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[tragopogon]

RosaRot - danke für die Info das war mir neu - schau ich gleich mal auf die Seite

LGtrago

PS. ich hab gerade mal über die Seiten von Gartenland Aschersleben und Chrestensen geschaut und keine Verbindungen gefunden - wo hast du deine Infos her?

[Knusperhäuschen]

Ja, Quedlinburger ist von Gartenland Aschersleben übernommen worden:
hier, die bieten, wie RosaRot es schon schrieb, Samen unter diversen Markennamen an, siehe deren HP. In die Produktionsstätten in Quedlinburg ist dann die Firma Flora Frey eingezogen hier , die sind, soweit ich das den Infos im Netz entnehmen konnte, 2011 in die Insolvenz gegangen.

[RosaRot]

Ja, sieht so aus, alles leer dort. Waren eh nur noch Abfüller.
Ein kleiner einheimischer Produzent ist P.J. Schmidt in Quedlinburg Link , dessen Zuchtfelder für Blumensamen sind hier tatsächlich noch rund um die Stadt.

[Thüringer]

Wenn das stimmt, was auf der Schmidt-Homepage steht, dann haben die noch ein gewaltiges Programm an Eigenproduktion. Respekt.

[RosaRot]

Die Blumensamen machen sie selber und einiges an Gemüse.
Was er an Gemüse dazu kauft und woher weiß ich nicht.

[tihei]

Zum einen ist die Überschrift dieses Threads arg irreführend und zum anderen wird hier mal wieder sehr einseitig argumentiert.

Es muss hier mindest zwischen Entwickler, Hersteller und Vertrieb getrennt werden.
Bezogen auf das Saatgut heist das:
Es gibt (einen) Züchter, der mal die Sorte geschaffen hat.
Es gibt Vermehrer, welche die Samen produzieren.
(Es Gärtnereien, welche im Auftrag die Samen zu fertigen Pflanzen aufziehen)
Es gibt die Vertriebsunternehmen, welche das Produkt mit einem Marketingkonzept an die Frau/Mann bringen.

Blaue Tütchen/Kübel sind ein Marketingkonzept. Wer die Sorten einst gezüchtet, vermehrt, aufgezogen, usw... geht da erstmal nicht draus hervor.

[Günther]

Faktum ist, daß es (zu) viele große (und obskure) Firmen gibt, die sich durch Einkauf guter Namen zusätzlich einschleichen und abkassieren. Den ursprünglichen Kleinfirmen bleibt kaum mehr als die "Ehre" und vielleicht ein Türschild im Verwaltungsgebäude.
Der Großteil der Mitarbeiter der alten Firmen wird rausgeschmissen, und alles ist natürlich völlig legal.....

[Knusperhäuschen]

dieser link zur EU Plant Variety Database, den ich in dem von mir verlinkten blog fand, finde ich schon ganz hilfreich.

[RosaRot]

Danke! Habe eben mal "Harzfeuer" eingegeben, eigentlich ja eine Quedlinburger Sorte, die jetzt bei Gartenland auftaucht. Züchter usw. erscheinen aber nicht.

[Froschlöffel]

Gentechnik finde ich nicht grundsätzlich falsch. Allerdings ist das Geschäftsgebaren von Monsanto zu kritisieren.
In Kanada wurden Landwirte verklagt, weil sie selbsterzeugtes Saatgut verwendeten, das durch unfreiwillige Einkreuzungen benachbarter Monsanto-Felder gentechnisch verändertes Erbgut aufwies.
Monsanto klagte auf Lizenzgebühren, nachdem sie ohne Genehmigung von den betroffenen Äckern Proben genommen hatten.
Das ist so, wie wenn mein Nachbar die Disteln wachsen läßt, die auf mein Grundstück aussamen ohne daß ich das will und er anschließend Lizenzgebühren einklagt, weil er auf das Unkraut ein Patent hat.
Werde in Zukunft Kiepensanto & Co. meiden und falls möglich alternative Anbieter bevorzugen.
Danke für die Links.

[tragopogon]

Oke die Quedlinburger sind hin wie steht es mit Infos zu Chrestensen?

