Na ja, "gar keinen Zuwachs" - lebt dann der Baum noch? Ich bin mir sicher, die Lubera-Leute düngen auf ihren Versuchsfeldern und der Herr Kobelt geht wahrscheinlich einfach davon aus, dass Hausgärten sowieso überdüngt sind. Fragt sich nur - womit? Und hat der sich mal die Steine-Dreck-Mischung angesehen, die nach dem Hausbau zum Anlegen des Garten verteilt wird?
# 67 zeigt dir ganz gut meine Bäume im schmalen Erdstreifen zwischen Einfahrt und Zaun. Der Boden ist der tonige Untergrund, vermischt mit Sand aus dem Unterbau der Einfahrt. Früher war da eine Spierstrauchhecke. Nachdem die Hecke gerodet war (zwei Spatenstiche tief die Wurzeln ausgegraben!), hab' ich erst mal Kalimagnesia gedüngt. Dazu hab' ich dick, Schubkarrenladung an Schubkarrenladung, frischen Mist aufgetragen. Der ist mittlerweile zu 1 A Humus verrottet. Da wachsen sie ganz anständig, besonders die stärker wüchsigen wie Circe und Odysso, z. T. 1 m Neutrieb im Jahr, bevor sie in Ertrag kommen.
Also Boden lockern, bei schwerem Boden evtl. Sand einarbeiten, tüchtig Mist drauf, dann geht's. Auf normalem landwirtschaftlichen Weidegrund (ich kenn jetzt die Bodenwertzahl nicht, sie dürfte im mittleren Bereich liegen - Maisanbau zur Not möglich, aber nicht dauerhaft) - da kommen die schwachwüchsigen Sorten auf M9 schon sehr an ihre Grenzen. Trotz Düngung (Kalimagnesia, Blaukorn) gab's dieses Jahr nur 20 cm Zuwachs - und das, ohne dass der Baum einen einzigen Apfel getragen hätte.
Was ich damit sagen will, der Aufpreis für den "Halbstamm", der immerhin fast stolze 50 € kostet, ist rausgeworfenes Geld. Der Buschbaum ist genauso gut bzw. genauso schlecht auf mittelmäßigem Boden. Und eigentlich sollten beide auf stärkeren Unterlagen stehen - der Buschbaum auf M26, der Halbstamm auf MM111.