Lilo, wir haben hier um den nördlichen Lago Maggiore leicht sauren Boden, daher auch die vielen Kamelien in den Gärten.
Das Onsernonetal liegt so, dass es an meinem Hang zwar sehr viel Sonne gibt, aber keine Morgensonne. Die meisten meiner Sasanquas stehen zudem halbsonnig, was bei der hiesigen Wärme für einen guten Knospenansatz ausreicht.
Dass Kamelien allgemein eher vor Wintersonne (insbesondere Morgensonne) geschützt stehen sollen, liegt an den nächtlichen/morgendlichen Minusgraden, die auch im Tessin vorherrschen. Wenn der Boden gefroren ist, die Sonne aber die immergrünen Pflanzen morgens zu früh 'aufweckt' und sie Wasser ziehen wollen, so geht das nicht. Wie viele Immergrüne können so bei gefrorenem Boden plus Sonne auch Kamelien vertrocknen. Weiter nördlich, bei tage- oder gar wochenlang gefrorenem Boden erfrieren viele Kamelien nicht sondern vertrocknen... auch ohne Sonne.
Ausserdem mögen Knospen im Winter auch nicht Frost und Sonne gleichzeitig.
Sasanquas nördlich der Alpen zum Blühen zu bringen ist eher das Problem, denn sie brauchen im Sommer mehr Sonne & Wärme für einen guten Knospenansatz, dann aber auch, um die Knospen im Herbst und frühen Winter zu öffnen.
Hier im Süden scheint oft auch dien Wintermonaten die Sonne und die Tagestemperaturen sind im Spätherbst hoch, auch im Winter oft an 10° und mehr. Nördlich der Alpen schaffen es ausgepflanzt nur ganz frühe Sorten der herbstblühenden Kamelien zur Blüte (Cleopatra, Maiden's Blush, Crimson King z.B.). Hinzu kommt natürlich, dass bei den Sasanquas & Co. zwar die Pflanzen selbst -12° bis -15° aushalten, also etwas empfindlicher sind als die meisten Japonicas und viele ihrer Hybriden, aber die Blüten allesamt frostempfindlich sind. Etwas unter Null halten manche Blüten aus, aber die meisten gehen bei Frost kaputt und werden braun.
In 8a und deiner Lage könntest du es mit ganz früh blühenden Sasanquas auf jeden Fall probieren!