Wenn mein Steinobst nichts mehr bringt, gebe ich die Wiese auf. Alles hat seine Grenzen und Engagement, damit nur noch Parasiten ernten ist so eine Grenze.
Aktuell frisst sich die Katastrophe durch die Tafeltrauben. Da ist mit fünfzehn Jahren Verspätung Dank hirnrissiger EU-Blockade (die Schweiz hatte die als Nichtmitglied nicht, dort sind schon lange 50% der verkauften Tafeltrauben aus eigener Produktion) ein zartes Pflänzchen entstanden und heimische Tafeltrauben tauchten vermehrt auf Märkten und im Handel auf. Bei uns in der Region ist "Muskat Blau" beliebteste Sorte im Anbau. Nachdem die letzten Lieferungen so befallen waren, dass Kunden besorgte Fragen gestellt haben, ist der Verkauf eingestellt, "Muskat Blau" ist zerstört und passé. Und ich glaube nicht, dass nächstens Jahr der Anbauer mit Organza-Säckchen durch den Weinberg läuft. Beim Wein vermindert sich durch Hefeabzug die Pestizidbelastung, bei Tafeltrauben die kurz vor der Ernte gespritzt und dann sofort gegessen werden klappt das nicht.
Die Presse der letzten Tage:
Kirschessigfliege bedroht Rotweine
Befall dramatisch, Zulassung von weiteren Pflanzenschutzmitteln gefordert
"Insektizide seien keine Alternative, da diese auch heimische Tiere beseitigen könnten. Ebenfalls sei es nicht ausgeschlossen, dass "die Kirschessigfliege nach ein bis zwei Jahren eine Resistenz gegen die Insektizide bildet", gibt der Forscher zu bedenken."
"Lage bei den Zwetschgen dramatisch, ganze Sortenblöcke müssen entsorgt werden"
Krisenstab einberufen, das Ausmass des Befalls sei dramatisch.