun, um das evtl zu verhindern?
Und wer war der Schlimmling, der meine Triebe da gemeuchelt hat? Vor mehr als 10 Jahren verlor ich schon einmal ganz plötzlich eine schwarze Johannisbeere durch einen Schädling, der sich ins Mark des Holzes gefressen hat und genau auf die gleiche Art und Weise zum Absterben des Strauches führte.