Naja - was man nach 1-2 Jahren an kleinen Sämlingen nicht beurteilen kann, ist die Gartenwürdigkeit insgesammt. Wie standfest ist die Pflanze/Sorte, wie wüchsig, wie farbstabil, wie groß wird der Horst, bildet er eine geschlossene Kugel oder fallen die Triebe mehr auseinander.
Das zusammen finde ich wichtiger als die nur die Farbe. Ich habe auch sehr, sehr viele Sämlinge in allen möglichen Rot-grün-olive-lilatönen im Garten. Den ein oder anderen lasse ich sicher stehen. Aber ich verspreche mir davon jetzt nicht zwangsläufig genauso gute Pflanzen wie die echten Sorten.
Das ist ja bei Phlox und Astern ähnlich - versamen sich wie blöd, aber die Sämlinge sind seltenst so gut wie die Eltern.
Ich möchte hier keineswegs Züchterleistungen schlecht machen und glaube auch nicht, dass ich mit meinen Findlingen den "großen Wurf" landen werde.
Das Beispiel meines Spontansämlings zeigt meines Erachtens jedoch, dass sehr ähnliche Pflanzen auch ohne die selbe Mutterpflanze entstehen können. Diese Pflanze hat im zweiten Jahr nicht nur fast die gleiche Blütenfarbe und -größe wie 'Stewed Rhubearb Mountain' und erweist sich bis jetzt als sehr gesund und standfest. Ich werde die beiden im nächsten Jahr nebeneinander aufpflanzen und natürlich weiterhin vergleichen.
'Xenox' ist hingegen diejenige Sorte unter vier neuen rotlaubigen Sorten in meinem Garten, die bisher sich am kümmerlichsten entwickelt hat. Über die Ähnlichkeit mit 'Karfunkelstein' wurde hier schon diskutiert. Gerade 'Xenox' ist jedoch die Pflanze, die mit einem Sortenschutz belegt ist und ich frage mich, worin die Verbesserung gegenüber anderen Sedümmern wirklich besteht, die diesen rechtfertigt.
Im übrigen möchte ich mit diesem Beitrag auch andere ermuntern, nicht jeden Sämling wegzuhacken. Ich finde es inzwischen sehr spannend, Spontansämlinge auch einmal stehen zu lassen und zu beobachten, was sich daraus entwickelt.