Es gibt eine EU-Sortenliste http://www.saatgut-oesterreich.at/page.asp/1742.htm über die man auch zu den Züchteradressen kommt. Zusätzlich gibt es noch die Länder-Sortenämter.


tithei

Es muss hier mindest zwischen Entwickler, Hersteller und Vertrieb getrennt werden.
Bezogen auf das Saatgut heist das:
Es gibt (einen) Züchter, der mal die Sorte geschaffen hat.
Es gibt Vermehrer, welche die Samen produzieren.
(Es Gärtnereien, welche im Auftrag die Samen zu fertigen Pflanzen aufziehen)
Es gibt die Vertriebsunternehmen, welche das Produkt mit einem Marketingkonzept an die Frau/Mann bringen.

Was hat es für eine Bedeutung was der Züchter gemacht hat? Wenn er fremde Gene eingebaut hat, sind die auf immer dort drin. Wenn er traditionelll züchtet, dann ist diese Sorte nicht einfach fertig, sondern verändert sich noch in der Zeit. Auch die Sortenämter gingen mal davon aus, dass eine Sorte stabil bleibt, wenn die Eigenschaften der Pflanze festgelegt werden und die Erhaltungszüchter (Nachvermehrer) sich an diese Selektionskriterien halten. Aber vor ca 15 Jahren fiel ihnen auf, dass Sorten, die von verschiedenen Vermehrern angebaut wurden, sich in ihren Eigenschaften verändert hatten. Deshalb gibt es heute bei den Möhren nicht einfach nur die Sorte Nantaise, oder Rote Riesen, sondern sie haben jetzt noch Nummern, die eine Untergruppierung unter den Sorten bezeichnen und den jeweiligen Züchtern zugeordnet werden. Somit hat der Züchter, seine Klima und Bodenbedingungen sowie seine Gartenarbeit und die Selektionsarbeit einen wesentlichen Einfluss auf die Eigenschaften der ursprünglichen Sorte. Die Gärtnereien, die die Pflanzen aus diesen Samen ziehen, haben dann nur noch einen aktuellen Einfluss auf die Pflanzen, z.B. je nach dem ob sie im Gewächshaus oder in Freiland gezogen wurden. Die Vertriebsunternehmen sind dann nur noch Händler, wie z.B. diese "Flora Frey"

LGtrago

[tragopogon]

Froschlöffel

Gentechnik finde ich nicht grundsätzlich falsch. Allerdings ist das Geschäftsgebaren von Monsanto zu kritisieren.

Es geht nicht nur um das Geschäftsgebaren, denn Monsanto hielt sich bei seiner Klage gegen den Bauern, bei dem die patentierten Gene gefunden wurden an die Gesetze. Diese Gene dürfen nur gegen Lizenzen genutzt werden. Und wenn der Bauer diese Gene in seinen Pflanzen hatte muss er zahlen, auch wenn er diese Gene gar nicht wollte. Vor Gericht wurde ihm dann vorgeworfen, er hätte diese Gene sich selbest beschafft, da bei Monsanto die Möglichkeit des Fremdeintrages abgestritten wird. Klar ist aber, dass Pollen überall hinfliegen kann, dass Samen von Lastern fallen und damit überall genverseuchte Pflanzen wachsen können.

Pflanzen kreuzen auch in die Wildnis hinein, nicht nur Möhren in Wildmöhren sondern auch in etwas entferntere Verwandte wie beim Raps in den wilden Hederich.

Besonders sind natürlich windbestäubte Arten durch Einkreuzung wie Mais gefährdet.

Und wenn es durchgesetzt wird, dass Patente auf Lebewesen auch hier in Europa gängige Praxis wird, dann wird jede Nachzucht zu einer kriminellen Handlung.

LGtrago

[Günther]

Monsanto hatte die Klage mit "gesetzlichen" Grundlagen begründet - wobei die einschlägigen US-amerikanischen Gesetze teilweise recht zweifelhaft sind.
Was hat Monsanto eigentlich echt positives hervorgebracht?

[Staudo]

Da musst Du die Aktionäre fragen und auch die, deren „Überschüsse“ von Renten- und Lebensversicherungen auch mit Monsanto-Aktien erwirtschaftet werden.

[tragopogon]

der link oben für den EU Sortenkatalog war Unsinn
hier der richtige zum blättern
http://ec.europa.eu/food/plant/propagation/catalogues/vegetable2011/index_en.htm

LGtrago