Meine Lady Late von Lubera wird nun reif. Die Sorte hat irgendwie keine Daseinsberechtigung.
Im Pflanzjahr hatten alle Triebspitzen nach kurzer Zeit übel Mehltau.
Letztes Jahr waren die Beeren klein und noch nicht reif, da hat die Sonne einige verschmort und der Rest ist einfach runter gerieselt. Ok, für die Sonne kann die Sorte nichts und die fallenden Früchte hatte ich auf die Hitze und die Dürre geschoben.
Dieses Jahr ist auf dem Stamm ein mächtiger, äußerst gesunder riesen Busch entstanden, mit satt dunkelgrünen Blättern. Es hängen recht viele Früchte dran, die meisten aber sehr klein. Nur ganz wenige richtig groß. Seit ein paar Tagen bekommen die Früchte nun etwas rote Farbe und,... sie fangen wieder an zu fallen. Sie sind noch halb hart und nur wenige haben etwas typisches Aroma von roten Stachelbeeren. Meist schmecken sie in Richtung unreife Birne. Das Birnenaroma ist dabei gar nicht schlecht, aber dieses "unreif grün" Aroma stört. Durch die Festigkeit ist in den überwiegend kleinen und mittleren Früchten kaum weiche Mitte vorhanden. Sie sind süß, haben im festen Teil aber auch noch eine dominante Säure, von der man das Gefühl hat, dass sie bis sie weicher werden noch deutlich zurück gehen wird. Nur können sie ja kaum noch weicher werden, weil sie einfach fallen.
Der Fruchtstiel ist in der Mitte zwei geteilt. An der Frucht ist er ganz dick und kräftig, an der Pflanze dünn. In der Mitte ist so eine Sollbruchstelle. Hebt man eine Frucht nur ganz leicht seitlich an ist sie auch schon getrennt an der Stelle. Etwas Wind reicht also und sie purzeln von allein runter. Man müsste also unten eine Plane auslegen und Morgens und Abends jeweils aufsammeln was unten liegt. Und selbst dann wären sie ja noch nicht so reif wie sie sollten.
Also irgendwie eine dumme Sorte. Äußerst unpraktisch.