Hallo,
im Garten meiner Eltern steht ein Metallschuppen, mit großem Dachüberstand, darunter ein Arbeitstisch (z.B. zum Eintopfen). Ein Meter weiter ist der Kompost, einer der Silos mit Brettern abgedeckt, ebenfalls als Arbeitsfläche.
Unter dem Dachüberstand, an der Wand über dem Arbeitstisch, hängt ein Korb mit Kokosseilen. Den hat sich eine Amsel als Nistplatz ausgesucht. Seit wenigen Tagen scheint sie zu brüten, duckt sich normalerweise tief in den Korb, so dass man nur die Schwanzfeder knapp über den Korbrand ragen sieht.
Ich habe heute wieder auf der Arbeitsfläche am Kompost, vielleicht 2m entfernt vom Amselnest, Rähmchen von meinen Bienenstöcken sauber gekratzt. Irgendwann wurde es der Amsel offenbar zu viel, ich hörte sie auf den Blechtisch tapsen. Als ich hinguckte machte sie einen angeschlagenen Eindruck, saß mehr auf dem Bauch als auf den Füßen. Alles klar - das alte 'ich-bin-leichte-Beute'-Theaterstück.
Doch als ich nicht reagierte, fügte sie einen neuen Akt hinzu: sie schnappte sich ein Pflanzen-Stecketikett aus Kunststoff und flog schimpfend weg. War dieser Diebstahl jetzt dazu gedacht, mich zur Verfolgung zu bewegen? Soetwas hätte ich von einer Krähe erwartet, aber nicht von einer Amsel.
Sie blieb ziemlich lange weg, machte mich damit doch etwas nervös. Eine knappe halbe Stunde?
Wie lange können Amseleier eigentlich alleine bleiben, ohne Kälteschäden zu erleiden?
Grüße,
Robert