Dieser Brückenschlag zwischen Vegetationsbildern aus natürlichen Habitaten und der Gestaltung von Gartenräumen scheint mir bislang vor allem bei den "Prairiegärten" gelungen zu sein. Dieser Ansatz war jedoch nie so ganz mein "Ding", weil ich bei mir im Garten nicht die Möglichkeiten für notwendige "Großzügigkeit" gesehen habe.
Das Thema Wald und hier insbesondere natürliche Waldrandsituationen mit ihrem großen Artenreichtum können hier sicher auch mit Beispielen aus anderen klimatisch gemäßigten Regionen Inspirationen für kleinteiligere Gartenbilder liefern.
In der Gartenliteratur vermisse ich hier oft Anregungen, beispielsweise in Pflanzenmonografien, wo meiner Meinung nach die Beschreibung der Vergesellschaftung von Species am Naturstandort eigentlich immer zu kurz kommt. Auch unter uns Gartenliebhabern scheint mir das Spezialisten- und Spartendenken viel zu weit verbreitet zu sein. Hier die "Staudis" - dort die "Gehölzfexe".
Oder liege ich hier völlig falsch?
Ich habe eigentlich kein Problem damit, dass es noch keine - oder wenige - nachgebaute Lösungen gibt. Genau diese Situationen findet man ja in der Natur, doch sind viele der Arten, weil eben nicht exotisch genug bislang nicht interessant gewesen.
Muss es denn immer exotisch sein, in dem Sinne, dass eine der Situation nicht angepasste Art drin sitzt? (Eine Hamamelis im Staudenbeet mit Stauden die nicht dazupassen z.B.) Der allgemeine Ansatz ist ja eher, man sieht eine schöne "Pflanze" und steckt die halt in einen freien Platz im Garten. So sympathisch ich das finde (und früher auch selbst gemacht habe), aber eine naturnahe Gartenszene zu erschaffen, heisst auch auf sehr viel zu verzichten. Bei meiner Waldlichtung habe ich auch gefühlt sehr viel verzichtet: Auf eine Rispenhortensie, auf eine Samthortensie, auf Hamamelis ....
@ Mediterraneus: Du wiederum hast mit Deiner Entscheidung in Richtung Asien freie Hand, und ich bin total gespannt, wie sich das alles entwickelt, die prächtigen Wurzeln und die vorhandenen Steine sind eine wunderbare Leinwand, und ich finde jetzt schon den Zauber wieder.
Was ein bisschen beim Gedankensortieren hilft, ist die Bildersuche von Gugl. Mir halfs jedenfalls, weil ich die Bilder im Kopf meist als zu unkonkret empfinde. Sowohl bei der Situation selbst als auch bei der Suche nach Naturstandorten, da allerdings muss man schon sehr gezielt und tw. verbissen suchen.
Was das Besprechen in den Fachthreads betrifft: Es hilft schon sehr, wenn man eine Ahnung über die Vielfalt der einzelnen Pflanzenarten kennt! Mag es vielleicht manchmal in die Irre führen, aber mehr zu wissen hat noch nie geschadet.